Vielleicht hab ich dich gerade missverstanden, also auf die Gefahr hin:
Mich nervt es aber schon gewaltig (und das nicht nur bei DSA1-x und war mit ein Grund, warum mir DSA4 mit den Repräsentationsregeln und Zauberspruchzugänglichkeiten nicht gefiel), wenn im Regelteil/Fluff festgelegte Dinge ständig durchbrochen werden müssen. Wenn ich auf der einen Seite die Hexen mit den Besen und auf der anderen die Druiden mit ihren Baumfüßchen habe, dann rollen sich mir regelmäßig die Zehen auf, wenn dann die Druiden den Besen und die Hexen das Gildenzauberbuch auspacken. Mich nervte z.B. auch bei SWTOR, als auf einmal jeder zweite Jedi ein Sithblütiger war usw. Wenn das jemand für sich zu Hause in seiner Runde beschließt - da kann jeder tun und lassen was er will und auch gerne den Gildenzauberer mit den Hexenflüchen spielen. Auf Cons bzw. bei mir am Tisch wär das eher ein Stimmungskiller. Nennt mich vernagelt, aber das mit dem "wir schammigen alles auf, jeder darf alles und jedes" nervt mir, dann spielt man doch gleich was, wo das möglich ist und sucht sich nicht was aus, dass einem Settingregeln vorgibt - nur um sie dann mit Vorliebe zu brechen und ad absurdum zu führen? Jeder halt mal wieder sein Special-Snowflake-Char, das ist schon so normal, dass ich's nicht mehr sehen mag. Kann man sich da nicht einfach mal rollenspielerisch drauß befreien, muss man das immer regel-/flufftechnisch machen, in dem man das Setting durchmurkst?
*mich in Ecke stell und schäm* -.-
Ich bin mal so frech und antworte:
Hier missverstehen mich manche Hardliner nämlich.
Ich will gar nicht so sehr nen Magier mit
Hexenfluch, auch wenn ich ein Einzelfällen damit überhaupt kein Problem habe.
Ich will einen Magier mit Fluch.
Ich will keinen Magier mit Hexenbesen, auf gar keinen Fall!
Ich will einen Magier mit fliegendem Teppich, der "effektiv den gleichen Regeln gehorcht" (hier: "Kein Zaubern vom Fluggegenstand möglich")
Die Hexe führt keinen Magierstab, sie hat so ein knorriges besticktes Ästchen oder noch besser: Kennt ähnliche Rituale mit ihrem Hexenkessel.
Und Vertrautentiere?
Die sind so stilsicher, da können sich in der Tat alle an den gleichen Regeln bedienen.
Was macht die Hexe dann anders? Bei ihr kommt ein Vertrautentier viel öfter vor. Dort ist es integrer Bestandteil ihrer Traditionen.
Während der Magier mit sprechendem Mops eher (aus aus eigener Sicht) ein Kuriosum ist.
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Im profanen Bereich kann ich doch auch bauen, wie ich lustig bin und habe als Korrektiv lediglich
-- Hintergrundbeschreibungen
-- Gruppengeschmack bzgl Stilfragen
Das reicht doch. Das müsste auch im magischen Bereich funktionieren.
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Ein gutes Beispiel finde ich hier die (neuen) Zaubertricks aus dem Streitende-Königreiche-Band:
-- Manche haben keine Verbreitungsempfehlung
-- Bei vielen steht dabei, wo sie besonders häufig oder vorwiegend vorkommen
-- Beim Hexenblick steht, dass ihn nur die Hexen beherrschen (es gibt also keinen "Druidenblick")
Das finde ich schön und diese Methode - soll heißen vorwiegend "Verbreitungsdarstellungen" statt "Nurdieundkeinanderer"; es sei denn in Einzelfällen - hätte ich mir auch in den anderen mystischen Bereichen gewünscht.
Spätestens bei der Trennung in Elfenlieder und Zauberbardenlieder wird es nämlich echt albern...
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EDIT:
Mit "Special Snowflake" hat das auch nichts zu tun, jedenfalls nicht grundsätzlich:
Wenn ich mir die Beschreibung des Schelmes durchlese oder auch einfach nur intuitiv rangehe, auf eine Art, die auch meine Gruppe verstehen würde, könnte es sein, dass ich folgende Dinge auswähle:
-- Schnelligkeitszauber wie Axxeleratus
-- Teleport
-- Eine Vielzahl an Zaubertricks
-- Den "Fluch" "Pechandenhalswünschen"
-- Eine Handvoll illusionärer oder Schabernack-Sprüche.
-- Vielleicht ein Eichhörnchen, mit dem er spricht und das magisch mit ihm verbunden ist.
In seiner ganzen Spielweise/Spielgefühl wäre diese Figur ein Schelm.
Nur müsste ich an vielen Ecken und Enden (bei DSA4.1 noch mehr) regeltechnisch diskutieren, brechen oder Zuschläge bezahlen.