Man könnte auf die Idee kommen, dass das Spielen eines fiktiven Charakters anhand ausgedachter Eigenschaften und Charakterzüge der Kern des ganzen Projekts "Rollenspiel" ist.
Ja, aber dann hat man eine falsche Idee. Und iwe man hier am Beispiele sieht, eine ziemlich egoisitische, die anderen den Spielfluß hemmt.
Ich gebe Dir mal i. A. der PESA die wissenschaftlich erwiesenen (vgl. Peterson 2012) und von vielen intuitiv sowieso erfaßten Rahmenmerkmale (z. B. Settembrini 2007f) des Hobbyrollenspiels (welches von D&D initiiert wurde):
- numerische Modellierung einzelner Spielfiguren
- das verhandelnde Gespräch als Kernemethode
- Logistik/Ressourcenverwaltung
- Erkundung
- Kampf
- Steigerungsmöglichkeit der Personnagen
Cthulhu ist in sofern ein Sonderfall, als daß die Steigerungsmöglichkeiten invertiert sind. Es ist "D&D-verkehrt", weswegen es bei englischsprachigen Spieledesignern so beliebt ist, wenn sie entspannen wollen. Merke jedoch: "D&D-verkehrt" =! "Anti-D&D"
Die ganze CHarakterannahme und Darstellung der psychologischen Dimension ist Ausschmückung, die ihre Vorfahren in so Leuten wie den Brontes und vor allem dem SCi-Fi Diplomacy Crossover Publikum entstammt. Fanfiction sozusagen. Aber immer als Begleitung, Umrandung des eigtl. Spielgeschehens. Nun kann und haben einige Extremisten dieses Beiwerk zur Hauptsache erhoben unter Auslassung alles anderen. Die Resultate sind regelmäßig dieselben.
Cthulhu ist eindeutig aber keins dieser Spiele, sondern eben Adventure Game aber mit schlechter werdenden Personnagen. Und selbst wenn man unbedingt der Ausschmückung des einzelnen Charakters eine sehr große, wichtige Rolle einräumen will: Dann doch logischwerweise bei Cthulhu die Geringste.
Wenn man denn rational handeln würde. Wie aber im alten Cthulhu Forum von Ghoul nachgewiesen wurde, gibt es viele dt. Cthulhu-Freunde, die über Bande extrem irrational handeln, so daß sie selber eine Erwartungshaltung an das Spiel haben, die die anderen Spieler ganricht einlösen wollen. So sind dann dank dieser irrationalen Bandendenke ("Weil ich keinen Einfluß habe und es nichts zu lösen gibt bzw. wir eh verlieren, will ich wenigstens meinen Chrakter voll ausspielen"), welche man im löblichsten Fall als Rebllion gegen schlechte Abenteuer ansehen kann oder im perfidester Deutung als feige innere Emigration geißelt, haufenweise Cthulhurunden schon gescheitert.
Nota Bene:
In den USA und UK spielt man Cthulhu bedeutend anders als hier. Ich kann nur wiederholen, daß die dt. Cthulhu-Elitisten sich sogar zu fein sind um mit Sandy Petersen persönlich auf dem gleichen Con zu sein. Nein, es gibt (gab?) deswegen in D 2 sich gegenseitig ignorierende Offizielle Cthulhu Cons. Einer von Pegasus und einer mit biertrinkenden Engländern UND DEN ORIGINALAUTOREN.
@Pyromancer: Hast Du schön gesagt, ich hätte es abstrakter gesagt und dann wäre wieder Definitionsschmuh bei rausgekommen.