Autor Thema: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?  (Gelesen 9187 mal)

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wjassula

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Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« am: 18.03.2004 | 19:20 »
Ausgehend vom Thread zu Stefan Kueppers Interview auf alveran.org:

Wie steht ihr zu der sehr detailliert ausgearbeiteten Hintergrundwelt Aventurien und de, sehr bestimmenden Metaplot?

Ich selbst hab da eine Entwicklung vom absoluten Fan hin zu einer eher ablehnenden Position gemacht.

Ich sehe schon, dass der Detailreichtum und die Tiefe DSA zu etwas besonderem machen. Ausserdem ist eine gewisse geminsame Basis fuer alle SpielerInnen bestimmt sinnvoll.Allerdings fuehle ich mich heute eher eingeschraenkt davon.

Viele Ideen, die mir im Kopf rumschwirren "gehen" in Aventurien einfach nicht, vor allem abgefahrenere und groessere Sachen, eben "High Fantasy". Es gibt zwar weisse Flecken auf der Landkarte und unerforschte Gebiete selbst im Mittelreich, allerdings muessen die ja von aventurischen Charakteren bespielt werden und damit auch "begreifbar"sein. Ausserdem haben viele Spieler den Wunsch, auch die unbekannten Gebiete mit Restaventurien ueber den Metaplot zu verbinden: siehe Myranor-Aventurien, oder die Hinweise ueber die Besiedelung des Rieslandes.

Der "fantastische Realismus" fuehrt darueber hinaus oft zu leidigen Diskussionen darueber, ob dies oder jenes "realistisch" waere (gemessen an irdischen Verhaeltnissen), und alles was als "unrealistisch" gebrandmarkt wird, hat fortan keine Chance mehr, was viele fanatsievolle Ideen erstickt.

Der Metaplot im Sinn von "fortlaufende Geschichtslinie: verfuehrt viele Leute auch zum "Nachspielen" - man kauft sich ABs, um "dabei" zu sein und das "richtige" Aventurien zu spielen.

Ich weiss, dass die Redaktion explizit sagt, dass das alles nur Angebote sind. Aber die meisten Spieler, die ich kenne, wollen auch nur das offizielle Aventurien spielen. Selbst die unerforschten Gebieten werden nicht so gern genommen, wie der Nordteil Aventuriens. Es liegt also nicht nur an Fanpro, sondern zu einem grossen Teil auch an der Spielerschaft, die offenbar zu weiten Teilen lieber auf einer durchgeplanten Welt eine pseudospaetmittelalterliche Politksimulation betreibt, als das, was ich mir unter Rollenspiel vorstelle: Gemeinsames Entwicklen einer Geschichte mit moeglichst grossem kreativen Input.

Und ich glaube, das liegt daran, dass der Metaplot von offizieller Seite so forciert wird. Fanpro zuechtet eben solche SpielerInnen auch.Weniger waere fuer mich mehr.

Nach und nach komme ich immer mehr zu der Ueberzeugung, dass ich dann einfach nicht mehr DSA spielen sollte. Aber es ist wie beim Fussballverein: Man kann sich "sein" Rollenspiel nicht aussuchen  :D. Und viele Dinge an Aventurien gefallen mir auch nach wie vor gut.

Argh, schon wieder zu lang gepostet.





« Letzte Änderung: 18.03.2004 | 19:45 von wjassula »

Offline ragnar

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #1 am: 18.03.2004 | 19:41 »
Könntest du mal einen Link zum Interview geben?
Wäre doch sicher auch ein schönes allgemeines Thema. Metaplot betrifft nicht nur DSA.

wjassula

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #2 am: 18.03.2004 | 19:43 »
Siehe Thread "Stefan Kueppers orakelt": www.alveran.org , mein browser zeigt den Unterlink nicht an, ist aber ueber die Startseite zu erreichen.

Das Interview dreht sich aber nur am Rande um den Metaplot, die Diskussion kam erst in dem Thread hier im grofafo auf.

Du hast recht, dass Metaplot nicht nur DSA betrifft, aber ich finde den Einfluss des Metaplots bei DSA ganz besonders gross.
« Letzte Änderung: 18.03.2004 | 20:15 von wjassula »

Offline ragnar

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #3 am: 18.03.2004 | 20:01 »
Die Seite will bei mir nicht(und es liegt nicht am Komma). Egal!

Hast schon recht, das Aventurien besonders betroffen ist. Dank DSA fass ich alles was entfernt nach Metaplot aussieht nur noch mit einer langen Kneifzange an und nehme es nur  genauer unter die Lupe wenn ich mir sicher bin das ich es NICHT spielen oder leiten werde.

Das liegt nicht unbedingt am AB oder DSA selbst, sonder vielmehr an den Mitspielern die sich wirklich für den Metaplot interessieren.

Deren Erwartungshaltung (das ich den Metaplot einbaue) kann ich als SL nur begrenzt nachkommen* und es dadurch einfach nicht mehr "Ihr" Spiel ist. So gibt es letzenendes auf die eine oder andere Art und Weise  unzufriedene Gesichter: Entweder bin ich "unglücklich" weil meine Ideen beschnitten werden oder sie sind es weil dem Metaplot nicht genug Ausdruck verliehen wird. Auf den wenigen weißen Flecken, fernab des Metaplots zu spielen bringts in dieser Hinsicht auch nicht(letzenendes genauso als würde man den MP ignorieren).

*Da dadurch, wie du so schön sagst, so manche Idee im Keim erstickt wird und ich keine Pseudomittelalterpolitksimulation liefern möchte.

Cycronos

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #4 am: 18.03.2004 | 20:09 »
Hm, ich habe bis jetzt noch keine Probleme mit dem Meta-plot gehabt, muss aber dazusagen, dass ich sehr selten DSA geleitet habe.
Zudem muss man der Redaktion zugute halten, dass der Metaplot wirklich verdammt gut ist. (man denke nur an die 7G-Kampagne) Warum nicht als SL einfach den Metaplot leiten und gut is? Ebenso gibt es verdammt viele Andeutungen in etlichen Hintergrundwerken, aus denen sich was machen lässt.
Da wird dann auch kein Spieler sagen können, dass das nicht der "richtige" plot sei. Da kann man sich als SL schon ordentlich austoben.

wjassula

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #5 am: 18.03.2004 | 20:14 »
Ja, mir scheint auch, dass das eine ganz starke Erwartungshaltung unter vielen Spielern ist, und das alles, was nicht im Einklang mit offiziellen Regelwerken steht, erstmal abgelehnt wird.

Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht so ganz: Das kreative Potenzial ist ja da. Ich glaube kein anderes Rollenspiel in Deutschland hat eine derartig aktive Fanszene mit so viel Output wie DSA, und viele Leute stellen da mit einem Riesenaufwand was auf die Beine. Und das offizielle Material ist sehr, sehr gut, im Vergleich mit jedem anderen Rollenspiel.   Aber oft beschraenkt man sich da selbst durch die "aventurische Stimmigkeit" die zur heiligen Kuh wird und alles erschlaegt (wie bei Monty Python  ;D). Neben "Rule Lawyers" gibts oft auch "campaign detail lawyers", die an sich gute Ideen zerreden, weil sie mit dem Hintergrund etwas freier umgehen. Warum starrt man gebannt auf die Redaktion, anstatt selbst die naechste Grosskampagne zu starten? Und warum darf es ueberhaupt nur eine geben? Versteh ich nicht.

 

wjassula

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #6 am: 18.03.2004 | 20:18 »
@cycronos: Klar kann man offizielle Abenteuer spielen und gut is. Hab ich auch selber oft genug gemacht. Es geht mir glaub ich mehr um das Klima in der Spielerschaft. Wenn ich mir zum Beispiel D&D-Foren angucke, lese ich viel oefter, wie Leute ihre abgefahrenen Ideen anschleppen, und andere begeistert darauf anspringen, oder das ganze halt bloed finden, aber dann weil sie eben die Idee bloed finden, und nicht, weil es nicht passt.

Und die Forcierung des Plots durch die Redaktion verfuehrt schon dazu "nachzuspielen", finde ich.

Cycronos

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #7 am: 18.03.2004 | 20:32 »
Hm, da hast du wohl recht. Der Prozentsatz der eigen-Ideen wird bei DSA sicherlich weit niedriger sein, als z.B. bei D&D.
Wenn man das nicht mag, ist schon im gewissen Sinne die Redaktion dran schuld.
Es ist IMHO eine Geschmacksfrage. Wer mehr Freiheit will, ist mit DSA sicherlich nicht gut beraten. Klar hat auch DSA seine Nischen, aber derer sind es nicht so viele wie bei vergleichbaren Systemen.

Offline Roland

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #8 am: 18.03.2004 | 20:43 »
@cycronos: Klar kann man offizielle Abenteuer spielen und gut is. Hab ich auch selber oft genug gemacht. Es geht mir glaub ich mehr um das Klima in der Spielerschaft.

Das liegt eher an der deutschen Mentalität. Wenns offiziell ist (von oben kommt), dann muß es auch so gemacht werden. Das ich nicht lache.  :'(

Wer zwingt denn irgendwen sich an den Metaplot zu halten? Den haben wir bei Werwolf und Ars Magica jahrelang nur so weit genutzt wie es uns gepasst hat.

Wenn ich mir zum Beispiel D&D-Foren angucke, lese ich viel oefter, wie Leute ihre abgefahrenen Ideen anschleppen, und andere begeistert darauf anspringen, oder das ganze halt bloed finden, aber dann weil sie eben die Idee bloed finden, und nicht, weil es nicht passt.

D&D hat Jahrzehnte lang viele verschiedene Hintergründe gehabt, mit der D20 Lizenz wurde das noch ausgeweitet. Es gibt auch Puristen, die die Forgotten Realms so nutzen wie die DSA Spieler Aventurien.
Zum Dungeons plündern und Monster zerhacken braucht man im Übrigen weder Metaplot noch detaillierten Hintergrund.  >:D
« Letzte Änderung: 13.04.2004 | 10:49 von Roland »
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wjassula

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #9 am: 18.03.2004 | 20:54 »
Hab ich schon erwaehnt, dass die ultimative Abschmetter-Formulierung unter DSA-Spielern lautet:

"Dann geh doch D&D spielen!" ?  ::)


Man muss sich nicht dran halten. Mach ich nur begrenzt, machst du nur begrenzt. Aber die Masse der anderen drueckt, oder?
 

Gast

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #10 am: 18.03.2004 | 21:08 »
ich sehe das auch so, dass die Redaktion diese Entwicklung forciert hat, denke aber, die Entwicklung hat schon vor langer Zeit ihren Anfang genommen.
Ich denke da nicht an alte Abenteuer wie "Die Attentäter", was ja auch schon Meta-plot war (und zwar von der richtig fiesen Sorte), sondern an das, was durch folgenden Satz aus der Einleitung zu den DSA-Klassikern ausgedrückt wird.
" In früheren Zeiten war beispielsweise der Spielhintergrund noch nicht so konsequent durchgestaltet wie heute, die Helden konnten den merkwürdigsten Monstern begegnen, in den Verliesen der alten Zeit hauste der Goblinstamm neben der Tatzelwurmhöhle, und es wurde wenig danach gefragt, wie die ungleichen Nachbarn miteinander auskämen."

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Offline carthinius

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #11 am: 19.03.2004 | 00:28 »
Warum starrt man gebannt auf die Redaktion, anstatt selbst die naechste Grosskampagne zu starten? Und warum darf es ueberhaupt nur eine geben? Versteh ich nicht.
 

nun, das ist im grunde einfach! wenn ich mit meiner runde vor einigen jahren eine kampagne gestartet hätte, in der es um borbarad und rohal gegangen wäre, hätte ich die g7 knicken können - die ja unter dsalern gerne mal als meisterwerk angesehen wird wegen ihres umfangs und ihrer geschichte (wobei ich ja fast sagen muß: gab es in der dieser zeit eigentlich irgendetwas offizielles, was nicht irgendwie was mit dem metaplot zu tun hatte?!)
wer sagt mit jetzt, daß, wenn ich jetzt eine großkampagne starte, deren inhalt den tollen ideen der redaktion nicht zuwider läuft? wie soll ich dann noch vernünftig offizielle erweiterungen nutzen?
anderes beispiel: ich habe keine ahnung, wie die dunklen lande offiziell aussehen - habe nur mal was von untoten drachen usw gehört. klar könnte ich da jetzt was richtig geiles basteln; ich befürchte nur, daß ich mich damit ÜBERHAUPT NICHT innerhalb irgendwelcher vorgesehenen weißen flecken bewege! also wer sagt mir, daß ich mir damit nicht die möglichkeit nehme, irgendwann wieder in das offizielle aventurien einzusteigen? und: will ich das überhaupt, oder "zwingen" mich meine spieler dazu?!
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Offline Der Nârr

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #12 am: 19.03.2004 | 00:48 »
Ist doch ganz einfach.

DSA lässt alle Freiheiten - man kann jederzeit sagen: Ich will das aber anders. Daraus ergibt sich natürlich das Problem, dass manche offiziellen Publikationen dann nicht mehr nutzbar sind. Dieses Problem ergibt sich in allen Systemen mit Metaplot, als Beispiel nenne ich mal Sturmbringer oder Earthdawn. Komischerweise sind in anderen Systemen die Spieler aber viel eher bereit, ihr eigenes Ding zu drehen, als bei DSA, mir will scheinen nur bei DSA wird immer argumentiert "dann verträgt es sich ja nicht mehr mit dem Offiziellen". Dann tut es dann eben nicht mehr! Das ist doch nur natürlich! Und wenn ich meine eigene Rückkehr Borbarads mache und dann auf einmal die 7G-Kampagne kommt dann haben die Offiziellen halt Pech gehabt, vielleicht hole ich mir da ein paar Ideen raus, aber dann ziehe ich mein eigenes Ding durch. Dass ich damit nicht mehr "offiziell" bin kann mir dann absolut egal sein.
Und in das "offizielle" Aventurien kann man spätestens dann wieder einsteigen, wenn man die alten Helden ins Archiv legt und eine neue Runde startet.

Bei DSA stoßen viele eigenen Sachen oft auch auf Kritik - und zwar mit folgendem Hintergrund: Die Leute lesen irgendwas, z.B. den "zwölfgöttlichen Paladin" oder etwas über "Dunkelelfen". Dann prüfen sie dieses Erzeugnis auf Anwendbarkeit im offiziellen Aventurien, merken, dass es nicht passt, und befinden es dann für schlecht. Und genau das ist dasselbe Problem - eine eigene Story, eine eigene Kirche, eine eigene Rasse sind doch nicht schlecht, weil sie nicht in das offizielle Aventurien passen. So etwas schreibt man doch ohnehin nur für das EIGENE Aventurien, und das ist es, worauf es ankommt.
Wenn ich in meinem Aventurien einen Krieg zwischen Mittelreich und Horasreich vom Zaun brechen möchte, weil ich halt Bock drauf habe, dann mache ich das. Wenn ich endlich die verfluchten Thorwaler durch einen Angriff myranischer Optimateninvasionstruppen austilgen möchte, dann mache ich das. Wenn ich keinen Bock auf Al'Anfa, Brabak & Co habe, dann ignoriere ich sie einfach. Aventurien ist das, was man selbst draus macht.

Natürlich geht das alles nur so weit, wie die eigene Runde da mitzieht.

Mir persönlich gefällt der offizielle Metaplot sehr gut und daher binde ich ihn auch in mein Aventurien ein. Ich habe allerdings auch lange Zeit gezielt vor Borbarads Erscheinen gespielt, um die vielen Entwicklungen ignorieren zu können. So blieb ich im offiziellen Aventurien, allerdings in der Vergangenheit - kein Konflikt.

Ich empfinde den Metaplot jedenfalls nicht als Einschränkung. Es ist jedem überlassen, zu einem beliebigen Zeitpunkt in Aventuriens Geschichte "STOP" zu sagen und sein eigenes Ding zu drehen. Was wäre denn die Konsequenz aus dem Fehlen eines Metaplots? Aventurien würde vollends stagnieren. Und das, wo Aventurien immer vorgeworfen wird, es fehlten die Times of Trouble...
« Letzte Änderung: 19.03.2004 | 00:50 von Hamf aus der Dose »
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wjassula

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #13 am: 19.03.2004 | 18:25 »
Hamf, Du hast recht. Allerdings bleibe ich dabei, dass die Fanszene sich halt nicht so gern ueber Eigenentwicklungen austauscht, und das finde ich schade. Das Argument, dass man ja im eigenen Aventurien jede Freiheit habe, hoere ich oft, aber ich erlebe selten live Leute, die diese Freiheit auch nutzen, oder ihre Eigenentwicklungen im Internet zur Diskussion stellen. Irgendwie redet jeder drueber, aber die wenigsten machen es, scheint mir.
 

Thearch

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #14 am: 21.03.2004 | 17:44 »
DSA ist immer noch das mit Abstand beliebteste Rollenspiel Deutschlands und das hat doch vermutlich viel mit dem Metaplot zutun. So falsch kann das also gar nicht sein.
Es ist doch ziemlich einfach, sich eine Rollenspielwelt ohne detaillierten Hintergrund und ohne Metaplot zu erschaffen.
Als mir der Sinn nach einer Rollenspielwelt mit mehr Freiraum für Eigeninitiative stand, habe ich mir eben eine eigene kreiert.
Wenn die abe rauf Dauer interessant sein sol, erfordert das aber eben auch viel Arbeit. Zu dieser Arbeit muß man eben bereit sein, oder zumindest die Möglichkeit haben.
Aber das kann oder will nicht jeder leisten und dann kann man doch froh sein, auf ein kommerzielles Produkt zurück greifen zu können, wo kreative Köpfe diese schwierige Arbeit übernommen haben.
In Foren bietet dieser detaillierte Hintergrund natürlich eine gemeinsame Basis für hunderte oder tausende Interessierter.
Dieses Gemeinschaftsgefühl ist eine Stärke.
Über eigene Spielwelten kann man dagegen schlecht diskutieren, denn da fehlt die Basis.
Man kann sich austauschen, aber es kann sich keine Diskussion ergeben

Offline Der Nârr

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #15 am: 21.03.2004 | 20:20 »
Ein gutes Beispiel für Leute, die Aventurien ihren eigenen Vorstellungen angepasst haben, findet man hier:

http://www.thaesumu.de
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wjassula

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #16 am: 22.03.2004 | 01:44 »
Ich finde grade noch ein schoenes Zitat von Jestocost aus dem Vampire-Bereich:

Zitat
Diese gesamte Metaplot-Sache zielt doch wirklich nur darauf ab, euch das Geld aus den Taschen zu ziehen - und das Spielchen lässt sich ewig weiterführen.

Ihr seid doch die Spielleiter und habt euch nichts von diesen idiotischen Rollenspielautoren vorschreiben zu lassen.

Wie hat es Ray Winninger mal ausgedrückt: Zum Glück hat niemand den ganzen Spielleitern, die unsere Spiele für teures Geld kaufen, gesagt, dass wir uns den ganzen Scheiss auch nur einfach ausdenken...

Tod dem Metaplot! Freiheit für die Spielleiter! Lasst die Revolution beginnen....

 ;D

Edit: Um es noch mal klar zu sagen: Jestocost richtet sich hier nicht an die DSA-Spieler. Er hat diese Aussage in einem anderen Zusammenhang gemacht, und ich habe sie fuer diesen Thread geklaut, um die Diskussion anzuschubsen.
« Letzte Änderung: 22.03.2004 | 16:58 von wjassula »

Offline Der Nârr

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #17 am: 22.03.2004 | 07:54 »
Was ist an dem Zitat schön?

Es ist einseitig, mehr aber auch nicht.
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Thearch

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #18 am: 22.03.2004 | 12:03 »
das Zitat ist eher dürftig  :q

Will ich Pizza essen, habe ich die Wahl, mir eine gegen Geld anfertigen und möglicherweise noch liefern zu lassen, oder mir selbst eine herzustellen.
Letzteres sollte eigentlich billiger sein. Trotzdem gibt es Pizzabringdienste in Massen.
Es gibt eben viele Leute, die eben lieber Geld herausrücken, um Arbeit zu sparen.
Ist das nun alles verwerflich, sich beliefern zu lassen?

Offline Jens

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #19 am: 22.03.2004 | 13:42 »
Ich finde es persönlich sehr schade das epische Abenteuer in anderen Globulen angesiedelt werden müssen damit man das schöne heile Aventurien nicht kaputt macht wenn man da noch spielen will.
Aber der Metaplot ist eigentlich schön.
Nur macht der Borbiplot mit meinen Spielern schon keinen Spass mehr weil die eh alles wissen.
Also werde ich ihn komplett ändern weil cih keine Lust habe das die ewig Out-Game wissen einbringen was bei Aventurien sehr gemein werden kann besonders gegenüber unerfahrenen SLn. Bin zwar selbst keiner aber mir ewig solche Kommentare wie "Das steht da aber gar nicht" anzuhören geht mir auf den Keks- da vrsucht man denen klar zu machen das man selbst den Hintergrund nicht verwednet und dann kommen trotzdem solche Kommentare. Und dann immer diese herumvergleichhe von meinem und dem offiziellen Aventurien...

Offline Jestocost

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #20 am: 22.03.2004 | 14:09 »
Hey, da das Zitat von mir ist, melde ich mich mal zu Wort:

@Thearch

Die Frage ist, ob man sich wirklich Arbeit spart, wenn man 'vorgewürfelte' Abenteuer kauft, oder ob man sich dadurch die Butter vom Brot stehlen lässt. Offizielles Material als Inspirationshilfe und Ideenliferant - klar, keine Frage.

Die Realität sieht anders aus. Offizielles Material versprüht eine gewisse Aura (siehe auch meinen gleichnamigen Thread zu diesem Thema), denn es geht hier um einen wichtigen Aspekt des Weltenbaus: Durch die Verwendung des Metaplotsmaterials nehmen die Spieler Teil an einer größeren Erfahrung und können sich so auch mit anderen Fans (und hier ist genau dieses Wort wichtig: Die Spieler sind DSA Fans und wollen Teil der spezifischen DSA erfahrung sein) über ihre Erfahrungen und Erlebnisse austauschen.

Fanpro erzählt mit DSA eine einigende Große Erzählung, die den Mythos von Aventurien ausmacht. Um darin aufzugehen, muss man der Geschichte folgen - und das erklärt auch, warum die DSA Spieler so im offiziellen Material aufgehen und damit glücklich sind. Und für Fanpro ist das auch gut, denn schließlich kriegen sie ja Kohle und können so den Mythos weiterspinnen.

Mein Ding ist es nicht. Aber es ist eine erfolgreiche Strategie, die sicher einen Haufen interessanten Materials erzeugt.

Und man kann die Leute nicht zu ihrem Glück zwingen. Solange es nicht im Regelwerk ausdrücklich verboten wird, selber kreativ zu sein, werde ich nichts gegen offizielles Material haben. Da ist es wie mit vielen: Der Käufer stimmt mit seinem Geldbeutel ab. Solange Fanpro das produziert, was die Käufer mögen, machen sie es richtig. Auch wenn es leider heisst: keine Experimente.

 
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Thearch

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #21 am: 22.03.2004 | 15:06 »
Zitat
Um darin aufzugehen, muss man der Geschichte folgen - und das erklärt auch, warum die DSA Spieler so im offiziellen Material aufgehen und damit glücklich sind

Zitat
Und man kann die Leute nicht zu ihrem Glück zwingen

Auf der einen Seite erläuterst du, das viele Spieler mit Metaplots glücklich sind, aber dann sagst du, daß man sie nicht zu ihrem Glück zwingen kann.
Das muß ja auch nicht, wenn sie mit der Regelung zufrieden sind.

Offline Roland

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #22 am: 22.03.2004 | 15:16 »
Auch wenn es leider heisst: keine Experimente.

Myranor und Schwertmeister, die beiden "experimentellen"Alternativwelten, die bisher gestartet wurden, sind leider keine großen Erfolge geworden.  :-\

Die Frage ist, welchen anderen Möglichkeiten ausser dem Metaplot sind erfolgversprechend?
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Offline Jestocost

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #23 am: 22.03.2004 | 15:37 »
Metaplot ist der einzige Weg, der langfristig Erfolg verspricht. Finanziell und damit auch überhaupt.

Warum? Das einzige, was wirklich an einem Rollenspiel faszinierend ist, ist die Welt - oder anders gesagt das intellektuelle Eigentum. Damit kann man dann auch in anderen Medien Geld verdienen (Beispiel DSA: Es gibt Bücher, Computerspiele und auch Handyspiele mit der Marke DSA).

Das heisst man muss aus der Rollenspielwelt eine eine Marke schaffen, eine eigene Erlebniswelt: Dann erst kann man mit dieser Idee Kohle verdienen - und so auch damit sorgen, dass Menschen dafür bezahlt werden, die Welt am Leben zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Und das Publikum will in erster Linie immer das gleiche, aber auch immer anders. Und das zu schaffen, ist gar nicht so einfach.

Und alternative Welten einzuführen, ist halt problematisch, weil man sich kannibalisiert: Eine Gruppe, die auf Myranor umsteigt, kauft nicht mehr die alten Bücher - und kann auch die alten Bücher nur noch begrenzt verwenden.




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wjassula

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Re: Metaplot: Bereicherung oder Einschraenkung?
« Antwort #24 am: 22.03.2004 | 16:51 »
@Jestocost: Sorry dass ich dich in diese Diskussion mit reingezogen habe, bei einem so provokativen Zitat haette ich dich vorher fragen sollen. Ich denke aber, wir sind uns alle darueber im Klaren, dass ich dieses Zitat gekidnappt habe, und dass Jestocost sich urspruenglich zu einem ganz anderen Thema (im WoD-Channel) geaeussert hat. Die DSA-Gemeinde war nicht angesprochen, Unmut und Aerger also bitte an mir auslassen, nicht an ihm. Ich will mich nicht hinter Jestocost verstecken, ich habe das Zitat in einem anderen Thread zufaellig gefunden, und fand, dass die kompromisslose Formulierung hier ganz gut passen wuerde.

Klar ist das Zitat einseitig, vor allem, wenn man es so aus dem Zusammenhang reisst. Ich habe es aber grade deshalb ausgewaehlt, weil ich eine Diskussion ausloesen moechte. Und ueber kontroverse Thesen diskutiert es sich nun mal besser.

Weiteren Diskussionsstoff gibt es im Allgemeinen Forum zur "Aura des Offiziellen"

http://tanelorn.net/index.php?topic=10300.0

Jestocost sagt ein paar richtige Sachen ueber das "DSA-Gefuehl". Wie wichtig ist der Metaplot fuer euer DSA-Gefuehl? Ist es die Storyline, die euch am Spiel reizt?
« Letzte Änderung: 22.03.2004 | 17:05 von wjassula »