Nun wurde noch angemerkt, dass diese Punkte dazu fuehren koennten, dass die Spieler gegen den SL spielen.
Eher umgekehrt. Die Spieler könnten das Gefühl entwickeln, dass der Spielleiter gegen sie spielt, statt mit ihnen.
Er kriegt ja extra Punkte die er gegen sie einsetzen soll/kann was auch immer. Dadurch werden halt u.Umständen Fronten geschaffen, die es im Rollenspiel gar nicht geben sollte.
Schon allein deshalb, weil der Spielleiter spieltechnisch gar keine eigene Front ist, bzw. sein sollte.
Es gibt für ihn auch nichts zu gewinnen, wenn er siegt. Weder Punkte noch Glorypoints. Noch hat er irgendeinen Helden in den er die EP investieren kann.
Wenn es irgendwann soweit sein sollte, dass der Spielleiter nicht nur Gummi Punkte kriegt,sondern auch eigene SL-EP gewinnt, mit denen er dann seine NSC steigern kann, dann ist der Schützengraben endgültig geschaffen.
Eines der herausragenden Merkmale von Rollenspiel ist aus meiner Sicht, dass "der Spielleiter mit den Spielern gewinnt."
Das ist mMn. auch das, was Rollenspiel spieltechnisch vom Brettspiel unterscheidet.
Hinzu kommt, dass die Spielfiguren nicht aus Holz oder Plastik sind, sondern von den Spielern bzw. Spielleitern verkörpert werden.
Dass Spieler und Spielleiter zusammen eine Geschichte schreiben.
Und dass die Spielwelt nicht auf dein Spielbrett begrenzt ist, sondern in der Phantasie der Spieler erschaffen wird.
Kurz Rollenspiel ist mMn. ein Gemeinschaftsspiel. Der SL spielt ja im Prinzip alles, nicht nur Feinde auch Verbündete und jede Menge neutrale Personen.
Gegenseitiges Vertrauen zwischen Spieler und Spielleiter ist unbedingt notwendig.
Vermutlich eine große Herausforderung, da das richtige Verhältnis zwischen Vertrauen versus Kontrolle zu finden.
Die Aussage läuft auch völlig quer zu meiner Erfahrung. Mein Spiel mit D&D oder Shadowrun hatte einen deutlich antagonistischeren Touch als mein Spiel mit modernem Kram. Das mag zum Teil auch daran liegen, dass ich selbst zehn Jahre älter bin, aber ich suche mir halt auch solche Mechaniken oder lege Wert auf sie, weil sie eben starken Spielereinfluss eher stützen als der alte Freifahrtschein für die SL.
Allgemein. Ich denke der Trend- Den SL Einfluß möglichst klein zu halten, bzw. zu begrenzen, weil man meint dadurch den Spielereinfluß zu stärken, ist ein Trend der gefühlt schon länger anhält.
Wenn ich den Spielleiter mehr als Gegner sehe, der mich übervorteilt, (wenn er nicht durch Regeln einschränkt wird)statt als Mitspieler, der mit mir zusammen gewinnt, weil sein Ziel ist, zusammen eine gute Zeit zu haben, dann bringt das zwar scheinbare Sicherheit aber nimmt auch Vertrauen und Möglichkeiten.
Klar beim Brettspiel habe ich gewisse Vertrauensprobleme nicht, dafür klare Regelbegrenzungen und klare Fronten.
Ist aber auch eine andere Art zu spielen bzw. aus genannten Gründen mMn. nicht ohne Weiteres auf Rollenspiel zu übertragen.
Ein positives Beispiel um den Spielereinfluß zu stärken sind für mich die SPL -Gummi Punkte. Die stärken den Spieler ohne den SL zum "Feind" zu machen.
PS. Ich kann durchaus nachvollziehen, welchen Sinn man in SL Punkten sehen kann. Zum Beispiel als Hilfe um ein empfohlenes Maß an Drama zu bringen, oder weil man verdecktes Schummeln durch den SL nicht möchte. Das Argument dass SL und SPL gleiche,bzw. fast identische Rollen sind, und deshalb ein Ausgleich hersoll, dagegen nicht.