Eure Argumente werden trotzdem nicht fruchten.
Ich persönlich sehe die ganze Diskussion um die Größe Aventuriens ziemlich entspannt. Ich neige zu narrativen Lösungen und übe, würde ich behaupten, auf meine Spielrunden, die ich leite, einen entsprechenden Einfluss aus. Ob die Reise von A nach B nun 3 Tage oder 3 Wochen dauert, ist für sich genommen aus unserer Sicht völlig egal.
Ich kann aber auch Leute verstehen, deren suspension of disbelief zerschossen wird, weil sie als Spieler eigentlich wissen, dass bspw. die völlig fremdartige Novadi-Kultur im Süden Almadas realhistorisch bewertet eigentlich keinen Sinn macht.
Es gibt Punkte, an denen mich hin und wieder die mangelnde Größe Aventuriens selbst stört, z. b. bei der Beschreibung bzw. dem gewünschten Spielerlebnis riesiger Wüsten (ist die Khom nicht), weiter und wilder Lande (ist das Orkland nicht) und großer Schlachten (im Vergleich zu realhistorischen Schlachten stinken die aventurischen bei der Zahl der Beteiligten wohl arg ab). Aber das sind nur Momente und dann packt mich wieder die Immersion.
Ich glaube andererseits auch, dass Kruscheg und Kwutschow
sich mit ihrem historischen Wissen teilweise selbst im Weg stehen können. Man muss eben einerseits den Historiennerd aus- und den Fantasynerd einschalten. Wenn das nicht gelingt, gibt´s Konflikte.
Ich erinnere mich gerade an eine Anekdote eines Freundes, der Brettspielfan ist. Der hat gerade so ein WWII-Spiel mit Historikern (er selbst ist keiner) am Laufen und ist hin- und hergerissen zwischen Begeisterung und Verzweiflung. Natürlich schreien die nämlich bei jedem seiner Züge irgendwas von historischer Unkorrektheit und beschreiben ihre eigenen Aktionen in einer derartigen Detailverliebtheit, dass jeder Nichthistoriker ziemlich schnell im Nerv- oder Schnarchmodus ist.