Ich habe RQ6/Mythras bisher nur für One-Shots benutzt und finde, dass es sich durchaus auch gut verwenden lässt, wenn man nicht das gesamte Regelwerk durchgearbeitet hat. Hat man Charaktererschaffung, allgemeinen Regelteil und Kampfregeln gelesen, dann verfügt man m.E. über die nötigen Grundlagen, um sich aus den Magiekapiteln nur herauszupicken, was man braucht und was einen interessiert. Und selbst die Kampfregeln habe ich glaube ich nie komplett gelesen, sondern vorher überlegt, welche Sonderfälle relevant werden dürften, und mir die dann angesehen.
Ich finde nach wie vor, dass es im Kern ein einfaches System ist - vor allem, weil es robust ist und man eigentlich nie groß danebenliegt, wenn man etwas nach Gefühl entscheidet. Das hat sicher auch damit zu tun, dass es kein ausbalanciertes System wie manche D&Ds ist, es andererseits aber auch praktisch keine Werte und Kräfte gibt, mit denen man jede beliebige Art und Überzahl von Gegnern prinzipiell alt aussehen lassen kann. Es gibt wenige "Gamebreaker", weil das Spiel die Art von Gleichgewicht, die bei Level-Aufstiegsorientierten Spielen tendenziell benötigt wird, überhaupt nicht vorhanden ist und dementsprechend auch nicht gestört werden kann.
Ich habe inzwischen keine Skrupel mehr, das System dazu zu empfehlen, sich wirklich nur die benötigten Teile herauszupicken und damit zu spielen.