Bei DSA ging die Geschichte durch den "Aventurischen Boten" halt im Zweimonatstakt voran, und es entscheidende Settingveränderunden fanden dauernd in gescripteten Abenteuern statt, die man deshalb auch in einer laufenden Runde irgendwie zu einem bestimmten Zeitpunkt reinzwängen musste. Wenn man dann nicht zum richtigen Zeitpunkt dabei gewesen war, dann war die tolle Entwicklung halt ohne einen gelaufen. Ich erinnere mich noch, wie lange ich in meiner DSA-Runde ein Spieler zweiter Klasse war, weil ich aus irgendeinem Grund (Urlaub oder so) "Die Attentäter" nicht mitgespielt habe und es dann das große Settinggeheimnis gab, an dem alle außer mir teilhatten und von dem mir (auch Out-Game!) über Monate keiner was erzählt hat außer Andeutungen.
Kurz: Wenn man nicht zeitnah mitkaufte und mitspielte, dann musste man sich in der DSA-Community streckenweise echt wie der A**** vorkommen. Zumindest, wenn es einen geschert hat. Später ist das wahrscheinlich durch Neuauflagen großer Kampagnen etwas besser geworden, die ja klar vermittelt haben, dass man auch "historische" Stoffe noch spielen "darf", aber eine Weile ging es einfach immer weiter, und man ist mitgehechelt oder war außen vor.
Das habe ich nun nicht derart krass erlebt. Das lag wohl daran, dass der Umstand "immer noch nicht gespielt" doch recht weit verbreitet war. Nebenbei: Deine Runde war anscheinend ganz schön arschig!
Als Mitspieler in derselben Runde hätte man Dich als Spieler einfach mitnehmen müssen. ("Hey, ihr Bleichgesichter, was geht ab?" - "Ey, Rumpi! Voll krass, der Typ is ne Frau!" - "Boah, krass! Wie jetzt?" - "Halt so ... und so ... und so ..." - "Boah, krass!")
Im Wesentlich hat Faras Damion durch seine Schilderung auch meine Lage ganz gut wiedergegeben. (Mit Dank.
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Ich spiele grundsätzlich auch heute noch gern DSA, am liebsten 4 und 1, wobei ich 5 faktisch noch keine Chance gegeben habe. Aber statt 5 spiele ich auch lieber Splittermond.
An System-ADHS leide ich zwar nicht, aber die große, weite Rollowelt ist einfach zu schön, um sich anderen Systemen zu verweigern. (Was ich viele Jahre lang tatsächlich quasi getan hatte.)