Nachdem ich hier einiges an Verwirrung gestiftet habe, decke ich hier mal meine Überlegungen auf, die zu dieser Frage geführt hatten.
Es ging mir z. B. nicht um die Mundart. Ich verstehe zwar Platt, aber spielen könnte ich darin nicht. Ich sehe in letzter Zeit einfach öfter die Ohnsorg-Klassiker (auf Hochdeutsch mit Dialekt) auf Youtube (kann ich jedem nur empfehlen) und mir fiel da etwas auf:
Die meisten der Ohnsorg-Stücke folgen einem gewissen Muster. Wenn man es sich aus einer Rollenspielerperspektive anschaut, dann wirkt es wirklich wie das Werk einer Runde, die nach Jahren des Monsterschnetzelns und Übermenschen-Spielens beschlossen hat, mal halbwegs normale Leute zu spielen – so als Abwechslung zum anderen Extrem.
Dabei fallen folgende Charakteristika auf:
1) Wie die meisten Theaterstücke spielt die Handlung an einem räumlich deutlich begrenzten Schauplatz. Bei Ohnsorg sind das aber immer bäuerliche oder kleinbürgerliche Orte und Verhältnisse.
2) Die Handlung wird durch die Interaktion der Figuren getragen. Häufig sind es Verwechslungskomödien und enthalten zumindest etwas Romantik.
3) Die Zahl der Figuren ist deutlich begrenzt (manchmal nur vier). Die Hauptfiguren haben fast gleich viel Bühnenzeit. (erinnert an PtA)
4) Die Figuren (passend zu den Verhältnissen) sind keine echten Verlierer, aber auch wirklich keine herausragend fähigen Leute. Sie zeichnen sich nicht durch ihre Fertigkeiten, sondern ihre Besonderheiten aus.
5) Außerdem gibt es keinerlei langfristige Handlungen. Die Stücke bauen nie aufeinander auf. Ergo: nur Oneshots, die sich aber thematisch sehr ähneln.
Und daher entstand eben bei mir die Fragestellung. Ohnsorg ist ein wenig das Anti-D&D.