Einsatzbericht zum ersten Teil der Flucht über die Grenze:
Wenige Kilometer nördlich von Bottroff halten die Stormtrenchers an, um den zerschossenen Reifen zu wechseln. Sie beschließen, der Straße nach Norden zu folgen, um es irgendwie über die Grenze zu schaffen oder ein Funkgerät zu beschaffen, um weitere Helikopter anzufordern. Sir Loughton und Mrs. Dawson sollen die PKW fahren, während sich die Stormtrenchers in den Fahrzeugen verstecken, falls sie in Kontrollen geraten.
Man schaltet das Radio ein, vielleicht gibt es nützliche Nachrichten. Tatsächlich folgen Meldungen auf Bobs Schlagerkanal kurz hintereinander, die Mrs. Dawson übersetzt. Zunächst ist nur von einer Verletzung des Luftraums durch Imperial die Rede, dann davon, daß ein Hubschrauber abgestürzt sei oder abgeschossen wurde. Schließlich werden die braven Bürger der Region darauf hingewiesen, daß heute mit vermehrten Kontrollen durch Sicherheitskräfte zu rechnen ist.
Erst jetzt entdecken die Stormtrenchers das Leck im Tank eines ihrer Fahrzeuge. Es verliert schnell Sprit und wird es höchstens noch bis zur nächsten Stadt schaffen.
Die Stormtrenchers bemerken mehrere Düsenjäger, die das Gebiet überfliegen. Dann kommt ihnen ein Konvoi von Militärfahrzeugen entgegen, die mit hoher Geschwindigkeit Richtung Bottroff fahren. Gerade noch rechtzeitig können sie sich vor neugierigen Blicken verstecken und beschließen, lieber ihre auffälligen Panzerungen auszuziehen.
Sie fahren weiter auf die Stadt Wolfenbrunn zu, die weiter in Norden liegt. Je näher sie der Stadt kommen, desto dichter wird der Verkehr, bis man in einem Stau steht. Nun wird den Stormtrenchers klar, dass der Stau durch eine Straßenkontrolle ausgelöst werden könnte und sie nehmen die letzte Abfahrt vor Wolfenbrunn, um die Stadt zu umfahren.
Auf holprigen Pisten geht es über Land. In einem kleinen Kaff entecken die Stormtrenchers eine kleine Tankstelle. Sir Loughton und Mrs. Dawson werden vor geschickt, um zu tanken. Doch die Soldaten entscheiden, daß sie auch die Kasse plündern wollen. Schließlich braucht man Nahrung, Wasser und unauffällige Kleidung. Also wird Blade los geschickt, um die Sache unauffällig zu erledigen. Sie vergewissert sich, daß es keine Kameras gibt, entdeckt aber, daß der Tankwart in dem kleinen Kassenhäusschen einen Alarmschalter hat. Sie lockt ihn hinter dem Tresen hervor, hält ihm ihre Aggressor unter die Nase und zwingt ihn, die Kasse zu öffnen. Beinahe zu spät bemerkt sie, daß auch die Kasse einen Alarmschalter hat, nach dem die Finger des Mannes nun tasten. Sie drückt ab und räumt die Kasse leer. Doc findet in den Taschen des Toten Autoschlüssel, die auf einen geländegängigen Pickup passen, der in der Nähe steht. Kurzerhand ersetzt man den zerschossenen Hobel gegen den Pickup und sieht zu, daß man weg kommt.
Bald ist der Weg nach Norden durch einen Fluss versperrt. Im Pickup liegt zum Glück eine Straßenkarte. Schnell ist klar, daß die nächste Brücke am nördlichen Stadtrand von Wolfenbrunn liegt. Doch dort vermuten die Stormtrenchers weitere Checkpoints und wählen lieber die weiter entfernte Eisenbahnbrücke im Osten. Der PKW wird es nicht über die Gleise schaffen, weshalb alle in den Pickup umsteigen, bzw auf dessen Ladefläche. Auch wenn die offen einsehbar ist, muß man das Risiko wohl eingehen. Screw schafft es, den Pickup über die Eisenbahnbrücke zu lenken, ohne den Wagen zu beschädigen. Zum Glück denkt Doc daran, vorher sicher zu gehen, daß kein Zug kommt.
Nun beschließen die Stormtrenchers, die nächste Stadt anzusteuern, um mit dem Geld aus dem Tankstellenüberfall ein Funkgerät zu kaufen. Nach etlichen Kilometern über Schlamm- und Buckelpisten erreicht man ein kleines Dorf. Die Stormtrenchers halten an, um in eine abgelegene Villa etwas außerhalb des Dorfes einzubrechen. Screw und Blade arbeiten sich geschickt vor, um die Kameras auszuschalten, die Alarmanlage auszuschalten und die Tür zu knacken.
Doch kaum setzt der Chief einen Fuß in die Villa, geht die Sirene los, in Person einer Frau, die am anderen Ende der Diele steht, vor Schreck das Porzellan fallen lässt und lauthals schreit. Chief ballert sie kurzentschlossen über den Haufen. (Wir müssen mal ernsthaft über deine Einstellung reden!) Die Villa wird geplündert. Man findet Nahrung und Wasser, Zivilkleidung (auch wenn sie nicht in allen Fällen passt) und sogar Munition, da der Hausherr offensichtlich passionierter Jäger ist. Dann sind Sirenen zu hören. Eiligst ziehen sich die Stormtrenchers zurück und requirieren den luxuriösen SUV in der Einfahrt, zu dem sie die Schlüssel gefunden haben.
Es geht weiter Richtung Stadt. Gut getarnt, in einem teuren Wagen und mit Zivilkleidung fährt man in die Innenstadt und sucht nach einem Elektronikladen. Der Shopping Mall ist voll mit Überwachungskameras und Sicherheitsleuten, doch in ihrer Zivilkleidung tauchen die Soldaten sehr geschickt in der Menge unter. Tatsächlich werden sie in einem Technikmarkt fündig und erwerben ein Mobiltelefon, das Screw in ein Funkgerät umbauen will. Da sie Sir Loughton vorschicken, der Bauhausian spricht, geht alles glatt.
Doch zurück im Parkhaus stellen sie fest, daß der gestohlene SUV von Sicherheitskräften umstellt ist. Dies sind nicht einfach nur Wachmänner, sondern Spezialkräfte in dicker Panzerung und mit MP-105 GW. Die Stormtrenchers verlassen den Ort des Geschehens unauffällig zu Fuß. Nur Doc nähert sich dem Pickup, damit wenigstens noch ein fahrbarer Untersatz zur Verfügung steht. Sie wird von einem der Beamten angesprochen, der auf sie zu kommt. Da sie ihn nicht versteht, nähert sie sich weiter dem Pickup und ruft Mrs. Dawson,die in dem Wagen wartet. Das Messer in ihrem Stiefel ist zu gut verborgen und Mrs. Dawson kann dem Beamten in einem kurzen Gespräch versichern, daß alles in Ordnung ist. (Warum habe ich Mrs. Dawson einen Punkt Focus in Social gegeben? An dem Punkt hatte ich die Spieler endlich in die Ecke getrieben und dann vermasselt mir die Probe eines meiner eigenen NSC die Tour!)
Schnell verlässt man die Stadt, versteckt den Wagen in einem nahen Wald und Screw macht sich an die Arbeit, um das Mobiltelefon mit seinem Repair Waldo und einigen Teilen aus dem Autoradio in ein improvisiertes Funkgerät zu verwandeln. Er schafft es sogar, eine Funkverbindung mit der Air Base in Arnsberg aufzubauen. Kurz darauf hat er Major Cassidy in der Leitung, der den Chief sprechen will. Die Bitte um einen weiteren Helikopter wird glatt abgelehnt, da der Luftraum voll ist mit Abfangjägern und Aufklärung von Bauhaus. Doch Chief kann den Major überreden. Da er mit Docs Hilfe und der Karte aus dem Pickup genaue Koordinaten angeben kann, wird ihm versprochen, daß morgen um 0430 ein weiterer Helikopter mit Geleitschutz eintreffen wird. Allerdings 12 Kilometer weiter nördlich, dichter an der Grenze. Tiefer traut man sich nicht in den Bauhausluftraum hinein. Den Stormtrenchers steht ein stundenlanger Nachtmarsch querfeldein durch schwieriges Gelände bevor.
Die Spieler hatten viel Würfelglück (dagegen kann man nichts machen) und viel zu oft einen vollen Momentumpool (dagegen MUSS ich etwas machen). Außerdem haben sie irgendwie meine Straßensperren und Stolperfallen gerochen. Es kamen gleich von mehreren Seiten wirklich gute Ideen und Problemlösungen. (Ob das wohl damit zusammen hing, daß diesmal über längere Strecken konzentriert gespielt wurde?
)
Am Ende fiel dann doch noch die von mir so lang ersehnte 20. Die Repercussion kommt in der nächsten Sitzung. Der Typ wird nicht ohne Grund Major "Casualty" genannt.