@Rumpel
Sehr schöner Beitrag. (Omg, über 15 neue Beiträge, seit ich mit Tippen angefangen habe o.O. Gemeinst ist #1886)
@AlucartDante
Wichtige Differenzierung des Biologismus.
Rassismus ist in der Tat ein schwieriges Thema - wahrscheinlich besonders in Deutschland, da der Begriff hier eigentlich eher schlecht mit dem englischen racism gleichzusetzen ist, was den Alltagsgebrauch betrifft. Hierzulande wird unter Rassismus oft der ideologische Kontext oder das allgemeine Postulat von verschiedenen Menschenrassen verstanden. Alltagsrassismus ist davon allerdings nahezu komplett losgelöst, erfordert keine rassistische Ideologie und findet sich selbst unter Menschen, die rassistische Denkmuster komplett ablehnen. Der Hinweis auf eine alltagsrassistische Handlung (wie das Reproduzieren von Stereotypen) ist also nicht der Vorwurf, dieser archaischen Ideologie anzuhängen, sondern zumeist die Aufforderung, unbewusste Vorurteile zu hinterfragen und die Verbreitung dieser einzuschränken.
Niemand wird einem vorwerfen, dass man ein ideologischer Rassist sei, weil man einem Schwarzen attestiert, dass dieser "aber gut Deutsch spreche". Dass man aber damit davon ausgeht, dass er zwangsläufig kein Muttersprachler ist oder aus einer Gesellschaftsschicht kommt, in der man die eigene Sprache unzureichend beherrscht, wäre ein klassischer Fall von Alltagsrassismus (und ggf. Klassismus).
Ich finde dieses Penislängenbeispiel auch ziemlich daneben und wundere mich etwas, dass es so durchs Lektorat gekommen ist. Dass DSA da noch ganz andere Baustellen hat (Beispiele von Vorpostern genannt), macht es aber sicher nicht besser. Wenn dann wie im Fall des ausgestiegenen Autoren aber sogar die Kritik daran ignoriert wird, kann ich gut verstehen, dass man den Hut nimmt.