Beim Blättern im Regelwerk habe ich übrigens eine Kleinigkeit entdeckt, die mir ganz entfallen war, und zwar im Anhang, der aufgeführt, für welche Heldentaten genau man als Ritter wieviel Ruhm einsacken kann. Ganz unspektakulär gibt es da einen Eintrag: »Heroic death: 1000 Glory«.
Wenn man bedenkt, daß am Anfang des Regelwerks auch genau steht, was Ziel des Spieles ist, nämlich möglichst viel Glory zu scheffeln, dann läßt dies nur einen Schluß zu: Nomad hat diese Runde gewonnen.
Rittersterben ist einfach ein elementarer Teil des Spiels. Jedes Männchen stirbt irgendwann, und sei es nur an Altersschwäche. Prinzipiell bin ich da auch voll dabei – aber am Tisch finde ich es dann doch immer wieder ziemlich suboptimal, wenn einer meiner Mitspieler eine Zeitlang absolut deprotagonisiert wird, nur weil die 5-Prozent-Chance für kritische Treffer wieder zugeschlagen hat. Spotlight ist eh schon problematisch, und bis mal ein Sohn übernehmen kann …
Ich taste mich seit dem Wintertreffen ja langsam an eine Lösung ran, und ich glaube, langsam weiß ich, wie ich’s mache. Vor allem gehört dazu, ganz am Anfang die Erwartung klarzustellen: Ritter sterben, das gehört dazu, und Kämpfe sind absurd gefährlich gerade weil die beständige Todesgefahr Ruhm und Ehre und Ritterlichkeit mit Sinn erfüllt. Außerdem werde ich den regeltechnischen Rahmen um Erste Hilfe, Heilung und Ersatzmännchen einmal festzurren. Und: eine kleine Urkunde basteln zur Verleihung, wenn jemand die 1000 Punkte Glory für den Heldentod einsackt. Und zwar völlig ernst gemeint. Der ruhmreiche Tod in der Schlacht ist kein Unfall, er ist eines der bewußten Ziele des Spiels und hat eine kleine Feierlichkeit verdient.
Ich erkläre also hiermit nachträglich Sir Morganor zum ersten Ritter des Jahres 521 AD. Urkunde wird nachgeliefert.