Ok, weiter geht's.
Philip, ganz der Necessary Servant, ist direkt ins Büro gefahren und hat -neben seiner Arbeit- im Internet recherchiert. Dabei hatte er Erfolg (der Spieler hat tatsächlich herausgefunden, wen das Bild zeigt): das Bild zeigt den Großmeister der höchsten Freimaurerloge von Louisiana, Neil Crain.
Am Vormittag (es ist Freitag) erhält Philip noch einen Anruf der völlig aufgelösten Haushälterin Mrs. Osbourne, die ihm mitteilt, dass ihr Enkel in der Intensivstation des Mercy Hospitals läge, weil er in der vergangenen Nacht überfallen und zusammengeschlagen worden sei.
Als die anderen beiden SC endlich aufgestanden sind, fahren alle ins Krankenhaus, wo Joana mit ihrer Platinkarte für einen Umzug in die Chefarzt-Abteilung sorgt. Sie erfährt, dass der Junge unglaubliches Glück gehabt habe, denn seine inneren Verletzungen hätten eigentlich tödlich sein müssen, lange bevor der Krankenwagen ihn aufgesammelt hat. Noch ist Justin allerdings weggetreten und sicher für Tage nicht ansprechbar.
Douglas ruft bei Crains Firma an und gibt sich als Beauftragter der Stadtverwaltung aus; man habe die Überreste eines Voodoo-Rituals auf dem Friedhof gefunden, und Crains Bild sei dabei gewesen, von Nadeln durchbohrt. Es gelingt ihm, zu Crain durchgestellt zu werden, der allerdingas angibt, wenig Zeit zu haben; und überhaupt interessiert er sich nicht für Voodoo und glaubt auch nicht an sowas. Um aber Presserummel und polizeiliche Ermittlungen zu vermeiden, erklärt er sich zu einem Treffen bereit, allerdings erst am Montag.
Douglas, der über einige Computer-Fähigkeiten verfügt, versucht außerdem, aus einem mit dem Foto-Handy geschossenen Bild von Gabrielle und Nicholas etwas Brauchbares rauszukitzeln, was ihm auch halbwegs gelingt. Sein Bekannter, der in einer Videothek arbeitet und ein wandelndes Lexikon für das (herkömmliche) Okkulte ist, erkennt Gabrielle als Anführerin der mit Voodoo befassten Gruppe von Goths, und der Typ kommt ihm auch irgendwie bekannt vor. Nähees fällt ihm aber momentan nicht ein.
Später fahren Joana und Douglas noch einmal zu dem Haus, zu dem sie Nicholas verfolgt haben; weil es so heruntergekommen ist und sich nicht gut in die Reihe gepflegter Häuser einpasst, die hier vorherrschen, nehmen sie an, dass vielleicht der eine oder andere Nachbar zum Tratschen aufgelegt ist. Sie haben gleich beim ersten Haus Glück, die ältere Dame, die ihnen die Tür öffnet, ist gerne bereit, über den Nichtsnutz, der das Haus von seinem Großvater Ebenezer Creux geerbt hat, herzuziehen. Es ist Nicholas Creux, wohl ein Schriftsteller, obwohl sie nicht weiß, über was er schreibt. (Sie spricht den Nachnamen korrekt französisch aus.) Schon der Großvater habe aus Gründen des Alters und der Einsamkeit nicht mehr viel am Haus getan, aber der Enkel sei ebenfalls zu keiner Arbeit bereit - so verfällt das Haus seit bald vierzig Jahren langsam.
Da sie nun einen vollständigen Namen haben, ist die Telefonnummer nicht mehr weit, und sie rufen Creux an - um zu sehen, ob er da ist. Er meldet sich auch (bei ihm klingt der Name eher wie 'Crooks'), und Douglas legt sofort wieder auf. Die beiden warten, bis Creux das Haus verlässt, dann folgt Douglas ihm (zur Straßenbahn und in die Stadt, wo Creux sich eine Herr der Ringe Nacht im Director's Cut reinzieht), während Joana sich ins Haus schleicht. Drinnen ist ebenfalls alles unordentlich, aber besonders ins Auge springen drei zusammenhängende Räume, die voll sind mit Bücherstapeln und -Regalen, Blattsammlungen, Zeitungsausschnitten, verschiedenen Dingen und insbesondere an den Wänden verteilten Collagen aus Fotos, Zeitungsschnipseln, Visitenkarten, Kritzeleien und auch einigen Gegenständen, die mit farbigen Wollfäden zu Netzwerken verwoben sind. In einem findet Joana das Foto des Großmeisters wieder, mit einem roten Faden, der zu einer schlechten Zeichnung von ein paar Goths führt, von denen wiederum ein blauer Faden zu einem Post-It mit den Initialen N.C. führt. Auf einem Schreibtisch findet sie außerdem eine Kladde, in der Zeitungsausschnitte, kryptische Kürzel und Verweise sowie handschriftliche fragmentarische Absätze aus Reportagen zusammengestellt sind. Der Titel der Kladde ist 'Der Schattenkrieg', und aus den Klartext-Passagen, zu denen auch zwei anscheinend in Tabloids veröffentlichte Artikel von N. C. gehören, geht hervor, dass der Autor einem seit Jahrhunderten währenden Krieg zwischen der hermetischen Magie und der Magie des alten Weges nachspürt, der die Geschicke der Welt bis heute nachhaltig beeinflusst. Besonders Freimaurer und Rosenkreuzer seien Vertreter der die Welt knechtenden hermetischen Richtung, während Neuheidentum und Voodoo den alten Weg repräsentieren.
Soweit zur Sitzung von gestern.
Robin