Das Abenteuer wird immer als eines der ("drei" o.ä.) guten kurzen Cthulhu-Abebnteuer gehandelt. Es ist insofern idealtypisch für Cthulhu, als es parademäßig alles auffährt, was an Cthulhu schwierig ist. Das wäre:
- man kann im ganzen Abenteuer nichts Relevantes unternehmen, man ist ein Getriebener der Ereignisse
- ingame ist alles völlig hermetisch, man versteht gar nichts, es gibt diese schlimme "Der Spielleiter klappt das Buch zu und spricht: "Und jetzt sage ich euch mal, was ihr da eigentlich wirklich erlebt habt" - Szene
- am Ende - großer Twist - war man es immer selbst, der die Nachbarn gegessen hat
Wir hatten eine top Runde, in der sämtliche Sekundärebenen des Rollenspiels nahezu formvollendet umgesetzt worden sind (alle wurden integriert / von Anfang bis Ende haben alle tolles Rollenspiel geliefert / jeder hatte grob die gleichen Redeanteile / der Spielleiter war voll hardcore gut vorbereitet / er wusste auch, was er tut und hat sich zudem voll reingehangen / es gab luxuriös viel Ausstattung, Props und sonstige Spielereien / die Spielregeln haben eigentlich nicht sonderlich genervt / wir sind dem Plot hinterher wie abgerichtete Jagdhunde, usw.), trotzdem denke ich mir, dass Cthulhu so zuverlässig an seinen inneren Verknotungen herumwürgt, das ist einfach systemisch nicht so gut wie andere, "richtige" Rollenspiele.
Ich enthalte mich der Wertung per Klick, weil ich ein Skeptiker bin und daher das Abenteuer nicht runterziehen will. Vom rein faktischen Erlebnis würde ich sagen: knappe 4 Punkte wegen der (wie beschrieben) sehr leidenschaftlichen Gruppe. Im Inneren meiner schwarzen Seele möchte ich aber eigentlich 2 Punkte geben, wegen der genannten Gründe.