Zumal, was ist die Alternative?
Sollen wir jetzt, mit Hagen Rether gesprochen, zu "Schlechtmenschlichkeit" übergehen?
Adorno hatte einen seiner seltenen hellen Momente, als er geschrieben hat, dass es "kein richtiges Leben im falschen" geben könne. Das Problem ist dann, dass es bei Adorno auf Defätismus hinausläuft, die sinnvolle Folgerung aber sein müsste, im Sinn des richtigen zu Handeln um Verhältnisse und Anspruch näher zusammenzubringen. Die Praxis ist ziemlich mächtig
Ich habe null Ahnung von Philosophie und verstehe auch nicht, was du mit dem zweiten Absatz meinst, finde es aber letztlich sinnvoll, "Gutmenschlichkeit" ganz grundlegend zu schätzen. Heißt nicht, dass man Probleme und Doppelmoral nicht ansprechen darf, aber das geht halt auch, ohne die positiven Aspekte zu entwerten oder ziemlich viele Fremde im direkten anonymen Kontakt unter Generalverdacht zu stellen.
Letztlich bin ich mir sicher, dass irgendwas Gutes zu tun besser ist als weniger Gutes, und mehr Gutes besser als irgendwas Gutes. Und das reicht mir eigentlich auch, der Rest ist Gefühl und Gewissen.