Autor Thema: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales  (Gelesen 9624 mal)

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Offline pan narrans

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #100 am: 5.07.2017 | 17:59 »
Einige Folgen (z.B. Frogs and Lobsters) finde ich sogar richtig gut.
And the Lord said unto John, come forth and ye shall receive eternal life. But John came fifth and won a toaster.

Offline Don-Lope

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #101 am: 15.07.2017 | 11:33 »
Ich finde die Serie auch sehr gut. Doch wird sie auch durch ihr Budget sehr begrenzt.
Deshalb hätte ich gerne Spielfilme zu den späteren Geschichten.
Große Seeschlachten mit den heutigen Möglichkeiten fände ich schon toll!

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #102 am: 15.07.2017 | 22:26 »
Ich fand den threadtitelgebenden Film ganz nett, da ich seit Teil 2 meine Erwartungen runtergeschraubt hatte, und einfach nur wildes sinnloses Popcornkino erwartet habe.

Wobei ich es ganz gut fände, wenn mal jemand einen knallhart authentischen Film über die Flibustier des 17. Jahrhunderts drehen würde, im Stile von Master and Commander. Typen wie Lolonnois, Daniel Montbars und Rocco Brasiliano kann sich ein Drehbuchschreiber nicht ausdenken.

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Offline Mr Grudenko

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #103 am: 16.07.2017 | 09:49 »
einfach nur wildes sinnloses Popcornkino erwartet habe.

Nach dem dritten Teil habe ich eher erwartet, dass die endlich Terry Gilliam als Regiesseur anheuern  8]

Wobei ich es ganz gut fände, wenn mal jemand einen knallhart authentischen Film über die Flibustier des 17. Jahrhunderts drehen würde

Wie es mal ein Historiker in einem Interview sagte, dass würde ein Splatterfilm werden  >;D
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Offline Lyonesse

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #104 am: 16.07.2017 | 10:54 »
Wobei ich es ganz gut fände, wenn mal jemand einen knallhart authentischen Film über die Flibustier des 17. Jahrhunderts drehen würde, im Stile von Master and Commander. Typen wie Lolonnois, Daniel Montbars und Rocco Brasiliano kann sich ein Drehbuchschreiber nicht ausdenken.

Wäre cool, aber das Risiko ist den Studios zu groß. Ist ähnlich wie beim Western gelagert: Sauteure, hochwertige Produktionen,
die dann doch gnadenlos floppen, nicht zuletzt, weil sich auch in Übersee und Asien keiner (mehr) für das Genre interessiert. Open Range,
Todeszug nach Yuma, The Missing und nicht zuletzt der katastrophale Flop Lone Ranger sind da einige Beispiele.
Ernsten Piratenfilmen steckt immer noch die berüchtigte Piratenbraut in den Knochen, mit der ein ganzes Studio vor zwanzig Jahren absoff.
Die Fluch der Karibik Reihe ist eine Ausnahme, ähnlich wie Der mit dem Wolf tanzt eine war. Sie haben Jack Sparrow und übernatürliche
Elemente, hohe Produktionsstandards und immer wieder witzige Einfälle, aber ich vermute, so richtig kann sich den Erfolg keiner erklären.
Ich denke, die Reihe zehrt nach wie vor vom ersten Film der Reihe, der einfach klasse war. Danach gab es dann, in doch meist gelungenen
Varianten, mehr vom selben.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #105 am: 16.07.2017 | 11:07 »

Todeszug nach Yuma, The Missing und nicht zuletzt der katastrophale Flop Lone Ranger sind da einige Beispiele.
die haben mit der Frage jetzt was zu tun?
Sorry Lone Ranger hat mit Tom Bear River Smith, William Hickock,  genauso viel gemein wie Jack Sparrow mit L´Olonnois.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Lyonesse

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #106 am: 16.07.2017 | 13:37 »
Das ist mir bewußt. Meine Antwort auf den geäußerten Wunsch zielte darauf ab, daß Studios
diese Genres aus den genannten Gründen kaum noch bedienen, und da sitzt der Piratenfilm mit
dem Western in einem Boot. Ob da historisch korrekte Geschichten verfilmt werden ist erst mal
zweitrangig, weil die Kosten ähnlich hoch sind, völlig egal, ob da Untote rumschlurfen oder eine
Anne Bonny ihr Entermesser wetzt.
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Offline Sashael

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #107 am: 16.07.2017 | 13:42 »
Ernsten Piratenfilmen steckt immer noch die berüchtigte Piratenbraut in den Knochen, mit der ein ganzes Studio vor zwanzig Jahren absoff.
Okay. Und jetzt erklär mir doch mal bitte, was an Die Piratenbraut ein ernster Piratenfilm war. Das war einfach übler Klamauk, den man sich einmal angucken konnte und dann bitte nie wieder.

Ernste Piratenfilme hätten imho mit einem ganz anderen Phänomen zu kämpfen, das Dark-Legacy-Comics vor ein paar Jahren mal unabsichtlich erklärt hat:
Piratenevent bei WoW. Alle verkleiden sich als Piraten.
Spieler: "Piraten sind COOL!" "Piraten sind großartig!" "Piraten sind Spaß!!!" "Piraten sind das Tollste auf der Welt!"
Schnitt zu einem Piratenschiff.
1. Maat: "Captain, wieviel Menschen müssen wir eigentlich noch foltern und ermorden, bevor uns hier jemand ernst nimmt?"
Captain: "Diese Welt ist KRANK!"

Menschen haben eine merkwürdig romantische Vorstellung vom Piratentum und wollen diese anscheinend in Filmen verewigt sehen. Ich wage zu bezweifeln, dass ein authentischer Piratenfilm auch nur annähernd so viele Besucher ins Kino ziehen würde wie Fluch der Karibik. Und das liegt nicht an Die Piratenbraut.
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Offline Lyonesse

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #108 am: 16.07.2017 | 14:31 »
Vielleicht war ernst das falsche Wort. Es gab zumindest keine Flüche oder übernatürlichen Elemente.
Halt so ernst, wie so ein Sommer-Blockbuster ist. Insofern war Polanskis Piratenfilm, trotz der komö-
diantischen Einlagen, auch ernst gemeint - und ist ja auch übelst gefloppt. Ein Piratenfilm, der so richtig
gritty und hart wäre, dürfte halt nur ganz wenig kosten, weil der vermutlich eine FSK ab 16 oder 18 hätte,
und da wird das herbeiströmende Publikum nochmal eine ganze Ecke kleiner.

Edit: Piratenbraut war übelster Klamauk? Gut, länger nicht gesehen, aber ich habe ihn so schlimm nicht in Erinnerung.
War zumindest mal ein Film, wo eine Frau einen männlichen Sidekick hatte, was beim Publikum auch weniger gut
ankam damals. Und vor allem wegen dem Typen, William Shaw (Matthew Modine), lohnt sich der Film schon - der hatte was -,
und der Soundtrack ja sowieso.
« Letzte Änderung: 19.07.2017 | 00:22 von Lyonesse »
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Offline Crimson King

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #109 am: 16.07.2017 | 15:28 »
Die Piratenbraut ist ein typischer romantisierender Hollywood-Piratenfilm. Nur leider ein schlechter. Die Action ist solide, aber die Dialoge sind katastrophal. Dass der Hauptcharakter weiblich war, hatte mit dem Misserfolg des Films eher nichts zu tun.

Man könnte sicher auch ernste Piratenfilme drehen. Die Piratenrepublik in Nassau wäre da ein spannendes Thema. Wenn man den Action-Anteil realistisch darstellen möchte und auch den Fakt, dass die Beute eher selten aus größeren Mengen Gold bestand, sondern aus klassischen Handelswaren, wird das aber eher kein Blockbuster.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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alexandro

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #110 am: 16.07.2017 | 16:01 »
Naja, im Vergleich zu den wirren Plots und schotigen Dialogen mit denen die Errol Flynn-Filme damals aufgefahren sind, war die Piratenbraut so schlecht gar nicht.

War wahrscheinlich einfach die falsche Zeit für romantische Piraten.
« Letzte Änderung: 16.07.2017 | 21:42 von alexandro »

Chiungalla

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #111 am: 16.07.2017 | 19:10 »
Okay. Und jetzt erklär mir doch mal bitte, was an Die Piratenbraut ein ernster Piratenfilm war. Das war einfach übler Klamauk, den man sich einmal angucken konnte und dann bitte nie wieder.

Meiner Meinung nach ist der ernsthafter und besser als alle Fluch der Karibik Teile nach dem Ersten.
Ich hab ihn sicher schon ein Dutzend mal gesehen und finde ihn immer noch gut.

Offline Blanchett

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #112 am: 18.07.2017 | 10:48 »
Also ich finde die Piratenbraut auch gut

Offline Sashael

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #113 am: 18.07.2017 | 10:51 »
Meiner Meinung nach ist der ernsthafter und besser als alle Fluch der Karibik Teile nach dem Ersten.
Ich hab ihn sicher schon ein Dutzend mal gesehen und finde ihn immer noch gut.
Dem ersten Teil der Aussage möchte ich nicht widersprechen. ;)

Aber ich hab die einmal im Kino gesehen und als ich sie mir danach mal auf Video geholt hatte, hab ich nach der Hälfte ausgemacht, weil mich der Film nervte und langweilte. Könnte dir nicht mal sagen, woran das genau lag. FdK habe ich mittlerweile 5-6x gesehen (für meine Verhältnisse enorm oft) und könnte ihn mir nochmal angucken.
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Chiungalla

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #114 am: 18.07.2017 | 11:14 »
Könnte dir nicht mal sagen, woran das genau lag.

Ich persönliche beobachte immer wieder, dass wie ich einen Film wahrnehme sehr stark von meiner persönlichen Stimmung abhängen kann. Manchmal stellt man halt nach 5 Minuten fest, dass es gerade kein Film oder wenigstens nicht dieses Genre sein sollte. Deshalb gebe ich nicht jedem Film den ich beim ersten Mal schlecht fand eine zweite Chance. Aber wenn ich nicht genau sagen kann, was mir nicht gefallen hat, probiere ich es schon bei Gelegenheit ein weiteres Mal aus.

FdK habe ich mittlerweile 5-6x gesehen (für meine Verhältnisse enorm oft) und könnte ihn mir nochmal angucken.

Fluch der Karibik 1 ist halt auch einfach nur ein toller Film.

Offline Lyonesse

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #115 am: 19.07.2017 | 01:45 »
Gestern Cutthroat Island mal wieder gesehen nach längerer Zeit, und eines der größeren Probleme
die der Film hat, ist die weitgehend fehlende ironische Brechung. Mich hat das bei dem Film nicht weiter
gestört, aber ich verstehe wenn jemand das nicht mag. Andere Probleme waren das Fehlen eines großen
Stars, manchmal hackelige Choreographien, teilweise schwach besetzte Nebendarsteller, einige Dialoge,
die nicht funktionierten, sowie eine fehlende Chemie zwischen Davis und Modine; dennoch waren das unterm
Strich eher Kleinigkeiten, aber die haben sich halt auch summiert.
Ansonsten sieht der Film, der ja die teuerste Produktion seiner Zeit war, immer noch einigermaßen gut aus.
Man ist vor allem große Bauten ohne Computereffekte oder richtige Pyrotechnik gar nicht mehr gewohnt.
Renny Harlin hat damals jedenfalls gewaltige Sets aufgefahren, die er sofort im Film wieder niederreißen ließ,
aber irgendwie hatte das auch was. Sicher kein Film ohne Macken, aber ihn so übel auflaufen zu lassen war
dennoch nicht fair, und William Shaw gefällt mir immer noch.
« Letzte Änderung: 19.07.2017 | 23:39 von Lyonesse »
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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #116 am: 19.07.2017 | 20:28 »
Das alles bezeichnet in meinen Augen auch das Hauptproblem beim Genre - dass es eben ein Genre ist, dass sich nicht die Mühe macht, mal unter dem Schleier des Mythos nachzugucken, wie das vielleicht tatsächlich abgegangen ist.

Ich weiss, da kommt immer die Reaktion "Realismus ist langweilig.", aber das ist m.E. Unfug.
Nach dieser Logik wäre Band of Brothers langweiliger als Der längste Tag.

Ich wälze zur Zeit mal wieder Abhandlungen über Freibeutertum im 17. Jh., und das ist eine sehr große und vielschichtige Welt, in der man sich wirklich mit Staunen bewegt.

Man sollte da jetzt nicht nur die Vorstellung übelster Menschenschlächterei haben, teilweise sind Flibustier so, teilweise ganz anders.
Putzigerweise findet man bei wirklich skrupellosen Anführern wie Morgan sogar ab und zu sowas wie verschämte Prüderie und recht anständiges Verhalten. Die Leute waren ja keine Abziehbilder.

Am besten wäre es, wenn man mal die ganzen fast hundert Jahre Piratenfilme und -geschichten vergessen würde, und da ganz unbefangen rangehen würde. Diese Klischees verstellen nämlich den ungetrübten Blick auf diese Epoche.
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Offline Lyonesse

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #117 am: 19.07.2017 | 23:49 »
Wenn man ehrlich ist, dann wird praktisch so gut wie kein Stoff historisch korrekt verfilmt - was im
übrigen auch für die meisten historischen Romane gilt. Es wird fast immer ein Kontext zu unserer
Zeit und unserer Denkweise hergestellt, und zwar mehr oder weniger aufdringlich. Dahinter steckt auch
ein wenig die Angst, dass niemand die Leute sehen will wie sie wirklich waren, und man diese teuren
Produktionen - historisch ist nun mal kostspieliger - dann nicht so gut verkaufen kann. Viele Leute hätten auch
einfach ein Unbehagen oder würden mit Unverständnis reagieren, wenn da auf einmal weniger sympathische,
halbwegs echte historische Persönlichkeiten auftreten würden, mit denen man sich einfach nicht identifizieren
kann oder will.
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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #118 am: 20.07.2017 | 07:24 »
Das alles bezeichnet in meinen Augen auch das Hauptproblem beim Genre ...

Das Hauptproblem des Genres sind wohl die stets vergleichsweise hohen Produktionskosten. Ein Piratenfilm in dem Seeschlachten u.s.w. gezeigt werden muss ein Blockbuster werden, sonst lohnt sich der Aufwand nicht. Und mit zuviel historischer Korrektheit wird es ganz schnell ein Kandidat fürs Programmkino, weil es den Geschmack der Masse nicht so sehr trifft wie z.B. Fluch der Karibik.

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #119 am: 20.07.2017 | 18:40 »
Wenn man ehrlich ist, dann wird praktisch so gut wie kein Stoff historisch korrekt verfilmt - was im
übrigen auch für die meisten historischen Romane gilt. Es wird fast immer ein Kontext zu unserer
Zeit und unserer Denkweise hergestellt, und zwar mehr oder weniger aufdringlich.

Es gibt schon Produktionen, wo man als Historiker sagen kann, "Ja, das trifft es ziemlich genau."

Restoration war so ein Film, oder Barry Lyndon, oder Die Duellisten. Daß der Zuschauer dann oft glaubt, Parallelen zu unserer Moderne zu erkennen, ist eigentlich nicht sensationell - die gibt es tatsächlich ja auch immer. Wir reden ja hier nicht über Filme über weit entfernte außerirdische Kulturen, sondern unsere eigene Spezies, und wenn man sich ein wenig drauf einlässt, ohne gleich jede Abweichung von unseren heutigen Denkweisen als unannehmbar zu brandmarken, ist das recht spaßig.

Aber so langsam wandere ich hier weit weg vom OT...
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Offline Crimson King

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Re: [Film] Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales
« Antwort #120 am: 20.07.2017 | 18:59 »
Wobei Barry Lyndon schon die Definition von Langeweile ist. Sowas muss ich dann tatsächlich nicht haben.
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