Das Problem ist doch, dass wir (dank Leuten wie tartex
) in einer Zeit leben in der erwartet wird, dass wir unsere Gefühle (und unseren Geschmack) begründen, als wären sie das Resultat einer logischen Abwägung. Sind sie aber eigentlich nie, weil der Mensch kein sehr rationales Wesen ist. Wir kennen die tatsächlichen Gründe fast nie, weil sie außerhalb unseres Bewusstseins liegen. Und wir können sie auch nicht ohne weiteres in Erfahrung bringen, weil sie dadurch auch unserer Wahrnehmung nicht zugänglich sind. Das was wir dann am Ende abliefern ist in aller Regel nicht der wirkliche Grund für unsere Gefühle, sondern eine
plausible Erkärung / Entschuldigung / Begründung warum wir so fühlen. Oft die erste die uns eingefallen ist. Und wenn wir Pech haben veranlasst das den anderen dazu, dass er mit uns über diese (nicht wirklich zutreffenden) Gründe diskutieren möchte in der Hoffnung unsere Gefühle so zu beeinflussen, statt unsere Gefühle einfach als solche zu akzeptieren und zu respektieren.
Daher ist es meiner subjektiven Meinung nach grundsätzlich besser Gefühle anderer nicht zu hinterfragen sondern sie zu akzeptieren. Und auch wenn es aus diversen Gründen Sinn ergibt seine Gefühle und Gedanken zu reflektieren ist keiner davon anderen darüber Auskunft zu geben warum man so fühlt wie man fühlt. Und mir wäre sehr daran gelegen, dass wir mehr dorthin kommen, wo die Leute nicht zickig aber selbstbewusst sagen können: "Das ist mein Empfinden. Weder kann noch will ich das begründen. Ist einfach so und entzieht sich meiner Kontrolle".
Das nur ganz in Kürze, weil völlig off-topic.