Zu "Zuckerbäcker und ungeeignet":
Selbstredend kommt es auf die Art von Abenteuern an, die man spielt. Bezweifelt doch keiner.
Aber es ist schlichtweg gelogen, dass ein 08/15-Ritter (wenn er nicht dermaßen aufgebläht wurde wie bei DSA4) sich für JEDES Abenteuer eigne.
Vielleicht für mehr als ein 08/15-Zuckerbäcker, aber das war es auch schon.
Wenn man die Professionen eher als Vorgeschichte als als vollständige Klassen ansieht, hat sich die Beschwer eh erledigt.
Steiger, was dir Spaß macht. Geh zum Schluss mal in dich, wie sich das ingame erklärt und fertig.
Da wäre dann der Zuckerbäcker, der Fechtstunden beim örtlichen Schwertmeister nehmen durfte auch nicht unglaubwürdiger als die seinerzeitigen Horden von Kriegern, die seltsamerweise alle äußerst begabt waren und ALLES in ihre Kampftalente gesteckt haben.
Man muss einfach das gleiche Kritikmaß an ALLE Klassen oder Pseudoklassen ansetzen, dann sieht man wieder klarer.
Und auch einzwei wichtige Regeln, die sich nicht nur durch Schwert und Zauberei regeln lassen.
Mal in kleiner Schwenk zu DSE nur zur Verdeutlichung:
-- Es gibt dort Erschöpfungsregeln.
-- Bei längeren Märschen fällt Erschöpfung an
-- Gutes Schuhwerk negiert den ersten Punkt Erschöpfung, nutzt sich aber nach und nach ab. Plötzlich wird eine Szene wie der Cowboy, der eine Leiche nach passenden Stiefeln durchsucht spieltechnisch sinnvoll.
-- Ein Schuster wiederum gewährt der Gruppe vereinfacht immer den Vorteil "gutes Schuhwerk". Damit wurde aus einer zweit- oder drittklassigen Klasse plötzliche eine wichtige.
Mir geht es da nicht um die Details. Ich sage nur, dass man aus vielen stiefmütterlich behandelten Klassen und Konzepten was vernünftiges stricken kann, dass sich auch im 08/15-Abenteuer als nützlich erweisen könnte.
Ich möchte niemandem Krieger, Magier, Elf, Zwerg madig machen. Ich will nur nicht, dass die Auswahl übriger Konzepte künstlich beschnitten wird.
Zu guter Letzt: Schon DSA2 zeichnete sich durch eine Auswahl an "normalen" Charakteren wie Gaukler, Händler, Streuner aus. Selbst der Thorwaler war eine alternative Version des Kriegers, die mal in eine andere Richtung ging.
Das bezeichne ich mal als "Erdigkeit".
Damals waren die Klassen aber annähernd gleichwertig. Erst mit DSA4, dass sich ja paradoxerweise sogar bemühte MEHR Bürger und Handwerker o.ä. anzubieten, ging das kaputt mit der Installation von Premiumklassen und Rabatten ohnegleichen.
Das war der Designfehler. Man hatte das Gegenteil erreicht.
Mit DSA5 ist das jetzt Geschichte. "Reine" Zuckerbäcker werden wahrscheinlich immer noch selten und wenn dann eher in Stadtkampagnen gespielt. Hybridkonzepte werden aber attraktiver.
Und zu guter Letzt:
-- Der Spieler, dessen Held durch Zufall ins Abenteuer gerät, muss sich nicht mehr schämen, in die falsche Schublade gegriffen zu haben.
-- Das "Hereinwachsen ins Abenteuerleben" ist für alle endlich annähernd gleichwertig möglich
@ Weltengeist
Splittermond ist auch ein schönes Beispiel, wo es problemlos möglich ist, als "Normo" anzufangen, ohne dass man sinnlos Punkte verschwendet hätte.
Und den Kleintierzüchter spielt sogar wer in einem Forenrollenspiel.