So, ich habe gestern meine erste "actual play" Erfahrung gemacht (Cypher system):
Ich finde es geht flüssig, auch wenn alle erstmal geschluckt haben als ich den Skill Check erklärt habe (Effort, Edge, Pool, Asset usw.). Ist aber ín der Praxis nicht so kompliziert, wie es erstmal wirkt.
Die 3-Eigenschaften-Charakterbeschreibung finde ich sehr nützlich, weil man als GM gut im Kopf hat, wo die Schwerpunkte eines Charakters liegen.
Dass nur die Spieler würfeln, hat mich ein paar Mal verwirrt, wenn es um die Initiativeabfolge ging. X hat gewürfelt, dann ist jetzt Y dran stimmt halt nicht immer.
Es war für alle sehr schwer abzuschätzen, wie man mit den Pool-Punkten haushalten muss - für mich als GM sehr schwer zu sagen, was eine angemessene Challenge ist. Mein Level 5 Monster von dem ich dachte es sei fast schon Overkill - weggeputzt wie nichts!
Cyphers sind ein schöner Mechanismus, ebenso GM Intrusion.
Eine Befürchtung die ich habe ist, dass Kämpfe sehr leicht zu einem "Ich schlage zu" - "Ich weiche aus" - Turnus werden ohne echte Taktik. Nicht, dass Cypher keine Taktik hergibt, aber für meinen Geschmack begünstigt die Abstraktion ein Reinrutschen in diesen Modus.
Ingesamt fand ich es eher gut aber müsste mehrmals spielen um ein entgültiges Urteil zu fällen. Ist sicher stark für Leute, die wenig Zeit haben vorzubereiten, nicht so oft spielen, dass man sich komplexe Regeln gut merken kann und die lieber mehr Action haben als die Herausforderung des Optimierens. Wer Taktik und Realismus will wird eher nicht begeistert sein, schätze ich. Ach ja, und man muss den Willen mitbringen sich von ein paar lange etablierten Paradigmen zu verabschieden.