Autor Thema: Mondpreise  (Gelesen 113558 mal)

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Offline Teylen

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Re: Mondpreise
« Antwort #150 am: 15.03.2017 | 20:57 »
Wo beginnt denn der Status Rarität?
Aus meiner Perspektive: Wenn ich es haben möchte, es jedoch im regulären Handel nicht mehr erhältlich ist und es nicht innerhalb des Zeitraums meines Kaufbedürniss gedruckt wird.
 
Das kann ein Buch sein das out of print ging bevor ich lesen lernte.
Das kann ein Buch sein das um 2004 herum erschien.
Das kann ein Buch sein welches nur über einen Kickstarter 2015 erhältlich war, dem ich zu spät gewahr wurde.

Da kann sein das ich das Buch gewillt bin für den Kaufpreis zu erstehen. Es kann sein das ich das Buch gewillt bin für das doppelte des Kaufpreis zu erstehen. Es kann sein das der neue Preis des Buchs in keinerlei Verhältnis zu dem Buchpreis steht. Wobei ich nicht aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten sammele und mir eine Analyse der Umschlagsfrequenz normalerweise fern liegt. Ebenso wie es mich wenig kümmert ob das Objekt gebraucht ist solange es noch in meinen Rahmen von "Nicht bis zur totalen Wertlosigkeit hin zerfetzt" fällt.

Zitat
Rollenspielbücher sind halt Nischenprodukte und werden daher oft in eher geringeren Auflagen produziert, oder nicht sehr lange unterstützt und dann eingestellt. Handelt es sich dann automatisch um Raritäten, die nur noch Sammler zu interessieren haben?
Wenn ein Rollenspielbuch in einer geringen Auflage produziert wurde und diese verkauft oder aus Lagergründen der Rest vernichtet, dann ist es eine Rarität.
Rollenspieler die das Buch möchten, ob für das Regal oder die Spielrunde, müssen dann damit Leben das sie mit finanziellen Mitteln um das Objekt der beiderseitigen Begierde bieten.
Wo es keinen Einfluß darauf hat ob man das Buch wünscht in einer Spielrunde zu gebrauchen, in das Regal zu stellen oder nachdem Kauf zu zerstören. Wobei ich sowohl Sammler als auch Spieler als aktive Rollenspiel Hobbyteilnehmer betrachte. Einerseits weil auch Leser und Sammler durch ihre Tätigkeit dran teilnehmen. Andererseits weil diese durchaus mitunter andere Systeme spielen.

Hinsichtlich der Personen die es spielen wollen.
Einerseits gibt es einige tausend Systeme die, in Buchform, nicht vergriffen und damit Raritäten sind.
Andererseits gibt es die meisten Raritäten auch als PDF zu erwerben, auf die ein oder andere Art.
Wenn man dann das Bedürfnis hat es gedruckt zu lesen, schleppt man das PDF einfach virtuell zu ePubli.
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Offline Archoangel

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Re: Mondpreise
« Antwort #151 am: 15.03.2017 | 21:53 »
Eine Rarität ist letztlich ein Produkt, dass stärker nachgefragt als angeboten wird.

Ein Sammler ist eine Person, die eine bestimmte Gattung Produkte zur Vollständigkeit hin gerne besitzen möchte.

Da Sammler i.d.R. keinen Ölscheich als Vater haben, sind sie zwar sicher gewillt bei bestimmten Produkten Preise zu akzeptieren, die bei "normalen" Nutzer durchaus ein Gefühl wie beim Abgehen eines Nierensteines auslösen können, aber i.d.R. eben keine Mondpreise, die per Defintion ja bereits deutlich jenseits des Vorstellbaren - und damit erst recht jenseits des realen Wertes eines Produktes liegen.

Oder mal im konkreten Beispiel: ich ´habe die D&D-Miniaturen DDM gesammelt. Zuletzt fehlte mir - wie auch sonst - noch eine Figur aus Harbinger, eine Rare, die einen Marktwert von (damals) ca. 65€ hatte. Die Suche nach dieser Figur, zu einem für mich angemessenen Preis, dauerte etwa 3 Monate. Ich sah nach ca. 6 Wochen ein Angebot in Höhe von 250€ für die Figur, was damals den Wert der teuersten Figur überhaupt (Drizzt) bereits deutlich überstieg. Da dies ein "Mondpreis" war habe ich natürlich nicht zugeschlagen, sondern den Anbieter über seine Fehleinschätzung informiert. Dieser konnte meinen Ausführungen nicht folgen und unterstellte mir, ich wolle ihn über den Tisch ziehen. Ich gab ihm ein paar wertvolle Links zu dem Thema und wünschte ihm ein schönes Leben. Etwa sechs Wochen später wurde ich von ihm angeschrieben und er erkundigte sich, ob ich die gesuchte Figur mittlerweile gefunden hätte, was ich verneinte. Er gab an seine Figur auch noch zu haben, nun aber meiner Überzeugung vom wahren Wert der Miniatur eher Glauben zu schenken. Ich verwies auf einen Händler, zu dem ich nun vorhatte das gesuchte Objekt der Begierde zu erwerben, zum Preis von 112€ - was zwar den Wert nahezu verdoppelte, aber ich war es Leid noch zu warten. Er sah sich das Angebot an und erbot sich mir die gesuchte Figur für 100€ incl. Versand zu überlassen. Auch dieser Wert war höher als der bis dato Marktübliche, aber ich schlug ein. Beide waren zufrieden bis glücklich.

100€ für eine mäßig bemalte Plastikminiatur ist sicher ... seltsam. Aber so ist das mit dem Sammeln eben ;) . Nun kann man aus diesem (echten) Beispiel erkennen, dass ein Sammler - und ich kenne da einige - in der Regel sehr gut über die Objekte ihrer Begierde informiert sind und auch deren Marktwert kennen, aber eben in bestimmten Situationen durchaus auch bereit ist, die Wertgrenze deutlich zu übersteigen - bis zum Doppelten halte ich da durchaus für realistisch. Womit wir wieder beim Mondpreis wären:

Meines Erachtens ist ein Mondpreis ein Preis, der das Doppelte dessen, was ein Sammler normalerweiße zu zahlen bereit wäre, übersteigt, da ein solcher Preis entweder aus völliger Unkenntnis über den Wert des Produktes entsteht, oder eben mit "betrügerischer" Absicht benannt wird - also der Absicht sich selbst entweder anzumaßen viel besser als der Markt einzuschätzen zu können, wo der wahre Wert eines Produktes liegt, oder aber der Absicht einen bewusst ilusorischen Preis von einem "armen Deppen" zu erzielen, der sich eben nicht auskennt. Solche Angebote erkennt der Kundige oft an den Zusatzinformationen, die solch hilfreiche Floskeln wie "Hammer-Angebot" und "äußerst seltene Rarität" enthalten; ein "seriöser" Anbieter bedarf solcher Floskeln nicht, da er a) den Wert des Objektes ziemlich genau kennt und b) davon ausgehen darf, dass seine potentiellen Käufer (denn wir reden hier natürlich auch schon von Preisen, die nicht-Sammlern i.d.R. astronomisch erscheinen) auch ziemlich genau wissen um was es sich da handelt.

Und einmal mehr: Menschen, die andere preislich betrügen möchten kann man durchaus mit unangenehmen Körperöffnungen vergleichen, wenn man ein wenigstens durchschnittliches Moralempfinden hat. Kann man - muss man natürlich nicht.
« Letzte Änderung: 15.03.2017 | 21:57 von Archoangel »
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Offline Der Nârr

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Re: Mondpreise
« Antwort #152 am: 15.03.2017 | 22:15 »
"Minen von Crimlak" gibt es neu für 7,95. Ein Händler auf Amazon Marketplace verkauft es aber gebraucht für 32,90.

"Katakomben des Nekromanten" das gleiche: neu für 12,95, ein Händler gebraucht für fast 40 Euro und noch mal neu für über 100 Euro. Ich weiß nicht, ob die Buchpreisbindung dafür schon aufgehoben wurde, aber das gibt es noch neu zum Normalpreis!

So etwas sind für mich Mondpreise, wenn auch hier in kleinerem Maßstab.

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Chiungalla

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Re: Mondpreise
« Antwort #153 am: 15.03.2017 | 23:11 »
Und bei No Disintegrations hinten anstellen; müsste zwar nachgucken, aber ich war wohl noch früher dran... :-\

Ich hab mal nachgeschaut und biete den 2. November.

Offline Rhylthar

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Re: Mondpreise
« Antwort #154 am: 15.03.2017 | 23:16 »
Ich hab mal nachgeschaut und biete den 2. November.
Okay, Du gewinnst!  ;)
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Chiungalla

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Re: Mondpreise
« Antwort #155 am: 15.03.2017 | 23:28 »
Ich glaube im Bezug auf dieses Buch sind wir gerade eher beide Verlierer.  :'(

Offline Rhylthar

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Re: Mondpreise
« Antwort #156 am: 16.03.2017 | 05:41 »
Ich glaube im Bezug auf dieses Buch sind wir gerade eher beide Verlierer.  :'(
Da sind wir wieder beim Thema.

Wäre ich bereit, irgendwann einen hohen Preis für dieses Buch zu zahlen?
Ja, ganz sicher, weil ich es hasse, etwas unvollständig zu haben. Hinter mir steht alles von EotE außer eben das Buch. Ich will es abschließen...und dann kann mir FFG gestohlen bleiben.
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Offline Silent Pat

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Re: Mondpreise
« Antwort #157 am: 16.03.2017 | 06:46 »
"Minen von Crimlak" gibt es neu für 7,95. Ein Händler auf Amazon Marketplace verkauft es aber gebraucht für 32,90.

"Katakomben des Nekromanten" das gleiche: neu für 12,95, ein Händler gebraucht für fast 40 Euro und noch mal neu für über 100 Euro. Ich weiß nicht, ob die Buchpreisbindung dafür schon aufgehoben wurde, aber das gibt es noch neu zum Normalpreis!

So etwas sind für mich Mondpreise, wenn auch hier in kleinerem Maßstab.

Okaaaay o_O

Evtl. brauchen diese Händler ja Nachschub. Also ich wäre bereit, ihm die Bücher mit 50% Rabatt auf seinen VK zu verkaufen ;)

Beide Bücher waren schon mal ausverkauft und mussten nachgedruckt werden - evtl. hat das was damit zu tun und sind "Altlasten"?
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Offline Kreggen

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Re: Mondpreise
« Antwort #158 am: 16.03.2017 | 06:51 »
Ein Beispiel von mir: neulich sehe ich, dass jemand bei Fratzenbuch ein bestimmtes Rollenspielbuch sucht. Mir fiel ein, dass ich genau das im Keller in der großen Bücherkiste stehen hatte.
Ich hatte mir das Buch Ende der 80erJahre gekauft, aber nicht mehr als einmal durchgelesen und dann mangels Gruppe in den Schrank gestellt.
Als ich dann Jahre später eine Gruppe hatte, die das spielen wollte, war mittlerweile die xte neuere Auflage auf dem Markt, die dann ebenfalls gekauft wurde. Das alte Buch blieb im Schrank.
Danach bin ich 3 x umgezogen, nach dem 2. Umzug ist das Buch in der Bücherkiste gelandet. Praktisch immer noch neuwertig :-)

Ich frage also den Suchenden, was er für das Buch zahlen wolle, gehe dann in die Küche zu meiner Frau und sage "Hey, da möchte einer dieses alte Buch aus dem Keller haben, das ich seit fast 30 Jahren nicht angefasst habe. Wenn er 10 € bietet, sag ich ja..."
Ich komm zurück und der schreibt, dass er sich so um die 45 € vorstellt, aber aufgrund der Rarität wäre mir das bestimmt zu wenig. Ich denke "poker mal hoch" und schreib ihm, mit 70 € wäre es sein.
Er hat dann zugestimmt und das Buch von mir gekauft.

Soviel zum Thema Angebot, Nachfrage und eigene Meinung zur Höhe des Preises.
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Wellentänzer

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Re: Mondpreise
« Antwort #159 am: 16.03.2017 | 07:13 »
Ein Beispiel von mir: neulich sehe ich, dass jemand bei Fratzenbuch ein bestimmtes Rollenspielbuch sucht. Mir fiel ein, dass ich genau das im Keller in der großen Bücherkiste stehen hatte.
Ich hatte mir das Buch Ende der 80erJahre gekauft, aber nicht mehr als einmal durchgelesen und dann mangels Gruppe in den Schrank gestellt.
Als ich dann Jahre später eine Gruppe hatte, die das spielen wollte, war mittlerweile die xte neuere Auflage auf dem Markt, die dann ebenfalls gekauft wurde. Das alte Buch blieb im Schrank.
Danach bin ich 3 x umgezogen, nach dem 2. Umzug ist das Buch in der Bücherkiste gelandet. Praktisch immer noch neuwertig :-)

Ich frage also den Suchenden, was er für das Buch zahlen wolle, gehe dann in die Küche zu meiner Frau und sage "Hey, da möchte einer dieses alte Buch aus dem Keller haben, das ich seit fast 30 Jahren nicht angefasst habe. Wenn er 10 € bietet, sag ich ja..."
Ich komm zurück und der schreibt, dass er sich so um die 45 € vorstellt, aber aufgrund der Rarität wäre mir das bestimmt zu wenig. Ich denke "poker mal hoch" und schreib ihm, mit 70 € wäre es sein.
Er hat dann zugestimmt und das Buch von mir gekauft.

Soviel zum Thema Angebot, Nachfrage und eigene Meinung zur Höhe des Preises.

Das gibt erst einmal Sympathiepunkte für die Offenheit. Das Vorgehen finde ich persönlich aber ehrlicher Weise unsympathisch. Geschmackssache. Muss schlicht jeder selbst wissen. Daran entscheidet sich nicht das Schicksal unseres Planeten - zumal jemand, der 70€ für ein Rollenspielbuch auszugeben imstande ist, vermutlich nicht in einer finanziellen Notlage steckt. Ich hätte mir dennoch gewünscht, dass Du das Buch für nen Zehner verkauft hättest.

Offline Kreggen

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Re: Mondpreise
« Antwort #160 am: 16.03.2017 | 07:28 »
Das gibt erst einmal Sympathiepunkte für die Offenheit. Das Vorgehen finde ich persönlich aber ehrlicher Weise unsympathisch. Geschmackssache. Muss schlicht jeder selbst wissen. Daran entscheidet sich nicht das Schicksal unseres Planeten - zumal jemand, der 70€ für ein Rollenspielbuch auszugeben imstande ist, vermutlich nicht in einer finanziellen Notlage steckt. Ich hätte mir dennoch gewünscht, dass Du das Buch für nen Zehner verkauft hättest.

Ich verstehe Deinen Standpunkt. Aber genau dieses Vorgehen ist es ja, was momentan hier diskutiert wird. Ist mein Vorgehen moralisch verwerflich? Ist es nicht dasselbe, was Tausende Leute täglich bei Ebay & Co machen? Was ist schlimm daran, wenn man versucht, den größtmöglichen Gewinn herauszuschlagen? Ich könnte ja argumentieren, er hätte es ja nicht für 70 € kaufen müssen. Aber scheinbar war es ihm so wichtig, dass er ohne mit der Wimper zu zucken diesen Preis bezahlt hat. In meiner täglichen Arbeit gebe ich am Tag mehrere Angebote ab, die öfters auch nachverhandelt werden. Was wäre gewesen, wenn ich 70 € VB geschrieben hätte und wir später bei seinen vorgeschlagenen 45 € gelandet wären?
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Offline KhornedBeef

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Re: Mondpreise
« Antwort #161 am: 16.03.2017 | 08:30 »
Ich verstehe Deinen Standpunkt. Aber genau dieses Vorgehen ist es ja, was momentan hier diskutiert wird. Ist mein Vorgehen moralisch verwerflich? Ist es nicht dasselbe, was Tausende Leute täglich bei Ebay & Co machen? Was ist schlimm daran, wenn man versucht, den größtmöglichen Gewinn herauszuschlagen? Ich könnte ja argumentieren, er hätte es ja nicht für 70 € kaufen müssen. Aber scheinbar war es ihm so wichtig, dass er ohne mit der Wimper zu zucken diesen Preis bezahlt hat. In meiner täglichen Arbeit gebe ich am Tag mehrere Angebote ab, die öfters auch nachverhandelt werden. Was wäre gewesen, wenn ich 70 € VB geschrieben hätte und wir später bei seinen vorgeschlagenen 45 € gelandet wären?
Määääääp! Das war der Folgerungsbuzzer. Wenn du aus deinem professionellen Verhalten zum Brötchenerwerb auf dein Rollenspiel-Handelsgebahren schließt, dann schließt du auf dich als profesionellen Händler und nicht als Rollenspieler. Was du natürlich machen kannst, ich warne nur dass du jetzt evtl. bei ein paar Leuten auf die schwarze Liste kommst, die Hobby(-Community) und Ellenbogen-Arbeitswelt gerne getrennt sehen :)

Edit: Da war ich ja mit meinem Kassandraruf noch schnell genug :)
« Letzte Änderung: 16.03.2017 | 08:49 von KhornedBeef »
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Luxferre

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Re: Mondpreise
« Antwort #162 am: 16.03.2017 | 08:35 »
EDIT @ Kreggen :

Arbeit ungleich Hobby.
Hoffe ich zumindest. Für mich hinkt der Vergleich/Bezug.
Denn ich realisiere Immobilien, die eine Rendite über 25 Jahre von über 6% bringen (sehr vereinfacht dargestellt) und habe keine Schmerzen, diese auch noch gewinnbringender zu veräußern.
In meiner Freizeit habe ich da aber keinen Bock drauf. Ich verkaufe Sammlerexemplare zum ehemaligen Neupreis und fertig. Ich habe da emotional echt Probleme mit, a) etwas zu teuer zu verkaufen und b) solches Verhalten im Hobbybereich gutzuheißen.
Wenn ein kapitalistischer Grundgedanke Einzug hält, geht für mich persönlich eine fragile Ebene des Hobbies kaputt.

Offline Wanderer

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Re: Mondpreise
« Antwort #163 am: 16.03.2017 | 08:43 »
...

Ich habe da emotional echt Probleme mit, a) etwas zu teuer zu verkaufen und b) solches Verhalten im Hobbybereich gutzuheißen.
Wenn ein kapitalistischer Grundgedanke Einzug hält, geht für mich persönlich eine fragile Ebene des Hobbies kaputt.

 :d

Offline Rev. Bilk

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Re: Mondpreise
« Antwort #164 am: 16.03.2017 | 08:48 »
Oh mein Gott... eigentlich wollte ich mich hier ja raushalten. Aber: ich schaffe es nicht. Mir geht das ganze Weltverbesserungsgeseier echt auf den Zwirn. Ich könnte die Aufregung verstehen, wenn es um lebenswichtigen Güter ginge wie Medikamente, Lebensmittel oder Wasser. Aber so? Haltet doch einfach mal den Ball flach!

Unser Hobby ist und bleibt ein Nischenhobby und purer Luxus. Gewisse Sachen sind da halt in ihrer Verfügbarkeit begrenzt und da macht halt Angebot und Nachfrage den Preis. Punkt. Daran ist nichts Verwerfliches. Nichts. Gar nichts. Nix, Null, Nüsse. Zahlt einfach, was Ihr zahlen wollt oder lasst den Kauf. Sinkt die Nachfrage wird auch irgendwann der Preis sinken. Oder man wartet auf Leute wie Luxferre.





Intelligenz und intelligentes Handeln müssen sehr weh tun. Warum sollten sich ansonsten so viele Menschen zwanghaft dumm anstellen, wenn sie damit nicht die Schmerzen vermeiden wollten?

Offline Teylen

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Re: Mondpreise
« Antwort #165 am: 16.03.2017 | 08:56 »
@Wellentänzer:
Ich wage zu bezweifeln das jemand der 10€ oder auch nur 5€ für ein Rollenspielprodukt ausgibt in einer, wie auch immer gearteten, finanziellen Notlage steckt.
Da es sich bei Rollenspielen um reine Luxusgüter handelt und zudem um ein Hobby für welches man, wenn man nicht möchte oder kann, nicht einen einzigen cent ausgeben muss.

Dementgegen kann der Verkäufer, von dem hier gewünscht bzw. verlangt wird es weit unter Preis zu verkaufen, mitunter durchaus in einer finanziellen Notlage oder angespannten Situation sein.
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Offline Rhylthar

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Re: Mondpreise
« Antwort #166 am: 16.03.2017 | 09:04 »
Zitat
Daran entscheidet sich nicht das Schicksal unseres Planeten - zumal jemand, der 70€ für ein Rollenspielbuch auszugeben imstande ist, vermutlich nicht in einer finanziellen Notlage steckt.
Das ist aber der entscheidende Punkt. Reines Luxusgut, freie Entscheidung und evtl. noch ein Geschäft gemacht, weil vielleicht war der "tatsächliche" Marktwert noch mal höher?

Mit Glück bleiben solche Einnahmen dann auch noch im Kreislauf unseres Hobbys; der Verkäufer nimmt seinen Gewinn und investiert ihn ganz/teilweise wieder in Rollenspiele. Davon profitieren wieder andere, wovon wieder andere, usw.

Ich bin sehr selten in der Verkäuferrolle; aber wenn, wird nur noch nach der Formel "Marktpreis minus Sympathiebonus" verkauft. Preisvorschläge höre ich mir gerne an, aber da ich bei Verkäufen auch schon (eigene Schuld) über den Tisch gezogen worden bin, bin ich jetzt durchaus informiert.

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Offline KhornedBeef

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Re: Mondpreise
« Antwort #167 am: 16.03.2017 | 09:13 »
@Wellentänzer:
Ich wage zu bezweifeln das jemand der 10€ oder auch nur 5€ für ein Rollenspielprodukt ausgibt in einer, wie auch immer gearteten, finanziellen Notlage steckt.
Da es sich bei Rollenspielen um reine Luxusgüter handelt und zudem um ein Hobby für welches man, wenn man nicht möchte oder kann, nicht einen einzigen cent ausgeben muss.

Dementgegen kann der Verkäufer, von dem hier gewünscht bzw. verlangt wird es weit unter Preis zu verkaufen, mitunter durchaus in einer finanziellen Notlage oder angespannten Situation sein.
Da ist grundsätzlich etwas dran. Die Kritik hier war sicher auch nicht direkt auf Leute bezogen, die keine Krankenversicherung haben und ohne die Rollenspieleinnahme den akuten Krebstod erleiden. Aber auch mit kleineren Notlagen (neuer Schulranzen) geht man nicht unbedingt hausieren, insofern darf man die Überlegung anstellen.
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Chiungalla

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Re: Mondpreise
« Antwort #168 am: 16.03.2017 | 09:18 »
Die eigentliche Frage die hier diskutiert wird ist doch mittlerweile eher welcher Grad an Zusammenhalt in der Rollenspiel-Community erwünscht und realisierbar ist:

Wer andere Rollenspieler nur als Kunden an einem offenen Markt wahrnimmt ist denen ein Dorn im Auge die gerne hätten das alle Rollenspieler sich wie Freunde oder wenigstens gute Bekannte behandeln. Für die ist er dann vielleicht sogar so etwas wie ein Nestbeschmutzer.

Wenn man davon ausgeht, dass alle Rollenspieler Mitglieder einer Community mit einem hohen Maß an Identifikation und  Zusammenhalt sind, dann ergibt sich daraus wohl, dass man solches Verhalten missbilligt. Aber ich sehe einfach nicht, dass diese Utopie der Realität auch nur im entferntesten nahe kommt. Und es stellt sich mir die Frage ob es überhaupt wünschenswert wäre, wenn Rollenspieler anfangen würden bei moralischen Erwägungen zwischen "wir" (die Community) und "die" (Nicht-Rollenspieler) zu unterscheiden. Daraus ist noch selten etwas gutes erwachsen und für mich klingt das eher dystopisch.

Daher würde ich im Grunde nicht zustimmen, wenn jemand postuliert, dass es einen Unterschied macht ob es hier oder sonst wo in der Community, bei ebay oder im Berufsalltag passiert. Die fragile Ebene die da nach Luxferres Ansicht in unserem Hobby zu Bruch gehen könnte ist eh nur eine Illusion. Eine Wunschvorstellung. Und sie ist letztendlich auch in kaum einem anderen Hobby realisiert. Wo es dem einen wichtig ist gibt es immer einen anderen der das zu seinem finanziellen Vorteil verwendet. Sei das bei Eisenbahnen, Briefmarken, Magic-Karten, ...

Und ohne irgendwen persönlich angreifen zu wollen:
Leute die in ihrem Berufsalltag knallharte Kapitalisten sind und in ihrer Freizeit dann etwas ganz anderes predigen kann ich wirklich nicht ernst nehmen. Das ist ein Widerspruch, den ihr vielleicht ignorieren aber niemals schlüssig wegdiskutieren könnt.

Und euch tut es auch einfach nicht weh. Ihr könnt euch erlauben bei großzügigen Gesten im Hobby-Bereich mal auf 10, 20 oder 100 Euro zu verzichten. Weil das für euch nicht viel Geld ist. Für den Hartz IV Empfänger oder die Person die für Mindeslohn arbeitet bedeuten diese 10, 20 oder 100 Euro aber einfach signifikant mehr soziale Teilhabe in einem der reichsten Länder der Welt.

Offline KhornedBeef

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Re: Mondpreise
« Antwort #169 am: 16.03.2017 | 09:25 »
Die eigentliche Frage die hier diskutiert wird ist doch mittlerweile eher welcher Grad an Zusammenhalt in der Rollenspiel-Community erwünscht und realisierbar ist:

Wer andere Rollenspieler nur als Kunden an einem offenen Markt wahrnimmt ist denen ein Dorn im Auge die gerne hätten das alle Rollenspieler sich wie Freunde oder wenigstens gute Bekannte behandeln. Für die ist er dann vielleicht sogar so etwas wie ein Nestbeschmutzer.

Wenn man davon ausgeht, dass alle Rollenspieler Mitglieder einer Community mit einem hohen Maß an Identifikation und  Zusammenhalt sind, dann ergibt sich daraus wohl, dass man solches Verhalten missbilligt. Aber ich sehe einfach nicht, dass diese Utopie der Realität auch nur im entferntesten nahe kommt. Und es stellt sich mir die Frage ob es überhaupt wünschenswert wäre, wenn Rollenspieler anfangen würden bei moralischen Erwägungen zwischen "wir" (die Community) und "die" (Nicht-Rollenspieler) zu unterscheiden. Daraus ist noch selten etwas gutes erwachsen und für mich klingt das eher dystopisch.

Daher würde ich im Grunde nicht zustimmen, wenn jemand postuliert, dass es einen Unterschied macht ob es hier oder sonst wo in der Community, bei ebay oder im Berufsalltag passiert. Die fragile Ebene die da nach Luxferres Ansicht in unserem Hobby zu Bruch gehen könnte ist eh nur eine Illusion. Eine Wunschvorstellung. Und sie ist letztendlich auch in kaum einem anderen Hobby realisiert. Wo es dem einen wichtig ist gibt es immer einen anderen der das zu seinem finanziellen Vorteil verwendet. Sei das bei Eisenbahnen, Briefmarken, Magic-Karten, ...

Und ohne irgendwen persönlich angreifen zu wollen:
Leute die in ihrem Berufsalltag knallharte Kapitalisten sind und in ihrer Freizeit dann etwas ganz anderes predigen kann ich wirklich nicht ernst nehmen. Das ist ein Widerspruch, den ihr vielleicht ignorieren aber niemals schlüssig wegdiskutieren könnt.

Und euch tut es auch einfach nicht weh. Ihr könnt euch erlauben bei großzügigen Gesten im Hobby-Bereich mal auf 10, 20 oder 100 Euro zu verzichten. Weil das für euch nicht viel Geld ist. Für den Hartz IV Empfänger oder die Person die für Mindeslohn arbeitet bedeuten diese 10, 20 oder 100 Euro aber einfach signifikant mehr soziale Teilhabe in einem der reichsten Länder der Welt.
Rein von der Sachlage her kann es sein, dass du recht hast.Vielleicht gibt es da viel weniger Community, als man meint. Nicht, dass man das nicht trotzdem anstreben kann :)
Und: Dystopie? Dr. Chiungalla, Dr.Chiungalla, bitte dringend in die Realität. Wer seinen erweiterten Freundeskreis anders behandelt als Fremde, ist vielleicht nicht auf dem Weg in die buddhistische Erleuchtung, aber mit Sicherheit weniger dystopisch als der, der die gleichen Menschen nur als Marktteilnehmer sieht.  :o
Letzlich: Das mit Hartz 4 ist schlecht formuliert. In welche Richtung war das gemeint? Das klingt wie ein Argument für eine Gebrauchtbuchgrenze für Rollenspiel

Edit:Tippfehler bei deinem Namen
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Re: Mondpreise
« Antwort #170 am: 16.03.2017 | 09:40 »
Zitat
Nicht, dass man das nicht trotzdem anstreben kann :)

 :d

Chiungalla

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Re: Mondpreise
« Antwort #171 am: 16.03.2017 | 09:46 »
Und: Dystopie? Dr. Chiungalla, Dr.Chiungalla, bitte dringend in die Realität. Wer seinen erweiterten Freundeskreis anders behandelt als Fremde, ist vielleicht nicht auf dem Weg in die buddhistische Erleuchtung, aber mit Sicherheit weniger dystopisch als der, der die gleichen Menschen nur als Marktteilnehmer sieht.  :o

Die Dystopie bezog sich eher auf den Ansatz zwischen "wir" und "die" zu unterscheiden. Ohne jetzt einen slippery slope Argument vorbringen oder einen geschmacklosen Vergleich ziehen zu wollen kenne ich echt viele Fälle in denen das grundsätzlich schief gegangen ist.

Und ob ich alle Rollenspieler als meinen erweiterten Freundeskreis sehen würde... eher nicht. Das man Menschen die einem näher stehen anders behandelt als Fremde ist schon klar. Aber das etwas moralisch verwerflich ist, wenn man es mit der einen Gruppe macht, aber völlig okay in einem anderen Kontext? Eher nicht.

Und noch habe ich keinen Doktor. Dauert noch ein paar Monate. Und keine Ahnung wie das im Internet ist, aber in der Realität muss ich darauf hinweisen, wenn mich jemand fälschlich als Doktor tituliert.

Letzlich: Das mit Hartz 4 ist schlecht formuliert. In welche Richtung war das gemeint? Das klingt wie ein Argument für eine Gebrauchtbuchgrenze für Rollenspiel.

Vielleicht war das auch Absicht und gar nicht schlecht formuliert. Letztendlich gibt es bei diesem Thema, wie so oft in der Ethik, keine (einfache) Lösung.

Ich finde gut, wenn durch Mondpreise eine Umverteilung von reich zu arm stattfindet. Weil es den letztgenannten viel mehr freut das Geld zu besitzen als es dem erstgenannten weh tut. Ich finde aber auch gut, wenn jeder alle Rollenspielprodukte bekommen kann, die er gerne hätte, ohne sich dann monatelang von Tütensuppen und Aldi-Spaghetti ernähren zu müssen.

Das ganze ist halt nicht eindeutig schwarz oder weiß, sondern es gibt schattierungen von grau, und damit habe ich die perfekte Überleitung geschaffen um einen extrem weisen Liedtext hier zu posten (hervorhebung von mir):

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Offline KhornedBeef

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Re: Mondpreise
« Antwort #172 am: 16.03.2017 | 09:56 »
Das führt jetzt in der Tat auf gleich zwei Themen, die man lebenslang diskutieren kann :)

Jedenfalls, das mit dem erweiterten Freundeskreis, warum sollte das nicht mancher so empfinden? Freunde sind auch, mit wem wir freiwillig viel Zeit verbringen und uns austauschen, nicht wahr. Gerade bei einem Internetforum können da die Wahrnehmungen auseinandergehen, klar.
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Ich vergeige, also bin ich.

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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Chiungalla

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Re: Mondpreise
« Antwort #173 am: 16.03.2017 | 10:17 »
Jedenfalls, das mit dem erweiterten Freundeskreis, warum sollte das nicht mancher so empfinden?

Und wenn er es so empfindet? Verpflichtet das andere zu der selben Empfindung/Wahrnehmung auf die Beziehung und entsprechendem Handeln?

Denn das ist ja was hier ein jeder vorraussetzen muss, wenn er Leute kritisiert die im Hobby Geld verdienen möchten. Etwas überspitzt zusammengefasst:
"Meine Empfindung und mein Wunsch, und die Enttäuschung daraus das Du nicht so handelst wie ich es gerne hätte, sind die Basis auf derer ich mir das Recht herausnehme Dich und Dein Verhalten zu verurteilen."

Offline Teylen

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Re: Mondpreise
« Antwort #174 am: 16.03.2017 | 10:22 »
Hinsichtlich des Vergleichs bezüglich des Lebens außerhalb des Hobbies sowie des innerhalb des Hobbies kann ich nicht ganz folgen. Das heißt ich hätte deutlich mehr moralische Vorbehalten ein Grundbedürfnis wie z.B. die Suche nach einer ordentlichen Wohnung für den eigenen Gewinn auszunutzen, als den Wert einer Sammlung an Hobby respektive Luxusgütern.
 
Bei dem einen kommen potentiell Existenzen in Gefahr, bei dem anderen ist es ein vollkommen freiwilliger, nicht zwingender Handel um Hobby Güter in einem nicht irgendwie existentiell bedrohlichen Bereich.
Wo Personen mit geringeren Einkommen einerseits nicht ausgeschlossen werden weil es eine Plethora an legalen Spielmaterial gibt das kostenlos ist. Andererseits weil man andere Werke, die nicht legal kostenlos erhältlich sind, auch finden kann ohne Geld zu bezahlen. Das heißt man schließt mit einer teuren Ebay-Auktion keine Schüler, Hartz IV Empfänger oder anders finanziell schlechter gestellten Hobbyisten vom sozialen Umgang aus.
 
 
Wobei die Annahme das es nicht weh tun würde, wenn man seine Bücher unter Preis verkauft gewagt ist.
Einerseits mag ich persönlich, allgemein gesehen, mich eher ungern von meinen Büchern trennen. Selbst solchen die ich nicht mag. Es ist zum einen recht viel Aufwand es zu verkaufen. Zum anderen ist es eine Art kleine Niederlage weil man quasi den Fehlkauf einräumt respektive das Buch für entbehrlich erklärt. Neben dem Aspekt das vielleicht etwas Herz dran hängt und es äußere Umstände sind die einen zum Verkauf bewegen. Wie beispielsweise das man zuviel Bücher hat und entweder kein weiteres Regal kaufen möchte, kein Platz für eins hat oder keins kaufen kann.
 
Andererseits kann es durchaus sein das man nicht einfach mal so auf 10€, 20€ oder 100€ verzichten kann.
Das heißt von meinen letzten beiden USA Reisen, sind aktuell noch 4.750€ übrig die mir eine sehr liebe Person vorgestreckt hat und die sie gerne zurück bekommen würde. Neben einer kleinen Delle auf meinem belgischen Konto. Meine monatlichen Ausgaben für Rollenspiel bezogenen Produkte liegen grob so bei 100€ bis 300€. Neben dem einen Event für das ich mich, in Rücksprache mit der lieben Person die meine Reise unterstützte, entschieden habe das nochmal gut zu Buche schlägt. Wo Projekte wie ein angestrebter Umzug in eine Wohnung die näher am Arbeitsplatz liegt oder ein Bettgestell deutlich hinten anstehen.
 
Ich persönlich sehe mich da in keiner irgendwie moralischen Pflicht Teile meiner Sammlung unter ihrem Einkaufspreis oder unter dem tatsächlichen Preis zu verkaufen. Nur weil da irgendjemand, den ich persönlich nicht mal kenne, glaubt er hätte aufgrund seines geplanten Umgang (z.B. spielen) oder seiner persönlichen finanziellen Lage (tatsächlich oder Geiz) gar einen moralischen Anspruch auf ein reines Hobby bzw. Sammel Gut respektive sich da Abwertungen für mich auszudenken wenn die Preisvorstellungen nicht überein gehen.
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