Autor Thema: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?  (Gelesen 32333 mal)

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Offline Shihan

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #150 am: 19.03.2018 | 13:15 »
Ich bin jetzt mal böse und ergehe mich in Unterstellungen:
[snip]
Großartig! Das trifft auf jeden Fall auf einige Leute zu, die mir in der Vergangenheit die Fähigkeit zu richtigem Rollenspiel abgesprochen haben, weil ich ein Powergamer sei.
Toll, das versüßt mir den Tag  ~;D

Offline Issi

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #151 am: 19.03.2018 | 13:21 »
Das sehe ich anders.
Wenn der Powergamer dem Abenteuer eine ungeplante Wendung gibt, kann man sich natürlich ärgern.
Man kann das aber auch sportlich sehen und das als Leistung anerkennen. Und es konsequent weiterspielen.
Genau DAS sind doch die ergebnisoffenen Spiele, die so oft angepriesen sind.
Dankbare Spielerschafe sind vielleicht bequemer. Aber auch um einiges langweiliger.
Ich sehe das als Spielleiter exakt genauso.
Wenn meine Spieler es schaffen mir mein Abenteuer auseinander zu nehmen, dann hat es das Abenteuer nicht anders verdient.
 Daher auch der hier ~;D
Erklärung:
Ich musste an eine Runde denken in der ich mal kurz Gastspieler war. Da gab es wirklich noch einen DSA Altmeister und lauter "Spielerschafe" die sich von ihm durchs Abenteuer lenken ließen.
Begründungen für seine Entscheidungen waren teilweise extrem an den Haaren herbei gezogen. Wäre nichts für mich. ;)
Edit.
Und das jmd. zu ihm mal gesagt hat: "Halt Moment -können wir mal kurz Stop machen, denn in den Regeln steht das etwas anders. "
War, wie man an den Gesichtern der Spieler ablesen konnte, etwas, was wohl noch nie vorkam.
« Letzte Änderung: 19.03.2018 | 14:07 von Issi »

Offline Issi

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #152 am: 19.03.2018 | 14:27 »
Ich denke, es ist für manche Spielleiter tatsächlich extrem unangenehm, wenn ein Spieler mal auf die Regeln verweist. Oder einfordert, dass doch bitte darauf Rücksicht genommen wird.
Dann fühlen sie sich möglicherweise vor allen bloß-oder gar infrage gestellt.
Ist mMn. absolut unnötig.
Kenne ich so sonst aus anderen Runden gar nicht.
Mir ist es als SL sehr Recht wenn mich jmd. auf Regelfehler hinweist. Ich will schließlich einigermaßen fair leiten.

Aber kurz, ich denke, dass diese "Regelfüchse" und "Besserwisser" oder auch "Klugscheißer", die sowieso nur alles am Besten können und Wissen wollen, vielleicht auch deshalb allgemein ziemlich unbeliebt sind.
Weil sie könnten ja:
1. Mit ihrer Besserwisserei das Abenteuer bedrohen.
2. Den Spielleiter in seiner Position schwächen
3. Den Mitspielern die Show stehlen




« Letzte Änderung: 19.03.2018 | 14:31 von Issi »

Offline Shihan

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #153 am: 19.03.2018 | 14:33 »
1. Mit ihrer Besserwisserei das Abenteuer bedrohen.
2. Den Spielleiter in seiner Position schwächen
3. Den Mitspielern die Show stehlen
Zu 1: Jedes Abenteuer, dass ich als Spieler bedrohen kann, ist kein Abenteuer, das es wert wäre zu spielen  ~;D
Zu 2: Das ist für viele Altmeister, die diesen Gotteskomplex haben (die Spieler dürfen zusehen, wie das Abenteuer sich entfaltet; jegliche Störung ist unwürdig; generell ist es nur die überaus große Gnade des Meisters, dass die Spieler überhaupt teilnehmen dürfen), ein großes Problem. Aber da greift doch Regel 0, oder?
Zu 3: Das ist natürlich Quatsch, außer man hat echt "Spielerschafe"...

Aber ich bin ganz bei Dir in den Äußerungen!

Offline Bree

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #154 am: 19.03.2018 | 14:46 »
Finde das gilt nur mit Enschränkung.

Wenn ich Spielleiter bin, spreche ich VOR der Spielrunde in aller Regel ab, dass niemand - auf egal welche Weise - fliegen kann. Fliegende SCs machen aus meinen Plots oft triviale Tasks, die man in 5 Minuten abhaken kann. Davon hat dann niemand etwas.

Offline Issi

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #155 am: 19.03.2018 | 14:49 »
Zitat
Zu 3: Das ist natürlich Quatsch, außer man hat echt "Spielerschafe"...
Klar ist das Quatsch!
Ich denke, sowas könnte evtl. entstehen, wenn immer derselbe Spieler am schnellsten weiß wie etwas am leichtesten zu lösen ist.
Und die anderen Spieler damit ein Problem haben.
Im besten Fall weiß die Gruppe den Spieler für sein Wissen einfach zu schätzen.
Oder er muß halt lernen sich auch mal zurück zu nehmen.

 
Zitat
Fliegende SCs machen aus meinen Plots oft triviale Tasks, die man in 5 Minuten abhaken kann. Davon hat dann niemand etwas.
Was sind denn "Fliegende SC"? Das habe ich noch nie gelesen? Oder ist das kein extra Ausdruck?
Und du meinst nur SC die fliegen können?


Edit. Wir besprechen auch vor dem Spiel welche Regeln wir streichen.
Bestimmte Zauber gibt es deshalb einfach generell nicht. Das legen wir aber meist schon vor der Erschaffung fest.
Wäre blöd wenn das jmd gelernt hat, und dann darf er das nicht einsetzen.
« Letzte Änderung: 19.03.2018 | 15:04 von Issi »

Offline Boba Fett

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #156 am: 19.03.2018 | 14:55 »
Finde das gilt nur mit Enschränkung.

Wenn ich Spielleiter bin, spreche ich VOR der Spielrunde in aller Regel ab, dass niemand - auf egal welche Weise - fliegen kann.
Fliegende SCs machen aus meinen Plots oft triviale Tasks, die man in 5 Minuten abhaken kann. Davon hat dann niemand etwas.
Als Spielleiter kennt man seine Schäfchen doch...
Will sagen: Man weiss doch, was die können und was nicht.
Wenn einer fliegen kann, muss man das berücksichtigen.

Einer Spieler-Figur einfach eine Befähigung zu nehmen, würde ich als sehr unfair empfinden.
Denn diese Fähigkeit wurde mit EPs bezahlt und die Streichung bedeutet eine kompensationslose Wegnahme von "erarbeiteten".
Man sagt dem Dieb ja auch nicht: "Sorry, aber mit schleichen ist heute nichts, und Schlösser öffnen wird auch nicht klappen, denn das paßt grad nicht ins Abenteuer."
Simple Streichung ist mir ausserdem zu fantasielos. Das sollten Spielleiter besser können.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline nobody@home

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #157 am: 19.03.2018 | 15:02 »
Finde das gilt nur mit Enschränkung.

Wenn ich Spielleiter bin, spreche ich VOR der Spielrunde in aller Regel ab, dass niemand - auf egal welche Weise - fliegen kann. Fliegende SCs machen aus meinen Plots oft triviale Tasks, die man in 5 Minuten abhaken kann. Davon hat dann niemand etwas.

Wirklich niemand, oder nur kein SC? Wenn ersteres, habe ich natürlich sofort eine Welt ohne Vögel und fliegende Insekten, in der auch sämtliche Drachen oder ähnliches auf dem Boden herumkrauchen; wenn letzteres, findet sich früher oder später schon eine Gelegenheit, mal eine flugfähige NSC-Kreatur für seine Zwecke einzuspannen, wenn man schon selber nicht fliegen darf...oder fallen denen dann spontan die Flügel ab, wenn man das versucht? ;)

Offline Bildpunkt

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #158 am: 19.03.2018 | 15:07 »
Die Geister  die man rief.... wtf?
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Offline Der Nârr

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #159 am: 19.03.2018 | 15:12 »
wenn letzteres, findet sich früher oder später schon eine Gelegenheit, mal eine flugfähige NSC-Kreatur für seine Zwecke einzuspannen, wenn man schon selber nicht fliegen darf...oder fallen denen dann spontan die Flügel ab, wenn man das versucht? ;)
Also in DSA gab es in einem Abenteuer z.B. den Tipp wenn die SC fliegen wollen statt wie vorgesehen am Boden zu marschieren sie solange mit Flugdämonen zu traktieren, bis sie halt wieder am Boden reisen...
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Offline Issi

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #160 am: 19.03.2018 | 15:17 »
Die Geister  die man rief.... wtf?
Ist doch nur halb so wild! :)
Das hier:
Zitat
Diese Grenzbetrachtungen zeigen ja im übrigen das Power u Bauergaming das Ying und Yang des Rollenspiels sind...
Finde ich sehr interessant
Da könnte was dran sein.

Offline Bree

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #161 am: 19.03.2018 | 15:18 »
Als Spielleiter kennt man seine Schäfchen doch...
Will sagen: Man weiss doch, was die können und was nicht.
Wenn einer fliegen kann, muss man das berücksichtigen.

Einer Spieler-Figur einfach eine Befähigung zu nehmen, würde ich als sehr unfair empfinden.
Denn diese Fähigkeit wurde mit EPs bezahlt und die Streichung bedeutet eine kompensationslose Wegnahme von "erarbeiteten".
Man sagt dem Dieb ja auch nicht: "Sorry, aber mit schleichen ist heute nichts, und Schlösser öffnen wird auch nicht klappen, denn das paßt grad nicht ins Abenteuer."
Simple Streichung ist mir ausserdem zu fantasielos. Das sollten Spielleiter besser können.

Manch einer mag es als fantasielos empfinden, aber die Qualität meiner Plots, vor allem hinsichtlich der Interaktions-Vielfalt und der Anzahl der validen Lösungen mit halbwegs äquivalenter Lösungseffizienzt, steigert sich erfahrungegemäß enorm, wenn ich diese Enschränkung geltend machen kann.
Ich lege den Spielern einfach nahe, für meine Plots SCs bereitzuhalten, die nicht fliegen können. Da diese grundsätzlich Verständnis dafür haben, und entsprechende SCs besitzen oder kurzerhand bauen, gestaltet sich das selten so problematisch, dass man etwas "verbieten" müsste.
Wenn einer meiner Spieler jetzt unbedingt einen fliegenden SC spielen wollen würde, würde ich eben einen anderen Plot schreiben, sofern meine Resourcen das zulassen. (Letzteres ist leider nicht immer der Fall)

Offline Bree

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #162 am: 19.03.2018 | 15:26 »
...mal eine flugfähige NSC-Kreatur für seine Zwecke einzuspannen, wenn man schon selber nicht fliegen darf...oder fallen denen dann spontan die Flügel ab, wenn man das versucht? ;)

Wenn die Weltenbeschreibung fliegende Reittiere oder ähnliches zulässt, dann wäre das "Einspannen" eines solchen Wesens wahrscheinlich durchaus ein interessanter, und nicht-trivialer Lösungsansatz für den Plot, würde ich unter diesen Umständen dann natürlich zulassen.

Das einzige was ich sagen will, ist, dass ich Plot-Trivializer vor dem Plot ausschließen will. Das ist dann aber vielmehr Background- als Powergaming-Bedingt. Ich hatte auch schon eine Kampagne mit der Ansage "keine Kämpfer" geleitet. Die Spieler wurden sehr erfinderisch und wir hatten eine Menge rollenspielerischen wie strategischen Spielspaß. Inklusive einer "etwas anderen" Art des Powergamings beim Charakterbau.

Pyromancer

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #163 am: 19.03.2018 | 15:44 »
Wenn die Weltenbeschreibung fliegende Reittiere oder ähnliches zulässt, dann wäre das "Einspannen" eines solchen Wesens wahrscheinlich durchaus ein interessanter, und nicht-trivialer Lösungsansatz für den Plot, würde ich unter diesen Umständen dann natürlich zulassen.

Das einzige was ich sagen will, ist, dass ich Plot-Trivializer vor dem Plot ausschließen will. Das ist dann aber vielmehr Background- als Powergaming-Bedingt.

Eben. Das hat ja mit der Powergaming-Diskussion wenig zu tun. Wenn ich einen bestimmten "Plot" spielen will, z.B. die Reise von A nach B durch ein gefährliches Gebiet, dann sag ich dem Spieler, dass das mit seinem Charakter, der einen Zauber hat, mit dem er die Gruppe einfach nach B teleportieren kann, eher nicht so viel Spaß machen wird. Oder umgekehrt, wenn ich weiß, dass in der Gruppe ein solcher Charakter ist, dann gibt es eben keine "gefährliche Reise von A nach B"-Plots.

Offline Issi

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #164 am: 19.03.2018 | 16:56 »
Wer jetzt total verunsichert ist, ob er überhaupt zu den Powergamern gehört, kann hier nochmal zum Spaß den berühmten Test nach Robin D. Laws machen  ~;D:
http://captainjoy.chunkyboy.com/RPGs/PlayerQuiz.html

Und hier sind nochmal die Beschreibungen dazu:
http://www.nexus-stuttgart.de/Spielertypen%20nach%20Robin%20D.%20Laws
« Letzte Änderung: 19.03.2018 | 17:00 von Issi »

Offline gilborn

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #165 am: 19.03.2018 | 18:42 »
Ich würde auch auf die soziale Komponente tippen.

Als zweiten Punkt würde ich sagen weil wohl niemand ein reiner Powergamer ist.

Ein reiner Powergamer (den es so wohl nicht gibt) der die soziale Komponente sucht wäre meiner Meinung nach bei Brettspielen am Besten aufgehoben.

Offline Chruschtschow

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #166 am: 19.03.2018 | 20:14 »
"Du musst sogar in Fate powergamen!" sagte mir mal ein Spielleiter, als meine Figur vom Mecha herunter kletterte, den Mr. One Man Army gerade mehr oder minder im Alleingang umgenietet hatte. Mit einer Schrotflinte und einem Seil. Natürlich war das alles over the top, aber definitiv hat diese Figur diese Szene von vorne bis hinten dominiert. Die Frage ist doch, wie man damit umgeht.

Dass eine Figur eine Szene dominiert, ist übrigens im Rollenspiel was völlig Natürliches. Das gehört so. Nennt man neurollenspielerisch Spotlight. Oder Nische. Figuren können verschiedene Sachen verschieden gut. Darum lohnt es sich auch, Charakterblätter anzulegen. Sollten eh alle gleich sein, muss ich die Unterschiede ja nicht festhalten. Treffe ich mit der Gestaltung der Szene den Schtick der einen Figur, dann soll die bitte auch zaubern können. Wozu kaufe ich denn die ganzen Supersonderfähigkeiten? Dass die sozialen Nicht-Kampf-Powergamer nur so selten zum Zug kommen, liegt natürlich auch an all den Leuten, die soziale Sachen nicht würfeln. Das wird ja gerollenspielert. ::) Also ja, lasst Leute in einzelnen Szenen die Sau raus lassen. Gib ihnen genau das, was sie wollen (und ein bisschen mehr, der Erfolg soll ja nicht verschenkt werden).

Wenn im Umkehrschluss allerdings ein Spieler immer wieder mit seiner Figur alle oder sehr viele Szenen dominiert, dann sollte man sich langsam Gedanken über die Gestaltung des Spiels machen. Und damit meine ich nicht nur die Spielleitung. Wenn ich als Spielleitung frage: "Dungeon?", wenn die Spieler antworten: "Dungeon!" und ich dann eine Kriegerin, einen Philosophielehrer, einen Zahnhygieniker und eine Systemanalytikerin vorgesetzt bekomme, darf ich auch mal meine Runde hinterfragen. Sollte der Klopper Krieger irgendwann durch den Magier redundant werden, darf ich auch mal das System hinterfragen. Es gibt nun ein Mal reichlich Stellen, die einen als EVIL POWERGAMER dastehen lassen, dass es nicht ein Mal die eine Spielerin sein muss, die daran Schuld ist, dass alle anderen nur noch danebenstehen und klatschen (anfangs) oder schimpfen (später dann).

Und selbst wenn ich dann in der dominanten Rolle in dieser Szene bin, muss ich als Spieler da ja auch nicht verharren. Ich schaffe den Mecha also alleine, einfach auch weil meine hübsch stackenden Stunts und Extras mit den entsprechenden Fähigkeiten und Aspekten unterfüttert sind. Auf diese Aliens schießen? Meine Szene! Also zerlege ich nicht den Mecha, sondern klettere oben drauf, damit unsere AI sich über die Wartungsklappe rein hacken kann, obwohl Umnieten wahrscheinlich schneller und leichter gewesen wäre. Lass die anderen also in deine Szene rein bzw. binde sie aktiv ein.

Und wenn es nicht meine Szene ist, mache ich es nicht zu meiner Szene. Was macht mein Brutalokampfklon in der Plauderszene? "Jawohl, Ma'am." -  "Sicher, Ma'am." - "Ich stehe dann mal dahinten und starre aufmerksam in die Dunkelheit, Ma'am. Will ja niemanden stören, Ma'am." -  "Soll ich jetzt jemandem wehtun, Ma'am? Nur Bescheid sagen, Ma'am." NICHT ... MEINE ... SZENE. Wenn mich jemand anderes einbinden möchte? Gerne. *Knochenbrech* Ansonsten? Die anderen haben auch effiziente Figuren. In anderen Bereichen. Ich muss nicht jede Szene zu meiner Szene machen. Mache ich das dennoch, dann bin ich aber wahrscheinlich doch das Problem in der Runde.

Und so kann jeder freudig vor sich hin powergamen. Und ganz ehrlich haben wir das bei Shadowrun um die Jahrtausendwende auch schon so gemacht. Alter Schwede, was haben wir die Typen bis auf den letzten Nuyen ausgereizt. :)
« Letzte Änderung: 19.03.2018 | 20:20 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Rhylthar

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #167 am: 19.03.2018 | 20:21 »
Zitat
Und ganz ehrlich haben wir das bei Shadowrun um die Jahrtausendwende auch schon so gemacht. :)
Shadowrun ist auch das absolute Paradebeispiel für mich, wie es laufen kann. A-Team quasi.

Und wenn dies in anderen RPG, die auf eine Gruppe (bzw. das Zusammenspiel in einer Gruppe) ausgelegt sind, auch passiert, perfekt. Meine bevorzugte Spielweise.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Feuersänger

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #168 am: 19.03.2018 | 20:34 »
Zitat
Und wenn es nicht meine Szene ist, mache ich es nicht zu meiner Szene. Was macht mein Brutalokampfklon in der Plauderszene? "Jawohl, Ma'am."

Das wird ja hier zum Problem gemacht: du kannst machen was du willst, die Bauergamerfraktion wird dir immer einen Strick draus drehen. Wenn du in Actionszenen dominierst und dich in Sozialszenen vornehm zurückhältst, bist du der Actionprolo der keine Ahnung von Rollenspiel hat. Und wenn du die Actionszenen rockst und in anderen Szenen auch kein Kind von Traurigkeit bist, bist du der böse Asi der seine Mitspieler dominieren will.
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Thor lootet nicht.

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #169 am: 19.03.2018 | 20:40 »
Das wird ja hier zum Problem gemacht: du kannst machen was du willst, die Bauergamerfraktion wird dir immer einen Strick draus drehen. Wenn du in Actionszenen dominierst und dich in Sozialszenen vornehm zurückhältst, bist du der Actionprolo der keine Ahnung von Rollenspiel hat. Und wenn du die Actionszenen rockst und in anderen Szenen auch kein Kind von Traurigkeit bist, bist du der böse Asi der seine Mitspieler dominieren will.
einfach einen Halbriesen in Dark Sun spielen..rockt Kampfszenen und darf legitimiert sich sozial in Szene setzen je nachdem welche Gesinnung fuer den Tag ausgewürfelt  wurde  ;)
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Offline Rhylthar

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #170 am: 19.03.2018 | 20:41 »
Das wird ja hier zum Problem gemacht: du kannst machen was du willst, die Bauergamerfraktion wird dir immer einen Strick draus drehen. Wenn du in Actionszenen dominierst und dich in Sozialszenen vornehm zurückhältst, bist du der Actionprolo der keine Ahnung von Rollenspiel hat. Und wenn du die Actionszenen rockst und in anderen Szenen auch kein Kind von Traurigkeit bist, bist du der böse Asi der seine Mitspieler dominieren will.
Andersherum ist aber auch lustig. Hatte bei Shadowrun mal eine "Informationsbeschafferin", die eigentlich nur für das Legwork super war, aber beim eigentlichen Run maximal die Taschenlampe halten durfte.
Oder in 3.5 wahlweise den Charakter, der Drachen zum Weinen (Intimidate) oder zum besten Freund (Diplomacy) gebracht/gemacht hat.  ^-^
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline nobody@home

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #171 am: 19.03.2018 | 21:15 »
"Du musst sogar in Fate powergamen!" sagte mir mal ein Spielleiter, als meine Figur vom Mecha herunter kletterte, den Mr. One Man Army gerade mehr oder minder im Alleingang umgenietet hatte. Mit einer Schrotflinte und einem Seil.

Was heißt hier "powergamen", solche Sachen sind ganz althergebrachte Mecha-Setting-Klassiker. Entweder ist das Setting halbwegs "realistisch" und die großen Kriegsmaschinen haben dann auch entsprechend realistische Schwachstellen, die man in passenden Situationen ausnutzen kann, oder es ist selber schon hinreichend übertrieben, daß entsprechend überlebensgroße Charaktere den Kohl auch nicht mehr fett machen. ;)

Offline Chruschtschow

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #172 am: 19.03.2018 | 21:21 »
Was heißt hier "powergamen", solche Sachen sind ganz althergebrachte Mecha-Setting-Klassiker. Entweder ist das Setting halbwegs "realistisch" und die großen Kriegsmaschinen haben dann auch entsprechend realistische Schwachstellen, die man in passenden Situationen ausnutzen kann, oder es ist selber schon hinreichend übertrieben, daß entsprechend überlebensgroße Charaktere den Kohl auch nicht mehr fett machen. ;)

Dann sollte ich lieber nichts über die Szene mit dem gebutterten Kriegsgott mit Flammenschwert erzählen. Da haben wir echt Aspekte geschunden. ;)
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #173 am: 19.03.2018 | 21:24 »
Dann sollte ich lieber nichts über die Szene mit dem gebutterten Kriegsgott mit Flammenschwert erzählen. Da haben wir echt Aspekte geschunden. ;)

Ist vielleicht das Beste, ja. ;)

Offline Boba Fett

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Re: Powergaming - Warum nicht Computerspiele?
« Antwort #174 am: 20.03.2018 | 06:51 »
Wer jetzt total verunsichert ist, ob er überhaupt zu den Powergamern gehört, kann hier nochmal zum Spaß den berühmten Test nach Robin D. Laws machen  ~;D:
http://captainjoy.chunkyboy.com/RPGs/PlayerQuiz.html

Ich hab mein Ergebnis mal in meine Profilfußnote gepostet.
« Letzte Änderung: 20.03.2018 | 06:53 von Boba Fett »
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