Ich möchte ein bisschen über den Tellerrand von LoftP schauen und seh mir gerade s&w und dcc an.
Was sind die grundlegenden Unterschiede?
Ohne Anspruch auf historische Korrektheit, war LotFP für mich gefühlt ein bisschen wie der erste beliebte Versuch etwas Eigenes zum Retrocloning beizutragen. Die Urgesteine wie OSRIC, Labyrinth Lord oder auch S&W sind noch recht stark an die "echten" D&D Regeln angelehnt. LotFP traut sich mehr zu variieren. Hintergrund ein bissel mehr 17tes Jahrhundert, recht eigene Skill-Regeln usw.
DCC geht hier noch ein paar Schritte weiter. Zelebrieren der "Stufe 0" mit dem "Funnel", stark orakuläre Magieregeln (jeder Spruch ist praktisch eine riesige Zufallstabelle), rules-not-rulings für Kämpfer-Aktionen usw.
Und das halt integriert in ihre etablierte Abenteuer-Reihe, sowohl was Regeln als auch Stil betrifft.
Wenn man also LotFP kennt, ist es sicher interessant in zwei Richtungen des Zeitstrangs zu gehen.
Vom rein Spielerischen/Praktischen ist es natürlich Geschmackssache. Ich persönlich empfinde OD&D für recht angenehm. (Ich hab' ja meine Probleme mit vielen D&D Regeln und Standards, da ist es praktisch wenn es weniger davon gibt.)
S&W ist praktisch OD&D mit etwas weggesschnittenem Speck z.B. bei Rettungswürfen. Von den beliebten Systemen für mich eins der am einfachsten zu benutzen. Wobei es halt inzwischen auch einen guten Haufen an anderen OD&D Retroclones gibt.
Iron Falcon,
FMAG oder Single-Volume Greyharp.
DCC war für mich persönlich den Mehraufwand nicht wert. Generell kein Funnel-Fan, aber selbst wenn geht das ja problemlos mit jeder anderen Regelvariante. Tabellen referenzieren und Sonder-Würfel haben mir also nicht wirklich etwas gebracht und ich hatte den Eindruck dass das bei den Spielern auch so war. Vielleicht probier' ich die Lankhmar-Variante noch mal…
Aber wie gesagt, das ist mein persönliches Fazit, ich finde beide Spiele interessant genug um zu empfehlen dass jeder selbst für sich die Erfahrung und Meinungsbildung machen sollte.