Autor Thema: Preise für deutschsprachige Regelwerke - war: Deutsche D&D5 Version angekündigt.  (Gelesen 13600 mal)

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Offline Leonidas

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Gut, wenn man die Margen der Händler mit in die Betrachtung nehmen will, ergibt das ganze natürlich ein anderes Bild, insbesondere wenn man Brick-and-Mortar-flgs im Vergleich zum Onlinehandel mit einbezieht.

Gewinnstreben halte ich übrigens weder bei Verlagen, noch bei Händlern für verwerflich, um es noch mal ausdrücklich zu sagen und -btw- ich kaufe auch bei Roland und nicht bei amazon, wenn die Preisdifferenz zwischen den beiden mir nichts anderes geradezu aufdrängt. Aber, ganz ehrlich gesagt, den Gewinnspannen von Händlern fühle ich mich wirklich nicht sehr stark verpflichtet, jedenfalls wesentlich weniger als den Gewinnspannen der Rollenspiel-Verlage. Das werdet Ihr als Händler falsch finden, aber so ist es halt.

Mir ging es zuletzt auch nur noch darum, dass ich mich wegen meiner in die Diskussion geworfenen Beiträge nicht gerne als ahnungslos und/oder respektlos ggü den an der Herstellung von Rollenspielprodukten Beteiligten abfertigen lassen wollte.

Offline Teylen

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Ich habe mein D&D 5E Set zum Originalpreis gekauft.
Wobei man auch, was die Deutsche Ausgabe angeht, nur mit PHB losspielen kann.

Da sind die Charakter-Erschaffung drin, Regeln, Ausrüstung, Zauber und ein guter Satz Viecher.
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Offline Bruenor

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Re: Preise für deutschsprachige Regelwerke
« Antwort #152 am: 29.03.2017 | 10:31 »
Die Dorpcast-Folgen zum Thema "Das Geld und das Hobby" waren damals ein echter Augenöffner für mich.

Die 50 € pro Grundregelwerk-Buch sind zwar jetzt nicht wenig, aber im Grunde genau der Preis den ich erwartet habe.

Ob es einem der Preis wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Aber für den deutschen Markt ist er absolut normal.

Ein Preis bei dem Neueinsteiger ins Hobby direkt schwach werden ist es sicherlich nicht. Aber Preise um 20-30 Euro herum war bei der Marke auch m.M.n. nicht zu erwarten.

Ich denke, dass ich mir auf alle Fälle das Players Handbook hole. Und dann einfach weiter sehe.

Zumindest wird 2017 für meine Verhältnisse ein ausgabenreiches Rollenspiel-Jahr:
- D&D 5
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- Trudvang Chroniken
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Achamanian

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Aber, ganz ehrlich gesagt, den Gewinnspannen von Händlern fühle ich mich wirklich nicht sehr stark verpflichtet, jedenfalls wesentlich weniger als den Gewinnspannen der Rollenspiel-Verlage. Das werdet Ihr als Händler falsch finden, aber so ist es halt.

Darum geht es doch gerade: Aufgrund der Buchpreisbindung müssen auf dem deutschen Markt die Verlage Preise festlegen, die im Verhältnis zu ihrem Abgabepreis auch noch für die kleineren Händler realistisch sind.
Du kannst dem Verlag also schlecht anlasten, dass er 50€ als nominellen VK für die deutsche Ausgabe festlegt (der dann durch Buchpreisbindung auch der faktische VK im Handel ist), und dabei zum Vergleich VKs des Player's Handbook hinzuziehen, die nicht der Buchpreisbindung unterliegen und deshalb wahrscheinlich auf besseren Rabatten für große Händler/geringeren Gewinnmargen im Handel beruhen. Das sind zwei Paar Schuhe.

Offline Bildpunkt

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Das Ding in Deutschland macht übrigens Ulisses, wurde das schon thematisiert?

wie schon geschrieben aber nur als Dienstleister. Dein Einwand verweist aber auch darauf das Ulisses den Vertrieb übernimmt und nicht Hasbro, was mein Argument und meine Hoffung das es auch außerhalb der FLGS Welt verkauft wird wahrscheinlich zerstört.

Keine Ahnung ob Ulisses es dann auch bei anderen eher Mainstream Verkaufskanälen  (Spielzeugwarenketten etc) probiert jenachdem ob es zu DnD dann auch Bewerbungsmaterial gibt (Stand Ups 7 Poster etc)...
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Offline Leonidas

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Darum geht es doch gerade: Aufgrund der Buchpreisbindung müssen auf dem deutschen Markt die Verlage Preise festlegen, die im Verhältnis zu ihrem Abgabepreis auch noch für die kleineren Händler realistisch sind.
Du kannst dem Verlag also schlecht anlasten, dass er 50€ als nominellen VK für die deutsche Ausgabe festlegt (der dann durch Buchpreisbindung auch der faktische VK im Handel ist), und dabei zum Vergleich VKs des Player's Handbook hinzuziehen, die nicht der Buchpreisbindung unterliegen und deshalb wahrscheinlich auf besseren Rabatten für große Händler/geringeren Gewinnmargen im Handel beruhen. Das sind zwei Paar Schuhe.

Mein Gedanke war, dass es ohne Verluste für den kreativen Verlag oder Abstriche in der Qualität der Produkts möglich sein könnte, einen geringeren buchpreisgebundenen deutschen VK festzulegen. Um diesen Gedanken zu erläutern, hatte ich den englischen Straßenpreis herangezogen. Denn dieser Straßenpreis illustriert mMn, dass ein Endkundenpreis unterhalb von 49,95 nicht zwingend den kreativen Verlag und seine Mitarbeiter treffen würde.

Unabhängig von der Frage, ob so ein geringerer Preis nun theoretisch oder faktisch wünschenswert und machbar ist oder nicht, ginge das wohl jedenfalls zulasten der Marge der Zwischenhändler, was ich persönlich aber völlig in Ordnung fände.

Offline Teylen

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Ich halte 49,95€ respektive 59,95€ durchaus auch für amerikanische Rollenspielprodukte, im Rahmen bspw. einer Kickstarter Finanzierung, für ein Buch, gerade eins mit Hardcover, durchaus angemessen. Auch wenn es rauf auf 69,95€ oder 79,95€ geht wie für die aktuellsten schwedischen Spiele.

Preise die darunter liegen sind, nach meiner Einschätzung, Angesicht von Produktionsqualität wie Auflage, entweder Quer-Finanzierung, Verlustgeschäfte oder die beteiligten wurden so gar nicht ordentlich entlohnt.
« Letzte Änderung: 29.03.2017 | 13:49 von Teylen »
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Achamanian

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Unabhängig von der Frage, ob so ein geringerer Preis nun theoretisch oder faktisch wünschenswert und machbar ist oder nicht, ginge das wohl jedenfalls zulasten der Marge der Zwischenhändler, was ich persönlich aber völlig in Ordnung fände.

So funktioniert's aber nun mal nicht. Wenn die Verlage den Zwischenhändlern keinen vernünftigen Rabatt vom festgelegten VK bieten, kommen sie halt nicht in den Handel.
Abgesehen davon finde ich's ganz toll, dass du es persönlich in Ordnung findest, wenn ich noch weniger Geld verdiene ...  ;D

Offline D. M_Athair

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Wieviel würdest du den für ein rund 320 Seiten starkes, vollfarbiges Din A4 Hardcover mit Buchdeckel-Effekt erwarten?
... kommt drauf an was drin ist.

Je "mainstreaminger" der Inhalt und die Illus sind, desto weniger bin ich zu zahlen bereit.
Vollfarbe kann in beide Richtungen ausschlagen.

(Das ist auch bei anderen Büchern so. Für eine 500-seitige Mongraphie über den "irischen" "Missionar" Gallus zahle ich gerne 50 EUR. Für einen 500-seitigen Roman-Krimi ist die Hälfte schon zu teuer. Auch bei gleicher Ausstattung.)


Und an der Erwartungshaltung haben die Verlage auch aktiv mitgearbeitet:
Printausgaben für SpliMo (ab 19,95 €), PF (ab 25,95 €), DSA 5 (ab 19,95 €), Savage Worlds (ab 9,95 €), Cthulhu (ab 19,95 €).



Unabhängig von der Frage, ob so ein geringerer Preis nun theoretisch oder faktisch wünschenswert und machbar ist oder nicht, ginge das wohl jedenfalls zulasten der Marge der Zwischenhändler, was ich persönlich aber völlig in Ordnung fände.
Womit der Verlag effektiv Vertriebskanäle verliert. Wenn er die nicht braucht (u.a. auch für seine anderen Produkte), dann mag das ein gangbarer Weg sein. Sonst nicht.


Ich halte 49,95€ respektive 59,95€ durchaus auch für amerikanische Rollenspielprodukte, im Rahmen bspw. einer Kickstarter Finanzierung, für ein Buch, gerade eins mit Hardcover, durchaus angemessen. Auch wenn es rauf auf 69,95€ oder 79,95€ geht wie für die aktuellsten schwedischen Spiele.

Preise die darunter liegen sind, nach meiner Einschätzung, Angesicht von Produktionsqualität wie Auflage, entweder Queer-Finanzierung [sic!], Verlustgeschäfte oder die beteiligten wurden so gar nicht ordentlich entlohnt.
Kommt drauf an. Ein Rollenspiel, das mit ca. 200 Seiten auskommt, kann billiger sein als eines, das knapp 600 Seiten braucht.
Da ist auch immer die Frage mitzustellen: Sind die 400-Extraseiten den Mehrpreis wert?
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Offline Leonidas

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Abgesehen davon finde ich's ganz toll, dass du es persönlich in Ordnung findest, wenn ich noch weniger Geld verdiene ...  ;D

Na ja, ähm, also wenn es mein Geld ist, das Du verdienen möchtest...dann...  :)

Offline Leonidas

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Ich halte 49,95€ respektive 59,95€ durchaus auch für amerikanische Rollenspielprodukte, im Rahmen bspw. einer Kickstarter Finanzierung, für ein Buch, gerade eins mit Hardcover, durchaus angemessen. Auch wenn es rauf auf 69,95€ oder 79,95€ geht wie für die aktuellsten schwedischen Spiele.

Preise die darunter liegen sind, nach meiner Einschätzung, Angesicht von Produktionsqualität wie Auflage, entweder Queer-Finanzierung, Verlustgeschäfte oder die beteiligten wurden so gar nicht ordentlich entlohnt.

Vielleicht liegst Du ja richtig, auch wenn die englischen Straßenpreise etwas anderes zumindest möglich erscheinen lassen.

Was mich interessieren würde, ist, wo dann die preisliche Schmerzgrenze für die Mehrheit der Käufer erreicht sein wird. So was wie Volos Guide zB, für 80 € ? Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, da mitzuziehen.

Offline Rhylthar

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Gibt für mich keine Schmerzgrenze, wenn es sich im realistischen Rahmen hält.

Für Volo's Guide hätte ich keine 80,00 € gezahlt, für ein FRCS wie das v3.0 würde ich es sofort ausgeben. Wie immer: Kommt auf das Produkt an.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Online Maarzan

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Re: Preise für deutschsprachige Regelwerke
« Antwort #162 am: 29.03.2017 | 13:40 »
Den "Wert" bestimmt immer nur der Käufer. Der Verkäufer kann sich dann überlegen, ob es sich unter diesen Umständen lohnt das Produkt anzubieten.

Den Preis kann der Verkäufer ggf missbräuchlich festlegen, wenn der Käufer aus weitestgehend lebenserhaltenden Günden diesen Wert nicht begrenzen kann- ansonsten ist das eben "Markt".

Und der Wert für den Käufer bildet sich eben aus dem mit dem Kauf erzielten Nutzen gegenüber den möglichen Alternativen.
Und wenn das schlecht aussieht wird eben nicht bzw. etwas anderes gekauft.
Welchen Nutzen hat nun z.B. D&D5 für den potentiellen Käufer?

a) der allgemeine Spieler wird es als informierter mit einem Haufen anderer Spiele und auch Gebrauchtkäufen (oder sogar seinem bereist bestehenden Schrankinhalt) vergleichen.
b) der D&D-Fan wird es zumindest mit den alten Editionen vergleichen.

Beide zusätzlich zu einem guten Teil auch noch mit der englischen Fassung.

c) Der Neuling wird es mit seinen anderen Freizeitvergnügungen vergleichen, aber hier eben auch vor allem sehen, dass der Einstieg nicht so wirklich einfach ist, Vorarbeit erfordert und die Notwendigkeit halbwegs verlässliche Mitspieler über mehrere Sitzungen beieinander und bei Laune zu halten, obwohl jetzt nicht die Specialeffects so fließen wie in anderen Varianten. Und damit wird er nicht wissen, ob er da auf Dauer wirklich gut bedient ist mit und den Freizeitwert auf dieser Skepsis basieren lassen, nicht auf den theoretisch hunderten Stunden anderweitig denkbarem Spielspaß.

Und ich kenne jetzt nicht die D&D Starterbox, aber so einige solcher Starterboxen waren dann doch arg beschnitten und spartanisch und damit erst recht nicht mit einem PC-Spiel oder nur einem Fantasybrettspiel konkurrenzfähig.
Ferraritestfahrt auf bis 60kmh zugelassenen Schmalersatzreifen ... .

Die Marktlage mag damit für die Anbieter arg mau aussehen, aber das Ignorieren hilft denke ich wohl noch weniger.

Maarzan, der so gar keinen Anlass sieht sich irgendeine der ihm irgendwie "kastriert" und mit Altkram noch einmal verrührt vorkommenden Neuauflagen von D&D, aber auch diversen anderen Anbietern noch zuzulegen.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Feuersänger

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Da zeigen sich halt auch die Vorteile beim Direktvertrieb, z.B. über Crowdfunder -- wenn man's richtig macht; nicht wie Namen-brauch-ich-keine-zu-nennen. Wenn ich mir anschau, was Coriolis alles geliefert hat für iirc 70€: fettes Buch mit wirklich geilen Illustrationen und dazu noch einen Schwung weiterer Goodies vom Spielleiterschirm bis zu einem Kartendeck.
Wenn man dagegen das 5E-Material anschaut, mit seinen Illus die zwar teilweise zwar gut sind, teilweise aber auch potthässlich bis widerwärtig (Wasserkopf-Streichholzbein-Halbling), oder auch einfach lieblos hingeklatscht und billigst recycelt (unrühmlicher Tiefpunkt sicherlich der Wandteppich mit dem Photoshop-Lorem-Ipsum), und das trotz um Größenordnungen höherer Auflage -- da bleibe ich dabei, dass $50 pro Buch ein Mondpreis sind und für die Qualität des Materials nicht gerechtfertigt.

BTW, weil das weiter oben abgelehnt wurde: die Definition von "Mondpreis" ist, "Preis, der absichtlich zu hoch angesetzt ist, nur um unterboten zu werden". Ob der Mondpreis nun um 10%, 25% oder 2000% überhöht ist, spielt dabei keine Rolle. In Amerika mit seiner Couponkultur sicherlich noch wesentlich weiter verbreitet als hier.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Boba Fett

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Den "Wert" bestimmt immer nur der Käufer. Der Verkäufer kann sich dann überlegen, ob es sich unter diesen Umständen lohnt das Produkt anzubieten.
Komisch, denn ich hätte es immer andersherum gewertet.

Der Verkäufer überlegt sich den Preis, den er verlangt und der Käufer kann überlegen, ob er es für den Preis erwerben möchte.
Natürlich reguliert hier der Markt, aber diese Regulierung findet doch primär über den Erfahrungswert des Verkäufers statt.
Das ist doch insbesondere bei Buchpreisbindung der Fall, weil hier keine Verhandlung stattfinden kann.

Setzt ein Verkäufer (Verlag) den Preis zu hoch an, wird er einen Ladenhüter produzieren - es kommt kein Geschäft zustande.
Aber es wird niemals die Situation entstehen, in der der Käufer sagen kann "Zu dem Preis würde ich es kaufen" und der Verkäufer überlegt sich, ob er den Deal eingeht.
Es wird kein Failschen stattfinden. Der Preis wird im Voraus von der Verkäuferseite definiert.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Der Nârr

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Die Schmerzgrenze. Ja, die Frage ist, was man dafür bekommt. Und damit meine ich nicht nur die Ausstattung des Buches, sondern auch der Gebrauchswert der sich aus dem Inhalt ergibt. Wenn ein Buch 100 Seiten für mich überflüssiges Material enthält bin ich weniger bereit, mehr Geld hinzulegen, als wenn es 100 Seiten Material enthält, die Gold wert sind.

Ich bin gerade über Barrowmaze gestolpert, habe ein paar Reviews gelesen und bin auf DTRPG gegangen in dem festen Entschluss, es zu kaufen. Aber 70 Euro für die PoD-Version + Versand? 30 Euro für das PDF? Bei 260 Seiten schwarzweiß und ohne Vorschau auf das PDF? Das ist echt hart. Habe ich dann natürlich sein lassen. Vielleicht kann mir ja jemand erklären, warum dieser Preis für Barrowmaze gerechtfertig ist. Der Autor ist übrigens Professor (Tenure) an einer amerikanischen Hochschule und sicher nicht finanziell abhängig von dem Erlös dieses Buches.

Ein deutsches Spiel das für mich wegen des Preises schnell uninteressant wurde war etwa Iron Kingdoms Entfesselt. Der Preis von 60 Euro mag für das Buch mit seiner Ausstattung gerechtfertigt sein, aber ein Rollenspiel-Regelwerk ist mir einfach in der Regel nicht so viel wert. Für das Earthdawn Classic Grundregelwerk hatte ich aber z.B. noch viel mehr ausgegeben und diese Bücher sind jeden Cent wert gewesen, das war ja praktisch Dumpingpreis. Ich glaube 60 Euro pro Buch + Versand bei Lulu. Mit Coupons etc. hatte ich vielleicht 120 Euro bezahlt, k.A., das ist ja hinterhergeworfen für das, was man bekam. Schien mir damals natürlich trotzdem teuer zu sein. Rentierte sich aber insofern, als dass ich damals nie wieder eine der neuen Earthdawn-Versionen, ob 3, 3 Revised oder 4, kaufen musste.
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
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Offline Leonidas

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Leider kann man ja oft erst nach dem Kauf bzw. dem Lesen beurteilen, was das Buch an Nutzwert bringen könnte. Ich habe bisher reichlich Bücher aus oberflächlichem Interesse heraus gekauft, nur um reinzuschnuppern und mir neben den Rezensionen eine eigene Meinung zu bilden. Bei einer Preisentwicklung von 50€+ wird damit ziemlich zügig Schluss sein.

Offline KhornedBeef

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Achtung, full circle: Sind für die Fragen "Ist das Regelwerk etwas" , und "ist es etwas für mich" nicht eigentlich die Einzelhändler da? Sprich, eigentlich bezahlt man den Service erst beim Vollpreisbuch mit, wenn alles richtig läuft.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Online Maarzan

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Re: Preise für deutschsprachige Regelwerke
« Antwort #168 am: 29.03.2017 | 14:32 »
Komisch, denn ich hätte es immer andersherum gewertet.

Der Verkäufer überlegt sich den Preis, den er verlangt und der Käufer kann überlegen, ob er es für den Preis erwerben möchte.
Natürlich reguliert hier der Markt, aber diese Regulierung findet doch primär über den Erfahrungswert des Verkäufers statt.
Das ist doch insbesondere bei Buchpreisbindung der Fall, weil hier keine Verhandlung stattfinden kann.

Setzt ein Verkäufer (Verlag) den Preis zu hoch an, wird er einen Ladenhüter produzieren - es kommt kein Geschäft zustande.
Aber es wird niemals die Situation entstehen, in der der Käufer sagen kann "Zu dem Preis würde ich es kaufen" und der Verkäufer überlegt sich, ob er den Deal eingeht.
Es wird kein Failschen stattfinden. Der Preis wird im Voraus von der Verkäuferseite definiert.

Ne, klar der Verkäufer setzt (insbesondere in den geschilderten Fällen) den Preis.
Der Käufer vergleicht diesen dann mit dem, was es ihm persönlich "wert" ist.
"Wert" ist individual unterschiedlich, zeigt aber dann irgendwo doch statistische Tendenzen, welche über den Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Der Preis, gerade bei eben Standardverkaufswegen oder gar Preisbindung, ist nach diesen Mustern geraten/geschätzt gesetzt.

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Offline Leonidas

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Achtung, full circle: Sind für die Fragen "Ist das Regelwerk etwas" , und "ist es etwas für mich" nicht eigentlich die Einzelhändler da? Sprich, eigentlich bezahlt man den Service erst beim Vollpreisbuch mit, wenn alles richtig läuft.


Das Fachhandelsargument, wurde Zeit, dass das kommt!  :d
Denn da ist ja grundsätzlich was dran, allerdings relativiert durch die Höhe des Mehrpreises im Vergleich zum Mehrwert des Service.

Aus persönlicher Erfahrung kann ich allerdings sagen, dass ein Fachverkäufer mir nur im seltenen Zufall mehr über ein Buch sagen konnte, als es eine Rezension vor dem Ladenbesuch schon getan hatte.

Offline Bildpunkt

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Gewinnstreben halte ich übrigens weder bei Verlagen, noch bei Händlern für verwerflich, um es noch mal ausdrücklich zu sagen und -btw- ich kaufe auch bei Roland und nicht bei amazon, wenn die Preisdifferenz zwischen den beiden mir nichts anderes geradezu aufdrängt. Aber, ganz ehrlich gesagt, den Gewinnspannen von Händlern fühle ich mich wirklich nicht sehr stark verpflichtet, jedenfalls wesentlich weniger als den Gewinnspannen der Rollenspiel-Verlage. Das werdet Ihr als Händler falsch finden, aber so ist es halt.


Naja aber viele FLGS Vor Ort Händler haben auch ne Funktion als sozialer Info- Treff und Austauschpunkt insb bei einer Nischenszene wie die unsrige. Gerade in der Großstadt für Berufstätige mit Kindern,( letztere beiden Merkmale treffen wohl auf einige Leute die in den 80/90ger den Einstieg in die Szene hatten zu) wenn man sich nicht jeden Tag über den Weg läuft find ich solche Trefforte oder manchmal sogar Spielorte für die Szene unbezahlbar (Foren wie Tanelorn sind klasse aber ein Austausch Angesicht von Angesicht ist halt was anderes). Da gönn ich den oft eigentümergeführten Buch/Rollenspielhandlungen gerne eine Gewinnspanne....
« Letzte Änderung: 29.03.2017 | 15:02 von Pixellance »
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Offline Leonidas

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Naja aber viele FLGS Vor Ort Händler haben auch ne Funktion als sozialer Info- Treff und Austauschpunkt insb bei einer Nischenszene wie die unsrige. Gerade in der Großstadt für Berufstätige mit Kindern,( letztere beiden Merkmale treffen wohl auf einige Leute die in den 80/90ger den Einstieg in die Szene hatten zu) wenn man sich nicht jeden Tag über den Weg läuft find ich solche Trefforte oder manchmal sogar Spielorte für die Szene unbezahlbar (Foren wie Tanelorn sind klasse aber ein Austausch Angesicht von Angesicht ist halt was anderes). Da gönn ich den oft eigentümergeführten Buch/Rollenspielhandlungen gerne eine Gewinnspanne....

Das klingt sehr gut. Sowas gibts bei uns leider nicht.

Offline Boba Fett

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Bei einer Preisentwicklung von 50€+ wird damit ziemlich zügig Schluss sein.

Du mußt es ja auch nicht kaufen.
Wenn Du ein Rollenspielsystem hast, was Du total töfte findest, dann bleib doch einfach bei dem.
Und wenn Du eine Rollenspielrunde hast, dann hast Du doch alles, was es braucht, um als Rollenspieler glücklich zu sein.
Das schöne in unserer freien Marktwirtschaft ist doch, dass Du entscheiden darfst, was Du mit Deinem Geld machst.
(ganz im Ernst: genau das genannte trifft auf mich zu. Deswegen werde ich es mir genau überlegen, ob ich mir DnD5 zulegen werde.
Aber nicht weil ich € 50,- als unredlich teuer empfinde, sondern weil ich es nicht wirklich brauche sondern als 'nice-to-have' empfinde.)

Für D&D 5e dt. gilt allerdings, dass Ulisses ein bisschen daran verdienen möchte, um den dort arbeitenden ein Aus- und Einkommen zu ermöglichen,
GALE FORCE NINE möchte daran verdienen, um den dort arbeitenden ein Aus- und Einkommen zu ermöglichen,
und Wizards of the Coast möchte Lizenzgebühren um den dort arbeitenden ein Aus- und Einkommen zu ermöglichen
und um Hasbro dem Mutterkonzern zu zeigen, dass es sich weiter lohnt D&D zu produzieren.

Ach ja, der Händler möchte auch noch daran verdienen, um die dort arbeitenden ein Aus- und Einkommen zu gewährleisten.

Hab ich jemand vergessen? Drucker, Versandunternehmen, Postbote, ...

Und dann kostet so ein komisches Buch nun mal so viel, wie es kosten wird.

« Letzte Änderung: 29.03.2017 | 15:43 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Bildpunkt

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Offline Leonidas

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Also, ich kaufe viele Bücher gar nicht, weil ich mit meinen Runden oder dem aktuell bespielten System unzufrieden wäre. Ich lese einfach gerne in gut gemachten Rollenspielbüchern, just for fun, statt eines Romans sozusagen. Diese Unruhe auf der Jagd nach dem NextBigThing kenne ich aber auch, ist zum Glück vorbei.