Autor Thema: [D&D5] Storm King's Thunder: Hjalnîrs Saga  (Gelesen 2042 mal)

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Offline Talwyn

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[D&D5] Storm King's Thunder: Hjalnîrs Saga
« am: 26.03.2017 | 12:29 »
Prolog
Dies sind die Aufzeichnung von Hjalnîr, Sohn von Aron, von der Insel Ruathym im nördlichen Schwertmeer. Im Herbst des Jahres 1484 vernichtete Talos' Zorn die Donnerwyrm, das Schiff auf dem ich als Skalde mit meinen Kameraden auf Kaperfahrt ging. Von unserem stolzen Drachenboot blieben nur wenige Trümmerstücke übrig und abgesehen von mir riss die Hure Umberlee alle Besatzungsmitglieder in den Tod. Mit mir jedoch hatten die Götter scheinbar andere Pläne: An den abgebrochenen hölzernen Drachenkopf geklammert erreichte ich halb erfroren und schwer verletzt den Strand des Festlandes nicht weit von der Hafenstadt Luskan. Wie es das Schicksal wollte, fand mich die gute Magda, eine Fischerswitwe aus einem nahen Dorf, brachte mich in ihre Hütte und pflegte mich gesund. Während ich im Fieber lag, hatte ich wirre Träume von großen Schlachten, brennenden Städten und mir selbst im Kampf gegen wütende Riesen. Als ich wieder bei Kräften war, bedankte ich mich bei Magda und machte mich auf den Weg nach - wohin auch immer die Götter mich führen würden. Ich bin Hjalnîr Aronson, und dies ist der Anfang meiner Saga.

Dramatis Personae
Im Lauf der nun folgenden Geschichte kreuzte ich den Weg vieler Feinde, Verbündeter und sogar einiger, die ich heute meine engsten Freunde nenne. Die wichtigsten möchte ich an dieser Stelle kurz vorsellen:

- Krusk: Ein wilder Halbork, der wie ich auf einige Jahre auf den Planken eines Piratenschiffs zurückblicken kann. Krusk ist wahrlich kein Schriftgelehrter, doch ist er ein treuer Freund, auf dessen mächtige Axt stets Verlass ist. Unzählige Feinde hat Krusks rasender Zorn gefällt und inzwischen fürchtet man seinen Namen auch an Land.
- Sai: Der geheimnisvolle Sai gehört dem scheuen Volk der Firbolg an, Halbriesen, die die Wälder und Ebenen der Nordlande durchstreifen. In meiner Heimat sind die Firbolg eine Legende, an deren Wahrheitsgehalt ich zweifelte, bevor ich den weisen Sai mit seiner Macht über die der Natur innewohnende Magie traf.
- Gunther: Der tapfere Gunther schloss sich unserer Gemeinschaft erst vor kurzem an. Im Kampf wütet Gunthers großes Schwert wie die Sense im Kornfeld, geführt von der flammenden Überzeugung eines wahrhaft Gläubigen, der sich auf seiner heiligen Mission durch nichts aufhalten lässt.

Episode I: Nachtstein
Nachdem ich mich von den Folgen des Schiffbruchs erholt hatte, zog ich wohin die Straße mich führte. Während es aus den ersten Monaten nach meiner Ankunft auf dem Festland wenig abenteuerliches zu berichten gibt, gelang es mir doch zumindest, mich als Karawanenwächter auf der großen Straße zu verdingen und meinen Beutel mit einigen klingenden Münzen zu füllen. Einen Teil des Geldes gab ich aus für die Dinge, die mir für das vor mir liegende Leben als Vagabund und Abenteurer nötig erschienen: Waffen und Rüstung, sowie alles was man braucht, um in der Wildnis zu überleben. Eine weitere Handvoll Silber flossen in die Dinge, die Gesundheit eines Kriegers erhalten: Met und Weiber. Selbst dann waren noch einige Münzen übrig, und so kann ich wohl sagen, die dröge Arbeit in Diensten feister verweichlichter Kaufleute, war es am Ende wert.

Zudem lenkten die Götter während dieser Zeit meine Schritte gen Süden, in die Region zwischen Dolchfurt und Tiefwasser, wo meine eigentlich Saga ihren Anfang nehmen sollte. Innerhalb kurzer Zeit begegnete ich drei Reisenden, die alle unterwegs waren in das kleine Dorf Nachtstein. Nun ist Nachtstein nichts weiter als ein unbedeutender Weiler mit einer bescheidenen Festung, und es gibt dort nichts, was besonders interessant wäre. Dennoch waren diese Reisenden weder Kaufleute noch Bauern, sondern ein Halbork und ehemaliger Seeräuber namens Krusk, ein entschlossener Gotteskrieger namens Gunther und sogar einer der in Ruathym nur aus alten Liedern bekannten Halbriesen: Ein Firbolg-Druide, der uns bat, ihn Sai zu nennen, da er, so wie alle Mitglieder diesen geheimnisvollen Volks, keinen richtigen Namen besaß, wohl aber verstand, dass andere Völker das Bedürfnis hatten, allem und jedem einen Namen zu geben.

Bereits meine Begegnung mit Krusk weckte mein Interesse, denn ein Pirat (der übrigens keinen Hehl aus seiner Vergangenheit machte, sondern im Gegenteil mit ihr prahlte), der die staubige Straße den tosenden Wellen vorzog, schien mir interessante Gesellschaft zu versprechen. Krusk war auf dem Weg nach Nachtstein (der Grund ist mir entfallen), und da ich ohnehin gerade keine Pläne hatte, beschloss ich den kuriosen Krieger ein Stück zu begleiten. Wenig später begegneten wir Sai, einem Wesen, das ich bis dahin für den Stoff von Legenden und Ammenmärchen gehalten hatte. Als ich erfuhr, dass auch er unterwegs nach Nachtstein war, richtete ich ein kurzes Dankgebet an Tymora, um ihr mitzuteilen, dass ich ihren Wink verstanden hatte: Offensichtlich wollten die Götter, dass ich nach Nachtstein ging. Ein paar Tage später schließlich marschierte der gute Gunther abends mit scheppernder Rüstung direkt in unser Nachtlager am Straßenrand. Als ich ihn, seine Rüstung, sein mächtiges Schwert und seine entschlossene Miene sah, war mir sofort klar, wohin er wollte.

So teilten wir am Lagerfeuer Met, Dörrfleisch und Geschichten, um uns dann schließlich zur Ruhe zu legen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass bereits der nächste Tag getränkt sein würde vom Ruhm der Schlacht und dem Blut unserer Feinde.

Gegen Mittag kam in etwa einer Meile Entfernung die von einem Palisadenwall und einem mit Wasser gefüllten Graben umgebene Siedlung in Sicht. Auf einem kegelförmigen Hügel thronte wachsam eine kleine aber wehrhaft wirkender Festung über dem winzigen Weiler. Von einem eigenen Graben umgeben, war eine hölzerne Brücke nötig, um auf den Burghügel zu gelangen. Merkwürdig war, dass aus dem Dorf unablässiges Glockengeläut zu uns drang, welches uns alarmierte als wir uns dem Dorf näherten. Vor der Zugbrücke, die den einzigen Zugang zu der Siedlung darstellte, entdeckten wir dann auch zahlreiche Fußspuren: Solche von Menschen, die am Grabenbach entlang nach Norden führten, und kleinere, die direkt über die Brücke nach Nachtstein hinein führten.

Vorsichtig betraten wir selbst den Inneren Bereich des Pallisadenwalls und fanden den Weiler gespenstisch verlassen vor. Das gellende Läuten der Tempelglocke dröhnte uns in den Ohren und schien die Luft selbst zum Schwingen zu bringen. Unser Unbehagen stieg, als wir die zahlreichen großen Felsbrocken bemerkten, die überall auf dem Anger in der Erde steckten, und uns schlagartig, die Nachrichten von Angriffen durch Riesen ins Gedächtnis riefen, die in jener Zeit an der Schwertküste die Runde machten. Wir zogen daher unsere Waffen und beschlossen, zunächst der Ursache des lästigen Glockengeläuts auf den Grund zu gehen. Der Tempel befand sich direkt am Dorfanger und drinnen fanden wir in der Tat zwei räudige Goblins, die kichernd an den Glockenseilen auf und ab hüpften und uns erst bemerkten, als wir schon mit gezogenen Klingen in den Raum stürmten. Es entbrannte ein kurzer Kampf, der schon mit dem ersten Axthieb Krusks entschieden wurde, welcher den Kopf des einen Goblins von den Schultern trennte und den zweiten damit zur Kapitulation brachte. Der schäbige Wurm bettelte daraufhin um Gnade und behauptete, dass er und seine Freunde nichts damit zu tun hätten, dass Nachtstein verlassen und verwüstet war. Obwohl ich kein Mitleid mit Goblins habe und die unwürdige Existenz der wimmernden Kreatur gerne beendet hätte, entschied ich mich anders und ließ den Besiegten laufen.

Als wir aus dem Tempel wieder auf den Dorfanger traten, bemerkten wir zwei wolfsähnliche Bestien auf der anderen Seite des schlammigen Platzes, die bei unserem Anblick die Lefzen hochzogen und knurrend auf uns zu rannten, bedrohlich ihre scharfen Zähne entblößend. Gunther, Krusk und ich selbst stellten uns den wilden Tieren und lieferten uns einen blutigen Schlagabtausch. Angelockt durch den Kampflärm zeigten sich nun rund um den Anger weitere Goblins, die höhnisch lachend damit begannen, Pfeile auf die Sehnen ihrer Kurzbögen zu legen. Es entbrannte ein Kampf, der sich im Lauf der Zeit auf das gesamte Dorfgebiet ausweitete. Nachdem wir die Wolfsbestien niedergemacht hatten, setzten Krusk und ich zur Verfolgung eines Goblins an, der sich vor Sais Magie in einen Stall im Osten des Angers in Sicherheit gebracht hatte. Der Firbolg selbst nahm in südlicher Richtung die Verfolgung eines weiteren Angreifers auf, der sich in einer Windmühle auf einem Hügel versteckt hatte.

In dem Stall trafen wir einerseits auf zahlreiche Pferde, andererseits auf einen feigen Goblin, der sich auf dem Heuboden über dem eigentlich Stall verbarg und aus seinem Versteck vergeblich versuchte uns mit seinem Bogen zu beharken. Krusk hatte scheinbar keine Lust auf dieses Spiel, wohingegen ich mir einen meiner Zauber ins Gedächtnis rief und darauf wartete, dass der Goblin sich zeigte. In dem Moment, in dem seine hässliche gelbe Visage hinter einem Futtersack auf dem Heuboden über mir erschien, sprach ich einige geheime Silben, vollführte eine spezielle Bewegung mit der linken Hand und deutete auf den Goblin, der daraufhin unvermittelt in unbändiges Gelächter ausbrach, seinen Bogen von sich warf und sich auf den Boden fallen ließ, wo er weiterhin lauthals lachte, genau so wie ich es bezweckt hatte. Eilig erklomm ich die Leiter hinauf zum Heuboden und stellte mich über das von heftigen Lachkrämpfen geschüttelte Bündel, das mich furchtsam von unten herauf anstarrte, gleichwohl nicht aufhören konnte zu lachen. Nun war es an mir, höhnisch zu grinsen, denn im nächsten Moment rammte ich die Spitze meines Schwerts in den Brustkorb des bemitleidenswerten Geschöpfs und trieb mit einem wütenden Hieb das Blatt meiner Axt zwischen seine Augen, womit das Gelächter endlich verstummte.

Da meine Arbeit hier getan war, sprang ich auf den Rücken eines anmutigen grauen Pferds, ließ das Tier meine Fersen spüren und galoppierte mit einem wütenden Schrei auf den Lippen aus dem Stall hinaus auf den Anger. Ich spürte das Blut der Goblins auf auf meinem Gesicht und rief lauthals Tempus' Namen, der mein Schwert in der Schlacht führte, während ich im gestreckten Galopp der Windmühle auf dem Hügel am anderen Ende des Dorfangers zu sprengte. Dort angekommen stellte ich jedoch fest, dass meine Kameraden ihren Teil der Arbeit bereits erledigt hatten: Drei tote Goblins lagen in der Mühle und nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass es fürs Erste keine weiteren Angreifer zu geben schien.

Wir beschlossen daher, uns als nächstes in dem Gasthaus nördlich des Angers umzusehen. Dort trafen wir einen weiteren Goblin, dessen Flucht ich vereitelte, indem ich ihm zunächst eine Axt in die Schulter schleuderte, um ihn dann schließlich mit einem Pfeil zu Fall zu bringen, den ich von der Sehne eines zuvor erbeuteten Kurzbogens schnellen ließ. Damit war der Sieg endlich unser: Die Goblins waren aus Nachtstein vertrieben!

Wir untersuchten das Gasthaus und fanden im Obergeschoss tatsächlich eine Überlebende: Eine Reisende namens Kella Dunkelhoffnung hatte sich nach dem von uns ja bereits bei unserer Ankunft in Nachtstein vermuteten Riesenangriff in ihrem Herbergszimmer versteckt und wartete hier auf die Ankunft eines Freundes, mit dem sie sich verabredet hatte. Wir beruhigten Kella und luden sie zu unserer Siegesfeier im Schankraum des Gasthauses ein, wo wir ein prasselndes Feuer im Kamin entfachten und ein Mahl aus den Vorräten zubereiteten, die wir in der Speisekammer finden konnten. Ausgelassen scherzten wir über die Feigheit der Goblins und ich stimmte ein altes Lied an, das die Ruathen nach einer siegreichen Schlacht zu singen pflegten. Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir nicht, dass unser Sieg über die Goblins nur das Vorspiel war, und dass die eigentliche Schlacht erst noch beginnen sollte...

to be continued...
« Letzte Änderung: 26.03.2017 | 13:21 von Talwyn »
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Offline Talwyn

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Re: [D&D5] Storm King's Thunder: Hjalnîrs Saga
« Antwort #1 am: 30.03.2017 | 18:57 »
Kella berichtete uns – inzwischen sichtlich erleichtert – was vorgefallen war: Sie war nach Nachtstein gekommen, um sich hier mit einem Freund zu treffen. Bevor dieser in dem Dorf eingetroffen ist, tauchte jedoch am Himmel über dem Weiler eine „fliegende Festung“ auf, wie sie es beschrieb. Und von diesem Monstrum aus wurde Nachtstein mit Felsbrocken bombardiert – eben jene Felsen, die wir überall in dem Dorf gesehen hatten. Nun wurde uns einiges klar, und mir persönlich kam eine düstere Vorahnung, denn ich erinnerte mich an meine Fieberträume, in denen ich gegen wütende Riesen kämpfte, deren Angriffe in der Region jüngst zugenommen hatten, und die dafür bekannt waren mächtige Felsbrocken auf ihre Gegner zu schleudern. Von einem Bombardement aus einer fliegenden Festung hatte ich bislang jedoch nichts vernommen. Erneut spürte ich, dass die Götter mich ganz bewusst auf diesen Pfad gelenkt hatten. Scheinbar sollte ich in dieser Geschichte noch eine wie auch immer geartete Rolle spielen.

Gleichwohl wussten wir nicht, was wir mit diesen Neuigkeiten anfangen sollte. Bevor Kella zu Bett ging, teilte sie uns mit, dass es ihr Plan sei, Nachtstein am nächsten Morgen zu verlassen, nun da der Ort nur noch eine Geisterstadt war und ihr ominöser Freund wohl nicht mehr kommen würde. So teilten wir also Nachtwachen ein und legten uns dann zur Ruhe, denn auch wir hatten bereits Pläne für den nächsten Tag. Gunther hatte erwähnt, dass er im Auftrag des Grafenbündnisses der örtlichen Fürstin in der Burg auf dem Hügel im Süden des Dorfs seine Aufwartung machen solle. Da die Brücke, die das Dorf mit der Burg verband, bei dem Luftangriff zerstört worden war, hatten wir Hoffnung, dass die Goblins nicht in die Burg gelangt waren, sodass deren Bewohner möglicherweise noch am Leben waren. Wir wollten daher am nächsten Morgen versuchen, in die Festung zu gelangen.

Die Nacht jedoch verlief nicht ganz so ereignislos wie geplant, denn irgendwann in den frühen Morgen Stunden ertönte mit einem Mal Hufgetrappel von der Zugbrücke und wenig später ritt ein Trupp Bewaffneter durch das Tor in dem Pallisadenwall geradewegs nach Nachtstein und brachte sich auf dem Anger in Stellung. Einer der Neuankömmlinge, den wir wenig später persönlich kennenlernen sollten, begann damit lautstark Kellas Namen zu rufen. Unsere neue Freundin war sofort hellwach und erklärte, dass dies ihre Freunde seien.

Zusammen mit der jungen Frau begaben wir uns also nach unten und begrüßten die Reiter vor dem Gasthof. Der Schreihals stellte sich uns vor. Ich meine mich zu erinnern, dass sein Name Kostin oder etwas Ähnliches war, jedoch bin ich mir nicht ganz sicher und gerade in der Rückschau war er auch kaum mehr als ein großmäuliger, boshafter Schläger, für den im großen Schauspiel der Götter keine wichtige Rolle vorgesehen war. In den Stunden die folgten, sollte er uns mit seinen Spießgesellen jedoch kurzzeitig reichlich Beschäftigung verschaffen, doch davon werde ich gleich berichten.

Jener Mann jedenfalls erklärte, dass er im Auftrag der Zentarim nach Nachtstein gekommen sei, und dass seine Oberen die neuen Herren des kleinen Weilers seien. Zwar hatte weder ich noch einer meiner Freunde bis dahin je mit einem Agenten des Schwarzen Netzwerks gesprochen, doch verhießen die Geschichten, die man sich über diese Gruppierung erzählte nichts Gutes. Davon abgesehen hatten wir gerade erst ein hilfloses Dorf von seinen niederträchtigen goblinoiden Besatzern befreit, und so waren wir keineswegs geneigt, den frechen Machtanspruch dieser dahergelaufenen Räuberbande zu akzeptieren. Weiter hatten wir ja noch Hoffnung, dass die rechtmäßige Herrin dieser Siedlung noch am Leben war, so dass es für uns nicht in Frage kam, besagten Kostin bei seinem Vorhaben zu helfen, die Festung von Nachtstein für die Zentarim in Besitz zu nehmen.

Da die Reiter aber in der Überzahl und unsere Kräfte durch den Kampf mit den Goblins für den Tag verbraucht waren, einigten wir uns durch heimliche Zeichen, die Zhentiler zunächst in dem Glauben zu lassen, wir würden sie bei ihrem Unterfangen in der Tat unterstützen. Kostins Männer setzten also im Schein ihrer Laternen die Brücke zum Burghügel notdürftig wieder instand und wenig später überquerten wir den Graben. Als der Tross in der Mitte der hölzernen Brücke angekommen war, gaben wir uns gegenseitig ein Zeichen und dann stieß Krusk unvermittelt den völlig verdatterten Kostin in die Tiefe. Wir anderen stürzten uns ebenfalls sofort in das Handgemenge und konnten die überraschten Zentarim entweder ebenfalls in die Tiefe stürzen oder die direkt niedermachen – ein Schicksal, dass neben der verräterischen Kella noch zwei der einfachen Soldaten ereilte. Anschließend nutzten wir die Gelegenheit, stürmten das restliche Stück über die Brücke und verschanzten uns in der Burg, deren Tor wir hinter uns mit einem schweren Holzbalken verriegelten.

Einen Moment lang waren wir berauscht davon, dass unsere List funktioniert hatte, doch bald erfuhren wir von den überlebenden Wächtern, dass die Fürstin von Nachtstein bei dem Angriff der Riesen zu Tode gekommen war. Gunter stieß einen unterdrückten Fluch aus, doch wir hatten nicht viel Zeit zum Trauern. Wir wusste, dass Kostin und die überlebenden Soldaten schon bald einen Angriff auf die Burg unternehmen würden, und so nutzten wir die wenigen Stunden bis zum Morgen um uns auszuruhen und Kräfte zu sammeln für die bevorstehende Schlacht.

to be continued…
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Offline sindar

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Re: [D&D5] Storm King's Thunder: Hjalnîrs Saga
« Antwort #2 am: 31.03.2017 | 13:00 »
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Fuer einen Forgotten-Realms-Unkundigen: Was sind diese Zentarim / Zhentiler eigentlich?
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Offline Rhylthar

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Re: [D&D5] Storm King's Thunder: Hjalnîrs Saga
« Antwort #3 am: 31.03.2017 | 13:03 »
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Fuer einen Forgotten-Realms-Unkundigen: Was sind diese Zentarim / Zhentiler eigentlich?
Böse Organisation. Mischen insbesondere im illegalen und legalen Handel mit, gerne auch mit Schutzgelderpressung und ähnlichem.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Talwyn

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Re: [D&D5] Storm King's Thunder: Hjalnîrs Saga
« Antwort #4 am: 3.04.2017 | 12:56 »
Früh am nächsten morgen, meldeten uns die Wachen, dass sich die Zhentiler wie erwartet der Festung näherten. Aus einem Baumstamm, den sie vermutlich aus dem Pallisadenwall gerissen hatten, hatten sie einen Rammbock improvisiert, mit dem sie sich nun der Brücke näherten. Wir allerdings hatten vorgesorgt, und hatten mit vereinten Kräften eines der Wurfgeschosses des Luftangriffs hinter dem Burgtor in Stellung gebracht. Als die vier bemitleidenswerten Söldner mit dem Rammbock in der Mitte der Brücke angelangt waren, öffneten wir das Tor und rollten den Felsen die abschüssige Brücke hinunter, wo er begleitet von unserem Triumphgeschrei die vier Soldaten von der wackeligen Holzkonstruktion kegelte, die unter dem Gewicht des Felsens erneut zerbrach (genau an der Stelle, an der Kostins Männer sie wenige Stunden zuvor notdürftig wieder instand gesetzt hatten.

Siegessicher stürmten wir aus der Festung auf die Brücke, und versuchten den Abgrund springend zu überwinden - ein heroisches Manöver, das jedoch nur mir selbst und Krusk gelang während Gunther und Sai mit gellenden Schreien selbst in den mit Wasser gefüllten Burggraben stürzten. Es entbrannte ein erbitterter Kampf auf der Brücke, in dessen Verlauf wir uns relativ schnell der verbliebenen Soldaten entledigten. Kostin selbst hingegen erwies sich als ein härterer Brocken, da er zuvor einen Zaubertrank getrunken hatte, der ihn gegen unsere Attacken schützte. Beinahe wäre es ihm gelungen, Krusk zu Fall zu bringen, doch mein barbarischer Freund war auch ohne Zaubertrank ein wahres Bollwerk. So endete der Kampf vorerst damit, dass Krusk seinem Gegner einen beherzten Tritt in den Magen verpasste und ihn damit in den Burggraben schleuderte.

Von der Brücke aus beobachteten wir, das Kostin zum Ufer schwamm und versuchte, sich in den nahen Wald zu retten. Wir schwangen uns deswegen in Windeseile auf die am Vortag erbeuteten Pferde und preschten über die Ebene dem Waldrand zu. Kostin war zwischenzeitlich im dichten Unterholz verschwunden, doch war es für uns kein Problem seiner plumpen Spur zu folgen. Auf einer kleinen Lichtung stellten wir ihn, wo er von Gunther mit einem vernichten Schwerthieb gefällt wurde. Kostin fiel wie ein Baum, und so war Nachtstein endgültig befreit.

Von den Wachen in der Burg hatten wir erfahren, dass die Dorfbewohner bei dem Riesenangriff geflohen waren, und sich nun an einem im Norden gelegenen Ort aufhielten, den die Soldaten als "Fledermaushöhlen" bezeichneten. Wir beschlossen uns in Nachtstein auszuruhen und diesen Ort am nächsten Tag aufzusuchen.

to be continued...

Das war soweit das Protokoll unseres ersten Spielabends. Weiter geht es am 13.04. Aktuell besteht die Gruppe aus:

- Hjalnîr Aronson, male (variant) human Bard 2
- Krusk, male half-orc Barbarian 2
- Sai, male firbolg Druid 2
- Gunther, male (variant) human Paladin 2
« Letzte Änderung: 3.04.2017 | 13:00 von Talwyn »
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Offline Talwyn

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Re: [D&D5] Storm King's Thunder: Hjalnîrs Saga
« Antwort #5 am: 26.04.2017 | 12:12 »
Nachdem die Zhentarim endgültig aus Nachstein vertrieben waren, untersuchten wir nun endlich die übrigen Hütten des Dorfs. Die meisten von ihnen waren beim Angriff der Riesen zerstört oder zumindest beschädigt worden, nur eines schien merkwürdig unversehrt zu sein: Neben der Brücke zur Burg befand sich ein kleines Häuschen mit in den Türstock eingravierten Runen unbekannter Herkunft. Diese Hütte war nicht nur unbeschädigt, sondern gründlich verrammelt, so als hätte der Besitzer sein Heim in aller Ruhe auf eine längere Abwesenheit vorbereitet. Da uns dies alles sehr verdächtig erschien, verschafften wir uns Zutritt zu der Hütte und sahen uns drinnen um. Und tatsächlich wurde unser Argwohn nicht geringer, als wir in einer Truhe ein unheiliges Symbol des Höllenfürsten Asmodeus fanden!

Von den Wachen erfuhren wir schließlich, dass in der Hütte ein weiblicher Tiefling lebt, der auf den albernen Namen "Destiny" hört. Die Tatsache, dass die Riesen die Hütte nicht zerstört hatten (ob nun versehentlich oder mit Absicht), die merkwürdigen Runen an der Tür und das teuflische Symbol fügten sich jedenfalls zu einem stimmigen und wenig erfreulichen Bild zusammen. Wir beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen, sobald wir Destiny trafen - nach Aussage der Wachen war sie mit den übrigen Dorfbewohnern in die Fledermaushöhlen geflohen, die wir ohnehin aufzusuchen beabsichtigten. Wir verständigten uns jedoch darauf, den Tiefling nicht spüren zu lassen, dass wir wohl über seine düsteren Loyalitäten im Bilde waren. Wir hofften auf diese Weise mehr zu erfahren, bevor wir als neue Herren von Nachtstein ein gerechtes Urteil für die blasphemischen Taten der Verdächtigen fällen würden.

Die weitere Erkundung des Dorfs förderte allerhand kurioses zu Tage: In einer Hütte trafen wir auf eine geflügelte Katze, die tatsächlich sogar in der Lage war mit uns zu sprechen (wenngleich sie wenig hilfreiches zu sagen hatte). Weiterhin fanden wir einige interessante Unterlagen, welche Auskunft gaben über die Grundbesitzverhältnisse in und um Nachtstein. Ich nahm diese Dokumente an mich und nahm mir vor sie zu einem späteren Zeitpunkt zu studieren. Möglicherweise würde dies hilfreich bei der Neuordnung besagter Verhältnisse sein, die ich als neuer Herrscher dieses kleinen Ortes schon längst in Gedanken auf meine Agenda gesetzt hatte.

Als weiteres Kuriosum stellte sich der Krater in der Mitte des Angers heraus: Von den Wachen erfuhren wir, dass sich hier ursprünglich ein großer, von Runeninschriften bedeckter Monolith befunden hatte, diesen jedoch hatten die Riesen bei ihrem Angriff auf Nachtstein gestohlen. Innerlich verfluchte ich die nichtsnutzigen Wachen dafür, dass sie mit dieser Information nicht schon längst herausgerückt waren. Dieses Wissen rückte schließlich den Luftangriff in ein völlig anderes Licht und warf gleichzeitig zahlreiche weitere Fragen auf. Die Riesen waren also nicht einfach auf Zerstörung aus gewesen, es hatte sich um einen gezielten Angriff gehandelt, der einzig dem Stein gegolten hatte (die Zerstörung des Dorfs lief für die Angreifer vermutlich unter der Prämisse "Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden."). Was es aber mit diesem Stein auf sich hatte, der wohl viel älter als das Dorf selbst sein musste, darüber grübelten wir vergeblich nach.

Inzwischen war der Tag auch schon beinahe vorüber und die Strapazen der Schlacht machten sich langsam bemerkbar. Aus diesem Grund fingen wir uns ein herrenloses Hühnchen und brieten es über dem Feuer im Schankraum des Gasthauses. Nach einigen Krügen Ale verteilten wir die Nachtwachen und gingen zu Bett. Ich fiel in einen unruhigen Schlaf, der geplagt war von Visionen eines heraufziehenden Kriegs. Dies waren fürwahr die Tage des Tempus, und vermutlich waren auch die Träume dieser Nacht nur Vorboten der nächsten Schlacht, der wir uns schon bald würden stellen müssen.

Die Nacht selbst verlief ruhig, doch schon am nächsten Morgen erfüllten sich die nächtlichen Visionen. Vom Wald her ertönten Hörner, die stetig näher kamen, und so erblickte ich von der Plattform eines Wachturms aus schon bald eine Gruppe von zwanzig Orks, die in unsere Richtung stürmten. Zwar sind die Krieger dieses wilden Volks für ihren ungestümen Vormarsch bekannt, doch schien es mir als hätten sie selbst für ihre Verhältnisse extrem eilig - gerade so, als wäre ihnen der Teufel höchstpersönlich auf den Fersen.

Die Orks erreichten also den das Dorf umgebenden Graben und verlangten Einlass. Ich antwortete ihrem Anführer mit zwei gut gezielten Pfeilen und folgte somit Tempus' Ruf ein weiteres Mal. Es entbrannte eine wüste Schlacht, in deren Verlauf die Orks durch den Graben schwammen, um dann mit Seilen und Enterhaken bewaffnet versuchten, über den Palisadenwall zu gelangen, was ihnen auch mehr oder weniger gut gelang. Im Inneren des Dorfs jedoch erwarteten wir sie und machten jeden einzelnen Angreifer nieder. Irgendwann jedoch wurde deutlich, dass die Orks uns zahlenmäßig einfach derart überlegen waren, dass dieser Umstand irgendwann unsere freilich weit überlegene Meisterschaft im Umgang mit Schwert und Strategie übertrumpfen würde.

Dass wir die Schlacht am Ende trotzdem gewinnen konnten war natürlich kein Zufall sondern der Wille der Götter, oder besser gesagt, der Wille eines ganz speziellen Gottes. Von allen Göttern der Welt gibt es wohl keinen, der das barbarische Volk der Orks mehr hasst als der elfische Göttervater, Corellon Larethian. Der göttliche Vater aller Orks, verdankt seinen Beinamen als "Einäugiger Gott" einem Kampf mit eben jenem Corellon Larethian. Wer vor diesem Hintergrund nun also glauben, dass das Auftauchen der Waldelfen, welches das Schlachtenglück zu unseren Gunsten wendete, ein Zufall gewesen sei, dem kann ich nur raten die Augen zu öffnen. Ich selbst jedenfalls nahm zur Kenntnis, dass erneut die Götter mir den Weg bereitet hatten.

to be continued

- Hjalnîr Aronson, male (variant) human Valor Bard 3
- Krusk, male half-orc Totem Warrior Barbarian 3
- Sai, male firbolg Land Circe Druid 3
- Gunther, male (variant) human Vengeance Paladin 3
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