Die Entwicklungen der letzten Jahre (zusammengefasst):
Der PodCast "System Matters" macht jetzt auch Rollenspiele. Eher kleine, feine, durchaus innovative Sachen.
Dazu gehören das märchenhafte Old School Spiel "Beyond the Wall ... und andere Abenteuer" und das Indie-Spiel Kagematsu.
Erscheinen wird 2017 das Dark Fantasy Spiel "Shadows of the Demonlord" von Rob Schwalb (der u.a. für WFRP2, D&D 4 und D&D 3 geschrieben hat). Und Dungeon World (das pbtA-Spiel, das DnD-Fantasy liefert).
ProIndie/Vagrant Workshop (von Carsten Damm und Kathy Schad) ist wieder aktiver: Zu Equinox hat Rumpel ja schon was geschrieben.
2017 werden The Sprawl (Cyberpunk auf pbtA-Basis), Durance und Earthdawn - Zeitalter der Legenden (auf Basis des Match Systems, das auch Equinox verwendet) erscheinen.
Ulisses wird international (DSA 5 kommt auf den englischen Markt, bzw. ist es schon). Der Verlag macht ziemliche viele Rollenspiele. Unter anderem Fragged Empire (ein SciFi-Spiel, das post-postapokalytischen Einschlag hat, phantastische Elemente und wohl auch taktischen Tiefgang), außerdem wurde die alte WoD aus der Mottenkiste geholt - etwas überarbeitet und jetzt laufen nach und nach die Crowdfundings (v.a. um den Markt abschätzen zu können). V:dM ist schon raus. Werwolf kommt, ...
Plus ein riesen Haufen weiterer Rollenspiele.
Truant gibt es wieder. Letztes Jahr haben sie Fantasy Age rausgebracht. Titansgrave: the Ashes of Valkana (das Kampagnen und Settingbuch zur gleichnamigen "Lets-Play-Webserie" von Wil Wheaton) kommt noch. Thrudvang Chronicles ein kelto-skandinavisches Spiel aus Schweden soll nächstes Jahr erscheinen. Barbarians of Lemuria soll kommen.
Prometheus Games ... machen immer noch Crowdfundings/Fanfinanzierungen. Die Kommunikation mit dem Fandom ist immer noch nicht da, wo sie sein sollte. Die Produkte erscheinen verspätet (meist liegt das noch im Rahmen), aber die Erweiterungen ... Fakt ist, dass Prometheus keines ihrer fanfinanzierten Projekte komplett ausgeliefert hat. Bei Hellfrost warten die Leute darauf seit Juni 2013. Hier im Forum ist die Stimmung gegen Prometheus gekippt, weshalb Diskussionen zu den CF/FF-Projekten nur noch unter Auflage möglich sind. Spielemäßig sind Prometheus ganz gut aufgestellt. Die haben die Lizenz alles von Pinnacle übersetzen zu dürfen, was sie wollen. Sie haben das Dresden Files Rollenspiel (Fate Regelbasis) und Symbaroum (ein schwedisches Fantasyspiel um einen mysteriösen Wald). Für Nova erscheint immer wieder was, wenn der externe Autor/Erfinder was liefert.
Uhrwerk ... haben Feder & Schwert gekauft. Dungeonslayers-Publikationen sind weniger geworder. Spilttermond ist zum Flagschiff geworden. Der Eine Ring (HdR-RSP) läuft weiter. Sie haben 13th Age (den weniger regelintensiven, geistigen Neffen von D&D 4) übersetzt. Numerera wurde übersetzt und sie haben Fate (plus Malmsturm und Engel soll mit Fate wieder kommen).
Internationale Trends:
Spiele, die auf Apocalypse World basieren (powerd by the apocalypse/pbtA) liegen voll im Trend. Auf deutsch gibt es einen (kaufbaren) DSA-Hack, Dungeon World wird erscheinen und The Sprawl. International gibt es Sachen wie Sand am Meer (Urban Shadows - political urban fantasy, sagas of the icelanders - isländische Familiensagas der Wikingerzeit, Monsterhears - teenie horror, Legend of the Elements - fantasy im Sinn von Avatar: The last airbender, ...)
Die Regeln sind inhaltlich nicht vergleichbar sondern im Sinne von Indies ganz auf das Setting angepasst. Es sind die markanten Regelstrukturen, die pbtA- Spiele sehr eigen machen und die doch "konventionellem Spiel" recht nahe stehen.
Rebirth of RuneQuest ... da gibt es mittlerweile allein für Fantasy zig Varianten (OpenQuest, Mythras, Renaissance, RevolutionD100, Legend, Age of Shadows, ...). Für Science Fiction gibt es verschiedene Regelvarianten wie River of Heaven oder M-Space.
2017 soll bei Chaosium ein neues RQ erscheinen, das Glorantha als Setting hat. Ideen aus Pendragon, Heroquest, Mythras werden wohl aus der RQ2-Regelbasis was ganz neues Machen.
Die OSR ist weiterhin stark, wobei die alleinige Orientierung "Back to the roots" von "was wäre wenn" (auch in Bezug auf modernes Spieldesign) abgelöst wurde. Jedenfalls sind OSR-Sachen durchaus ENNIES-relevant und innovativ (vgl. The Black Hack und seine Varianten wie The Cthulhu Hack). Dungeon Crawl Classics RPG ist auch ne große Sache. Das Spiel soll 2017 mit Mutant Crawl Classics einen Post-Apoc-Ableger bekommen. DCC selbst wird neue Settings (wie Fritz Leibers Lankhmar oder das tolle Punjar, das man aus D&D4-Zeiten kennen kann).
Fate ist weiter stark. Es gibt Myriaden "Worlds of Fate". Allein von Evil Hat gibt es um die 30.
Numenera (und das zugehörige Cypher System) haben viele Freunde gefunden und noch mehr Hype erfahren. Joa. Monte Cook Games dick im Geschäft.
... Star Wars, bzw. die Design-Schule, die (von WFRP 3 ausgehend) dahinter steckt.
... und schwedische Spiele sind gard sehr im Kommen. Das Post-Apoc-Spiel Mutant: Year Zero (evtl. bei Uhrwerk in Vorplanung), das regelseitig eher nicht so schwer ist und klassische Regeln weitgehend durch gute Indie- und OSR-Einflüsse ersetzt, dann Symbraoum, dann Coriolis (Science Fiction mit M:YZ-Regelbasis) und Thrudvang Chronicles.
Was Settings angeht: Da gibt es so viel - auch so viel Gutes - und ganz verschiedene Herangehensweisen (z.B. Sandbox oder Erstellung mit der Spielgruppe) - dass Tipps, die sich allein auf "aktuelle Spiele mit tollen Settings" beziehen mMn keinen Sinn machen.
Deswegen:
Wie magst du denn deine Settings? Was müssen sie liefern?
Auch im Kontext mit dem Regelwerk: Wer soll für das Setting verantwortlich sein?
Und zu guter Letzt: Was sind Regelwerke oder Design-Schulen, RPG-Familien, die du magst?
Allein mit der Einschränkung wird es immer noch genug Tipps geben.
Alternativ: Du fragst gezielt nach gehypten Spielen, die tolle Settings haben (und ggf. solide Regeln).