Joah mei... die Leute aus allen Bereichen der Gesellschaft gab es auch in den alten Büchern, im Fließtext und auch bei den NSCs. Und abgesehen davon ist "7th Sea" ja nun ein Spiel, das explizit möchte, dass die Königin von Avalon auf diese verlauste Swashbuckler-Gruppe zukommt und sagt "By royal decree, macht doch bitte Das und Das für mich". Schon in der ersten Edition waren die "Mover und Shaker" dazu gedacht, dass sie mit den SCs kollidieren. Sie sollen in diese Intrigen involviert werden.
Und dass L'Empereur seine Frau jetzt ganz doll liebt anstatt dass sie am Besten heute noch von seinem Hof flieht, bevor er sie auch einen Unfall erleiden lässt... oder dass Kardinal Verdugo jetzt einfach machthungrig und skrupellos ist anstatt, wie in der Ersten Edition, tatsächlich der Ansicht, dass seine Inquisition Gutes vollbringt... da geht ein gutes Stück cooles Involvement durch die SCs verloren. Der Montegue-Plot ist zugegebenermaßen besser (obwohl ich die erste Hälfte, nämlich die misslungene Militärkampagne in Ussura noch vornedran hängen würde; inklusive sein Sidekick Karl in pösen'scher Gefangenschaft).
Aber, wenn wir das noch weiter besprechen, müssen wir die Beiträge wohl verschieben lassen.
Dass die Helden in die Intrigen des Hochadels reingezogen werden sollen mag stimmen, allerdings schrillen da bei vielen Spielenden (zurecht) die Metaplot-Alarmglocken und im Zweifel erledigen sie halt den Auftrag für die Königin und ziehen dann ihrer Wege, ohne weiter darauf einzugehen. Da ist es gut, wenn man den Spielenden Alternativen bieten kann.
Die Aussage über "das gab es in den alten Bücher schon" stimmt so jedenfalls nicht - nehme ich mir mal das Montaigne-Buch der 1st Edition zur Hand, dann sehe ich da hauptsächlich NSC und Fließtext des Hochadels.
Von den beiden nicht-adligen NSC ist einer im Grunde ein ausgewalzter Nebensatz aus dem Hintergrund der Königin (und auch nicht mehr persönlich anzutreffen, da bereits von L'Empereur spur- und rückstandslos beseitigt) und der andere ist so generisch, dass er eigentlich auch in einen Absatz gepasst hätte (und aus der "Tale of the Black Freighter" geklaut ist) - ein NSC mit dem sich die SC mehr als einen halben Abend beschäftigen sieht anders aus.
Was den Plot um L'Empereur und seine Frau angeht, so gefällt mir der (abgesehen davon, dass ich die Vodacce immer noch für kreuzdämlich halte, wenn sie ihre Schicksalshexen ins Ausland verheiraten) deutlich besser. In der ersten Edition war das relativ geradlinig: sie (still leidende Trophäe ohne Agency) tritt an die Helden heran um zu fliehen, diese schaffen sie aus Montaigne raus oder scheitern dabei (was bedeutet, dass die gute Frau tot ist - L'Empereur hat sogar den Hierophanten spurlos entsorgt, seine Ehefrau im eigenen Palast, sobald er keinen Grund mehr hat ihr zu vertrauen, ist seine leichteste Übung). Auf jeden Fall ist das Ganze recht schnell abgefühstückt.
In der neuen Edition hat man das freundschaftliche Intrigenspiel zwischen L'Empereur und seiner Frau, welches wesentlich mehr Potential und Ebenen bietet, auf denen sich Plots abspielen können (im Grunde kann man da sogar der Plot der 1st Edition wieder reinbringen: die Helden kommen hinter einen Mordversuch von L'Empereur an seiner Frau und versuchen diesen zu vereiteln und die "arme Königin" außer Landes zu schaffen - nur um nach und nach dahinter zu kommen, dass diese selbst das Gerücht verbreitet hat, sie wäre bei L'Empereur in Ungnade gefallen (und die Attentäter auf sich selbst angesetzt hat), einfach weil ihr nach Zerstreuung war
).