Ich habe mal im Rahmen einer Aktion zusammengestellt, was mir am System gefällt:
1. Es ist setting- und genre-unabhängiges Spielsystem basierend auf der Engine zu den FFG Star Wars Spielen. Damit ist es universell einsetzbar für viele verschiedene Welten und Genres.
2. Es werden spezielle Würfel benutzt, die nach etwas Eingewöhnung intuitiv zu lesen sind. Und einen Grund geben, sich neue Würfel zu kaufen. Außerdem sind die Würfel farbcodiert, so dass auch Anfänger nicht den Unterschied zwischen einem W6, W8 oder W12 begreifen müssen, sondern man einfach mit den Farben arbeiten kann.
3. Die Würfelergebnisse lassen abgestufte Ergebnisse zu. Damit sind Ergebnisse im Raum "Nein, und", "Nein", "Nein, aber", "Ja, aber", "Ja" und "Ja, und" möglich. Das ist einer der Punkte, die ich an neueren Systementwicklungen wirklich liebe. Die Würfelergebnisse treiben damit auch die Erzählung am Tisch.
4. Ein geschlossenes Gummipunktesystem ist auch mit dabei. Die Erzählpunkt haben übersichtliche Einsatzarten (Probe leichter machen, Probe schwerer machen, besondere Talente nutzen, und erzählerisch Elemente zur Geschichte hinzufügen), und es gibt nur einen Punkt pro Spieler am Tisch und einen für den Spielleiter. Setzen Spieler einen Punkt ein, wandert er an den Spielleiter und umgekehrt. Und die Punkte sollen den "Besitzer" häufig wechseln.
5. Das Ganze spielt sich gut. Man bekommt dynamische Geschichten, coole Situationen und ein relativ leicht verständliches System an die Hand, das am Spieltisch die Handlung unterstützt, aber das Geschehen nicht dominiert.
6. Die Beispielsettings im Grundbuch lassen Fans auf zukünftige Settings für die Brettspiele von FFG für Genesys hoffen und bieten auch im Grundbuch schon genügend Material, um in den Brettspieluniversen von Android, Twilight Imperium, Runebound und Tannhäuser los spielen zu können.
7. Settings werden mit einer Farbe bzw Ton differenziert. Genesys teilt ein Genre in Setting (bspw. Fantasy, Steampunk, Weird War, Moderne, Science Fiction und Space Opera) und Geschmacksrichtung (Horror, Intrige, Krimi, Pulp, Romance & Drama, sowie Superhelden). Setting und Geschmack werden besprochen und auf die genre-typischen Eigenheiten (neudeutsch: Tropes) eingegangen. Echt Klasse, weil man so z.B. ein Steampunk/Romance & Drama Setting, ein Urban Fantasy/Krimi Setting oder ein Modern/Superhelden Setting bauen kann, allein mit dem, was im GRW drin ist.
8. Das System lädt zum Basteln ein. Es wird genau erläutert, wie (und warum) man weitere Fertigkeiten, Spezies/Archetypen, Talente, Gegenstände und Gegner bauen kann. Das ist auch sinnvoll, da im GRW die Ausrüstungslisten durchaus noch etwas mehr Gegenstände gebrauchen können. Jedenfalls mach das System Lust darauf, loszubasteln, obwohl es schon ziemlich vollständig daher kommt.
9. Das GRW erläutert die Systembalance sehr gut. Eben weil man viel basteln kann, stellt das Regelwerk auch gut dar, worauf man achten sollte und welche Teile des Systems wie zusammenspielen. So kann man seine eigenen Ideen gut einordnen.
10. Der Bastelaspekt macht richtig Lust darauf, bestehende Settings aus Film, Funk und Fernsehen zu konvertieren.
11. Aber nicht nur das, ich bekomme auch Lust darauf, eigene Settings zu bauen. Wie gesagt, das System gibt im Grundbuch sehr gute Anhaltspunkte, was ein Setting ausmacht.
12. Die unglaublich aktive Fangemeinschaft in den FFG Foren. Dort hat man sich auf das System gestürzt und eifrig Umsetzungen von bestehenden Settings gebastelt, Talentsammlung erstellt und über Magie diskutiert. Und das alles quasi innerhalb des ersten Monats nach Erscheinen. Genesys ist nämlich erst am 30. November 2017 erschienen.