Ich weiß auch bei John Wick, dass er die bösen Jungs im Dutzendpack erschiesst, ohne ins Gras zu beißen. Oder in anderen Actionfilmen, dass die Mooks halt auf die Fresse bekommen.
Aber die Szene um Snokes Wache war nicht gut choreographiert, hatte keine szeneninterne Spannung und wirkte dadurch auf mich(!) viel zu lang und damit lang-weilig.
Und ja, man kann auch gute Filme zerdenken. Actionfilme sind dafür per definition besonders anfällig. Episode VIII hat für mich(!) aber an zu vielen Stellen Dinge falsch gemacht, was das Zerdenken natürlicherweise fördert.
Dass Johnson Abrams´ Mysteryboxes z.B. einfach "auf den Boden gestellt und zertrampelt" hat, nehme ich ihm wirklich übel. Ich hatte mich auf eine Auflösung oder eine Vertiefung der Fragen gefreut und stattdessen bekam ich Müll. Er hat nicht einmal neue Fragen aufgeworfen, was ich bei einem Mittelteil einer Trilogie als zum Pflichtprogramm gehörend empfinde. Und nein, "Wie gehts denn jetzt weiter mit der Rebellion?" ist keine neue Frage.
Selbst die Entwicklung von Ren finde ich unbefriedigend, weil sie nicht von ihm ausgeht. Snoke macht ihn einfach so sehr lächerlich, dass er ihn über die Schwelle schubst. Ein kleiner zweifelnder Möchtegern-Sith und Vaderfanboy rastet nach genügend Bullying aus und läuft Amok ... jo, was anderes hätte da gar nicht kommen können. Und das hat Snoke bei all seiner manipulativen Art und seinem angenommenen Verständnis von der Denkweise von Ren nicht kommen sehen. Was für ein Idiot. Wobei das Drehbuch ja von Johnson kam, also ist er wohl der Idiot.
Ich mag EpVII sehr. Ich habe den Film zweimal im Kino und noch zweimal auf BluRay gesehen. EpVIII hat mich sowohl von der Gesamtstory als auch von den einzelnen Szenen her enttäuscht. Es gibt einfach keine Szene, die ich unbedingt nochmal sehen möchte, weil ich nahezu alle (teilweise auch in der Rückschau) belanglos finde. Was eine echte Leistung ist, denn das hat nicht einmal Ep I geschafft.