aber um auf dein Beispiel Roulette einzugehen:
Wenn du gewinnst, hast du gewonnen und bist Millionär / whatever
Wenn du verlierst kommt die Bank und gibt dir dein verlorenes Geld wieder.
Unterschied:
a) das Gefühl gewonnen zu haben
b) die Differenz von Einsatz zu Gewinn
Wir sind uns weitgehend einig...
Noch zwei Dinge dazu, die mir inzwischen klar geworden sind - weil ich glaube damit besser ausformulieren zu können.
1. Ich spiele ja kein Roulette. Wenn es eine "money back" Garantie geben würde, dann würde ich natürlich bei Roulette einsteigen. Es gibt ja nur etwas zu gewinnen und nichts zu verlieren.
Ich wäre ja blöd, wenn ich das nicht machen würde.
Aber, und das ist der Unterschied (!) - das wäre für mich kein 'Spiel' mehr, sondern eine Zeitinvestition, bei der man möglicherweise was geschenkt bekommt.
Der Unterschied ist die Bewertung...
Das gilt auch fürs Rollenspiel.
Wenn es eine "nicht sterben" Garantie geben würde, wäre es für mich kein Spiel mehr, sondern ein "common immersive Storytelling" (oder wie man das nennen möchte).
Das heißt nicht, dass ich das nicht mögen würde oder nicht machen würde, es wäre nur eine andere Art von Zeitvertreib.
Um es mal zu vergleichen: Die typischen DSA Abenteuer, deren Handlungsverlauf stark vorgeplottet sind, sind für mich auch kein echtes "Spiel" mehr, sondern eher ein "common immersive story reenactment".
Ich denke, hier kommt die Besonderheit der deutschen Spache rein, dass "Spiel" unterschiedlich gedeutet werden kann.
Im amerikanischen gibt es "Game" und "Acting" und damit klare Unterscheidungsmerkmale. (In deutsch steht 'Spiel' für das
Spielen und das Schau
Spiel.
Für mich ist wichtig, dass Rollenspiel einen Gaming Aspekt besitzt. Acting ist 'nice-to-have'. Für viele andere ist das genau anders herum...
Und zum Zweiten:
also ist selbst diese Moneyback Garantie immer noch nicht die "du hast alles verloren" situation
Wenn natürlich für dich das Gefühl "verdammt mein Charakter ist tot" maßgeblich positiv beinflusst wird, dann ist das ja ok. Ich frage mich nur, ob es mit dem Gefühl "verdammt das war echt knapp" auch getan wäre
Das Gefühl "verdammt mein Charakter ist tot" beeinflusst natürlich nur indirekt das Spielgefühl positiv.
Wichtig ist mir das "es ist sehr wohl möglich, dass mein Charakter sterben kann" Gefühl und "ist tot" ist letztendlich nur die finale Bestätigung dieser Option.
"ist jetzt gestorben" ist eine Retrospektive. Und da bedauert man natürlich diese Sache. Da gibt es kaum positives, höchstens die Erinnerung, weil der Hergang besonders war.
Es geht ja auch niemand aus der Spielbank und ist megahappy weil er sein Geld verloren und sich um Haus und Hof gebracht hat...
Aber, und das ist mir eben wichtig: Es geht mir während des Spiels um diese Möglichkeit.
Wie gesagt: nicht verlieren zu können nimmt den Gaming Aspekt aus dem Spiel...