Ich wollt mich eigentlich grad in den Thread einschalten, aber Boba kam mir zuvor:
Und der Spieler ist in der VERANTWORTUNG, seine Spielfigur so zu konstruieren, dass sie die für das Spiel notwendigen Motivationen mitbringen.
Also muß eine Spielfigur so gestaltet werden, dass sie kooperativ und proaktiv agiert.
Wer das nicht macht, und selbstzentriert und egoistisch einen unkooperative Figur spielt, die an der konstruktiven Beteiligung am wesentlichen Spielgeschehen nicht interessiert ist, spielt das Spiel falsch.
Jeeses, ye're taking me words out o' me mouth, ye are.
Um es nun nicht nur beim schnöden +1 zu belassen:
Das
bedingt natürlich, dass die Spieler im Vorfeld wissen, was von ihnen erwartet wird. Also man sich als Gruppe vorher darauf geeinigt hat (bzw SL hat ein Leit-Angebot gemacht, Rest hat es angenommen).
Der Default dürfte eins von zwei Szenarien sein: entweder die SCs sind Glücksritter, die mehr oder weniger zufällig auf der Suche nach einem Schatz oder sowas sind, oder sie haben sich zusammengefunden um einer bestimmten Bedrohung entgegenzutreten. Was davon abweicht, sollte vorher durchgesprochen werden.
Mir ist es schon öfter passiert, dass ich erst im laufenden Spiel feststellen musste: "I didn't sign up for this!"
Dass das Abenteuer (also der SL) von uns Handlungsweisen verlangt, die so vorher nicht kommuniziert waren (Stichwort ruchlose Meuchelmörder) und die dem von mir angedachten Charakter so zuwiderlaufen, dass ich wirklich konsequenterweise sagen müsste: das würde mein Charakter nicht tun. Und dann bin ich eben auch schon vor dem Dilemma gestanden, entweder die Runde zu sprengen oder meinen Charakter umzubiegen. Kacke sowas.
Da ist es, wie gesagt, die Verantwortung des SL, da im Vorfeld für klare Verhältnisse zu sorgen.
Andererseits kann es auch vorkommen, dass zwar jeder SC für sich eine Abenteuermotivation hat -- aber die SCs untereinander einfach nicht klarkommen. Sodass sich irgendwann eine Front bildet, die verschiedenst aussehen kann:
I.) - A kann nicht mit B, aber C und D ist es egal.
II.) - A kann (einseitig) nicht mit B, C, und D
III.) - A, B und C können nicht mit D
Ich hab alles schon erlebt. Typischerweise in Gruppen, die sich halt nur zum zocken getroffen haben und die Spieler sonst untereinander nichts miteinander zu tun hatten. Da fehlt dann auch oft die Bereitschaft, dem/den anderen zuliebe den eigenen SC zu verändern. Wie heisst es so schön: der Klügere gibt nach, so lange bis er selber der Dumme ist.
In D&D hat sowas oft mit der Gesinnung zu tun, aber nicht unbedingt. Eine Fehde Typ I hatte ich mal mit einem anderen SC, der sogar die gleiche Gesinnung hatte wie meiner, aber ganz anders ausgespielt. Eine Fehde Typ II kann auch in einer nominell Neutralen Gruppe auftreten, in der aber A sich eher "good-ish" und der Rest sich generell ruchlos verhält - im Vorfeld rein am Gesinnungsmarker auch nicht abzusehen. Und Typ III hatten wir neulich erst, aber da kristallisierte sich dann immer mehr heraus, dass es nicht nur am Charakter lag sondern am ganzen Spieler, und endete in der Entfernung desselben. Der hatte aber auch von vornherein den oben zitierten Grundsatz verletzt: "Ihr wisst worum es in der Kampagne geht, macht einen Charakter der dazu passt".