Wie gesagt: ich spiele DSA1 seit 1988 und die beiden Boxen damals für 2x 400 Schilling waren für mich wert als man in Geld ermessen kann. Ich habe die enthaltenen Abenteuer alle mehrmals geleitet. Manche davon habe ich allerdings erst vor ungefähr 10 Jahren bei Ebay erstanden.
Ich bin bei DSA2 recht früh ausgestiegen und bei DSA4 aus Nostalgiegründen wieder eingestiegen, obwohl ich das Spiel schnell als für mich unleitbar erkannt habe. Mit den DSA-Runden, in denen ich seit den frühen 2000ern mitgemacht habe, bzw. mit einigen der Spielern darin hatte ich oft so meine Probleme. (Vor allem hat mich ihr völlig Desinteresse nicht nur an anderen Systemen, sondern sogar an DSA1 mehr als verwundert.)
Bei DSA5 kaufe ich fleißig alles als PDF. Das ist genauso (oder sogar mehr) eine Nostalgie-Investition wie das DSA1-Crowdfunding jetzt. An letzterem beteilige ich einfach aus Fanboytum und Solidarität zu DSA1. Denn eigentlich habe ich sowieso alles, was ich brauche im Regal stehen. Zum Großteil kenne ich das Zeug sogar auswendig und könnte es aus dem Kopf leiten.
Ich glaube auch nicht, dass Werner Fuchs noch viel neues verraten wird, was ich nicht bereits aus Interviews aufgesaugt habe, aber lasse mich gerne positiv überraschen.
Meine Hoffnung, dass man durch die Let's-Plays zumindest mehr Spieler finden würde, die an DSA1 Interesse hätten, wurde bis jetzt ziemlich enttäuscht.
Ich schätze Markus Plötz' Leidenschaft für DSA1 wirklich, und verstehe auch Michael Mingers' Skepsis gegenüber DSA im Allgemeinen gut. (Was er an Fragged Empire so toll finden will, allerdings weniger.) Mháire Stritter spiegelt im Gegensatz dazu eher die Seite der DSA1-Kritik wieder, die beinahe sowas wie meine Nerdrage in Fahrt bringt.
Was mich am meisten ärgert ist, dass ich, nur weil ich ein breit gefächertes Interesse an Rollenspielen habe, abwechselnd in die Nostalgie-, Hippie-, Storyteller-, OSR-, Savage- oder Theoretiker-Monokultur-Ecke gestellt werde.