Das Problem hatten wir auch, mehrfach.
Es war mal die Freundin eines Spielers, mal die Freundin des Spielleiters, einmal sogar der Freund einer Mitspielerin.
Wir sind individuell verfahren. Mal haben wir es toleriert, mal haben wir sie gegeekt. Und auch bei uns waren es immer gute Freunde.
Inzwischen bin ich dazu übergegangen, meine bessere Hälfte nicht ins Rollenspiel zu involvieren und das hat sehr gute Effekte. Zum Einen ist, wenn ich nach dem Spiel nach Hause komme, "Schluss", das heisst das ich keine Diskussionen oder Erklärungen mehr abhalten muss.
Zum Anderen kann ich auch ins Bett krabbeln und mich mit "Die sind ja alle so doof!"
"ausheulen"... Ich habe dann jemand an meiner Seite, die mir zuhört und recht gibt, auch wenn ich gar kein recht habe. Nach einer Tüte Schlaf sieht es dann meistens anders aus und ich kann selber objektiv drüber urteilen.
Und es kommt eben nicht zu dem Groupie-Effekt, wie er bei uns genannt wird.
Insgesamt kann man Dir nichts empfehlen. Sowas sollte immer von Fall zu Fall entschieden werden. Grundsätzlich würde ich an Deiner Stelle mal mit dem Spieler ein Bier nach Feierabend trinken gehen, um dann ein klärendes Gespräch zu führen. Klärend nicht dergestalt, dass irgendeine Entscheidung getroffen werden soll, sondern, dass ihm erklärt wird, in welcher Zwickmühle Du / Ihr steck(s)t. Er ist ein guter Freund, so sagst Du...
Dann sollte er diese Offenheit vertragen und eigentlich sogar positiv darauf reagieren. Ich finde Klartext unter Freunden sollte selbstverständlich sein.
Mach ihm klar, dass Ihr ein Problem habt und das es eine Schei**-Situation ist, weil ihr nicht das Rollenspiel leiden sehen wollt, aber auch nicht die Freundschaft zu ihm, oder zwischen ihm oder seiner Freundin belasten wollt. Mach ihm klar, dass ihr niemand verärgern wollt.
Vielleicht ergibt sich daraus eine ganz überraschende Wendung, weil er das ganz ähnlich sieht. Oder man vertagt das Ganze, aber dann kann er drüber nachdenken und vielleicht die nächste Sitzung das ganze mal beobachten.
Danach sucht man dann eine Lösung, am Besten mit der "Freundin" zusammen.
Schlimm wird es, wenn derjenige nicht versteht, was ihr wollt und das Problem vehement zurückweist. Aber letztendlich ist er es dann, der die gemeinsame Freundschaft aus Loyalität zu seiner Freundin aufgibt. In dem Fall habt ihr versucht zu retten, aber Euer Freund hat diesen Versuch vereitelt.
In meiner Runde verhält sich das etwas anders, denn wir sind alle inzwischen jenseits von 30 und die Mehrzahl ist verheiratet oder hat eine feste Lebensgefährtin. Und es sind schon Kinder im Spiel. Bei uns wird ohne "Anhang" gespielt, weil man das Rollenspiel auch dazu nutzt, um "mal wieder" was mit seinen "Kumpels" zu machen.