Autor Thema: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...  (Gelesen 53897 mal)

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Achamanian

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #250 am: 22.07.2017 | 12:17 »

EDIT2: Weil es mir gerade auffällt: "Ein Risiko, dass sich nicht manifestiert ist keins."
Wenn ich also russisch Roulette spiele, einmal abdrücke und überlebe, gab es niemals das Risiko, dass ich dabei sterbe?
Echt jetzt?

Gemeint war doch wahrscheinlich eher: Ein Risiko, das sich nicht manifestieren kann (weil im Falle des drohenden Eintretens doch noch eingegegriffen wird, um das Eintreten zu verhindern, oder weil das Risiko eben nur fingiert ist), ist keins.
Wenn du russisch Roulette spielst, aber in Wirklichkeit alle Kammern leer sind, gibt es kein Risiko.

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #251 am: 22.07.2017 | 12:30 »
Gemeint war doch wahrscheinlich eher: Ein Risiko, das sich nicht manifestieren kann (weil im Falle des drohenden Eintretens doch noch eingegegriffen wird, um das Eintreten zu verhindern, oder weil das Risiko eben nur fingiert ist), ist keins.
Wenn du russisch Roulette spielst, aber in Wirklichkeit alle Kammern leer sind, gibt es kein Risiko.
Dann macht aber nobodys Argumentation für mich keinen Sinn.
Es kam als Antwort auf meine Unterscheidung zwischen ausgeführten Charaktertod und dem Risiko eines Charaktertodes.
Seine Antwort kann ich da nur so interpretieren, dass er ein Risiko, dass nicht eintritt als kein Risiko ansieht. In meinem Beispiel wäre es also egal, ob da eine Kugel drin ist oder nicht. Wenn Du überlebst, gab es kein Risiko.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #252 am: 22.07.2017 | 12:46 »
Eine der tödlichsten, wenn nicht _die_ tödlichste Kampagne die ich je gespielt habe, war unsere AD&D2-Runde bei Flawless. Nicht, weil da reihenweise SCs verreckt wären, sondern weil es jederzeit _möglich_ war bzw wir zumindest das sehr reale Gefühl hatten.
Dabei war im Vorfeld durchaus vereinbart, dass wir keinen Meatgrinder spielen wollen und - wie ich hier auch schon sagte - ich die Kampagne gerne mit dem gleichen Char beenden würde mit dem ich angefangen habe. In der Praxis bedeutete das z.B., dass es keine Save-or-Dies gab (soweit ich mich erinnern kann), und dass wir auf den unteren Stufen einen gewissen Welpenschutz genossen, so oft rasten durften wie nötig war, und so weiter. Aber irgendwann waren dann die "Kid Gloves" runter und die Bandagen wurden härter. Der SL hat  uns da aber sehr schön rangeführt, sodass es für uns normal war, und es war super spannend.

Einmal hatten wir einen neuen Spieler dabei, da waren wir iirc level 8-9 oder so. Sein Charakter ist auch auf dem Level eingestiegen, und - sofort in der zweiten Sitzung draufgegangen. Er hat sich einen neuen Charakter gebaut - und der wäre 1-2 Sitzungen später wieder um ein Haar krepiert.
Das lag aber, um der Wahrheit die Ehre zu geben, nicht nur daran dass er unser "Niveau" nicht gewohnt war, sondern auch dass er zwar auf höherer Stufe einsteigen durfte, aber mit keinerlei magischen Gegenständen ausgestattet wurde. So ist sein erster Char in einem Regen flüssigen Metalls verglüht, den der Rest von uns dank Feuerschutzringen ganz gut weggesteckt hat. Da hatten wir aber auch leider nichts "über", das wir ihm hätten abgeben können.
Naja, jdf ist der Spieler dann wieder ausgestiegen; offiziell aus Zeitgründen, aber ich halte es für denkbar dass es ihm auch zu brutal war.

Dann ist etwas später noch ein anderer SC draufgegangen, der aber sowieso nur temporär eingesetzt wurde weil der Haupt-SC des betreffenden Spielers gerade ingame nicht abkömmlich war. Da lag es meines Erachtens auch vor allem daran, dass es sich um einen Magier handelte und der Spieler sich mit dieser Klasse nicht auskannte.
(Beide gestorbenen Charaktere waren Elfen, und Elfen kann man in AD&D nicht mit Raise Dead wiederbeleben.)

Irgendwann haben wir in unserer Stadt einen ganzen Tempel gestiftet, nur um einen Priester-NSC anzulocken der Auferstehung wirken konnte. xD Aber auch das ist kein 100%iger Schutz.
Es kam haufenweise zu brandgefährlichen Situationen, in denen der SL zumindest erfolgreich den Eindruck vermittelte, dass eine falsche Entscheidung den TPK bedeutet hätte.
Zu guter letzt ist am Ende der Kampagne etwa im vorletzten Kampf noch ein weiterer SC gestorben, konnte aber wiederbelebt werden.

Falls Flawless hier mitliest, kann er ja vielleicht auch ein paar Takte dazu sagen, wie das so aus seiner Sicht war. ^^
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #253 am: 22.07.2017 | 14:48 »
Es müssen also Charaktere sterben, damit Du zufrieden vom Spiel bist?
Nein.

Es kommt etwas auf den konkreten Fall an, aber es macht mich möglicherweise tatsächlich zufriedener.

Oder anders: wenn ich von dem SL weiß, dass bei ihm SC sterben, mag ich es, dies nicht zu tun. ;)
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #254 am: 22.07.2017 | 15:48 »
Nein.

Es kommt etwas auf den konkreten Fall an, aber es macht mich möglicherweise tatsächlich zufriedener.

Oder anders: wenn ich von dem SL weiß, dass bei ihm SC sterben, mag ich es, dies nicht zu tun. ;)
oki. :)
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #255 am: 22.07.2017 | 17:48 »
EDIT2: Weil es mir gerade auffällt: "Ein Risiko, dass sich nicht manifestiert ist keins."
Wenn ich also russisch Roulette spiele, einmal abdrücke und überlebe, gab es niemals das Risiko, dass ich dabei sterbe?
Echt jetzt?

Nö. Aber wenn du ein dutzend Mal abdrückst und nichts passiert? Hundertmal? Tausendmal? Glaubst du dann wirklich noch an das tolle Risiko oder eher daran, daß mit deinen Kugeln oder deinem Revolver etwas nicht stimmt?

Und daraus leite ich dann schon ab: "wer 'nur' das ungefakte Charaktertodrisiko haben will, will letzten Endes eben doch, daß im Laufe einer hinreichend langen Kampagne auch mal Charaktere definitiv dran glauben müssen". Sonst würde die vorgeblich ach so echte Gefahr schlicht irgendwann auch unglaubwürdig.

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #256 am: 22.07.2017 | 19:06 »
Nö. Aber wenn du ein dutzend Mal abdrückst und nichts passiert? Hundertmal? Tausendmal? Glaubst du dann wirklich noch an das tolle Risiko oder eher daran, daß mit deinen Kugeln oder deinem Revolver etwas nicht stimmt?

Und daraus leite ich dann schon ab: "wer 'nur' das ungefakte Charaktertodrisiko haben will, will letzten Endes eben doch, daß im Laufe einer hinreichend langen Kampagne auch mal Charaktere definitiv dran glauben müssen". Sonst würde die vorgeblich ach so echte Gefahr schlicht irgendwann auch unglaubwürdig.
Rollenspiel ist kein 1000x russisch Roulette spielen. In dem Thread hier wurde bereits mehrmals gesagt, dass in tödlichen Systemen normalerweise auf dieses Risiko Rücksicht genommen wird. Sprich: Es werden gerne Kämpfe vermieden oder die Kämpfe werden im Vorfeld von den Charakteren so gewählt, dass die Gefahr des Verlierens so niedrig wie möglich gehalten wird. Wenn die Situation dann doch gegen die Gruppe steht, werden auch andere Optionen wie Ergeben oder Wegrennen genutzt. Und wenn dann alles nichts hilft dann kann auch ein Charakter sterben. Dabei kann es in einer Kampagne 2 oder 3x eine Situation wie beim russisch Roulette geben. Aber keine 1000x wie Du da vermutest. Eben weil die Leute mit dem Risiko spielen und vermeiden wollen, dass ihre Charaktere sterben.

Ich frage mich echt, warum bei den Leuten, die das Todesrisiko im Rollenspiel haben wollen, ausgegangen wird, dass sie suizidgefährdete Gung Ho YOLOs spielen wollen, die z.B. mit 300 km/h durch die Stadt mit einem Auto rasen würden.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #257 am: 22.07.2017 | 19:47 »
Wenn man weiß, dass Figuren sterben können wird vorsichtiger gespielt, und auch taktischer, mein Eindruck.
Ich sass ein einziges Mal mit einem Spieler am Tisch, der fälschlicherweise gedacht hat, man kann nicht sterben. Der Spielleiter lässt nur Figuren sterben, die es extra drauf anlegen.
Er hat sich deshalb nicht mal ne Waffe gebaut. Er dachte wenn er Lust hat zu kämpfen , wirft er einfach ein paar Steine. Das würde doch ausreichen. Als dann raus kam, dass man auch im Kampf sterben kann,  ist er aus allen Wolken gefallen. Passiert ist ihm nix, es waren genug SC mit echten Waffen zur Stelle um seine Figur zu verteidigen.
Wenn ich nicht ertragen kann, dass meine Figur stirbt, dann muss ich das mal zur Sprache bringen.
Ich kann mMn. nicht davon ausgehen, dass das die Norm ist.

 

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #258 am: 22.07.2017 | 19:51 »
Rollenspiel ist kein 1000x russisch Roulette spielen. In dem Thread hier wurde bereits mehrmals gesagt, dass in tödlichen Systemen normalerweise auf dieses Risiko Rücksicht genommen wird. Sprich: Es werden gerne Kämpfe vermieden oder die Kämpfe werden im Vorfeld von den Charakteren so gewählt, dass die Gefahr des Verlierens so niedrig wie möglich gehalten wird. Wenn die Situation dann doch gegen die Gruppe steht, werden auch andere Optionen wie Ergeben oder Wegrennen genutzt. Und wenn dann alles nichts hilft dann kann auch ein Charakter sterben. Dabei kann es in einer Kampagne 2 oder 3x eine Situation wie beim russisch Roulette geben. Aber keine 1000x wie Du da vermutest. Eben weil die Leute mit dem Risiko spielen und vermeiden wollen, dass ihre Charaktere sterben.

Ich frage mich echt, warum bei den Leuten, die das Todesrisiko im Rollenspiel haben wollen, ausgegangen wird, dass sie suizidgefährdete Gung Ho YOLOs spielen wollen, die z.B. mit 300 km/h durch die Stadt mit einem Auto rasen würden.

Na ja, entweder ist es das, oder sie wollen, daß man ihnen den Pelz wäscht, ohne sie naß zu machen. "Ich will das total echte unerbittliche Todesrisiko, aber dabei will ich natürlich nicht, daß mein Charakter wirklich stirbt!" sind zwei Forderungen, die schlecht zusammenpassen.

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #259 am: 22.07.2017 | 19:53 »
Wenn ich nicht ertragen kann, dass meine Figur stirbt, dann muss ich das mal zur Sprache bringen.
Ich kann mMn. nicht davon ausgehen, dass das die Norm ist.

Das stimmt allerdings.
Bzw wie sicher schon gesagt, es gehört m.E. bei jeder Runde dazu, dass man da im Vorfeld mal drüber spricht, bevor das eigentliche Spiel losgeht.

Na ja, entweder ist es das, oder sie wollen, daß man ihnen den Pelz wäscht, ohne sie naß zu machen. "Ich will das total echte unerbittliche Todesrisiko, aber dabei will ich natürlich nicht, daß mein Charakter wirklich stirbt!" sind zwei Forderungen, die schlecht zusammenpassen.

Der Kack sind halt hier die iterativen Wahrscheinlichkeiten. Ein reales Todesrisiko von beispielsweise 0,5% pro Kampf mag als pipifax erscheinen, summiert sich aber über die Zeit schon echt gewaltig -- im Verlauf von 100 Kämpfen ist das Gesamtrisiko schon 40%, also schon fast ein Münzwurf.
(100 Kämpfe ist in D&D3.X oder Pathfinder etwa das Pensum, das man von Level 1 bis 9 zu bewältigen hat, also bis Raise Dead verfügbar wird.)
Dieses Dilemma kann durchaus zu Sinnkrisen führen.
« Letzte Änderung: 22.07.2017 | 20:01 von Feuersänger »
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #260 am: 22.07.2017 | 20:12 »
Das stimmt allerdings.
Bzw wie sicher schon gesagt, es gehört m.E. bei jeder Runde dazu, dass man da im Vorfeld mal drüber spricht, bevor das eigentliche Spiel losgeht.
+1
(Allerdings verstehe ich da von der Logik her Diejenigen, die eben nicht vorher wissen und damit abklären wollen, dass sie nicht sterben können. Sie wollen dann trotzdem noch das Gefühl haben sterben zu können, obwohl sie es objektiv gesehen garnicht haben und auch nicht haben wollen.)
Zitat
Der Kack sind halt hier die iterativen Wahrscheinlichkeiten. Ein reales Todesrisiko von beispielsweise 0,5% pro Kampf mag als pipifax erscheinen, summiert sich aber über die Zeit schon echt gewaltig -- im Verlauf von 100 Kämpfen ist das Gesamtrisiko schon 40%, also schon fast ein Münzwurf.
(100 Kämpfe ist in D&D3.X oder Pathfinder etwa das Pensum, das man von Level 1 bis 9 zu bewältigen hat, also bis Raise Dead verfügbar wird.)
Dieses Dilemma kann durchaus zu Sinnkrisen führen.
Ich seh da eher grundsätzlich beim System selber das Dilemma (unter Anderem weil ausbalancierte Kämpfe dort als Hauptfokus des Systems angesehen wird). Allerdings würde das hier jetzt total vom Thema weg führen.
« Letzte Änderung: 22.07.2017 | 20:16 von 6 »
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #261 am: 22.07.2017 | 20:15 »
Na ja, entweder ist es das, oder sie wollen, daß man ihnen den Pelz wäscht, ohne sie naß zu machen. "Ich will das total echte unerbittliche Todesrisiko, aber dabei will ich natürlich nicht, daß mein Charakter wirklich stirbt!" sind zwei Forderungen, die schlecht zusammenpassen.
Das sind dann eher diejenigen, die nicht vorher abgeklärt haben wollen, ob Charaktertod möglich ist oder nicht, aber wenn man sie fragen würde, keinen Charaktertod erleben wollen.
Also Leute, die eigentlich eben kein tödliches System bevorzugen.
« Letzte Änderung: 22.07.2017 | 20:17 von 6 »
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #262 am: 22.07.2017 | 20:20 »
Zitat
(Allerdings verstehe ich da von der Logik her Diejenigen, die eben nicht vorher wissen und damit abklären wollen, dass sie nicht sterben können. Sie wollen dann trotzdem noch das Gefühl haben sterben zu können, obwohl sie es objektiv gesehen garnicht haben.)

Genau das war wohl auch der Knackpunkt.
Es gibt Spieler die wollen ihre Figur unbedingt behalten, aber genauso dringend die Illusion, dass es gefährlich und sogar tödlich sein kann.
(Also besser das Thema gar nicht erst anschneiden....)- Und das ist dann halt der Fehler.  ;)

Edit. Vielleicht wird es ja tatsächlich von nicht wenigen Spielleitern so gehandhabt, dass alle Gefahren nur scheinbar tödlich sind, auch die Kämpfe.
Die Spieler wollen den Nervenkitzel behalten(weil ich hab es mit dem Spielleiter ja nie  wirklich abgeklärt, vielleicht bringt er meine Figur ja doch um) und gleichzeig erleben sie  aber:
Egal was meine Figur tut, am Ende überlebt sie doch irgendwie und darauf kann und will ich mich verlassen- Mentalität.
Ist vermutlich paradox- aber sicher nicht so selten, wie man meint.


« Letzte Änderung: 22.07.2017 | 20:31 von Issi »

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #263 am: 22.07.2017 | 20:26 »
Genau das war wohl auch der Knackpunkt.
Es gibt Spieler die wollen ihre Figur unbedingt behalten, aber genauso dringend die Illusion, dass es gefährlich und sogar tödlich sein kann.
(Also besser das Thema gar nicht erst anschneiden....)- Und das ist dann halt der Fehler.  ;)
Fehler ist das nur bedingt. Wenn Du diese Illusion aufrecht erhalten willst und mit der Gruppe unausgesprochen einig bist, dann läuft ja alles super.
Ich persönlich kann dem für mich allerdings nichts abgewinnen. Ich persönlich mag es überhaupt nicht, wenn mein Charakter krampfhaft am Leben erhalten wird. also spreche das vorher in jeder Runde in der ich neu mitspiele direkt an.
Kann dann natürlich dann in einer Runde mit dieser oben genannten Illusion dazu führen, dass ich nicht oder nicht lange mitspiele.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #264 am: 22.07.2017 | 20:35 »
Fehler ist das nur bedingt. Wenn Du diese Illusion aufrecht erhalten willst und mit der Gruppe unausgesprochen einig bist, dann läuft ja alles super.
Ich persönlich kann dem für mich allerdings nichts abgewinnen. Ich persönlich mag es überhaupt nicht, wenn mein Charakter krampfhaft am Leben erhalten wird. also spreche das vorher in jeder Runde in der ich neu mitspiele direkt an.
Kann dann natürlich dann in einer Runde mit dieser oben genannten Illusion dazu führen, dass ich nicht oder nicht lange mitspiele.

Fehler ist es dann, wenn man mal in einer Gruppe landet, wo es anders ist.
Dass es in Gruppen wo sich alle unausgesprochen einig sind funktionieren kann, möchte nicht bezweifeln.
Das heißt fast nicht. Ich denke erfahrenen Spielern, würde es schon irgendwann auffallen, dass die Herausforderungen nicht echt sind.
Und ich kenne einige Spieler, die extra austesten würden, was möglich ist,  nur um sich ganz sicher zu sein.

Edit. Da muß auch der Spieltyp dazu passen. So mancher Spielertyp wird damit sicher auf Dauer nicht glücklich werden.
« Letzte Änderung: 22.07.2017 | 20:39 von Issi »

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #265 am: 22.07.2017 | 20:39 »
"Ich will das total echte unerbittliche Todesrisiko, aber dabei will ich natürlich nicht, daß mein Charakter wirklich stirbt!" sind zwei Forderungen, die schlecht zusammenpassen.

Nur das eine ist eine Forderung, das zweite lediglich eine Absichtserklärung - denn man wird natürlich zu verhindern suchen, dass der Charaktertod eintritt.
Und genau genommen ist so ein Verhalten ja auch nur dann sinnvoll, wenn das Risiko tatsächlich besteht.

Wie oben gesagt wurde: Ob das Risiko echt ist, hängt nicht davon ab, ob der Schadensfall tatsächlich eintritt.

Allerdings würde das hier jetzt total vom Thema weg führen.

Finde ich gar nicht mal.
Wenn ich Systeme mit ausbalancierten Kämpfen spiele, ist es bei Licht betrachtet eben keine reizvolle Illusion mehr, dass da einer stirbt, sondern eine reine Zeitfrage.
Genau dafür gibt es ja diverse Wege, das dann wieder auszuhebeln, aber die müssen auch erst mal verfügbar sein - wobei ingame-Lösungen (mit eigenen ingame-Problemen und Randaspekten) für spielmechanische Probleme eben so eine Sache sind.

Das dürfte die Konstellation sein, in der am Wenigsten über den Umgang mit SC-Toden gesprochen wird, es aber eigentlich unerlässlich ist.

Bei unmittelbar tödlichen Systemen (wo in jedem Kampf potentiell ein großes Risiko besteht, das man aber entsprechend im Vorfeld beeinflussen kann) ist diese Notwendigkeit nur offensichtlicher.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #266 am: 22.07.2017 | 20:40 »
"Ausbalanciert" heisst ja nicht "50-50 Chance für beide Seiten".
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #267 am: 22.07.2017 | 20:41 »
Fehler ist es dann, wenn man mal in einer Gruppe landet, wo es anders ist.
Ja und nein. Wenn diese Illusion für Dich wichtig ist, wäre es ein Fehler das vorher anzusprechen. Du würdest damit Deine Lust am Spiel schmälern.
Doof kann es dann natürlich trotzdem werden.
Zitat
Das es in Gruppen wo sich alle unausgesprochen einig sind funktioniert, möchte nicht bezweifeln.
Das heißt fast nicht. Ich denke erfahrenen Spielern, würde es schon irgendwann auffallen, dass die Herausforderungen nicht echt sind.
Und ich kenne einige Spieler, die extra austesten würden, was möglich ist,  nur um sich ganz sicher zu sein.
Vorsicht. Wenn Du sowas nicht hinterfragen willst, dann wirst Du es nicht bewusst hinterfragen wollen. Das bedeutet dann auch, das Dir nicht auffällt wenn die Herausforderungen eigentlich nicht echt sind.
Die Spieler, die es austesten, wollen entweder kein Sicherheitsnetz oder sie fühlen sich erst dann sicher, wenn sie ein Sicherheitsnetz haben. Also entweder wollen sie eigentlich nicht unter den Umständen spielen oder wollen nur sicher sein, dass die Umstände passen.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #268 am: 22.07.2017 | 20:49 »
"Ausbalanciert" heisst ja nicht "50-50 Chance für beide Seiten".
Klar. Allerdings bedeutet "ausbalanciert" normalerweise, dass der Kampf selber für die Gruppe immer (oder häufig) eine Herausforderung und damit eine gewisse Chance auf einen oder mehrere Charaktertode darstellt. Also nicht zu einfach, aber auch nicht zu schwer). Langweilige, einfache Kämpfe will schliesslich niemand in D&D3.X/PF, oder?
Allerdings rechnet das System ja selber mit toten Charakteren und auch mit der Option diese wieder ins Rennen zu bringen. Nicht umsonst gibt es ne Menge Möglichkeiten einen Charakter wiederzubeleben. Ich meine das System gibt Dir auch die Möglichkeit mit genug Geld unter Stufe 9 Charaktere wiederzubeleben und ich meine auch einige Kaufabenteuer zu kennen, die niederstufigen Charakteren als Belohnung oder so Wiederbelebungen zu geben oder schenken.

Okay. Bei den Systemen kommt noch das Problem mit der Systemmastery dazu. Das heisst, wenn Du als SL nicht Experte im Encounterbau bist, kracht die Balance sehr schnell in sich zusammen. Aber wie gesagt: Das ist dann wieder ein total anderes Thema.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #269 am: 22.07.2017 | 20:51 »
Zitat
Vorsicht. Wenn Du sowas nicht hinterfragen willst, dann wirst Du es nicht bewusst hinterfragen wollen. Das bedeutet dann auch, das Dir nicht auffällt wenn die Herausforderungen eigentlich nicht echt sind.
Die Spieler, die es austesten, wollen entweder kein Sicherheitsnetz oder sie fühlen sich erst dann sicher, wenn sie ein Sicherheitsnetz haben. Also entweder wollen sie eigentlich nicht unter den Umständen spielen oder wollen nur sicher sein, dass die Umstände passen.

Das kommt mMn. immer darauf an, was da für Spielertypen am Tisch sitzen. Wenn es sich um ein tödliches System handelt aber das Thema Figurentod wird nicht angesprochen, dann geht manch einer evtl. auch davon aus, dass es wirklich tödlich ist.
Doch mit der Zeit fängt er vielleicht trotzdem an, sein ach so großes Glück anzuzweifeln.
Vielleicht findet er es auch langweilig, weil die Helden immer gegen Jeden gewinnen. Oder er wundert sich, dass bei achso gefährlichen Gegnern seit Jahren keiner ums Leben kommt.
Andere Spieler sind vielleicht froh drum, fühlen sich sicher und wagen nicht ihr Glück anzuzweifeln.
Die werden es sicher auch nicht versuchen.
« Letzte Änderung: 22.07.2017 | 20:53 von Issi »

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #270 am: 22.07.2017 | 20:51 »
Nur das eine ist eine Forderung, das zweite lediglich eine Absichtserklärung - denn man wird natürlich zu verhindern suchen, dass der Charaktertod eintritt.
Und genau genommen ist so ein Verhalten ja auch nur dann sinnvoll, wenn das Risiko tatsächlich besteht.

Wie oben gesagt wurde: Ob das Risiko echt ist, hängt nicht davon ab, ob der Schadensfall tatsächlich eintritt.
Ich sehe schon. YY kann viel besser formulieren, was ich sagen will.  :d
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #271 am: 22.07.2017 | 20:52 »
Das kommt mMn. immer darauf an, was da für Spielertypen am Tisch sitzen. Wenn es sich um ein tödliches System handelt.
Aber das Thema Figurentod wird nicht angesprochen, dann geht manch einer evtl. auch davon aus, dass es wirklich tödlich ist.
Doch mit der Zeit fängt er vielleicht trotzdem an, sein ach so großes Glück anzuzweifeln.
Vielleicht findet er es auch langweilig, weil die Helden immer gegen Jeden gewinnen. Oder er wundert sich, dass bei achso gefährlichen Gegnern seit Jahren keiner ums Leben kommt.
Andere Spieler sind vielleicht froh drum, fühlen sich sicher und wagen nicht ihr Glück anzuzweifeln.
Die werden es sicher auch nicht versuchen.
Klar. Der Spieler sollte auf jeden Fall vorher abklären, ob es Sicherheitsnetze auf Seiten des SLs gibt oder nicht. Da stimme ich Dir vollkommen zu.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #272 am: 23.07.2017 | 00:20 »
Klar. Allerdings bedeutet "ausbalanciert" normalerweise, dass der Kampf selber für die Gruppe immer (oder häufig) eine Herausforderung und damit eine gewisse Chance auf einen oder mehrere Charaktertode darstellt. Also nicht zu einfach, aber auch nicht zu schwer). Langweilige, einfache Kämpfe will schliesslich niemand in D&D3.X/PF, oder?
Man darf ja nicht vergessen, dass häufiger SC ausgeschaltet werden ohne direkt zu sterben.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #273 am: 23.07.2017 | 00:20 »
Klar. Allerdings bedeutet "ausbalanciert" normalerweise, dass der Kampf selber für die Gruppe immer (oder häufig) eine Herausforderung und damit eine gewisse Chance auf einen oder mehrere Charaktertode darstellt. Also nicht zu einfach, aber auch nicht zu schwer). Langweilige, einfache Kämpfe will schliesslich niemand in D&D3.X/PF, oder?
Man darf ja nicht vergessen, dass häufiger SC ausgeschaltet werden ohne direkt zu sterben.

{Nicht speziell als Antwort auf 6}
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
« Antwort #274 am: 23.07.2017 | 00:39 »
Was mich jetzt wieder zu der Elefantenfrage bringt: was bitte soll eine "Herausforderung" im RPG sein?
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