Ich verstehe nicht, wie ihr eure Diskussion gerade systemunabhängig führen könnt.
In Spielen wie DSA, Arcane Codex, GURPS oder Splittermond, wo die Attribute einen direkten Einfluss auf die Aktionsmöglichkeiten haben, ist doch definiert, welchen Einfluss Intelligenz hat. Sonst gleiche Werte vorausgesetzt wird man in diesen Spielen etwa weniger oft etwas wissen. In D&D 3.5 wird man mit weniger Intelligenz weniger Zauber am Tag sprechen können und bestimmte Feats nicht erlernen können. In BRP wird man einen schlechteren Ideen-Wurf haben. In Spielen wie Shadowrun oder Savage Worlds wirkt sich Intelligenz darauf aus, wie gut man bestimmte Fertigkeiten steigern kann, es betrifft also die Lernfähigkeit mancher Fertigkeiten. Also in all diesen Spielen ist in den Regeln doch enthalten, was man mit welchem Intelligenzwert wie gut kann.
Attribute mit Zahlen dran sind erstmal Spielwerte und keine Fluffbeschreibungen.
Eine Mitspielerin sagt bei uns "Misplay", falsches Spiel, wenn der dumme Barbar etwas ihrem Empfinden nach sehr schlaues sagt. Im Grunde führt ihr die Method-Acting-Debatte. Method Acting sagt aber, dass der Spieler sich in die Rolle hineinversetzt und nicht die Regeln.
Ich habe mir überlegt, dass wenn der 3W6-Wurf in D&D das menschliche Spektrum abbildet, man auf den Werten den IQ abbilden können müsste. Beim IQ gelten ungefähr die obersten 2% als hochintelligent (IQ 130+). Die Tests werden so geeicht, dass in einer Vergleichsgruppe immer anteilsmäßig gleich viele hochintelligent sind. Die besten 2% bei 3W6 wären die Werte 17 und 18. Alles darunter ist nicht hochintelligent.
Die Zuschreibung "hochintelligent" ist auch so eine Sache. Ich denke viele haben die Erfahrung gemacht, jemanden zu kennen, der oder die hochintelligent ist, denen man es aber nicht anmerkt. Andere hält man für unendlich klug, sie sind aber nicht hochintelligent. Und aus der Sicht eines Hochintelligenten sieht das vermutlich wieder ganz anders aus.
Zufällig kenne ich meinen IQ (Hochintelligent bin ich leider nicht) und weiß, welchen Wert ich als Charakter im 3W6-D&D in Intelligenz hätte. Eine große Hilfe ist mir das aber nicht. Muss ich mich jetzt "dümmer" stellen, sobald ich auch nur 1 Punkt schlechter bin? Das wäre doch absurd. Ich spiele ja nur jemanden mit einer gewissen Intelligenz. Das drücke ich also auch nur auf spielerische Weise aus.