Das ist ja auch ein ganz anderes Fass, das man an beiden Enden aufmachen kann. Da muss nämlich auch die SL die Gegner so spielen, dass sie sich ergeben, und darf die Spieler nicht reinreiten, wenn sie Gegner verschonen.
In unserer Ars-Magica-Kampagne hatten wir "neulich" mal den Fall, dass wir gegen einen Ritter samt Gefolge kämpfen mussten. Der hat sich am Ende ergeben, und dem wurden von meinem SC - ebenfalls Ritter - nachdem die Lage gesichert war gegen Ehrenwort, dass er nicht flieht oder sonstigen Unsinn anstellt, die Fesseln gelöst und sein Schwert zurück gegeben. UND ES IST NICHTS SCHLIMMES PASSIERT! Der hat sich an sein Ehrenwort gehalten, uns nicht betrogen, ist brav geblieben, und am Ende haben wir mit seinem Lehnsherren einen Deal gemacht und ihn freigelassen. Alles gut! So etwas setzt einen Präzedenzfall.
Bei mir machen Räuber folgendes:
-- In zahlenmäßiger Überlegenheit die Reisegruppe bedrohen
-- überrascht sein, dass sich diese nicht ergibt
-- teilweise aus dem Hinterhalt angreifen
-- überrascht sein, dass die gegnerische Kampfkraft das aushält
-- etwas brutaler kämpfen
-- fliehen oder sich ergeben
-- teilweise hingerichtet werden, laufen gelassen, so oder so um sein Überleben verhandeln.*
* Der geschickteste Räuberhauptmann ist jetzt Gärtner im Perainekloster (Getreide und Heilgottheit). Hat sein Leid und seine Armut geklagt und dass er viel lieber Gärtner werden wollte. Ich ging nicht davon aus, dass das klappt und der Räuberhauptmann wohl auch nicht. Nur verhandelte der gerade mit dem gruppeninternen Phexpriester (Diebe und Handel), der ihm das Kloster dann per Eid abnahm.
Irgendwer meinte "Der hält sich doch eh nicht dran". Naja, es war ein Eid, die Bande eh zerschlagen und der Räuber irgendwie erleichtert, also doch, er ist jetzt Gärtner und versorgt die SC hinundwieder mit Informationen.
-- Bis zum letzten Mann kämpfen nur Idioten oder Vollprofis
-- Ein Feuerstrahl schlägt bei mir viele Gegner in die Flucht, magische Welt hin oder her, die wenigsten brennen gerne...
-- Kämpft ein Gegner bis zum Tode, ahnen meine Spieler meist, dass dieser
a) mit Dämonen im Bunde
b) wirklich verzweifelt ist
c) Im Hintergrund irgendwie erpresst wird
DENN es ist eher die Ausnahme.
Was für menschliche Gegner gilt, gilt für die meisten Tiere in abgewandelter Form auch. Dass ein Rudel Wölfe die Abenteurer angreift ist komisch, kommt aber mal vor. Sei es, weil sie ausgehungert sind oder die Fantasy-Version einfach schlauer ist oder "Düstre Zeiten, Sternbild Oger, blah...",
aber spätestens wenn die alle bis zum letzten Atemzug kämpfen (und eben nicht abhauen, wenn sie schwer verletzt sind**), ahnt die Gruppe "Da ist Magie im Spiel, da stimmt was nicht)
** Manchmal lasse ich auch Tiere nach dem allerersten Treffer fliehen. Die Spieler sind erst überrascht, aber dann erfolgt ein "Ja, ist logisch"-Effekt.
Aufgrund dieser in meinen Augen authentischeren Leitweise kommt es per se schon zu weniger drohenden Charaktertoden.
Im Vergleich zu vorgestern ist mein Problem damit also vielleicht eher akademisch.... hm...