Kann der Magier zuschlagen? Klar. Kann er dabei nach seinem eigenen Empfinden so viel Kraft reinstecken, dass er das als kraftvoll beschreiben würde? Sicher. Sind die Regeln für einen Angriff mit seiner Methode Kraftvoll+3 damit adäquat, um die Geschichte abzubilden, die sich daraus ergibt? Nein.
Soweit sind wir uns einig.
Wir haben zwei Magier: Einen Kraftvoll+0-Magier und einen Kraftvoll+3-Magier. Beide schlagen sie kraftvoll auf den Gegner. (Oder sie schlagen sich gegenseitig.)
Rules as Written gilt:
- Der Kraftvoll+0-Magier bekommt keinen Bonus auf seinen Wurf.
- Der Kraftvoll+3-Magier bekommt einen Bonus von +3 auf seinen Wurf.
Wir sind uns beide einig, dass dies nicht adäquat ist. Daher hast du die folgende Hausregel: "Der Kraftvoll+3-Magier scheitert automatisch, wenn er kraftvoll zuschlägt."
Was mich an dieser Hausregel stört ist:
1. Der Kraftvoll+3-Magier ist damit schlechter gestellt als der Kraftvoll+0-Magier. Der Kraftvoll+0-Magier hat eine Chance zu gewinnen. Der Kraftvoll+3-Magier scheitert automatisch.
2. Diese Regelung passt vielleicht zu Kraftvoll+3-Magier, die körperliche Schwächlinge sind. Aber zu normal trainierten Magiern, die weder stark noch schwach sind, passt diese Regelung überhaupt nicht.
Daher ist die Hausregel sinnvoller, zwischen körperlich kraftvollen Aktionen und magisch kraftvollen Aktionen zu unterscheiden.
Dann gibt es zum Beispiel einen Magier, der eher Kraftvoll-Magie+3 und Kraftvoll-Körperlich+1 hat. (Er ist nicht superstark, aber auch kein Schwächling.)
Und man könnte auch den Paladin darstellen, der Kraftvoll-Magie+1 und Kraftvoll-Körperlich+3 hat. (Er zaubert schlechter als der Magier, aber dafür ist er wesentlich stärker.)
bzgl. PhysiksimulationDu steckst selber in der Physiksimulation fest: Ein schwächlicher Magier kann keinen reinen Faustkampf (ohne Magie) gewinnen. Das ist Physiksimulation in Reinform.
Turbo Fate geht einen anderen Weg. Turbo Fate schaut sich
nicht an, ob der Magier schwächlich oder stark ist.* Turbo Fate sagt sich: Dieser Charakter zeichnet sich dadurch aus, dass er seine Probleme immer auf kraftvolle Weise löst. Das ist zwar unrealistisch, aber egal. Der Spieler wird dafür belohnt, dass er den Charakter auf kraftvolle Weise agieren lässt, egal ob das realistisch ist oder nicht.
Das kannst du gut oder schlecht finden. Aber das ist der Ansatz, den Turbo Fate geht. Und das ist genau die Sache, die Approaches von Attributen unterscheidet.
Deine Ansatz bei dem man sich anschaut, ob der Charakter stark oder schwach ist, widerspricht jedoch dem Turbo Fate Gedanken und ist letztendlich eine Physiksimulation. (Vielleicht keine hochkomplexe Physiksimulation. aber dennoch eine Physiksimulation.)
*Im Gegensatz zu attributbasierten RPGs.