Ich verstehe hier das Problem einiger nicht mit der Vorstellung, dass es Leute gibt, die allein das Nachspielen von Geschichten als unerhört empfinden. Hat das Rollenspielhobby denn nicht genau HIER seinen Ursprung genommen? Nachstellen von Schlachten und so... Nacherleben von alten Geschichten.
Nein, das Ergebnis war denke ich auch damals schon üblicherweise offen. Man schrieb wenn seien eigene Geschichte -während und mit dem Spiel.
Einspruch: Verdecktes Vorenthalten ist Würfeldrehen, oder nicht? Das ist noch kein Railroading, das bekommt man in Sandboxen auch hin.
Würfeldrehen ist ein Werkzeug um dem Spieler sein angemessenes Ergebnis vor zu enthalten. Dem Spielleiter stehen aber noch ein Haufen anderer Mittel zur Verfügung z.B.über die Gestaltung der Szenen durch "Zufälle" oder entsprechend unangemessene Schwierigkeitssteuerung.
Und alle diese Werkzeuge haben in einer Sandbox im Übrigen in dieser Form auch nichts zu suchen.
Ein Spielleiter, der sich dieser entsprechend bedient spielt keine Sandbox mehr.
Mir war jedenfalls - gerade aus Beiträgen hier im Tanelorn - jedenfalls nicht klar, dass man hier so eine feine Linie zwischen Railroading/Partizipationismus/Trailblazing zieht, da wird doch eher von einigen Tanelornis die Grenze verwischt, weil alles, was nur leicht in die Richtung geht ja schon pöses RR ist. Mir jedenfalls wurde hier vermittelt, dass insbesondere Sandboxing der heilige Gral ist. Das wird ja auch hier in diesem Thread leider wieder (nicht von dir, Marzaan) vermittelt, was ich sehr schade finde.
Je, leider kommen diese Verwischungen und zwar meines Erachtens aus dem Wunsch seine "bessere Geschichte" gegen die Mitspieler durchzudrücken - sei ees als Spielleiter der RR benutzen will und dem der so aufkommende Widerspruch nciht gefällt oder als Spieler, der jede Abweichung von seinem Heldenepos als Bedrückung empfindet und sich nun des RR-Begriffs und der damit verbundenen Verurteilung bedient um umgekehrt gegen den Spieleliter seine vorgefassten Vorstellungen durchzudrücken zu versuchen.
Beiden kommt ein sauberer RR-Begriff nicht zu pass -leider wie in der Politik.
@Nordmännchen
Erster Teil völlig korrekt.
Aber letztlcih ist das keine Frage des Leitstsils bzw. der Vorbereitung, sondern der Transparenz und Ehrlichkeit.
Wenn wie beim Partizipationsimus/Trailblazing vorher erklärt wird, was ache ist, dann könne die Leute ja bewußt einsteigen oder eben draußen bleiben und laufen nicht plötzlich und unerwartet vor die Schiene. Dann gibt es acuh kein Mecker über enttäuschte Erwartungen.
Wie gesagt: ideale Sandbox geht eh nicht - schon von der Theorie her udn dann zusätzlich noch durch weitere Restriktionen beim immensen Aufwand einer solchen und muss es entsprechend auch gar nicht sein. Aber die Leitlinien und Entscheidungsoptionen müssen von Anfang an offen und dann für all verbindlich festgelegt werden.
Und damit könnte dann jeder selbst entscheiden, ob das für einen Geschmack sandboxig genug ist oder nicht.
Beim RR entscheidet der SK dann effektiv spontan und heimlich, was der Spieler nun darf oder eben auch nicht.
...
Und Sandboxing ist halt echt seeeehr freeformig. Da gibt es quasi nichts außer (dem) Sand(kasten). Die Spieler irren erstmal planlos rum, und müssen den Plot suchen. Bzw. nach ihm graben, wie nach einem Schatz, tief unter dem Wüstensand verborgen. Es kann aber sein, dass sie den Plot gar nicht finden, weil sie an der falschen Stelle graben. Weil, wenn sie an der Stelle A graben, der Plot aber eigentlich für den Ort B vorgesehen war, dann finden sie den Plot nicht bzw. findet dieser, speziell auf Ort B zugeschnittene Plot nicht statt. Weil, wenn man jetzt einfach daher gehen würde, und den Plot (den man evtl. mühevoll tage und wochenlang ausgearbeitet hat ) kurzerhand nach A verlegen würde (was ja auch Sinn macht), dann wäre das ja (nach Ansicht der Hardcore-Anti-RRler) schon Railroading.
Interessant in dem Zusammenhang finde ich, was Wikipedia zum Thema Sandbox sagt:
Zitat von: wikipedia.de
Sandbox ist die englischsprachige Bezeichnung für Sandkiste oder Sandkasten und bezeichnet allgemein einen isolierten Bereich, innerhalb dessen jede Maßnahme keinerlei Auswirkung auf die äußere Umgebung hat.
Man beachte besonders den Nebensatz bzw. den zweiten Teil des Satzes.
Mich würde ja jetzt echt'mal interessieren, was die Leute dazu sagen, die RR verteufeln und Sandboxing vergöttern.
Ich sehe das Thema 'Sandbox' so wie Auribiel:...mit dem klitzekleinen Unterschied, dass ich nicht nach RR-freien Spielen gesucht habe. In meinen Spielen bzw. meinem Leitstil ist immer eine Spur von RR enthalten-und ich finde das gut so. Es kommt halt einfach immer auf das Maß an und die Intensität, mit der man RR einsetzt bzw. als SL (aktiv) ins Spielgeschehen eingreift. Es gibt kein Rollenspiel ohne RR oder komplett RR-freies Rollenspiel. Wenn die Hardcore-Freeformer & Möchtegern-Sandburgenbauer das endlich erkennen & akzeptieren würden, wären wir schon ein großes Stück weiter. RR: It's not a bug, it's a feature.
Sandbox ist das, was man daraus macht. Der Inhalt ist nicht vorgegeben, es ist der von äußeren Einflüssen isolierte Umgang mit dem Inhalt, der im Kern der Sandbox liegt. Und dieser Inhalt ist dann typischerweise vorgeladen um eben so unbeeinflusst erfahren zu können: Was passiert - entweder aus einer instabilen Situation oder weil mit dem Start ein die bisherige Stabilität gefährdendes Objekt hinzugefügt wird (die SC, vorzugsweise mit eigener proaktiver Agenda) oder manchmal auch einfach, weil man die Funktion des Sandboxinhaltes von innen erkunden möchte. (incl. Barbiespiel).
Plot gibt es entsprechend in einer Sandbox auch gar keinen auszugraben. Das ist schon eine völlig falsche Grundvorstellung. Sie es als objektorientiertes Programm statt einem Ablaufprogramm.
Und natürlich gibt es RR-freies Rollenspiel. Weil es eben kein Teil/Problem der technischen Rollenspielebene ist sondern der sozialen Ebene darüber. Doppelt, weil wo es tatsächliche Zwänge gibt (z.B.einfach nicht vorbereitet,oder Ergebnis scheint ästhetisch sehr unbefriedigend) mit der Gruppe drüber reden eine völlig akzeptable Lösung Alternativlösung ist.
Ich finde es echt schade. Jetzt werden wieder genau diese Ansichten verbreitet, dass es schon Railroading ist, wenn man auch nur daran denkt einen NPC etwas tun zu lassen was nicht vorher auf einer Zufallstabelle ausgewürfelt wurde. ...
enn man jetzt natürlich hergeht und sagt, alles was nicht super extrem freies sandboxiges Spielleiten ist Railroading, weil man da ja auch mal dramaturgisch nen Eingriff macht, vielleicht eine Begegnung mit einem NPC festlegt um mal was in Gang zu bringen etc., oder weil man sich auf das Spiel gar nur vorbereitet, da verwässert man das eben und dann ist Railroading nicht mehr nur eine extreme Form des Spielleitens, sondern man bezeichnet mit Railroading auf einmal einen Haufen Techniken die logisch schon vorkommen müssen, wenn der SL auch nur den Mund aufmacht.
Ich verstehe nicht, was der Nutzen davon ist, einfach jede Form des Spielleitens die nicht mega-extremes mystisch verklärtes Freeform-Sandboxing-Zen-Spielleiten ist als Railroading zu bezeichnen.
Wo soll das hier stehen?