In der Praxis dürfte sich die Summe danach bemessen, was die Gruppe spielen will und was es dafür so gibt.
Schaue ich mir meine (glücklicherweise noch vorhandene
) Sammlung so an, dann ist es relativ schwer, zuverlässig mehr als 250 € von mir zu bekommen.
Das liegt aber hauptsächlich daran, dass ich relativ kritisch auswähle, was ich mir an Erweiterungen, Abenteuern usw. anschaffe und was nicht.
Nur kann mit der diffusen Angabe "ich muss zusätzliches Material als echte Bereicherung für meine Runde empfinden" niemand was anfangen
Bezahlen würde ich auch mehr, solange das für mich in einem vertretbaren Verhältnis zum Gegenwert steht.
Das wird nach hinten raus natürlich immer schwerer für den Verlag und damit würden es wohl nur in absoluten Ausnahmefällen mehr als 400 €.
Schmerzgrenze aus dem Bauch raus für einen Neueinstieg von Null wären um die 600 €, wobei das insofern ein rein theoretischer Wert ist, weil es momentan keine Rollenspiellinie gibt, bei der ich tatsächlich existierendes Material in diesem Gesamtwert wirklich für anschaffungswert halte.
Mir sind "echte" Regelerweiterungen auch nicht so recht, weil da mehr oder weniger zwingend der Punkt kommt, wo man aus dem Zirkus aussteigen und einen Schlussstrich ziehen muss.
Was mir dagegen sehr gefällt, sind Erweiterungsbände, die neue Perspektiven auf bestehende Regeln eröffnen und eher kleinere Themenbereiche mit weiteren Optionen versorgen.
Bei dem Gedankenexperiment käme noch stärker als normalerweise zum Tragen, dass ich mir meistens erst anschaue, wo ein System sich hin entwickelt, bevor ich groß einsteige.
Stünde wirklich eine Neuanschaffung an, weil ich gar nichts mehr habe, müsste das System idealerweise schon möglichst komplett sein - anders als im Moment, wo es mir auf den Zeitfaktor nicht großartig ankommt.
Man könnte das höchstens so auf einen Nenner bringen, dass die weitere Entwicklung absehbar sein und zumindest der Regelkern nicht zu lange auf sich warten lassen sollte.
Das ist auch die Stelle, wo ich Weltengeists Gedanken aufgreifen muss:
Wäre meine komplette Sammlung zerstört, würde ich wahrscheinlich zuerst einmal eine oder mehrere Linien aus dieser Sammlung neu erwerben. Es hat ja schließlich Gründe, warum ich das Zeug habe.
Da ich den Kram ja aber habe, liegt die Messlatte für große Neuanschaffungen höher.
Hier muss ein weiteres System die Dinge entweder komplett anders machen (was bei meinen Vorlieben nicht unmöglich, aber doch relativ schwierig ist) oder ein besseres Gesamtbild abgeben als die Dinge im Bestand. Auch das ist zumindest denkbar, aber sehr unwahrscheinlich, speziell wenn man sich die momentanen Neuerscheinungen und Trends so anschaut.
Ansonsten muss mich das System überzeugen, was aus Sicht des Verlages wieder eine relativ untaugliche Aussage ist - siehe Weltengeist.
Grobe Schnitzer bei Lektorat, Regelformulierungen und Qualitätskontrolle der physischen Komponenten sind meistens ein Ausschlusskriterium und umgekehrt kaufe ich schön gemachte Bücher natürlich eher.
Viel mehr kann ich dazu aber auch nicht sagen, ohne mich in zahlreichen Beispielen zu verlieren.