Autor Thema: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern  (Gelesen 3393 mal)

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Offline ArneBab

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #25 am: 28.01.2017 | 21:34 »
Es wäre echt schön, wenn ihr alles lesen würdet, bevor ihr antwortet.
Aber jetzt gerne nochmal.
Ich rede von 2 unterschiedlichen Phänomenen:
1) Gestiegene Preise
2) Brutal lange Lieferzeiten bei bestellten PoDs und da tatsächlich was den Lieferweg angeht, nicht die Produktion
Zu gestiegenen Preisen sehe ich Luxusausgaben im Crowdfunding (mit Ledereinband u.ä.). Gleichzeitig aber auch DSA 5 für 20€. Und ein ~40-Seiten Turbo-FATE-Heftchen für 10€ (was im Vergleich zu DSA 5 unglaublich teuer ist, aber ehrlich gesagt der einzige Preis im Laden, der wirtschaftlich sinnvoll kalkuliert sein konnte). Solange die Verlage ihre Luxusprodukte zusätzlich noch kostengünstig anbieten (die Inhalte sind ja schon erstellt), sehe ich da kein Problem.

Bei den Lieferzeiten sehe ich LULU, das ist blöderweise bald nicht mal mehr EU. Und ich sehe epubli: 2 Wochen.

Allerdings gibt es wirklich viel mehr Liebhabersachen mit kleiner Auflage. Wenn davon irgendwer auch nur die Kosten decken will, müssen die teurer sein. Und das Geld geht vom Umsatz der „Großen“ ab, so dass die es schwerer haben, ihre Fixkosten wie Gehälter für Autoren und Kaufmännische Angestellte zu zahlen (die nicht mit der Auflage skalieren).

Nebenbei: Ich finde es toll, dass wir hier direkt tief in Kaufkraft und Vermögensungleichheit einsteigen!

Durch Familie habe ich keine Zeit mehr, auf dem Laufenden zu bleiben: Ich sehe gar nicht mehr so viel, das ich haben will.
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Offline felixs

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #26 am: 28.01.2017 | 21:40 »
Nebenbei: Ich finde es toll, dass wir hier direkt tief in Kaufkraft und Vermögensungleichheit einsteigen!

Ist das Ironie?
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Offline ArneBab

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #27 am: 28.01.2017 | 23:08 »
Ist das Ironie?
Nein. Ich finde is gut, dass wir nicht nur oberflächlich diskutieren, sondern den Preis in den Kontext der Kaufkraftentwicklung stellen.
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Offline Maarzan

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #28 am: 29.01.2017 | 17:08 »
Nein. Ich finde is gut, dass wir nicht nur oberflächlich diskutieren, sondern den Preis in den Kontext der Kaufkraftentwicklung stellen.

Anders lässt sich "teurer geworden" wohl auch kaum sinnvoll diskutieren.
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Offline D. M_Athair

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #29 am: 29.01.2017 | 20:35 »
Anders lässt sich "teurer geworden" wohl auch kaum sinnvoll diskutieren.
Sehe ich auch so.

Die amerikanischen/englischen Sachen wurden (v.a. durch den Dollarkurs) von 2006 - 2014 (wo der Euro immer bei ca. 1,20 $ lag) günstig gehalten. Jedenfalls, wenn die Händler nicht stur 1:1 rechneten. (Was gerade die meisten Online-Shops nicht getan haben).

Das hat den Kaufkraftverlust mehr als gut ausgebügelt. Das ist jetzt nicht mehr so. Und: Ich habe immer den Eindruck, dass deutsche Verlage sich immer auch an den (umgerechneten) internationalen Marktpreisen orientiert haben.


... und dann würde ich noch dazunehmen: RPG-Kram bekommt Hochglanz, Vollfarbe und "verfettet" (Seitenzahlen).
Das macht sich gerade bei "kleineren" Rollenspielen bemerkbar, bei denen Querfinanzierung /Vergrößerung der Auflage keine Optionen sind: FFG Star Wars (Ulisses): 60 EUR, Der Eine Ring: 50 EUR, Fragged Empire: 50 EUR, Iron Kindoms RSP: 50 EUR,
Das Lied von Eis und Feuer RSP: 50 EUR, ...

Bei anderen Spielen, wo Verlage die Möglichkeit sehen über verschiedene Methoden den Preis zu drücken, werden sie genutzt:
Siehe Shadowrun 5, das - im Verhältnis zur Ausstattung - unverschämt billig ist.


Allerdings gibt es wirklich viel mehr Liebhabersachen mit kleiner Auflage. Wenn davon irgendwer auch nur die Kosten decken will, müssen die teurer sein. Und das Geld geht vom Umsatz der „Großen“ ab, so dass die es schwerer haben, ihre Fixkosten wie Gehälter für Autoren und Kaufmännische Angestellte zu zahlen (die nicht mit der Auflage skalieren).
Das sehe ich auch so.
Wobei ... die Liebhaber-Sachen ja nicht nur die Verkaufsmöglichkeiten der etablierten Sachen einschränken, sondern auch Ergebnis oder Ursache für Geschmacksverschiebungen sein können. Je vielfältiger die Produkte, die gekauft werden, desto vielfältiger der "Bedarf" an RSP-Material. Diese Vielfalt können die "Großen" gar nicht mehr abdecken, auch wenn Paizo/Pathfinder sich da ganz wacker schlägt.

Was man auch noch sagen muss ist, dass "die Großen" andere Modelle nutzen können, wie D&D5 oder DSA5 mit den DM's Guild bzw. Scriptorum Aventuris, Verkauf von reinen Fanartikeln, ... Auch das sind Möglichkeiten der Gewinnoptimierung.



Kurz: Ich sehe ökonomische Veränderungen (Reallohn-Entwicklung, Kickstarter, Wechselkurse), Diversifizierung des Marktes (Kickstarter & Co, LuLu, Selbstverlage, ... auch die einfachere Produzierbarkeit von Kram), neue Produktstandards, ... als wesentliche Ursachen für die "Verteuerung".
Wobei die "Verteuerung" nur auf ein bestimmtes Marktsegment zutrifft. (Ich kann mir gut vorstellen, dass S/W sich bald wieder Marktanteile zurückerobern wird.)


Die Postgeschichte und PoD ist nochmal was ganz anders. Aus den USA zu bestellen lohnt sich ja schon seit der irrsinnigen verordneten Preissteigerung fast gar nicht mehr. Warum es im (noch aktuellen) Europa nicht so vorangeht wie es sollte, ist ne gute Frage.


Edit: Orthographie
« Letzte Änderung: 30.01.2017 | 00:05 von Clausustus Doom Occulta »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Woodman

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #30 am: 29.01.2017 | 20:53 »
Die amerikanischen/englischen Sachen wurden (v.a. durch den Dollarkurs) von 2006 - 2014 (wo der Euro immer bei ca. 1,20 $ lag) günstig gehalten. Jedenfalls, wenn die Händler nicht stur 1:1 rechneten. (Was gerade die meisten Online-Shops nicht getan haben).
Dazu kommt noch das vor einiger Zeit die Versandkosten aus USA in den Rest der Welt deutlich gestiegen sind

Offline ArneBab

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Re: Zur aktuellen Lage von Rollenspiel Büchern
« Antwort #31 am: 29.01.2017 | 20:57 »
Warum im (noch aktuellen) Europa nicht so vorangeht, ist ne gute Frage.
Ich vermute, das liegt daran, dass es gar nicht so einfach ist, eine Firma zu gründen oder zu ändern, um ein neues Bedürfnis zu bedienen.
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