Autor Thema: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi  (Gelesen 323182 mal)

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1825 am: 29.05.2018 | 23:50 »
Man ist deswegen zwingend etwas Besonderes, weil ja offensichtlich nicht jeder diese Kräfte hat (und das Setting Jedis bzw. Machtnutzern automatisch Bedeutung zumisst).
Dass die Macht selber eine große Bedeutung im Setting zugemessen wird, sehe ich auch. Daraus aber abzuleiten, dass alleine die Fähigkeit die Macht zu benutzen jemanden zu etwas Besonderen macht, sehe ich nicht. Stell Dir einfach mal vor, dass plötzlich 1/3 der Lebewesen in dem Setting eine gewisse Machtsensitivität hätten. Würdest Du jeden Einzelnen dieser 1/3 der Lebewesen als etwas Besonderes bezeichnen (zumal diese Lebewesen per Zufallsgenerator bestimmt werden)?
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Kowalski

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1826 am: 30.05.2018 | 02:28 »
aber die dort behandelten Fragen und Konflikte sprechen die breite masse heute schlicht nicht mehr an.

Beispiele bitte.

Wie hätte denn deine Sequel-Trilogie ausgesehen? Frag ich ganz ehrlich und neugierig, denn ich wüsste da keine Antwort drauf.

Kommt darauf an was für eine Botschaft ich vermitteln will. Hier mal eine mögliche Thematik.
Teil VII: Wiederaufflammen der Despotie als Übertreibung der Prinzipien der Rebellion.
Teil VIII: Die Jedis, angeführt von Luke versuchen die Ritter von Ren auszuräuchern, dabei wird Luke getötet, kurz nachdem er erkennt das die Rebellion zu weit gegangen ist.
Teil IX: Die Ritter von Ren zusammen mit einigen nun abtrünnigen Jedis schaffen es, unter Androhung der gegenseitigen Auslöschung, sowohl die Reste des ehemaligen Imperiums als auch die Rebellion/Neuen Republik an den Verhandlungstisch zu bringen. Im Abspann wird von den jahrzehntelangen Verhandlungen und Diskussionen erzählt die der Galaxis eine diesmal 80000 Jahre lange friedliche Periode bringen. Und den Zeitraum danach behandelt eine neue Trilogie.

Und als gemeiner Versuch aus Interesse (ja, das ist ne Fangfrage; wenn du nicht willst antworte nicht ;) ): Worum geht es deiner Meinung nach in der Ilias? Was will die Geschichte, wie bei Homer erzählt, dem Zuschauer sagen? Was ist die zentrale Thematik und die zentrale Szene?

Aus heutiger Sicht? Zweimal falsch ist nicht einmal richtig.
Eine Einengung auf nur ein Thema ist sowieso eine Auslassung.

Es fängt mit einem moralischen Zeigefingen an Anführer das sie nicht auf ihr Recht pochen sollen. Dann können andere zu Recht sauer auf sie sein.
Dann hast Du die ganze Kriegsthematik. Die bereitet einen darauf vor das man Freunde verlieren wird. Und man durch Illoyalität Schaden anrichtet.
Das Krieg an sich eine schmutzige Sache ist, aber das man es auch gut sein lassen kann und die Toten irgend wann einmal in ruhe lässt.
Neben der "macht keine unnötigen Fehler" Thematik hat es einen weg vom Ego hin zur Gemeinschaft Ton. Hällt man zusammen erreicht man mehr als in einer Atomisierung und Vereinzelung.


Welche Aufgabe ist das? Aufgaben gibt es in jeder Geschichte, jeder Kultur. Aber was ist die Aufgabe eines alternden Helden im 21. Jh.? Oder auch eines jungen?


Der alte Held muss sein Wissen an den Jungen übertragen. Unsere Aufgabe ist die Zivilisation zu verteidigen. Das an Strukturen zu erhalten was trägt und das zu ändern das nicht trägt.
Dabei fängt man im kleinen an und arbeitet sich sukzessive zum grossen Ganzen hin hoch. Wichtig ist zu erkennen das, und das zeigt die Ilias ja auch schon, das nicht jeder alles weiss und das man miteinander kommunizieren muss um sich nicht die Köpfe ein zu schlagen. Und zur Not muss man auch ein paar Köpfe einschlagen können. Diese mentale und handwerkliche Fähigkeit reicht oft aus um Aggressionen erst gar nicht von der verbalen Ebene eskalieren zu lassen. Prinzipientreue, Beherrschung und Dialogfähigkeit.

Die alternative ist natürlich die anderen, hungrigen und aggressiveren Kulturen die Knochen unserer Kultur aus zu saugen.
Oder von radikalen Kräften zu einer Despotie devolvieren zu lassen.
Oder von Gerontokraten die Gesellschaft von einem eher kompetenzbasierten Aufstiegsmechanismus zu einer Erstarrung der Strukturen hinführen zu lassen.

Wie ist man heute Held, in einem Film, der "Krieg" im Titel hat? So, dass es für eine Mehrheit eine Geschichte von Bedeutung ist? Für das jetzige Leben, nicht als historische Reminiszenz?

Wie oben schon gesagt, ich wüsste da keine Antwort drauf.

Es ist recht einfach.
Krieg auf signifikant hoher Eskalationsstufe bedeutet die Auslöschung der Zivilisation. Vielleicht sogar das Ende der Menschheit.
Also muss der heutige Held zwar wehrhaft, aber gegen Konflikte sein. Das schließt Interventionismus aus.

Es gibt genug Drachen die man erschlagen kann und auf die verschiedensten Weisen kann man da mitmischen.
Klimawandel (CO2, Methan)
absolute Armut (ok, scheint sich gerade zu erledigen bis 2030, 2040??)
Zerstörung natürlicher Lebensräume aufhalten und langsam umkehren
Überfischung
Mikroplastik in der Umwelt
etc.
Man kann den Blick nach aussen lenken und internationale Anstrengungen zur Erforschung des Sonnensystems machen.
Wenn man das intelligent macht dann kreiiert das Jobs und gibt den Menschen Sinn.
Einen Aufzug zu den Sternen bauen
Eine Philosophie die Wissenschaft und Religionen oder eben andere sinnstiftende Ideen vereint entwickeln.
Den Selbstwert von Lebewesen achten
etc. pp.

Und das alles, gut bis aus die mehr spinnerten, eher parallel. Dabei ist der Held eher nicht an allen sondern an einem beteiligt, aber an den anderen interessiert.

tl;dr:
Jeder Held hat ein Ziel das für ihn sinnstiftend ist.
Dabei kann jeder versuchen sein bestes ich zu sein um eben die eigenen Ziele zu erreichen.
In einer arbeitsteiligen hochkomplexen Gesellschaft heisst das ein sozial gut funktionierendes und gut eingenordetes Indivisuum zu sein das andere ermutigt, wo gegeben respektiert und herausfordert
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1827 am: 30.05.2018 | 06:31 »
Stell Dir einfach mal vor, dass plötzlich 1/3 der Lebewesen in dem Setting eine gewisse Machtsensitivität hätten. Würdest Du jeden Einzelnen dieser 1/3 der Lebewesen als etwas Besonderes bezeichnen (zumal diese Lebewesen per Zufallsgenerator bestimmt werden)?

Ja, wenn das Setting nicht so wäre, wie es ist, wäre es ganz anders ;D


So wie das Setting und die zugehörigen Plots angelegt sind, sind Machtnutzer mMn aber per se etwas Besonderes.
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Offline Issi

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1828 am: 30.05.2018 | 06:43 »
Naja die Aufgabe der meisten "Helden" lautet mMn. :"Wachse über dich hinaus. "
Oft auch versteckt :"Finde heraus, wer du wirklich bist. "
Das ist vermutlich auch zeitlos so.
Da ist "Rey" ja an sich der Klassiker.

Und was halt noch dazu kommt ist dieses:"Du bist etwas Besonderes. "
Bedeutet mMn.  nicht, dass es wirklich im Märchen darum geht sich über andere zu erheben, sondern eher darum, seine eigene Einzigartigkeit zu erkennen.
Nach dem Motto: In jedem steckt auch ein Held. Eine Prinzessin oder ein Prinz.
Im Märchen äußert sich diese Einzigartigkeit halt insofern etwas drastischer, dass der Held vielleicht der einzige ist, der die Welt retten kann. Der Auserwählte etc.

Aber im Prinzip steht dahinter oft eher die Aussage: Du bist der Retter deiner eigenen Welt, der Held deines Lebens, nimm es in die Hand.
Und nicht: Du bist besser als andere Menschen(im Reallife )

Der Held steht da eher für eine innere Kraft(die in jedem steckt), als für eine Person an sich. -a la: Du hast da etwas Besonderes in dir- nutze es.
Die Figur eines Jedi verdeutlicht das mMn. nochmal, dass es um Kraft geht,  nicht um eine Person an sich.
« Letzte Änderung: 30.05.2018 | 08:25 von Issi »

Offline YY

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1829 am: 30.05.2018 | 06:46 »
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Offline Issi

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1830 am: 30.05.2018 | 06:49 »
@
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Genau

Offline Issi

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1831 am: 30.05.2018 | 08:05 »
Dass solche "Weltretter" so einzigartig sind aufgrund ihrer Geburt ist eine Art Erklärungsversuch um diese Besonderheit/ Einzigartigkeit die von der "inneren Kraft" (Held )ausgeht über den "Weltenbau" zu rechtfertigen.
Daher auch -Dinge wie- "königliches Blut"- der Auserwählte aus der Prophezeihung (Anakin, auch Harry Potter lässt grüßen) usw.

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1832 am: 30.05.2018 | 08:29 »
Ja, wenn das Setting nicht so wäre, wie es ist, wäre es ganz anders ;D
Touche. ;)
Allerdings habe ich das Setting auch oder gerade im Rollenspiel von Fans (also Leuten, die sich selbst als SW-Fans bezeichnen würden) und deren Erzählungen über die Bücher als genau das erlebt.
Also sowohl, dass da unheimlich viele Machtuser unterwegs waren (doh!) und dass die Besonderheit der Charaktere eben nicht oder nur zum Teil an der Fähigkeit der Machtbenutzung hing.
Deswegen finde ich ja auch die Aktualisierung des Settings durch TLJ als durch und durch konsequent. Jeder kann Machtuser sein. Die Ideologie hinter der Macht wird auch von Nichtmachtusern durchlebt.
EDIT: Die meisten Machtbenutzer, die ich als SCs im Spiel erlebt habe, waren keine Jedis...

Aber natürlich verstehe ich Deinen Standpunkt und Deine Auffassung des Settings.
« Letzte Änderung: 30.05.2018 | 08:35 von 6 »
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1833 am: 30.05.2018 | 08:47 »
Ich finde ja faszinierend was hier alle so in die Filme rein interpretieren. Vermutlich - wie üblich - mehr als sich alle Autoren zusammen gedacht haben.
Die wollte einfach nur eine Geschichte erzählen, die das Publikum unterhält. Und das ist ihnen - zumindest bei mir - gut gelungen.
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Offline Issi

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1834 am: 30.05.2018 | 08:54 »
Ich finde ja faszinierend was hier alle so in die Filme rein interpretieren. Vermutlich - wie üblich - mehr als sich alle Autoren zusammen gedacht haben.
Die wollte einfach nur eine Geschichte erzählen, die das Publikum unterhält. Und das ist ihnen - zumindest bei mir - gut gelungen.
Klar bei mir auch (zumindest bei 8.)
Man muss sich diesen Archetypen als Autor auch gar nicht unbedingt bewusst sein. Sie funktionieren ja meist trotzdem.
 :)
Edit. Das liegt mMn. einfach daran, dass jeder in seinem Leben schon diverse Geschichten konsumiert hat.
Das ist dann quasi schon Teil des "Autopilots."
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« Letzte Änderung: 30.05.2018 | 09:06 von Issi »

Offline Isegrim

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1835 am: 30.05.2018 | 09:13 »
Sry, dass das alles kaum noch was mit Ep. VIII zu tun hat. Ich setz es mal in Spoiler für die, die an ausufernden Debatten über Geschichten an sich kein Interesse haben. Danke auf jeden Fall Kowalski für die spannende Diskussionen!

Märchen:
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Alternativ-Plot für SW:
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Ilias:
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Heldenaufgaben:
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@ YY:
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1836 am: 30.05.2018 | 09:49 »
Wenn das als eigenes Thema diskutiert werden soll, kann ich den Geschichten/Märchen-Teil gerne morgen Mal raustrennen.
(Spoiler für eine komplette Hauptdiskussion finde ich extrem unleserlich)
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Offline Isegrim

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1837 am: 30.05.2018 | 10:03 »
Wenn Interesse daran besteht, das weiterzzuführen, oder es hier stört: Gerne.
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Offline YY

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1838 am: 30.05.2018 | 14:08 »
Allerdings habe ich das Setting auch oder gerade im Rollenspiel von Fans (also Leuten, die sich selbst als SW-Fans bezeichnen würden) und deren Erzählungen über die Bücher als genau das erlebt.
Also sowohl, dass da unheimlich viele Machtuser unterwegs waren (doh!) und dass die Besonderheit der Charaktere eben nicht oder nur zum Teil an der Fähigkeit der Machtbenutzung hing.

Ja, das ist ziemlich das Gleiche wie bei Shadowrun mit den Erwachten:
Gerade weil die was Besonderes sind und sich viele der Geschichten um sie drehen, will man das natürlich auch selbst spielen*. Damit hebelt man diesen Sonderstatus natürlich wieder ein Stück weit aus und gerade dann müssen sich die Charaktere anders voneinander unterscheiden als über den Jedi- bzw. Machtnutzerstatus.


*Was dann auch ein Dauerthema in den jeweiligen Regelwerken ist. Die oldschool-Lösung zufälliger Charaktererschaffung mit entsprechend kleiner Wahrscheinlichkeit, einen Jedi auszuwürfeln, ist ja längst aus der Mode...
Dementsprechend ist man dann immer am Rumeiern, um die Machtnutzer halbwegs balanciert abzubilden.
Ich habe das für meine damalige SaWo-Konversion direkt andersrum gemacht und bin für Setting und Regeln davon ausgegangen, dass es eine geschlossene Gruppe von Machtnutzern gibt. Am Ende wollte dann doch einer einen Droiden spielen, aber aus der anderen Richtung kommend war das wesentlich leichter umzusetzen.

Deswegen finde ich ja auch die Aktualisierung des Settings durch TLJ als durch und durch konsequent. Jeder kann Machtuser sein.

Das nehme ich anders wahr.
Dass theoretisch bzw. grundsätzlich jeder machtsensitiv sein kann, war ja früher auch so, auch wenn Vererbungseffekte erwarten ließen, dass die Kinder starker Machtnutzer auch machtsensitiv sind.

Es ist doch aber auch in TFA und TLJ nicht so, dass der Weg tatsächlich jedem offen steht, der bereit ist, entsprechend Zeit und Aufwand reinzustecken. Wer nicht machtsensitiv ist, hat da immer noch Pech gehabt.
Andernfalls müsste das Setting komplett anders aussehen.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1839 am: 30.05.2018 | 14:25 »
Es ist doch aber auch in TFA und TLJ nicht so, dass der Weg tatsächlich jedem offen steht, der bereit ist, entsprechend Zeit und Aufwand reinzustecken. Wer nicht machtsensitiv ist, hat da immer noch Pech gehabt.
Andernfalls müsste das Setting komplett anders aussehen.
Anderer Seits scheint jetzt nicht mehr besonders viel Zeit und Aufwand nötig zu sein, ich mein sekbst "Broom Boy" kann ja schon mehr als Luke und Anakin in ANH bzw. Episode I.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Talasha

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1840 am: 30.05.2018 | 14:31 »
Anderer Seits scheint jetzt nicht mehr besonders viel Zeit und Aufwand nötig zu sein, ich mein sekbst "Broom Boy" kann ja schon mehr als Luke und Anakin in ANH bzw. Episode I.
Naja es scheint das einfache Telekinese usw. recht einfach zu lernen ist. Ani konnte auch Karten erkennen und war der einzige Mensch beim Podrennen.
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Offline YY

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1841 am: 30.05.2018 | 14:34 »
Anderer Seits scheint jetzt nicht mehr besonders viel Zeit und Aufwand nötig zu sein, ich mein sekbst "Broom Boy" kann ja schon mehr als Luke und Anakin in ANH bzw. Episode I.

Genau das ist doch der Knackpunkt: Der kann das, aber eben weil er machtbegabt ist.
Wenn es für alle so trivial zu lernen wäre, dann könnten es doch auch alle.
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1842 am: 30.05.2018 | 14:38 »
Anderer Seits scheint jetzt nicht mehr besonders viel Zeit und Aufwand nötig zu sein, ich mein sekbst "Broom Boy" kann ja schon mehr als Luke und Anakin in ANH bzw. Episode I.

was man aber auch als Skript-overkill im Rahmen einer sich immer mehr fortsetzenden Serie werten kann.
Schneller-höher-bombastischer-mehr Glitzer!!! ...der Popcornkonsument im Kinosessel verlangt es so  >;D

was an "Macht in kleinen Dosen" in den 80er für das Publikum stimmig rüber kam und was heute "bei so wenig Power lächelt das Publikum nur gelangweilt" ist, können Welten liegen.
ich denke, jeder kennt andere (Comic/Actionfiguren etc.pp) Serien, wo sich diese Powerniveau Spirale ebenfalls dreht(e), bis ein ermattetes Publikum sich gelangweilt wegdrehte.

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1843 am: 30.05.2018 | 14:47 »
Naja es scheint das einfache Telekinese usw. recht einfach zu lernen ist. Ani konnte auch Karten erkennen und war der einzige Mensch beim Podrennen.
Nur ist Telekinese iirc nicht einfach.

Das Anakins Fähigkeiten (sprich verbesserte Wahrnemunhg bzw. Vorahnungen durch die Macht) waren iirc laut Quigon ziemlich typisch für einen nicht trainierten Machtnutzer.

Zeug wie Telekinese (und später dann noch Geistesbeeinflussung) ehr nicht.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1844 am: 30.05.2018 | 14:50 »
was an "Macht in kleinen Dosen" in den 80er für das Publikum stimmig rüber kam und was heute "bei so wenig Power lächelt das Publikum nur gelangweilt" ist, können Welten liegen.
ich denke, jeder kennt andere (Comic/Actionfiguren etc.pp) Serien, wo sich diese Powerniveau Spirale ebenfalls dreht(e), bis ein ermattetes Publikum sich gelangweilt wegdrehte.
Deswegen war es mMn auch Blödsinn wieder mit Untrainierten Machtnutzern zubeginnen, statt von Luke ausgebildete Jedis als Hauptcharactere zu nehmen.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline tartex

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1845 am: 30.05.2018 | 14:56 »
Anderer Seits scheint jetzt nicht mehr besonders viel Zeit und Aufwand nötig zu sein, ich mein selbst "Broom Boy" kann ja schon mehr als Luke und Anakin in ANH bzw. Episode I.

Ein bewegt den Besen so 15cm in seine Richtung. Nicht wirklich eindrucksvoll. Außerdem würde nich sagen, "selbst Broom Boy", sondern würde es eher so sehen, dass die Macht, die Raum und Zeit durchdringt, eben dafür sorgt, dass sie sich an der richtigen Stelle 12 Jahre früher was einem Embryo mitgegebe n wird.

Abgesehen davon: gibt es wirklich ernsthafte Dynastien von "Machtträgern"? Anakins Macht kam ja auch wortwörtlich aus dem Nichts, aber in den Filmen ist mir abgesehen von den Skywalkers (2-3 Generationen) keine Jedi bekannt, der viel Macht besaß, weil Mami oder Papi das auch hatten. Die Jedis sind doch keine Bene Gesserit. Ich hatte eher den Eindruck, dass die überall in der Galaxie begabte Babies aufsammeln und nicht, dass es da so ein Zuhtprogramm gibt.
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1846 am: 30.05.2018 | 15:25 »
Abgesehen davon: gibt es wirklich ernsthafte Dynastien von "Machtträgern"?

Deswegen sagte ich ja: Grundsätzlich ist die Macht nicht auf Vererbung beschränkt - die Jedi rekrutieren eher in der Breite.
Aber es wird eben auch einfach so hingenommen, dass die Nachkommen eines Jedi oft auch machtsensitiv sind.

Davon ab liebäugeln die Jedi über Teile ihrer Geschichte mit dem Zölibat und sind damit allein schon sozial und innenpolitisch ziemlich weit weg vom Thema Zuchtprogramm.
Und solange der Nachwuchs auf anderem Wege ausreichend ist, braucht man das ja auch nicht. Zumal Jedi-Nachkommen nicht zwingend/automatisch machtsensitiv sind.
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1847 am: 30.05.2018 | 15:28 »
Ja, das ist ziemlich das Gleiche wie bei Shadowrun mit den Erwachten:
Gerade weil die was Besonderes sind und sich viele der Geschichten um sie drehen, will man das natürlich auch selbst spielen*. Damit hebelt man diesen Sonderstatus natürlich wieder ein Stück weit aus und gerade dann müssen sich die Charaktere anders voneinander unterscheiden als über den Jedi- bzw. Machtnutzerstatus.
Wenn wir schon bei Vergleichen sind, nehmen doch das Naheliegendste: Magier in einem Fantasysetting. Der Magier war früher ein besonders spezielles Wesen von fast göttlicher Herkunft. Und jetzt schau was er mittlerweile im normalen Fantasysetting ist. Da ist er mittlerweile ein Teil der Gruppe, der bestimmte Aufgaben erledigt.
Genau das Phänomen habe ich in den SW-Runden genauso erlebt (mein erster SW-Charakter war übrigens ein Droide, aber das dürfte für Dich keine Überraschung sein ;))
Zitat
*Was dann auch ein Dauerthema in den jeweiligen Regelwerken ist. Die oldschool-Lösung zufälliger Charaktererschaffung mit entsprechend kleiner Wahrscheinlichkeit, einen Jedi auszuwürfeln, ist ja längst aus der Mode...
Logo. Viele Rollenspieler wollen ihre Wunschvorstellung spielen.
Zitat
Ich habe das für meine damalige SaWo-Konversion direkt andersrum gemacht und bin für Setting und Regeln davon ausgegangen, dass es eine geschlossene Gruppe von Machtnutzern gibt. Am Ende wollte dann doch einer einen Droiden spielen, aber aus der anderen Richtung kommend war das wesentlich leichter umzusetzen.
Davon ging ich aus. Ich weiss ja, wie Deine Einstellung zu SW ist. :)
Zitat
Das nehme ich anders wahr.
Dass theoretisch bzw. grundsätzlich jeder machtsensitiv sein kann, war ja früher auch so, auch wenn Vererbungseffekte erwarten ließen, dass die Kinder starker Machtnutzer auch machtsensitiv sind.

Es ist doch aber auch in TFA und TLJ nicht so, dass der Weg tatsächlich jedem offen steht, der bereit ist, entsprechend Zeit und Aufwand reinzustecken. Wer nicht machtsensitiv ist, hat da immer noch Pech gehabt.
Andernfalls müsste das Setting komplett anders aussehen.
Und schon hast Du wieder das Leistungsprinzip reingebracht. :)
Lass das Mal weg. Es geht ja nicht darum, dass die Macht die Trophäe Deiner Leistungsfähigkeit sein soll, sondern dass Du als Machtnutzer wie z.B. ein Hausmeister ein gleichberechtigtes Mitglied Deiner Gemeinschaft bist. Du bist besonders weil Du mit Deinen Möglichkeiten der Gemeinschaft hilfst. Du bist niemand besonderes weil Du von irgendwer abstammst, oder tolle Sachen machen kannst.
Verstehst Du jetzt wieso wir uns hier rasant in Richtung SC bewegen. :)
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1848 am: 30.05.2018 | 15:39 »
Anakins Macht kam ja auch wortwörtlich aus dem Nichts,
Das ist so nicht korrekt. Mit der Jungfrauengeburt wird ziemlich klar eine Analogie zu Jesus gezogen.
Oder wie es Mal jemand Anderes sinngemäß gesagt hat: "Anakins Mutter würde von der Macht gepoppt." ;)
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #1849 am: 30.05.2018 | 15:47 »
Wenn wir schon bei Vergleichen sind, nehmen doch das Naheliegendste: Magier in einem Fantasysetting. Der Magier war früher ein besonders spezielles Wesen von fast göttlicher Herkunft. Und jetzt schau was er mittlerweile im normalen Fantasysetting ist.

Das war aber allerdings geschätzt 3 Wochen nach Erscheinen der Roten Box schon so ;D
Geht eben auf den Unterschied der Medien zurück; sobald man Spielern die Wahl lässt, ist das der erwartbare Verlauf - auch wenn er mit einer Entwertung/Reduzierung des besonderen Status einhergeht, aufgrund dessen man den Magier überhaupt erst spielen wollte.

Davon ging ich aus. Ich weiss ja, wie Deine Einstellung zu SW ist. :)

Klär mich auf :)

Und schon hast Du wieder das Leistungsprinzip reingebracht. :)
Lass das Mal weg.

Es geht mir doch gerade darum, dass das Leistungsprinzip die angedachte/behauptete Änderung des Settings nicht hergibt.
Als (potentieller) Machtnutzer wird man geboren, Vererbung/Auserwähltentum hin oder her. Wer das Potential nicht hat, kann es auch nie erwerben - für Storyzwecke hat man natürlich immer das Hintertürchen einer sehr spät entdeckten/erwachenden Begabung, aber das ist schnell überstrapaziert.

Das hat erst mal nichts damit zu tun, wie der Machtnutzer dann in der Gesellschaft verortet ist, welche Rechte und Verpflichtungen er hat o.Ä.
Mir geht es hier nur um die "Funktionsweise" der Machtbegabung und für mich ist das Bild da über alle Filme (und das EU) ziemlich einheitlich. Wer hat, der hat und alle anderen eben nicht. Es ist relativ zufällig verteilt (siehe auch nebenan den Gedanken vom "fehlenden" Zuchtprogramm), eher selten und eröffnet erstaunliche, einzigartige Möglichkeiten.
Damit ist ein (ausreichend starker und "erwachter") Machtnutzer settingintern automatisch etwas Besonderes. Welche message man da jetzt meint, auf der Metaebene drankleben zu müssen, ist eine andere Baustelle - auch wenn dieser Gedanke ursprünglich natürlich zuerst stand, aber das ist 40 Jahre her und wer heute Star Wars-Geschichten erzählt, muss aus der anderen Richtung denken.
« Letzte Änderung: 30.05.2018 | 15:49 von YY »
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer