Autor Thema: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen  (Gelesen 9113 mal)

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #25 am: 26.04.2017 | 21:27 »
@Der Läuterer:
Schau Dir mal das Table Top Lets Play von Fiasco an.
Ich denke um diese Art von Erzählspiel ging es Chiarina.
« Letzte Änderung: 26.04.2017 | 21:30 von 6 »
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #26 am: 26.04.2017 | 22:08 »
Das narrative System lebt von und durch die Phantasien aller Beteiligten, nicht nur von der des SLs.
Das kann man wahrscheinlich für alle Erzählrollenspiele sagen. Allerdings ist das auch wieder ein Merkmal, das sich nicht zwangsläufig auf solche Spiele beschränkt.

Zu den Gruppen von Spielen:
Ghostbusters & Co (andernort auch "comical rules light" genannt) sind eigentlich D&D-Spiele, bei denen die Regeln zu schwach sind, um das Spiel zu tragen. Sie gehen auch davon aus, dass die SL eine Idee von einer Story an den Tisch bringt. Aber auch "die Story" kann das Spiel nicht tragen. Dafür greifen die wenigen Spielregeln zu sehr in die Geschichte ein. Erst ein hinzukommendes drittes Element macht die Spiele funktionsfähig. Das ist die Spielerentscheidung/Spielererzählung auf Basis eines vorgegebenen Hintergrunds (z.B. Einsamer Wolf). Die Spieler müssen selbst bestimmen, was ihre SC ausmacht (und sie als Kai Lords, Ghostbusters, Ritter besonders macht und von anderen abhebt) sowie warum ihre Handlungen sinnstiftend sind. Die eigentlichen Spielthemen werden von außen hineingelegt und in der Auseinandersetzung mit der Spielwelt und dem gemeinsamen Vorstellungsraum wird Sinn konstruiert. Klassische Erzähltheorien (Heldenreise, ...) sind Hilfsmittel, auf die gern zurückgegriffen wird. (... ob das AGE-System auch in den Zusammenhang passt, weiß ich nicht. Dafür kenne ich es zu wenig. Teile davon hat es aber.)


... vielleicht lohnt es sich auch noch mehr darauf zu schauen, was Erzählrollenspile gegenüber "klassischen" RSP nicht haben.
Vielleicht seht man dann besser, dass sie ich an anderen Maximen orientieren, die je nach Gruppe stärker divergieren.
« Letzte Änderung: 26.04.2017 | 22:17 von Clausustus Doom Occulta »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Ucalegon

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #27 am: 26.04.2017 | 22:37 »
@Der Läuterer:
Schau Dir mal das Table Top Lets Play von Fiasco an.
Ich denke um diese Art von Erzählspiel ging es Chiarina.

Nur dass gerade auf Fiasco die Punkte 1 und 3 eben nicht zutreffen. Da kann man seiner Figur noch so viele Erfolge herbeierzählen, es steht von Anfang an fest, dass eine bestimmte Anzahl an Szenen schlecht ausgeht. Und auch der Zufall spielt eine wichtige Rolle, obgleich nicht bei der conflict resolution, die es in diesem Sinne nicht gibt.
« Letzte Änderung: 26.04.2017 | 22:48 von Ucalegon »

Offline Bad Horse

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #28 am: 26.04.2017 | 22:56 »
@Fiasco: Naja, es können durchaus alle Szenen für einen Charakter gut ausgehen. Die Verteilung gut / schlecht ist über die Gruppe hin ausgewogen, aber nicht pro Charakter. Insofern kann man da schon versuchen, auf ein bestimmtes Szenenende hinzupowergamen. ;)
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Ucalegon

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #29 am: 26.04.2017 | 22:57 »
@Fiasco: Naja, es können durchaus alle Szenen für einen Charakter gut ausgehen. Die Verteilung gut / schlecht ist über die Gruppe hin ausgewogen, aber nicht pro Charakter. Insofern kann man da schon versuchen, auf ein bestimmtes Szenenende hinzupowergamen. ;)

Viel Spaß!  ;D

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #30 am: 26.04.2017 | 23:36 »
Nur dass gerade auf Fiasco die Punkte 1 und 3 eben nicht zutreffen. Da kann man seiner Figur noch so viele Erfolge herbeierzählen, es steht von Anfang an fest, dass eine bestimmte Anzahl an Szenen schlecht ausgeht. Und auch der Zufall spielt eine wichtige Rolle, obgleich nicht bei der conflict resolution, die es in diesem Sinne nicht gibt.
Ich habe mal bei ner Runde zugeschaut, bei der Punkt 1 sehr exessiv verwendet wurde, um alles Schlechte oder möglich Schlechte vom eigenen Charakter fernzuhalten. Das System ist damals daran jämmerlich krepiert, ohne Möglichkeit da irgendwie ausgleichend einzugreifen oder gar schlecht ausgehende Szenen zu generieren.
Dein Argument gegen Punkt 3 hast Du ja schon selber entwertet. :)
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Ucalegon

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #31 am: 27.04.2017 | 01:26 »
Ich habe mal bei ner Runde zugeschaut, bei der Punkt 1 sehr exessiv verwendet wurde, um alles Schlechte oder möglich Schlechte vom eigenen Charakter fernzuhalten. Das System ist damals daran jämmerlich krepiert, ohne Möglichkeit da irgendwie ausgleichend einzugreifen oder gar schlecht ausgehende Szenen zu generieren.
Dein Argument gegen Punkt 3 hast Du ja schon selber entwertet. :)

Wie gesagt, man kann das ja alles machen, aber damit schlägt man die Struktur nicht. Die Hälfte aller Szenen geht immer negativ aus. Am Ende wirds nochmal ein bisschen zufällig. Wie Bad Horse sagt - und Morningstar selbst schreibt - man kann versuchen, Fiasco taktisch zu spielen. Ob man ständig Erfolge erzählt, hat damit aber nichts zu tun. Damit geht man bestenfalls seinen Mitspieler(inne)n auf den Keks.

Punkt 3 kriegst du. Bei Fiasco gibt es nur den einen spannenden Resolution-Wurf am Ende. Viele andere Indie-Rollenspiele haben mehr, ganz zu schweigen von traditionellen Würfelorgien. Insofern kann man daran schon diskutieren, wie oft der Würfel nun gefallen sein muss, damit es spannend war.

Offline Archoangel

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #32 am: 27.04.2017 | 20:17 »
Ich kenne keine Spieler, die mit dieser Art Spiel zurecht kommen ... naja ... vielleicht eine halbe Spielerin. Ich kenne auch keinen Menschen, der dies noch als Rollenspiel definieren würde. Eher als "kooperatives Geschichtenerzählen". Die Runden, die ich versucht habe zu leiten, führten immer zu Null Charakteridentifikation, zu Stilleblöcken und zum spielerischen Rückzug von MitspielerInnen, die eher ruhiger Natur sind. Letztlich kann ich mir also nur vorstellen, dass diese Art von Spielen für eine sehr sher sehr begrenzte Zahl von SpielerInnen geeignet sind, die sich auch schon vorher sehr intensiv mit der Materie beschäftigt haben, bzw. Erfahrungen aus anderen bereichen (Psychodrama, Impro-Theater usw.) mitbringen. Ehrlich gesagt tue selbst ich mir mitlerweile schwer Erzählspiele überhaupt als Rollenspiele zu verstehen. ich denke eher, dass Erzählspiele mit Rollenspielen soviel gemein haben, wie letztere mit den Wargames aus denen sie hervorgegangen sind.

Was gut funktioniert ist dann eher so etwas wie "Es war einmal" - das Kartenspiel - das ja letztlich auch ein Erzählspiel ist. Das wird dann von den SpielerInnen auch nicht als Rollenspiel wehrgenommen, weshalb die Erwartungshaltung wohl eine andere ist.
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Ucalegon

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #33 am: 27.04.2017 | 20:29 »
Die Runden, die ich versucht habe zu leiten, führten immer zu Null Charakteridentifikation, zu Stilleblöcken und zum spielerischen Rückzug von MitspielerInnen, die eher ruhiger Natur sind.

Verrätst du, was du da genau benutzt hast? Einen Eigenbau, etwas Publiziertes?

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #34 am: 27.04.2017 | 20:45 »
Ich kenne keine Spieler, die mit dieser Art Spiel zurecht kommen ... naja ... vielleicht eine halbe Spielerin.
Schreibe lieber "kaum"
Ich fühle mich ehrlich gesagt schon als Spieler (und Slobo z.B. auch) und ich glaube Du kennst mich. ;)
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Sashael

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #35 am: 27.04.2017 | 22:25 »
Ich kenne nur wenige Spiele, die mit den klassischen Regelstrukturen brechen. Namentlich Fiasco, Fate und Itras By.
Von den Dreien gefällt mir Itras By am besten, weil es tatsächlich eine freie Geschichte fördert. Fiasco ist mir zu starr und zu festgelegt auf eine bestimmte Art von Enden und Fate wird von seinem Regelwerk dominiert. Meiner Erfahrung nach denken die Spieler bei Fate zu meta, um es für mich zu einem echten Geschichten produzierenden Spiel zu machen.

Itras By war eine Offenbarung für mich. Das erste Mal bei Timber im Originalsetting gespielt gab es schon dort keine Spieler, die sich "Erfolge" herbeierzählten. Das zweite Mal habe ich die Karten komplett in einem Eigenbausetting verwendet und damit einen Dungeoncrawl in einer Gonzo-Runde geleitet. Die Spieler haben großartig gespielt, die Karten haben genug Misserfolge produziert, dass es spannend wurde und blieb. Wobei Tanelornis meiner Erfahrung nach eh meistens Ausnahmespieler sind und sich vom Durchschnitt der deutschen Rollenspieler deutlich abheben.

Aber die dritte Runde ist die, die hier wirklich relevant ist.
Beim dritten Mal habe ich ausschließlich die Zufallskarten benutzt und die eher settingspezifischen Ereigniskarten von Itras By weggelassen. Die Runde bestand aus meiner Stammrunde, mit denen ich Mutants & Masterminds (gespielt), Fate (gespielt & geleitet) und Gammaslayers (geleitet) durch hatte. Wir sind ein ziemlich rumblödelnder Haufen, der oft genug an allen Fronten Disziplin vermissen lässt. Die Spieler schwanken zwischen echten Frontsäuen und stillen (Mit-)Spielern. Das Setting war ein eher spaßiges Pseudo-Sigil-Setting, eine gigantische Mall zwischen allen Welten, sodass die Spieler mit allen möglichen Charakteren ankamen. Die Spanne reichte von 11-jähriger Prinzessin (aus einem mundanen Setting) über ein holographisches Notfallprogramm á la der Doktor der Voyager bis zu einem mächtigen Erzmagier, der alle Zaubersprüche bis auf einen kannte. Trotz eklataner Machtunterschiede und sehr starkem Gefälle in Sachen Extrovertiertheit hatten alle ihren Anteil an Erfolgen, Rückschlägen, Lösungen und Desastern. Die Runde war übrigens eine Lehrstunde im Bereich "Fail forward", denn es ging um einiges mehr schief als geklappt hat, aber das brachte immer nur mehr Geschichte in die Geschichte. Es gab nur einen Spieler, der versuchte, mit dem System ein wenig zu powergamen, aber auch dieser merkte irgendwann, dass eben dieses Powergaming eher nach hinten losgeht, weil in Itras By alle die selben Karten ziehen und höhere Einsätze durch mächtigere Anwendungsmöglichkeiten auch stärkere Rückschläge hervorbringen, wenn in dem Moment z.B. eine "Der Konflikt eskaliert"-Karte gezogen wird.

Von den fünf Spielern hatten zwei gar keine Erfahrung mit narrativen Systemen. Die anderen hatten Fate und einmal Fiasco gespielt.
Ich weiß nicht, ob es wirklich "besondere" Spieler braucht, um ein System wie Itras By so zu nutzen, dass eine großartige Geschichte dabei heraus kommt. Ich würde nach meinen Erfahrungen eher verneinen. Es wird imho allerdings ein SL benötigt, der einen ungefähren Plan im Kopf hat, was in der Geschichte alles möglich wäre und der in der Lage ist, auf unerwartete Ereignisse angemessen improvisierend zu reagieren. Ich kann mir persönlich gar nicht vorstellen, dass es Spieler geben soll, die mit Itras By nicht zurecht kommen. Sobald man erkannt hat, dass auch der beste Pistolenschütze des Multiversums noch bei einem Schuss eine "Nein, und zusätzlich geht noch was anderes schief"-Karte ziehen kann und es nur auf die Interpretationsfreudigkeit ankommt, was man aus so einem Ergebnis macht, ist Itras By ein imho nahezu perfektes System, um zusammen Geschichten zu erleben.
Meine Chaostruppe hat damit 5,5 Stunden am Stück in Charakter intensives Rollenspiel betrieben. Eine Leistung, die alle anderen Systeme nicht erreicht hatten.

Die Runden, die ich versucht habe zu leiten, führten immer zu Null Charakteridentifikation, zu Stilleblöcken und zum spielerischen Rückzug von MitspielerInnen, die eher ruhiger Natur sind.
Das finde ich einerseits total seltsam und andererseits extrem interessant, weil meine Erfahrung wirklich komplett gegenteilig ist. Als wäre da ein Spiegel dazwischen geschoben worden. Totale Charakteridentifikation, Dauerspiel ohne Pause (das wurde tatsächlich körperlich fordernd) und Beteiligung aller Mitspieler.

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Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Chiarina

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #36 am: 27.04.2017 | 22:35 »
Zitat von: Sashael
Itras By war eine Offenbarung für mich.

Ich hatte mit Itras By ein vergleichbares Offenbarungserlebnis. Freut mich sehr!
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Offline Kreggen

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #37 am: 27.04.2017 | 23:00 »
Ich hatte mit Itras By ein vergleichbares Offenbarungserlebnis. Freut mich sehr!

Ich habe mir das mal durchgelesen, klingt sehr interessant. Schade, dass es sowas nicht auf deutsch gibt. Das würde ich gerne mal ausprobieren.
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Pyromancer

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #38 am: 27.04.2017 | 23:11 »
Ich habe mir das mal durchgelesen, klingt sehr interessant. Schade, dass es sowas nicht auf deutsch gibt.

Ist in Arbeit.

Offline Crimson King

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #39 am: 28.04.2017 | 00:21 »
Das finde ich einerseits total seltsam und andererseits extrem interessant, weil meine Erfahrung wirklich komplett gegenteilig ist. Als wäre da ein Spiegel dazwischen geschoben worden. Totale Charakteridentifikation, Dauerspiel ohne Pause (das wurde tatsächlich körperlich fordernd) und Beteiligung aller Mitspieler.

Ich finde das garnicht seltsam. Man muss Spiele wie Itras By schon kapiert haben, um sie sinnvoll einsetzen zu können. Dafür wiederum hilft es massiv, das Spiel von einem oder mehreren Spielern, die es beherrschen, mal vorgeführt zu bekommen. Wenn man diese Erfahrung nicht macht oder nicht in der Lage ist, die Konzepte vorab so zu vermitteln, dass sie von den Neulingen verstanden werden, scheitern die Runden mit hoher Wahrscheinlichkeit. Ich habe in der Hinsicht unterschiedliche Erfahrungen. Eine Fiasco-Runde lief nicht gut, auch weil ein Spieler konkret versucht hat, für seinen Charakter des Beste raus zu holen. Er hat aber hinterher auch gesagt, dass ihm nicht klar war, dass das nicht Sinn der Sache ist. An anderer Stelle habe ich bei Runden mit unterschiedlichen Erzählspielen nie das Problem gehabt, dass ein Spieler mit DnD-Hintergrund nicht in der Lage war, sich auf den neuen Spielstil einzulassen.

Davon abgesehen haben zumindest manche dieser Erzählspiele durchaus Fallen, in die man hinein tappen und Runden ruinieren kann, auch wenn man in bester Absicht agiert. Fiasco artet schnell in Gonzospiel aus, wenn man nicht frühzeitig konkrete Ziele und Strategien für mindestens einen oder zwei der Charaktere definiert, weil man ohne solche Ziele und Strategien zwar auf Basis der Verknüpfungen rumeskaliert, dies aber orientierungslos geschieht und man dann dazu neigt, sich in Unsinn zu überbieten. Außerdem kann man Dramaspiele oft ruinieren, indem man einen zentralen Konflikt versehentlich auflöst und Charakteren damit die Handlungsmotivation entzieht. Mit dem ursprünglich geschilderten Problem, dass Spieler angeblich in Erzählspielen powergamen, hat das aber nichts zu tun.

Ich persönlich tue mich darüber hinaus schwer mit Spielen, die so ein bisschen die klassische Rollenteilung zwischen Spielleitung und Spielern suggerieren und thematisch nicht so eng gefasst sind wie beispielweise Dogs in the Vinyard. Im Speziellen denke ich da an PtA, das für mich überhaupt nicht funktioniert.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Der Nârr

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #40 am: 28.04.2017 | 00:25 »
Was mich immer verwundert:

Wenn ich ein Spiel wie InSpectres auspacke, mit meiner Spielrunde spiele, alle gewaltigen Spaß dran haben aber alle hinterher zu verstehen geben, dass sowas mal ganz nett ist, aber man dann doch wieder richtiges Rollenspiel betreiben möge...

Das erinnert mich dann an die richtigen Rollenspieler, die mal Old-School spielen um im Dungeon ein bisschen die Sau raus zu lassen wie man das so früher gemacht hat, immer schön mit ordentlicher Ironie dabei, aber dann doch bitte wieder zum gesitteten, ernsthaften Rollenspiel (sprich: WoD, DSA, Splittermond & Konsorten) zurückzugehen.

In meinen Spielgruppen sind Erzählrollenspiele einfach nicht konsensfähig, auch wenn das einzelne Spiel Spaß machen kann. Daher habe ich vor Jahren aufgegeben, Erzählrollenspielen weiter nachzugehen. (Wobei für mich schon relativ eng eher Spiele wie Dogs in the Vineyard, The Pool oder InSpectres dazu zählen. Cortex+ ist für mich kein Erzählrollenspiel, schon bei Fate bin ich mir nicht so sicher.)

Das beschriebene "und dann mache ich, und dann gelingt mir, und dann gelingt mir" kenne ich aber eher von "normalem" Rollenspiel, wo die Spieler ganz entsetzt sind, wenn etwas nicht klappt und sie dann lieber ganz aufgeben, als einen neuen Anlauf zu versuchen oder den Hebel anderswo anzusetzen. Da werden die Charaktere dann so gebaut, dass sie möglichst keine Schwächen haben und man versucht dann auch nur die Dinge, die gelingen werden und zur Not hat man ja noch Gummipunkte etc. -_-
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Offline D. M_Athair

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #41 am: 28.04.2017 | 00:55 »
... krass wie sehr sich das Thema auf "story games" eingeschossen hat.

Aber ja, es ist natürlich auch ne naheliegende Möglichkeit sich auf Spiele mit "Erzählfokus" einzuschießen, die möglichst weit weg sind von "Standardkost" - insbesondere wenn man sich die Definitionsarbeit sparen will.

Schade.
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Offline Chiarina

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #42 am: 28.04.2017 | 01:46 »
Dazu möchte ich dann vielleicht doch noch etwas sagen:

Den Strang habe ich nicht unbedingt als Theoriestrang eröffnet. Ich wollte einfach wissen, ob ich mit meinen Erfahrungen allein dastehe oder nicht. Ich wollte von Erfahrungen anderer lesen. Und ich wollte nicht unbedingt irgendwelche Begriffsdiskussionen.

Trotzdem habe ich mich sehr gefreut, dass nach einem anfänglichen "Was-ist-denn-das-für-ein-Blabla-Strang?" Clausustus Doom Occulta eine Liste vorgelegt (Antwort #7) und 1of3 diese Liste dann auch nochmal kommentiert hat (Antwort #23). Ich fand die beiden Beiträge interessant und lohnend... und sie erschienen, ohne dass jemand nach ihnen gerufen hat. Vielen Dank!

Danach - so zumindest mein Eindruck - war der Strang offen für Erfahrungen in allen Spielarten der Erzählrollenspiele. Statt sich also enttäuscht zu zeigen, dass hier nur über Fiasco und Assoziativ-Karten geschrieben wird, schreibt einfach von euren Erfahrungen in den anderen Erzählrollenspielen!

Ich würde wirklich gern lesen, wie es sich anfühlt Amber, Wushu oder Prince Valiant zu spielen.
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Offline TaintedMirror

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #43 am: 28.04.2017 | 10:36 »
Gut, ich gebe auch mal meinen Erfahrungsbericht ab. Kurz nebenbei: Ich bin eigentlich nur Spielleiter für eher klassische Rollenspiele und habe Erzählrollenspiele (oder wie man die nennen mag) bisher nur auf Cons und einmal online gespielt.
Bisher waren meine Erfahrungen eher negativ. Das lag halt an unterschiedlichen Aspekten. Einmal hat halt das Fehlen von Werten in Kombination mit dem Fehlen von Hintergrundinformation für mich oft zu einer Unsicherheit geführt. In einem WoD Setting beispielsweise habe ich eher versucht, bodenständig zu spielen, währen andere dann das Spotlight durch eher filmartiges spielen immer an sich gerissen haben. Auch dieses Haarbeierzählen von Erfolgen habe ich schon erlebt. Dabei ging es eigentlich immer nur um Kleinigkeiten, aber die Spielerin in der Runde hat halt ihren Char immer als die beste und von allen bewundert dargestellt, während die Kerle in der Gruppe eher auf tragische Charaktere mit ordentlich Fehlern gesetzt haben, sodass das Spiel allerdings immer darauf hinauslief: Charakter macht etwas und versagt teilweise, Char der Spielerin kommt und löst alles auf.
Hinzu kommt, dass ich persönlich auch nicht so sehr auf Geschichten stehe. Mir ist klar, dass die Geschichte das Rückgrat eines jeden Rollenspiels ist, aber mit der Zeit kenne ich schon genug Stories dass die meisten mich einfach nicht überraschen. Also ist es für mich eher so: Man rennt zu Beginn ziellos und informationslos rum bis man dann auf ein Ende trifft, das einem auch nicht vom Hocker reist.
Das hängt vielleicht auch ein wenig damit zusammen, wie die jeweiligen SL ihre Stories geleitet haben. Ich würde gerne mal in einer Runde spielen, in der das ganze gut geht und nicht diese random Conrunden. Vielleicht hätte ich dann bessere Erfahrungen, aber bisher scheinen mir diese Art von Spielen nichts zu bringen, zumal ich ja auch wirklich jeden Aspekt, den ich dort gut finde, in das klassische Rollenspiel übertragen kann und dort zusätzlich noch andere Aspekte habe, die mich interessieren.

Ucalegon

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #44 am: 28.04.2017 | 10:40 »
Gut, ich gebe auch mal meinen Erfahrungsbericht ab. Kurz nebenbei: Ich bin eigentlich nur Spielleiter für eher klassische Rollenspiele und habe Erzählrollenspiele (oder wie man die nennen mag) bisher nur auf Cons und einmal online gespielt.
Bisher waren meine Erfahrungen eher negativ. Das lag halt an unterschiedlichen Aspekten. Einmal hat halt das Fehlen von Werten in Kombination mit dem Fehlen von Hintergrundinformation für mich oft zu einer Unsicherheit geführt.

Erinnerst du dich noch, welches System/Systeme das waren?

Offline KhornedBeef

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #45 am: 28.04.2017 | 10:48 »
Es ist ja auch nicht so, dass man mit einem harten taktischen Rollenspiel nicht auch eine interessante Handlung haben könnte. Es hat u.U. nur a) keine Mechanismen, die dir dabei helfen und b) Mechanismen die Zeit und/oder Hirnschmalz fressen, die dann woanders fehlen. Das ist übrigens mein Erfahrungsbericht ;)
Ich habe mal eine Einführungsrunde V:tR mitgespielt. Das System heißt zwar Storyteller, ist aber für mich weniger auf Geschichtenerzählen als auf Charakterdarstellung ausgelegt, mit Bestie, Abhängigkeiten, moralischen Fragen, plus eine Portion Horror. Von alleine kam da niemand auf die Idee, auf eine größere Erzählung hinzusteuern. Wobei, die SL heißt ja auch "Storyteller", also kein Wunder, dass wie fast immer alles da abgeladen ist ;)
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Offline Lord Verminaard

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #46 am: 28.04.2017 | 11:30 »
Kleiner Nitpick zum Einstieg: Rein verhandelte, im Gegensatz zu durch Zufallselement ermittelte, Ergebnisse gibt es ja nicht nur in erzählerisch orientierten Runden. Auch und gerade Runden, die auf Simulation Wert legen, honorieren oft eine Verhandlungserfolg, indem dann eben kein Wurf für den Erfolg erforderlich ist, weil die Vorgehensweise des Charakters so gut geplant ist, dass sie vernünftigerweise nicht scheitern kann. In der erzählerisch orientierten Runde wird hingegen oft dann auf das Zufallselement verzichtet, wenn eine bestimmte Wendung einfach dramaturgisch so schön „passt“, dass alle am Tisch sich einig sind, dass sie genau diese Wendung jetzt haben wollen und dann lassen sie sich von den Würfeln auch nicht dazwischen funken.

Leute, die erzählerisches Spiel nicht verstehen, meinen hier dann oft einen Widerspruch zu erkennen, wenn man es manchmal einfach entscheidet und an anderer Stelle den Zufall entscheiden lässt. Das geht aber an der Sache vorbei. In jeder Situation, die an einem Rollenspieltisch, egal in welchem Spielstil, entsteht, erfolgt eine Beurteilung der Situation durch die Spieler, und aus dieser Beurteilung erfolgt dann eine auf die individuelle Situation bezogene Entscheidung, wie diese Situation zu handhaben ist. Eine funktionale Runde ist dann eben eine, wo die Spieler sich über die Beurteilung und Entscheidung der auftretenden Situationen in der Regel einig sind. Man wird üblicherweise erkennen, dass in einer solchen Runde prinzipiengeleitet entschieden wird. Prinzipiengeleitet heißt aber noch lange nicht schematisch. Andere Situation, andere Beurteilung.

Natürlich folgen aber unterschiedliche Spieler, die alle für sich in Anspruch nehmen, erzählerisch zu spielen, unterschiedlichen Prinzipien. Das hat dann was mit – genereller oder momentaner – Präferenz zu tun. Ich habe z.B. bei vielen Spielern eine „over the top“ Phase beobachtet, in der sie Spaß daran hatten, ihre Charaktere einfach nur alles wegrocken zu lassen. Umgekehrt habe ich aber auch oft die Beobachtung gemacht, dass gerade, wenn man das Regel-/Zufallselement rausnimmt, die Spieler besonders bescheiden werden und ihre Charaktere eher kleiner machen, als sie es beim Spiel nach harten Regeln tun würden. Anderer Spieler würden von sich aus sagen: „Das möchte ich jetzt lieber würfeln.“ Das hat alles auch viel mit der Chemie der Gruppe und der Dynamik der Situation zu tun.

Ein Sonderfall ist noch die PvP-Situation, wenn die Charaktere also gegeneinander agieren. Hier gibt es einerseits Spieler, die dann bei einer erzählerisch verhandelten Fiktion am Spieltisch die Ellbogen ausfahren, laut und schnell reden, anderen ins Wort fallen, die Situation so auslegen, wie es ihrem Charakter am besten passt, usw. Und es gibt andere, die ein extrem ausgeprägtes Fairplay-Bedürfnis haben, die zwar ihren Charakter knallhart agieren lassen, aber am Spieltisch besonders großen Wert darauf legen, sich keinen unfairen Vorteil zu verschaffen, alle zu Wort kommen zu lassen, im Zweifel bei der Auslegung/Beurteilung des fiktionalen Kontext eher zugunsten des Gegners entscheiden, etc.

Es sind also zwei verschiedene Ansätze, aus denen so ein „Powertelling“ meiner Erfahrung nach entsteht, nennen wir sie mal „dicke Hose“ und „Ellenbogen“. Ich kann aber nicht sagen, dass ich da irgendeine Form von Zusammenhang zu Fantasy-Settings und -Geschichten entdecken könnte, das ist mir alles schon in diversesten Settings begegnet. Ich kenne hier jeweils sowohl Spieler, die einfach immer so agieren, als auch solche, bei die nur mal so eine Phase hatten bzw. nur in Gesellschaft bestimmter anderer Spieler so sind.

Zitat
Seid ihr der Meinung, dass Rollenspiele ohne oder mit nur geringen Zufallselementen in der Konfliktresolution keine Spannung aufweisen? Wenn nein: Worin liegt für euch der Spannungsaspekt?

Ich verstehe, dass viele sich das wirklich fragen, auch wenn mir die Frage absurd vorkommt. Du hast eine explosive Situation in der Fiktion und du weißt noch nicht, was dabei herauskommen wird, das ist doch immer das, was spannend ist, am Rollenspiel. Ob diese Lösung, also was dabei am Ende herauskommt, mit oder ohne Würfel verhandelt wird, ist doch eine nachgeordnete Frage.

Oft trifft man so die Vorstellung an, wenn es keine Würfel gibt, dann ist doch eh schon allen klar, wie es ausgeht, und die erzählen es nur so runter; ich frag mich manchmal, auf was für einem Planeten die Leute leben, die so was denken. Alter, wir verhandeln das doch, wir spielen das doch, ich weiß vielleicht selber noch nicht mal, wie mein Charakter reagieren wird, ich warte drauf, was der SL vielleicht noch für Geheimnisse enthüllt, ich warte drauf, was meine Mitspieler sich einfallen lassen, oft ist es ein IC-Dialog, an dem alles hängt, das spielen wir doch in wörtlicher Rede, da muss ich die richtigen Worte finden, die richtige Präsentation finden, und dann sind da noch andere dabei, die sich einmischen, die mit etwas kommen, womit ich gar nicht gerechnet habe, das ist doch die Königsdisziplin! Wir sind dann vier, fünf, sechs Leute, alle sind involviert, alle reden durcheinander, alles ist wichtig, alles fließt zusammen und, mal Push mal Pull, wie ein Tanz, wie kann man denn denken, dass das langweilig, nicht spannend, nicht überraschend sei, nur weil vielleicht nicht gewürfelt wird?
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Wellentänzer

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #47 am: 28.04.2017 | 11:41 »
Das ist ein ganz großartiger Beitrag, vielen Dank dafür!

Offline KhornedBeef

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #48 am: 28.04.2017 | 11:43 »
[...]
Vielen Dank! Das ist so ein Post, den ich niemals so geschrieben hätte, wo ich mich aber beim Lesen wiederfinde. Mir wird quasi beim Lesen klar dass das unterschwellig unheimlich viel an meiner laufenden Runde besser beschreibt, als ich es bisher konnte.
Edit: DAs ist besonders schön an so einem Tag wie heute, wo ich irgendwie selbst unzufrieden mit meinen eigenen Posts bin.
Edit2: Außerdem : "Powertelling" finde ich ein großartiges Wort, hast du das spontan erfunden?
« Letzte Änderung: 28.04.2017 | 11:50 von KhornedBeef »
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline 1of3

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Re: Erfahrungen mit Erzählrollenspielen
« Antwort #49 am: 28.04.2017 | 12:07 »
Edit2: Außerdem : "Powertelling" finde ich ein großartiges Wort, hast du das spontan erfunden?

Hadda nich. ;)

Oft trifft man so die Vorstellung an, wenn es keine Würfel gibt, dann ist doch eh schon allen klar, wie es ausgeht, und die erzählen es nur so runter; ...

Sehr feiner Beitrag, Vermi. Danke.

Ich persönlich würde meinen Einwand anders fassen: Regeln sind zum Drücken da, also wie der sprichwörtliche Rote Knopf. Oder vielleicht besser wie ein Sandsack. Denn es ist sicher da zu drücken, wo Regeln sind. Weil die anderen Mitspielen sind wir uns schon mal einig, dass da zu drücken ist. Die Regeln müssen dabei nicht unbedingt Zufallselemente enthalten, aber gern klare Ansagen: Wähle von diesen Dingen aus!, Male ein Landschaftsmerkmal auf die Karte!, Füge einige NSCs hinzu!

Viele Spiele haben nun wenig solche Regeln außer eben denen, die mit Würfeln zu tun haben.