Viel gemein speziell mit Lablord hat es eigentlich nicht, wenn man von den Ähnlichkeiten absieht, die alle OSR-Spiele haben. Insbesondere das Magiesystem scheint eher aus D&D Next zu stammen.
Wer ein möglichst vollständiges OSR-Spiel möchte, ist mit BtW eher schlecht beraten, zum schnell mal losspielen ist es aber sehr gut geeignet. Detailregeln holt man sich dann anderswo her, zum Glück ist ja vieles kompatibel. Nur das doch sehr neumodische Magiesystem macht die Übertragbarkeit von Zaubern ein wenig schwieriger. Durch die Schicksalspunkte, sowieso recht starke Charaktere und generfte Gegner wird man denke ich auch nicht die Ultra-Hardcore-D&D-Experience haben (was nichts schlechtes sein muss). Man muss auf jeden Fall vorher wissen, dass BtW auf sehr viele Regeln einfach verzichtet. Es gibt keine Traglast (und damit kein Gewicht für Waffen), Waffen unterscheiden sich einzig und allein in ihrem Schadenswürfel (es gibt auch keine Fernkampfreichweiten), es gibt keine expliziten Regeln für Fallen bzw. generell fehlen typische Dungeonregeln (Licht, Geräuchte usw.), keine Bewegungsregeln...
Das Spiel hat auch ein paar kleinere Schwächen, die sich aber erst im regelmäßigen Kampagnenspiel bemerkbar machen. Das hat aber auch mit persönlichen Vorlieben zu tun - des einen Schwäche ist des anderen Spielgenuss. Ich leite aber auch nicht im offiziellen BtW-Kampagnensetting und strapaziere das Regelwerk ziemlich, auch durch den Rückgriff auf andere Ressourcen, wo sich für mich immer wieder originale D&D-Materialien und das D30 Sandbox Companion als unverzichtbar erweisen.
Ich kann nur empfehlen, das Spiel tatsächlich mal zu spielen (mit den Spielbüchern und gemeinsamer Charaktererschaffung). Die Stärken von BtW entfalten sich nicht in dem, was in den Regeln steht, sondern in dem, was sich im Spiel durch die Anwendung der Regeln ergibt (wie es ja eigentlich auch sein sollte, aber selten fand ich die Aussage zutreffender als in BtW).
Die kostenpflichtigen Erweiterungen kann man sich getrost sparen, zumal es auch jede Menge Gratismaterial auf Englisch gibt, z.B. neue Spielbücher. "In die Ferne" ist nice to have, man braucht es aber nicht unbedingt (vor allem nicht, wenn man auch andere OSR-Materialien hat).