Autor Thema: Warum seid ihr für Metaplot in Rollenspielen ?  (Gelesen 3097 mal)

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Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Letzte Änderung: 24.03.2017 | 16:51 von Bad Horse 8 »

Offline Derjayger

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #1 am: 24.03.2017 | 13:04 »
1. Damit SC-Handlungen durch große Konsequenzen belohnt werden.

2. Um Ideen in der Hinterhand zu haben, falls die SC nichts tun.

3. Weil es mir als SL Spaß macht. Ich spiele mit dem Mitspieler "Metaplot" zusammen. Ob die Spieler davon Wind kriegen, ist mir eher wurst.
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alexandro

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #2 am: 24.03.2017 | 13:11 »
Wenn er gut gemacht ist, bindet er die Spieler ein und lässt sie an der Entwicklung der Welt teilhaben. Die Ereignisse der Metaplot-Abenteuer werden in zukünftigen Produkten erwähnt, ohne auf den Ausgang derselben einzugehen. Es ist schwierig so etwas in Rollenspielbücher zu verpacken und wurde selten gut gemacht (die "Devils Tower"-Trilogie für Deadlands Classic waren z.B. ein Beispiel für guten Metaplot, ebenso Band 1+2 der "Transylvanischen Chroniken (Band 3+4 haben sich dann leider zu sehr zum Sightseeing entwickelt) für VtM), das heißt aber nicht, dass Metaplot grundsätzlich was schlechtes wäre: ein vom SL entworfener und als "backbone" der Kampagne verwendeter Metaplot wertet das Spielgeschehen ordentlich auf.

Offline KhornedBeef

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #3 am: 24.03.2017 | 13:12 »
1. Damit SC-Handlungen durch große Konsequenzen belohnt werden.

2. Um Ideen in der Hinterhand zu haben, falls die SC nichts tun.

3. Weil es mir als SL Spaß macht. Ich spiele mit dem Mitspieler "Metaplot" zusammen. Ob die Spieler davon Wind kriegen, ist mir eher wurst.
Die ersten beiden Punkte brauchen eigentlich keinen Metaplot, der erste (siehe Nachbarthread) könnte beabsichtige Konsequenzen sogar verhindern.

Das 3. finde ich interessant und einen nachvollziehbaren Grund, auch für die Spieler. Die Idee, nicht nur Teil einer größeren Welt, sondern Teil eines jetzt unmittelbar ablaufenden Geschehens zusammen mit anderen Spielern und NSCs zu sein. Also, mir gibt der Metaplot das nicht, aber die Idee an sich ist verlockend :=)
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Offline KhornedBeef

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #4 am: 24.03.2017 | 13:13 »
Wenn er gut gemacht ist, bindet er die Spieler ein und lässt sie an der Entwicklung der Welt teilhaben. Die Ereignisse der Metaplot-Abenteuer werden in zukünftigen Produkten erwähnt, ohne auf den Ausgang derselben einzugehen. Es ist schwierig so etwas in Rollenspielbücher zu verpacken und wurde selten gut gemacht (die "Devils Tower"-Trilogie für Deadlands Classic waren z.B. ein Beispiel für guten Metaplot, ebenso Band 1+2 der "Transylvanischen Chroniken (Band 3+4 haben sich dann leider zu sehr zum Sightseeing entwickelt) für VtM), das heißt aber nicht, dass Metaplot grundsätzlich was schlechtes wäre: ein vom SL entworfener und als "backbone" der Kampagne verwendeter Metaplot wertet das Spielgeschehen ordentlich auf.
Kurze Begriffsklärung: Ich dachte, "Metaplot" meint explizit nicht, was sich die jeweilige SL einer Runde ausdenkt?
Edit: Sorry für Doppelpost :(
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Offline Derjayger

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #5 am: 24.03.2017 | 13:16 »
Die ersten beiden Punkte brauchen eigentlich keinen Metaplot, der erste (siehe Nachbarthread) könnte beabsichtige Konsequenzen sogar verhindern.


Das stimmt.
Es resultiert eher aus meinem 3. Punkt. Wenn ich in der Bahn sitze und mit dem Metaplot herumträume, erschaffe ich beiläufig Material für 1. und 2. So macht's mir Spaß.
Das funktioniert natürlich nur mit Eigenmaterial. Ich würde das auch niemandem als Produkt andrehen wollen, wer hat schon Lust, sich da einzulesen?

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Offline KhornedBeef

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #6 am: 24.03.2017 | 13:30 »
Das stimmt.
Es resultiert eher aus meinem 3. Punkt. Wenn ich in der Bahn sitze und mit dem Metaplot herumträume, erschaffe ich beiläufig Material für 1. und 2. So macht's mir Spaß.
Das funktioniert natürlich nur mit Eigenmaterial. Ich würde das auch niemandem als Produkt andrehen wollen, wer hat schon Lust, sich da einzulesen?

Mit Metaplot meine ich das, was in der Welt auf einer eher großen Skala passiert und passiert ist, ohne dass die SC beteiligt sein müssen.
Aaah. Ok, also nicht so etwas wie bei den ganzen DSA-Kampagnen, wo irgendeine Uberschlacht mit Beteiligung des SC stattfindet, das Ergebnis aber schon festgeschrieben ist.
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Offline Boba Fett

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #7 am: 24.03.2017 | 15:17 »
Metaplots, die als sich entwickelndes Setting im Hintergrund schweben und nur indirekt die Abenteuer berühren und deswegen auch nicht durch die Spielfiguren manipulierbar sind finde ich interessant, denn sie können als Inspirationsquelle dienen.
Shadowrun hat so einen Metaplot (wobei es da auch unrühmliche Ausnahmen in den Abenteuern gibt)...

Ich mag es, wenn mein Setting sich weiterentwickelt und ich mich da auch auf Quellen von Außen bedienen kann - solange nicht der Zwang zur kanonischen Einhaltung existiert...
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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #8 am: 24.03.2017 | 15:20 »
Metaplots, die als sich entwickelndes Setting im Hintergrund schweben und nur indirekt die Abenteuer berühren und deswegen auch nicht durch die Spielfiguren manipulierbar sind finde ich interessant, denn sie können als Inspirationsquelle dienen.
Shadowrun hat so einen Metaplot (wobei es da auch unrühmliche Ausnahmen in den Abenteuern gibt)...

Ich mag es, wenn mein Setting sich weiterentwickelt und ich mich da auch auf Quellen von Außen bedienen kann - solange nicht der Zwang zur kanonischen Einhaltung existiert...

Exakt das mit exakt diesem Positivbeispiel.

Offline YY

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #9 am: 24.03.2017 | 15:22 »
Shadowrun hat so einen Metaplot (wobei es da auch unrühmliche Ausnahmen in den Abenteuern gibt)...

In der aktuellen Edition, nicht in einzelnen Abenteuern  ~;D


Aber ja, grundsätzlich ist mir das auch die liebste Variante.
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Offline Auribiel

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #10 am: 24.03.2017 | 15:22 »
Ich bin für Metaplot in Rollenspielen, weil die Spielwelt dadurch auch ohne die Anwesenheit der SCs lebt und sich entwickelt. Die Einbindung der SCs und NSCs in die Spielwelt wirkt organischer, Motive und Handeln der NSCs leiten sich aus dem Metaplot ab und wirken nicht aufgesetzt.

Außerdem bietet mir der Metaplot einen Baukasten für Abenteuer. Und da sich die Welt auch abseits der SCs weiterdreht, führt ihr Nicht-Handeln zwangsläufig zu Konsequenzen, was wieder neue Spielsituationen ergibt und zu mehr Drama führt.

Das kann ich auch ohne Metaplot simulieren, aber dann wirkt es für mich als SL unglaubwürdiger. Mit logischem Metaplot (bei eigenen und bei gekauften Settings) gibt es weniger SL-Willkür bzw. ich als SL kann mit dem Arbeiten, was sich aus dem Metaplot ergibt und muss nichts an den Haaren herbeiziehen.

Das funktioniert aber nur, wenn der Metaplot zum einen logisch bzw.  nachvollziehbar aufgebaut ist und genug Raum für die Spielerentscheidungen lässt. Der SC darf nicht zum Statisten verkommen, zum Zuschauer der NSC-Aktionen. Außerdem erwarte ich als SL, dass ich frühzeitig Zugriff auf den Metaplot bzw. dessen Entwicklungen habe, um Kampagnen entsprechend planen zu können.
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alexandro

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #11 am: 24.03.2017 | 15:28 »
Kurze Begriffsklärung: Ich dachte, "Metaplot" meint explizit nicht, was sich die jeweilige SL einer Runde ausdenkt?

Das wäre problematisch, da viele der publizierten Metaplots ursprünglich der Inhalt einer Spielrunde des Autoren waren. Soll dieselbe Spielgestaltung einmal Metaplot sein und einmal nicht?

Meine Kriterien für Metaplot sind:
- er ist nicht mit dem Hintergrund eines SC verbunden
- er beschreibt Ereignisse dar, welche in der Welt passieren, egal wie die SC diese zuvor beeinflusst haben (wenn der Metaplot nicht zu der Entwicklung der Welt passt, hat der SL die Wahl diesen nicht zu verwenden, oder ihn als Ideensteinbruch für eigene Ideen zu verwenden - im letzteren Fall hört er imo auf ein Metaplot zu sein)
- die Grundlagen des Metaplots sind tief im Setting verwurzelt und gehen oft der Kampagne voraus
- die SC können den Metaplot ignorieren, sich nur mit einzelnen Ereignissen innerhalb des Plots beschäftigen oder den kompletten Verlauf desselben verfolgen - idR haben sie nur begrenzte Kontrolle darüber, welche Ereignisse davon stattfinden (außer der SL modifiziert den Metaplot, dann s.o.)

Auch eine Plot Point Kampagne (wie die in "Rippers") ist daher für mich ein Metaplot.
« Letzte Änderung: 24.03.2017 | 15:36 von alexandro »

Offline KhornedBeef

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #12 am: 24.03.2017 | 15:40 »
Das wäre problematisch, da viele der publizierten Metaplots ursprünglich der Inhalt einer Spielrunde des Autoren waren. Soll dieselbe Spielgestaltung einmal Metaplot sein und einmal nicht?[...]
Kurz: Ja. Wenn Ich etwas bei mir am Tisch spiele, habe ich (manchmal) Plot. Wenn ich es für mein Rollenspiel als Autor veröffentliche, es zur kanonischen Geschichte des Settings erkläre, die Standardmäßig für alle Runden gilt, habe ich Metaplot.
Wenn ich dir sage " Park dein Auto nicht in der Einfahrt " ist das ja auch kein Gesetz. Wenn man es aber mit dem Wortlaut beschließt und veröffentlicht,  schon.
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Offline Teylen

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #13 am: 24.03.2017 | 15:43 »
Awww, ... mein langer Text ist pleite @-@

In der Kurzfassung:
 - Es verhindert bei Gegenwarts-Settings unfreiwilliges Altertum und Nostalgie
 - Es bietet Settingmaterial zur anhaltenden Beschäftigung und sorgt damit für Spannung
 - Es bietet eine gemeinsame Konversationsgrundlage über das was sowie das Für und Wider
 - Es bietet einen fortwährenden Ideen Steinbruch für das eigene Spiel

Wobei ich das einerseits auf aktuellen Metaplot beziehe. Das heißt nicht solchen welcher in der Vergangenheit rumpfuscht und Dinge retconned. Andererseits beziehe ich es eher auf einen Metaplot ohne direkte Teilnahme. Das heißt ich halte es nur mäßig sinnvoll entlang eines feststehenden Ereignis zu spielen.
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Offline YY

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #14 am: 24.03.2017 | 15:47 »
- Es verhindert bei Gegenwarts-Settings unfreiwilliges Altertum und Nostalgie

Ich verstehe nicht, was du hier meinst.
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alexandro

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #15 am: 24.03.2017 | 16:02 »
Kurz: Ja. Wenn Ich etwas bei mir am Tisch spiele, habe ich (manchmal) Plot. Wenn ich es für mein Rollenspiel als Autor veröffentliche, es zur kanonischen Geschichte des Settings erkläre, die Standardmäßig für alle Runden gilt, habe ich Metaplot.
Wenn ich dir sage " Park dein Auto nicht in der Einfahrt " ist das ja auch kein Gesetz. Wenn man es aber mit dem Wortlaut beschließt und veröffentlicht,  schon.

Falsche Analogie ist falsch.

Passender wäre ich stelle ein Schild her, auf dem steht "Park dein Auto nicht in meiner Einfahrt!". Da es gut funktioniert verkaufe ich Kopien dieses Schildes in meinem Webshop, so dass jeder sich so ein Schild an seine Einfahrt hängen kann. Er muss es nicht dahinhängen und wenn er es statt an die Einfahrt an seine Wohnungstür hängt, wird er damit wohl eher Verwirrung stiften, aber er hat die Möglichkeit meine (Kampagnen-)vorgaben zu seinen zu machen. Wenn die Mehrheit der Spieler meine Schilder verwendet, werden sie dadurch aber noch lange nicht zu einem Gesetz.
« Letzte Änderung: 24.03.2017 | 16:09 von alexandro »

Offline Teylen

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #16 am: 24.03.2017 | 16:07 »
Ich verstehe nicht, was du hier meinst.
Die Welt der Dunkelheit wurde von Anfang bis Ende der 90ziger als in der Gegenwart angesetztes Setting entwickelt.
Das heißt man hatte anfangs koffergroße Mobil-Telephone und später die damals üblichen Knochen. Das Setting ist von Aspekten wie dem Ende des kalten Krieg, der Sorge um die Umwelt sowie anderen damals popkulturell aktuellen Themen geprägt.
 
Wenn das gleiche Setting heute veröffentlicht und nicht weiter entwickelt, besteht das Problem das es nichtmehr ein in der Gegenwart verortetes Setting ist. Sondern in den 90ern bzw. frühen 00ern verharrt. Was besonders dann unangenehm wird, wenn man sich dessen nicht bewusst ist.
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Offline YY

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #17 am: 24.03.2017 | 16:15 »
Ah, ok.
Das würde ich jetzt nicht unbedingt als Metaplot einordnen.

Was besonders dann unangenehm wird, wenn man sich dessen nicht bewusst ist.

Dass man für ein Gegenwarts-Setting die aktuellen Umstände als selbstverständlich annimmt, ist ja nachvollziehbar.

Aber man kann heute kein Gegenwarts-Setting veröffentlichen, das versehentlich in den 90ern spielt.
Wem und vor allem wie soll so was passieren?

Man geht doch bei so was her und sagt "Es ist unsere Welt, aber...".
Das wird immer ein Schnappschuss der Gegenwart sein (ähnlich wie in der SF), altert aber natürlich möglicherweise sehr schlecht. Wobei ein System schon ziemlich erfolgreich sein muss, um dieses Problem überhaupt irgendwann haben zu können  ;)
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Offline Boba Fett

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #18 am: 24.03.2017 | 16:21 »
Aber man kann heute kein Gegenwarts-Setting veröffentlichen, das versehentlich in den 90ern spielt.

Naja, man konnte es aber in den 90ern.
Und wenn in den Büchern (von damals) drinsteht "wir spielen in der Welt von hier und jetzt", dann liest sich das heute auch noch genau so,
ist aber genau genommen falsch.
Wenn man sich nicht bewußt macht, dass das Rollenspiel eigentlich nicht mehr aktuell ist, kann es zu einigen Verwunderungen kommen.

Ich kann Teylens Punkt verstehen...!

Bei Cyberpunk 2020 muss man einigen ja auch erst mal erklären, dass das Setting im Regelwerk die dystopische Zukunft aus der Perspektive der 80er Jahre repräsentiert und nicht der dystopischen Zukunft von heute...
« Letzte Änderung: 24.03.2017 | 16:23 von Boba Fett »
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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #19 am: 24.03.2017 | 16:41 »
Wenn man sich nicht bewußt macht, dass das Rollenspiel eigentlich nicht mehr aktuell ist, kann es zu einigen Verwunderungen kommen.

Ich sagte ja, es altert ggf. sehr schlecht.

Zugegebenermaßen bin ich jemand, der viel ältere Sach- und Lehrbücher liest und allein deswegen gewohnheitsmäßig immer schaut, von wann ein Werk ist, um den richtigen Kontext herstellen zu können.
Kann das also tatsächlich nur bedingt nachvollziehen.


Für CP2020 und ähnliche Fälle ist das noch mal etwas anders gelagert...da ist manchen Kritikern mMn einfach nicht zu helfen. Sich groß Fantasie, Eskapismus und hastenichtgesehen auf die Fahnen schreiben und dann ein Setting mit "1kg schwere Handys, hihihihi so was Blödes" abtun... ::)

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Re: Warum seit ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #20 am: 24.03.2017 | 16:42 »
Ergänzend zu Boba, ein weiterer Fall wo es, aus meiner persönlich Sicht, geschehen ist wäre die World of Darkness hinsichtlich der x20 Linien.
Das bedeutet die Linien sind in den Neunzigern respektive den frühen Nullern erschienen was man, meines Erachtens, deutlich an der Weltgestaltung merkt. Nicht nur hinsichtlich technischer Aspekte, sondern gerade bezüglich der Sichtweise auf unterschiedliche Themen.
 
Angefangen mit der V20 wurden diese in einer neuen Fassung veröffentlicht, meines Erachtens durchaus auch mit dem kommunizierten Anspruch weiterhin ein Gegenwart-Setting zu sein. Da allerdings das Setting kaum angepackt wurde, sieht man von der gelegentlichen Erwähnung von Smartphones ab, fühlt es sich weniger an wie ein Gegenwarts-Setting sondern wie ein Neunziger Setting, halt mit Smartphones die aber eigentlich k(aum)eine Rolle spielen.
 
Wenn man das vermeiden möchte, das heißt mit der neuen Edition erneut ein Gegenwarts-Setting bieten, braucht man innerhalb des Setting eine Ton-Änderung die meines Erachtens nur durch Ereignisse geschaffen werden kann die man normalerweise als Metaplot bezeichnet.
Zumindest wenn man das bestehende Setting entsprechend respektieren und beibehalten möchte.
 
Was natürlich, im Rahmen, zu Konflikten mit jenen Spielern führt welche es hauptsächlich aufgrund dessen was es war mögen.
Wobei es mitunter kein Bewusstsein dafür gibt das, zwischen '99 und heute quasi zwei, zwei neue Generationen nachgewachsen sind. Weshalb es zu Unmut kam als White Wolf die x20 Linie als einerseits eigene Edition bezeichnete, andererseits offiziell verlauten ließen das sie es als nostalgische Edition betrachten.
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Offline YY

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Re: Warum seid ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #21 am: 24.03.2017 | 16:56 »
Ich nehme das als sehr WoD-spezifisches Problem wahr.
Wie gesagt, solche Fragen müssen sich eben auch nur Spiele stellen, bei denen Jubliäumsausgaben überhaupt ein Thema sein können.
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Re: Warum seid ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #22 am: 24.03.2017 | 17:08 »
Ich denke das es auf weitere Gegenwarts-Settings zutrifft, bei denen eine neue Edition ansteht.
Wo halt die WoD im Grunde der größte Fisch im Teich ist.
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Re: Warum seid ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #23 am: 24.03.2017 | 17:27 »
@alexandro: ok, hast meine hilfsweise Analogie abgeschossen. Kriegst ein Sternchen.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Re: Warum seid ihr für Metaplot in Rollenspielen ?
« Antwort #24 am: 24.03.2017 | 17:37 »
Eine ganz kurze Analogie: Wenn zwei das gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe.
 
Ein Metaplot wird nicht zum Metaplot weil der Author des Metaplot ihn erspielt hat.
Ein Metaplot wird nicht zum Metaplot weil der Author des Metaplot ihn geschrieben und offiziell veröffentlicht hat.

Er kann ihn erspielt haben, es kann ihm aber auch auf dem Toiletten Gang oder beim Verkehr eingefallen ist.
Deshalb wird jedoch nicht alles was dem Author, oder einer Durchschnittsperson, auf der Toilette oder beim Verkehr einfällt, zum Metaplot.
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