Gerne!
Wir haben leider nur drei Sitzungen geschafft, weil die Besetzung unserer Gruppe gewechselt hat.
Aber die erste Runde hat uns ganz schön geflasht. Durch das Fragenstellen und die durch das folgende Gespräch entstandene Welt (Dämonen, X-Zone, Sandstürme), die Siedlung (riesiger Schrottplatz mit Schrottplateau und einer Kirche als Etablissement des Maestro D) und die durchgeknallten Charaktere (der Brainer wurde von Dämonen manipuliert, der Maestro D handelt mit Drogen) hat uns allen echt Spaß gemacht.
Danach habe ich dann die Threads weiter ausformuliert und mir einige Punkte überlegt, was passieren könnte. Einiges habe ich übernommen (Dämonen sind Ursache der Sandstürme) anderes habe ich spontan hinzugefügt (die in der X-Zone gefundenen Köpfe gehörten den Wachen der Nachbarsiedlung) und anderes fallen gelassen. Auch wenn uns manche Moves verwirrten, teils weil wir doch sprachliche Schwierigkeiten hatten, teils weil wir nicht wussten wann wir welchen Move anwenden konnten (wie bestimme ich welchen Schaden, wie funktioniert welcher Kampfmove), war der Spielfluss insgesamt sehr geschmeidig.
Man hat als SL halt viele Möglichkeiten etwas geschehen zu lassen. Vor jeder Sitzung habe ich mir die Threadmap angeschaut und nochmal die Moves durchgelesen. Habe mir jeweils vorgenommen mal bestimmte Moves gezielt auszuprobieren. Funktioniert aber nur, wenn die Spieler diese auch triggern. Z.B. kam ich nicht dazu mal die Subterfuge Moves anzuwenden.
Die Story war schräg, hat uns aber alle mitgerissen. Geplant war davon kaum etwas und vieles improvisiert. Tatsächlich empfand ich die Thread Map und die einzelnen Threads als sehr hilfreich für meine Improvisationen. Vor jeder Sitzung habe ich mir überlegt, welche Threads ich gerne wie ins Spiel bringen würde. Nach jeder Sitzung kamen zwar neue Threads hinzu, dafür habe ich aber andere nicht weiter vertieft.
In Zukunft würde ich hier sogar mehr improvisieren und durch offene Fragen den Spielercharakteren zuschustern.
Man sollte sich für die einzelnen Charaktere ruhig Zeit lassen und sich speziell Fragen für diese überlegen. Meine Spieler hatten besonders Spaß daran, wenn man ihnen offene Fragen stellte, die sie in "Erklärungsnot" brachten.
Z.B.: Warum hast du die X-Zone überlebt, obwohl du dort länger drin warst als jeder zuvor? Spieler: Wieso war ich in der X-Zone?! Ich: Ja, wieso eigentlich? Spieler: ...
Dieses Eingreifen in die Charaktervergangenheit habe ich übrigens nur zu Beginn (1. Runde) gemacht. Danach bezogen sich diese offenen Fragen mehr auf die Spielwelt.
z.B.: Wieso sind die DownUnders (die Nachbarsiedlung) Euch feindlich gesinnt?
Ich werde definitiv nochmal AW und auch andere pbtA Sessions leiten. Jetzt ist aber erst mal Coriolis dran.