Autor Thema: Übersetzungen von Rollenspielen aus dem Ausland vs. Eigenentwicklungen  (Gelesen 28511 mal)

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Offline Settembrini

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Ja, ich gebe Dir doch die Antwort: weil die Deutschen mit großer Mehrheit Langweiler sind. Was soll man denn da respektieren? Repsektierst Du das Naabtal Duo für seine Beiträge zur zeitgenössischen Sangeskunst?

Wollen wir mal Jon Oliver neben Volker Pispers stellen?
Oder Bully Herbig neben Monty Python oder SNL?

Ernsthaft?

Wer diese himmelweite popkulturelle Unterlegenheit in vielen Bereichen nicht sieht...der ist...vermutlich Splittermond oder gar Thomas Römer Fan.
Ein Langweiler eben.





caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

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Achamanian

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Wulfhelm

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Wollen wir mal Jon Oliver neben Volker Pispers stellen?
Eh. Pispers ist ja nun im Ruhestand, von daher ist das nicht fair... aber John Oliver wird meiner Meinung nach doch stark überschätzt, was den intellektuellen Gehalt angeht (wobei man anständigerweise sagen muss: Er sagt ja selber, er sei nichts als ein Komiker.)
Sowas wie "Der faschistische Franzose" könnte man in den USA auch gar nicht bringen, ohne 2W1000 mediale Piranhas zu beschwören...

Offline Rorschachhamster

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Hmmm, ich wollte DSA1 anführen als noch gar nicht so schlimm, wenn man nur die Basisbox betrachtet, aber dann habe ich erinnert, was geschah als ich die Rote Box las und was das bei mir mit DSA1 gemacht hat...  :headbang:  ~;D
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Wulfhelm

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Generell: Das Problem ist, dass der Englischsprachige Markt einfach viel größer ist, und dass alles, was nicht entweder schon aus der Zeit vor dem unbegrenzten Weltmarktzugang für jeden etabliert* ist oder spezifische lokale Innovationen beinhaltet, von diesem Markt schon bedient wird.
In einem Land wie Deutschland, wo die meisten Rollenspieler Englisch können oder das zumindest glauben (was ein starker Unterschied zu einem Land wie z.B. Japan ist) senkt das einfach den Anreiz, was eigenes zu machen.

* Splittermond als Ausnahme, weil es - nicht abwertend gemeint - stark in der Tradition von DSA steht.

Offline KhornedBeef

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Diese Diskussion ist vorbei. Settrumpini hat seine Fakten präsentiert. Alle, die jetzt noch argumentieren sind Langweiler. Traurig.
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Ich vergeige, also bin ich.

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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Rorschachhamster

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In einem Land wie Deutschland, wo die meisten Rollenspieler Englisch können oder das zumindest glauben (was ein starker Unterschied zu einem Land wie z.B. Japan ist) senkt das einfach den Anreiz, was eigenes zu machen.
Da! Genau Da! steht das Problem. Und ich meine nicht die Aussage des Satzes... :P
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline La Cipolla

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Als jemand, der versucht, seinen Kram immer irgendwie überraschend oder zumindest "ungewöhnlich" zu machen, egal ob es jetzt um Texte für Splittermond oder eigene Settings geht, die drei Viertel der Rollenspieler nicht mit der Kneifzange anfassen würden: Ich sehe nicht, wie all das auch nur ansatzweise problematisch genug sein könnte, um da aggressiv abwertend oder gar persönlich zu werden. Wenn viele Deutsche so sehr auf das stehen, was man in anderen Ländern macht, wo ist das Problem? Wir haben kein "Eigenentwicklungsehrenkreuz", das unsere nationale Kreativität misst, keine fette Konkurrenz mit den bösen Nachbarn, und in meinen Augen lebt das generell sehr internationale Hobby mindestens genauso sehr von der Kreativität im Bekannten – also von dem, was man mit fremdem Kram macht, und selbst von dem, was einzelne Spielgruppen zuhause in Aventurien oder Lorakis treiben. Rollenspiel wäre ziemlich arm dran, wenn es immer noch auf die Kreativität der hiesigen Macher angewiesen wäre, um überhaupt zu funktionieren, und genauso klingt das hier teilweise, was schon ziemlich hobby- und realitätsfremd wirkt. Sicher würde ich mich über coole deutsche Sachen freuen, aber hey, scheinbar gibt es relativ wenige Leute, die Bock aufs Machen haben, und auch relativ wenige Leute, die sowas kaufen wollen. Und? Untergang des Abendlandes? Sonst bleibt eigentlich nur noch das "nationale Ego", das geknickt sein könnte, oder halt das eigene Verständnis, zu einer elitären Gemeinschaft voller Kreativjunkies zu gehören.
Letztendlich sind halt selbst die Rollenspielproduzenten in Deutschland Fans, die machen können, was sie wollen, und das ist imho auch wichtig, um es gut zu machen.

Ich denke nicht, dass es Kritiker besser machen "müssen", auch wenn das natürlich eine Idee ist ... IRGENDJEMAND muss es definitiv besser machen, und das sollte schon jemand sein, der unzufrieden mit dem Vorhandenen ist! Konstruktiver als den konventionellen Rollenspielwald abzubrennen kann es aber etwa auch sein, die außergewöhnlichen Neuerscheinungen und die außergewöhnlichen Teile konventioneller Neuerscheinungen zu unterstützen, sei es mit Geld oder mit Feedback oder mit Kritiken oder mit dem Spielleiten auf Cons (viel wert!) oder mit simpler Konstruktivität im Internet. Dass es sowas gibt, weiß jeder, der mehr als einen ersten Blick in das Erscheinende wirft, aber da gehört natürlich dazu, nicht gleich alles abzuwinken oder in Schubladen zu stopfen. Kreativität erfordert schließlich nicht zuletzt, die eigenen Erwartungen und Annahmen hinter sich zu lassen, und in diesem Sinne Sachen zu akzeptieren, denen gegenüber man skeptisch ist.
Ich sehe auch, warum ein einseitiges Ranten hier und da sinnvoll und, vor allem, erleichternd sein kann, aber es als irgendwas anderes als genau das zu proklamieren, wird im Bestfall nichts bringen und im schlimmeren Fall die Annahme unterstützen, dass nur ein paar komische Exzentriker überhaupt an Neuentwicklungen interessiert sind.

Fuck, ich prokrastiniere schon wieder. ~_~''

Offline Rorschachhamster

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Ok, größtenteils stimme ich dir zu, aber...
...Kreativität erfordert schließlich nicht zuletzt, die eigenen Erwartungen und Annahmen hinter sich zu lassen, und in diesem Sinne Sachen zu akzeptieren, denen gegenüber man skeptisch ist.
Das stimmt so nicht. Kreativ zu sein ist etwas persönliches, intimes - und eben nicht zwangsweise das Ausprobieren von etwas Neuem außerhalb der eigenen Vorlieben. Viel wichtiger ist das Selber tun, das Erschaffen und zwar gerade nur für dich selbst... und es KANN in der Überwindung der eigenen Skepsis oder Komfortzone oder der eigenen Grenzen liegen, aber muß eben nicht. Wenn andere das gut finden, das du tust, ok, aber eigentlich Scheißegal. Kreativ bist du nur für dich selbst. Alles andere ist Marketing.  ;)

Das jetzt wiederum:
Zitat
Fuck, ich prokrastiniere schon wieder. ~_~''
kann ich wieder unterschreiben.
Allerdings indem ich parallel kreativ bin.  >;D
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

alexandro

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...aber wenn ich sage, daß deutsche Fernsehunterhaltung unterirdisch Scheiße ist, dann findet alex bestimmt den Tatort auf einmal gut. ad nauseam.

Kommt auf den Tatort an. Frankfurt mit Schüttauf/Sawatzki war großartig. Und Weimar ist derzeit auch recht unterhaltsam. Den Rest kann man zu 99% in die Tonne treten (aber immer noch besser als das, was auf anderen Sendern läuft - das Beste von CSI ist langweiliger als der schlechteste Tatort und bei Blindspot haben es nichtmal die D&D-Referenzen rausgerissen).

Ansonsten bleibt Fakt (egal wie du dich an einem willkürlichen Beispiel hochzuziehen versuchst): aus Deutschland kommt recht viel interessantes und innovatives Zeug. Und zu behaupten, dass sie verschiedenen deutschsprachige Länder nicht gegenseitig darin beeinflussen und voneinander profitieren, ist wie zu behaupten Chaosium und Steve Jackson Games würden nicht zur selben RPG-Szene gehören. Mehr noch: zu behaupten, dass österreichische Rollenspieler weniger von DSA und Konsorten beeinflusst wurde, als Rollenspieler aus Deutschland zeugt von einem recht ärmlichen Kulturverständnis. Insgesamt recht bedenklich.
« Letzte Änderung: 20.03.2017 | 19:59 von alexandro »

Offline Rhylthar

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Generell: Das Problem ist, dass der Englischsprachige Markt einfach viel größer ist, und dass alles, was nicht entweder schon aus der Zeit vor dem unbegrenzten Weltmarktzugang für jeden etabliert* ist oder spezifische lokale Innovationen beinhaltet, von diesem Markt schon bedient wird.
In einem Land wie Deutschland, wo die meisten Rollenspieler Englisch können oder das zumindest glauben (was ein starker Unterschied zu einem Land wie z.B. Japan ist) senkt das einfach den Anreiz, was eigenes zu machen.

* Splittermond als Ausnahme, weil es - nicht abwertend gemeint - stark in der Tradition von DSA steht.
This.

Auf einem eh schon sehr gesättigten Markt zu versuchen, professionell und gewinnorientiert Innovationen zu etablieren, kann auch sehr schnell mal in die Hose gehen. Also warum sollte man das tun, wenn man mit etablierten Dingen Geld machen kann?
« Letzte Änderung: 17.03.2017 | 06:38 von Rhylthar »
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Maarzan

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Was "langweilig" ist, ist ja immer erst einmal eine persönliche geschmacksabhängige Einzelmeinung.
Relevant wird die letztlich erst in ihrer Summe aka Spiel- oder von Veralgsseiten aus Kaufquoten.

Wenn sich als "Langeweiler" also besser verkaufen als anderes Standardzeug, müssen die so hippen alternativen Spiele ja im Ganzen gesehen letztlich noch viel schlechter sein - egal wie sehr deren Fans heulen. 

Oder man muss sich eingestehen einen Nischengeschmack zu haben, für den dann tatsächlich andere Maßstäbe geleten als allgemein.

Und wenn man glaubt global etwas kritisieren zu müssen, was am Spieltisch bei den Betroffenen keine Probleme erzeugt, funktioniert das Überzeugen vermutlich auch besser mit Argumenten als mit klar geschmacksmotivierten Beschimpfungen.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Kaskantor

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Ich spiele wesentlich mehr aus dem Ausland als aus dem Inland. Das wollte ich hier nochmal festhalten, bevor da bei dem ein oder anderen ein falsches Bild von mir entsteht.
Und das im englischsprachigen Raum mehr erscheint ist irgendwie logisch, da a) es dort seinen Ursprung hat und b) es wohl zumindest in der westlichen Welt üblich ist Englisch gleich nach der Muttersprache zu lernen.
ABER gefühlt kommt auch im nicht englischsprachigen Raum mehr neues heraus als bei uns. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sagen wir zB. in Europa in anderen Ländern der Markt soviel größer ist, als bei uns.
Und da wir bereit sind uns auf fast jedes System zu stürzen, was ein paar nette Bilder beinhaltet und auch nur annähernd neu klingt, sehe ich den Markt nicht als gesättigt an.
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Rhylthar

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Zitat
Und da wir bereit sind uns auf fast jedes System zu stürzen, was ein paar nette Bilder beinhaltet und auch nur annähernd neu klingt, sehe ich den Markt nicht als gesättigt an.
Das mag im Tanelorn so aussehen, ist meiner Meinung nach aber nicht so.

Welche neuen Systeme sind im DSA-Land Deutschland denn wirklich signifikant in Erscheinung getreten in den letzten 20 Jahren und sind in die Phalanx der "Großen Alten" eingedrungen?
Ich wüsste maximal 3 (Fate, Savage Worlds und Splittermond). Der Rest fristet, wirtschaftlich gesehen, für mich ein Nischendasein.

Edit:
Warhammer 3rd/Star Wars sollte man wohl auch nennen.
« Letzte Änderung: 17.03.2017 | 07:42 von Rhylthar »
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Kaskantor

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Zb. Pathfinder:).
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Offline Der Nârr

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Ach, ihr immer mit Nischendasein. Ich bin da inzwischen völlig entkoppelt von der Realität. Wir spielen nur noch Nischen. Gut, den großen Riesen D&D5 haben wir auch mal ausprobiert und ein Mitspieler spielt ihn in einer anderen Runde. Und eine Mitspielerin spielt auch Splittermond in einer anderen Runde. Aber sonst spielen wir in unseren 2 Runden Savage Worlds (Nische), OSR (Nische), Cortex+ (Nische) oder ein selbstgeschriebenes Rollenspiel (Falcons Schildwacht)… Oder was auch immer. Aber irgendwie nicht (mehr) die Platzhirsche. Ich denke aber, das Problem ist allgemeiner und viele trauen sich nicht so viel. Es gibt nur wenige, die einen riskanten Move machen und da volle Breitseite reinhämmern. Man vergleiche mal etwa Numenera mit Splittermond. Numenera hat meines Wissens recht eigenwillige Regeln und es hat ein ziemlich ungewöhnliches Setting, zumindest vom Color her. (Aber im Herzen ist es denke ich noch Frontier, oder?) Dagegen steht Splittermond, das ich positiv formulieren würde als das Beste, was konventionelles Fantasy-Rollenspiel hervorbringen kann: Gewohnte Regelmechanismen (in die man sich daher schnell einfindet) und ein Setting, das schon sehr Vanilla ist. Außerdem super für Barbie-Rollenspiel. Deutsche lieben ja ach so sehr ihr Barbie-Rollenspiel. (Ich habe als Kind ja viel lieber mit He-Man gespielt. Ich hatte auch Skeletor, die böse Burg, Teela, Ram-Man, aus irgendeinem Grund Hordak und das Biest, obwohl ich keine She-Ra hatte…)

In Frankreich tut sich tatsächlich einiges, z.B. Glück wird ja einiges auch übersetzt. Cubicle 7 haben da ja einiges gemacht: Yggdrasil, Qin, Keltica. (Gibt es eigentlich eine besondere Beziehung zwischen Cubicle 7 und 7eme Cercle? - wegen der Namen.) Ob das jetzt die großen Würfe sind vermag ich nicht zu sagen. Und mit Shadows of Esteren gibt es ein Spiel, das von den Machern selbst ins Englische übersetzt wird, ähnlich, wie Ulisses und Uhrwerk inzwischen selber versuchen, Spiele auf den englischsprachigen Markt zu bringen. Amerikanische Verlage haben wohl recht wenig Interesse an Übersetzungen. (Man beachte, dass Cubicle 7 Engländer sind.)

Ich teile aber die Ausgangsthese nicht. Klar wird viel übersetzt (und das ist gut so), aber es gibt doch auch viele deutsche Rollenspiele. Hat nicht praktisch jeder Verlag wenigstens ein, wenn nicht mehrere eigene Entwicklungen im Programm? Selbst Nackter Stahl hat zwei und der "Verlag" besteht aus zwei Leuten! (Meines Wissens einer der wenigen reinen Liebhaber-Verlage.) Pegasus ist der einzige der großen Verlage, die kein eigenes Rollenspiel haben, aber die machen soviel eigenes Material für Cthulhu, das kann man ausnahmsweise gelten lassen! Und dazu die vielen kleinen Rollenspiele wie etwa Spherechild. Mir scheint das eher ein subjektives Ding zu sein. Da müsste man mal Zahlen liefern, wieviele deutsche Eigenentwicklungen denn gut und angemessen wären. Und warum das überhaupt so sein sollte. Also vom Patriotismus mal abgesehen, warum sollte es für das Hobby, die Szene, die Community, die eigene Spielrunde wichtig sein?

Und hey. Fading Suns und TORG sind jetzt bei einem deutschen Verlag untergekommen! Deutschland holt sich die vergessenen oder runtergewirtschafteten Lizenzen und haucht ihnen neues Leben ein.
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon

Offline Chiarina

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Zitat von: Settembrini
[...]weil die Deutschen mit großer Mehrheit Langweiler sind.

Völlig abwegig finde ich das nun nicht, statt aber hier Kulturpessimismus zu verkünden und eine ganze Szene vor den Kopf zu stoßen, finde ich es wichtiger, die löblichen Ausnahmen ins Scheinwerferlicht zu stellen.

Dann fange ich ´mal mit

Los Muertos und
Western City

an.

Deutsche Spiele, die ich kein bisschen langweilig finde. Welche könnt ihr nennen?
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline Issi

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Gab es nicht kürzlich erst einen Strang mit "wer soll das alles spielen?"
Ist tatsächlich auch eine Zeitfrage. Egal wieviele Systeme ich im Schrank stehen habe, am Ende muss ich mich doch fragen welche davon ich regelmäßig spielen kann und will. Manche Gruppen spielen ja auch recht monogam und wollen nicht ständig das System  wechseln. Man hat zum Beispiel längere Kampagnen oder die Gruppe kann sich vielleicht nur einmal die Woche treffen. -  Allein das zwingt ja schon Prioritäten zu setzen.
Vielleicht sind dann pro Gruppe zwei bis drei regelmäßige Systeme  genug.  (Ausgenommen System ADHS)
Ob neu oder alt ist Prinzipiell egal. Vom erstmal kaufen und vielleicht mal ausprobieren neuer Sachen wird es den deutschsprachigen Rollenspieler nicht abhalten. Aber vielleicht vom Nachkaufen.
Neben den deutschen gibts ja auch noch die englischen, die gespielt werden.
Es heißt ja immer Deutschland wäre ein großes Land.
Nur die RPG Freunde stellen bislang immer noch nicht die Mehrheit dar.(Unverständlicherweise   ~;D:))

Zu den anderen nicht englischen Ländern- Für die ist RPG ja teilweise noch neuer als für uns.
Vermute daher auch es hat auch mit dem Markt zu tun.
Englische kann man halt fast über all auf der Welt verkaufen.
Seit wann gibt es RPG in Frankreich? Oder in Skandinavien?
« Letzte Änderung: 17.03.2017 | 10:14 von Issi »

Offline Rhylthar

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Offline Boba Fett

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D&D-Derivat.  ;)
Ja, aber...
D&D 3.x ist auch signifikant in den deutschen Markt eingewandert.
Die früheren Versionen (D&D, AD&D) wurden auch gespielt, aber D&D3.x und insbesondere Pathfinder haben doch eine ganz andere Martverbreitung gefunden.
Insofern würde ich D&D/PF durchaus einrechnen...

Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Rabenmund

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Zitat
Welche neuen Systeme sind im DSA-Land Deutschland denn wirklich signifikant in Erscheinung getreten in den letzten 20 Jahren und sind in die Phalanx der "Großen Alten" eingedrungen?
Mit Deutschland kann ich dir nicht antworten, aber allein in meinem engeren Freundes- und Bekanntenkreis in RT / TÜ wird gespielt:

WEG-Star Wars, FFE-Star Wars, The One Ring, Quin, Deadlands, 7th Sea, L5R, LotFP, nWoD, verschiedenste Fate-"Sorten", Dark Heresy + andere WH40K-Ableger, Earthdawn, Cyberpunk...

Und DSA wird mit am Seltensten gespielt :P

und das waren erst einmal nur die welche mir auf den ersten Blick einfielen. Sicher, für Deutschland sind wir nicht repräsentativ. Aber da ich von einer Gruppe von nur etwa 20-30 Leuten rede die (ausser mir) wenig oder gar keine RPG-Foren nutzen kann man für ein Provinznest wie TÜ nicht sagen das wir soo hinter dem Mond leben ;)

Edit: D&D / Pathfinder / D20-Derivate hatte ich bewusst draussen gelassen, da sie imho schon längst zu den "Grossen" gehören, ebenso wie SR.
« Letzte Änderung: 17.03.2017 | 10:04 von Rabenmund »
Ich bin schriftlich meist ein kurzer und knapper Schreiber. Sollten Beiträge dadurch schroff oder unfreundlich wirken, weisst mich kurz darauf hin.
 
Am Besten stellt man sich meine Aussagen mit einer lebendigen Mimik vor, dann bekommt man ein Bild davon ;)

Offline Prisma

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Ich sehe folgende innovative und nicht langweilige Eigenentwicklungen aus dem deutschsprachigen Raum (alphabetische Ordnung):

Arcane Codex
PRO: Guter Mix aus Regeln und Setting in einem Buch. Spielerbefreiung: Erlaubt alles fantasymäßige -by the book- zu spielen, ohne irgendein Internet-SRD-Scheiß oder SL-beknieen. Wesentlich zugänglicher als z.B. Splittermond. Balancet nicht (finde ich gut), verschwendet aber auch nicht (finde ich noch besser), da sich die Punkte anderweitig auswirken. Hatte die Chance d_a_s Fantasyrollenspiel nach DSA und D&D in D zu werden.
CONTRA: Balancet nicht, scheint so manchen SL überfordert zu haben. Community: Leider wurde es seinerzeit als Bedrohung für D&D3 angesehen und dann gabs noch die PR-Katastrophen, was dazu führte, dass die meisten Fans nur noch in bestimmten Bereichen unterwegs sind.
CHANCEN auf dem englischen Markt: Vermutlich schon, aber D&D ist einfach der Platzhirsch. Die Chancen wären wohl wesentlich besser als "The Dark Eye".

Contact
PRO: Endlich ein XCOM Rollenspiel, dazu mit tollem Artwork und die Möglichkeit Basen zu entwickeln, usw. (wichig!). Blättert man das Buch durch, bekommt man richtig Lust es zu spielen, bis.... 
CONTRA:  .... man anfängt die Regeln zu lesen. Die Kleinteiligkeit sorgt dafür, dass man es ins Regal stellt und fertig. Kein Problem für den Verlag? Denen ist es egal ob ich spiele, solange ich kaufe? Nun, aufgrund der Regeln kaufe ich eben nichts mehr aus der Reihe.
CHANCEN auf dem englischen Markt: Vorhanden. Präsentation und Artwork sind gut. Mir wäre kein anderes XCOM artiges Rollenspiel bekannt, dass die Nische schon besetzt.

Degenesis Rebirth
PRO: Wunderschönes Paket, optisch topp. Solide Regeln, interessante, erwachsenes Setting mit viel Potential.
CONTRA: Endzeit ist nicht jedermanns Geschmack. Paket wird mit 99 Euro als teuer empfunden, was aber ein Trugschluss ist, denn wenn ich z.B. D&D5 sinnvoll leiten will, muss ich auch um die 100 Euro auf den Tisch legen. Das gilt auch für so manches Rollenspiel.
CHANCEN auf dem englischen Markt: Definitiv vorhanden, soweit ich weiß sehnen sich die englischsprachigen Fans nach dem Buch. Oder ist es gar schon erschienen?

Destiny Space
PRO: Tolles Gesamtpaket mit einfachen und zugänglichen Regeln für SF Spiel. Originelles Setting und schöne Optionen die viel abdecken, trotz dünnem Buch (find ich gut!). Schönes Format, rasch lesbar. Eines der zwei Rollenspiele mit denen ich Mass Effect leiten würde.
CONTRA: Vielleicht die räumliche Begrenztheit des Setting. Kein FTL im herkömmlichen Sinne.
CHANCEN auf dem englischen Markt: Warum nicht? Würde vermutlich in der Indie Ecke bleiben.
 
Endland
PRO: Schönes Rollenspiel für primitives erwachsenes Endzeitspiel mit fantasyartigen Einlagen. Schönes, stimmiges, cooles Artwork die Lust auf das Setting machen. Die Regeln sind okay. Auf der Verwuchstabelle zu Würfeln ist ein großer Spaß... für die Spieler, nicht für ihre Charaktere... was für noch mehr Spaß bei den Spielern sorgt. XD Obwohl Endzeit, bietet Endland etwas ganz anderes als Degenesis.
CONTRA: Das Setting ist nicht sehr detailliert. Mit Endzeit wieder sehr speziell.
CHANCEN auf dem englischen Markt: Warum nicht? Fällt wohl aber wieder in die Indie Ecke.

Space Gothic (ich kenne nur die alte Version)
PRO: Prozentbasiertes SF Rollenspiel mit einem wilden Setting. Wiesbaden als Hauptstadt der Menschheit. Plasmakanoniere! Mehrere Abenteuer und anderer Kram vorhanden. Motto: Cthulhu in Space mit anderen verschiedenen Zutaten. Eigenwilliges, interessantes FTL. Cooles Ausrüstungsbuch.
CONTRA: Mittlerweile gibt es moderneres und schöneres, z.B. Cold & Dark, Cthonian Stars oder Coriolis.
CHANCEN auf dem englischen Markt: Hm, keine Ahnung. Bei der alten Version vermutlich nicht.


Spherechild, Heredium, Los Muertos, Lodland, Opus Anima/Requiem of the Soul, Western City, No Return kenne ich zu wenig um sie ernsthaft einzuordnen.

Sooo schlecht stehen wir also gar nicht da, aber der Hofrat hat trotzdem gar nicht so unrecht. Der wirklich coole Kram kommt idR nicht aus Deutschland.
Mit einem 7er-Set, stehen ganze Universen offen.

Offline Rhylthar

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Ja, aber...
D&D 3.x ist auch signifikant in den deutschen Markt eingewandert.
Die früheren Versionen (D&D, AD&D) wurden auch gespielt, aber D&D3.x und insbesondere Pathfinder haben doch eine ganz andere Martverbreitung gefunden.
Insofern würde ich D&D/PF durchaus einrechnen...
Ich zähle D&D zu den "Großen Alten". Meiner Meinung nach hatte sich D&D schon vor der 3.5 in Deutschland gut positioniert und ob man die Regel-Engine der 3.5/PF als wirklich neu bezeichnen will, kann man geteilter Meinung sein.

Was die 3.5-Version wohl geschafft haben könnte, wobei ich dies aber nicht mit Zahlen belegen kann:
Sie könnte tatsächlich den Markt erweitert haben, statt nur Spieler aus anderen Systemen abzuziehen/zusätzlich zu motivieren.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline La Cipolla

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Dann fange ich ´mal mit

Los Muertos und
Western City

an.

Deutsche Spiele, die ich kein bisschen langweilig finde. Welche könnt ihr nennen?

Bessere Herangehensweise! ^^

Engel
Die unglaubliche Robert Redshirt RPG Show
Ratten!
Malmsturm (sicherlich Genre, aber ebenso sicher nicht nur Genre, vor allem in der Neuauflage)
Deponia (weil da nicht nur die Lizenz, sondern auch verdammt viel abgefahrene Eigenentwicklung drinsteckt)
Opus Anima (hat dicke Probleme, aber Langeweile gehört nicht dazu)

Für mich persönlich fallen einige Sachen raus, die für andere zweifelsohne zählen würden, weil sie mich ganz subjektiv (!) nicht abholen und daher eher langweilig sind: Plüsch, Power & Plunder, Bergungskreuzer Möwe, Degenesis und Magun. Sonst hat Prisma ja auch schon einige genannt.

Offline tartex

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Was mich halt wundert ist, dass so viele Leute Bock haben quasi nebenberuflich für einen Hungerlohn Rollenspiel-Bücher zu übersetzen. Da frage ich mich schon, warum das so ist, und sie nicht lieber ihre eigenen Texte pushen.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
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