Das Problem mit Mondpreisen ist, dass sie den Marktüberblick verzerren. Stellt euch folgendes vor: ihr _wollt_ tatsächlich Krempel XY verkaufen. Also macht ihr euch erstmal ein Bild, wie so momentan die Preise auf dem Markt sind -- denn zu verschenken hat man ja auch wieder nix, oder? So weit, so gut.
Jetzt ist es aber so: die Preise, die man auf Anhieb sieht, sind die lächerlich überzogenen Mondpreise, die in der Praxis nur alle halbe Jahre mal gezahlt werden. Denn diese Angebote stehen entsprechend immer drin. Wohingegen Angebote mit vernünftigeren Preisen sofort weg sind. (Und wenn das Angebot extrem schnell weggeht, war man vielleicht doch zu billig..)
Wenn man also nicht sowieso die ganze Zeit den Markt verfolgt hat und super informiert ist, sieht man also besagten Phantasiepreis, sagen wir: 200€. Dann hält man das für normal und denkt sich, ha, da geh ich 10% drunter, dann hab ich's bald los... aber nix, weil auch 180€ noch überzogen sind. Nach einiger Zeit merkt man das und senkt nochmal den Preis... und nochmal... bis man dann irgendwann nach X Monaten sein Geraffel für die 80€ los wird, die es wert ist. Ein elender Zeitverlust, den es ohne dieses Steuerfeuer von den Kommerzphantasten so vielleicht nicht gegeben hätte.
Das Ganze ist ja nicht auf Rollenspielbücher beschränkt... trifft im Prinzip auf alles zu, was gebraucht gehandelt wird. :/
Kurz, die Crux ist, dass man in Zeiten des Internets jedes noch so absurde Angebot ohne eigene Kosten beliebig lange stehenlassen kann. Müsste man seine Inserate jede Woche verlängern und jedes Mal nen Euro zahlen (oder meinetwegen auch nur 20 cent), hätte sich der Nonsense bald erledigt.