Ich hab mir zu dem Thema tatsächlich auch mal ein wenig Gedanken gemacht.
Tatsächlich gibt es ja bei DnD 5 auch eine Tabelle mit Lebenshaltungskosten, und daraus kann man dann grob extrapolieren was gewisse Leute wohl (mindestens) an Einkommen im Monat / Jahr usw haben müssten bei dem Lebensstandard, und da kann man dann grob draus ableiten, wieviel man da als Adeliger wohl mit Steuern abschöpfen kann. Wobei, wenn man bissle mittelalterlichen Flair einbringen will, ein klassischer Adeliger ja einen Großteil seines Einkommens als Naturalien und zu leistender Arbeit erhält, nicht als Geld. Und dementsprechend brauch er dann entweder einen Kaufmann als Zwischenschritt oder er muss halt mal mit ner Rinderherde oder nem größeren Wagenzug voller Getreidesäcke bezahlen.
Die Quintessenz der Sache mit den Lebenshaltungskosten, nimmt man die für voll, ist übrigens, dass die Leute an sich schon deutlich mehr verdienen, als man vielleicht so gewohnt ist von DnD. Modest Lifestyle, das ist der niedrigste der nicht in Slums haust, kostet 30gp/Monat; will man eine Familie auf dem Lebensstil halten dürfte das pro Person ökonomischer sein, aber dennoch vielleicht 60gp (für die Familie dann insgesamt). Wenn man jetzt veranschlagt, dass z.B. ein einfacher Schmied sich das leisten kann, und vielleicht noch bissle Geld zum Sparen oder zur freien Verfügung hat, und noch Steuern zahlen muss, dann braucht der ein Bruttoeinkommen von 100gp / Monat aufwärts.
Dementsprechend komme ich auch auf ein höheres Steueraufkommen von Dörfern, für ein gut laufendes Dorf von 300 Einwohnern komme ich etwa auf rund 2000gp/Monat an Steuereinnahmen. Wobei eine adelige Familie da gerne auch mal wieder 600gp/Monat für standesgemäße Lebenshaltung auf den Kopf haut.
Viel mehr als ne handvoll Soldaten sowie ritterliche Ausstattung (Vollplatte, Streitroß, ...) für den Gutsherren, und vielleicht, lange angespart, eine Befestigung oder einige magische Gegenstände, ist da kaum drin.
Und dann kommt es eben viel auch auf die Anzahl der Untertanen an.
Ein Edelknecht mit 300 Untertanen hat halt vielleicht nur 24000gp/Jahr
Ein Graf mit 30.000 Untertanen dann aber 2.400.000 gp / Jahr
Und es kommt halt auch bissle auf's Setting an. Bei historischen, europäischen, mittealterlichen Adeligen etwa waren Geldgeschäfte (Zins und so) recht verpönt, ebenso wie etwa als Kaufmann tätig zu werden.
Bei einem Fantasygrafen könnte es aber sein, dass der sein Lehen quasi verkauft hat (nur den Titel hat er noch) und an sich mit irgendwelchen windigen Geschäften sein Kleingeld macht. Und ein geschickter Händler mit großem Startkapital kann potentiell sehr viel verdienen, ein ungeschickter Händler aber mit Millionen von Goldstücken in der Kreide stehen und nur noch mühsam die Fassade, die seinem guten Namen gebührt, aufrecht erhalten.