Autor Thema: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.  (Gelesen 12249 mal)

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Offline KhornedBeef

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #25 am: 3.08.2017 | 09:39 »
Interessant. Wenn das öfter so funktioniert, haben wir ja eine Antwort.
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Offline Galiban Uthmatar

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #26 am: 3.08.2017 | 09:58 »
In unserer Gruppe haben wir auch 4 GRW von SR. Ich habe das Hardcover sowie das Softcover. Ein Spieler hat sich, auf Grund des Preises, das Softcover gekauft und der Spielleiter hat natürlich auch ein GRW.

Und nicht nur PG bietet ja GRW so günstig an. Für mich ist das schon ein Anreitz ein System zu kaufen.

Offline vanadium

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #27 am: 3.08.2017 | 10:19 »
Es macht durchaus Sinn, dass Grundregelwerk zu einem Preis anzubieten bei dem der Varlag keinen Gewinn macht zwecks Systembindung/Einführungsrabatt.
Denn kaufen dadurch viele das günstige Grundregelwerk, werden diese auch zu den Nachfolgeprodukten (Quellenbände, Abenteuer etc.) greifen, welche ja dann zu "normalen" (oder auch umso höheren Preisen) verkauft werden.

Aber auch die Quellen- und Abenteuerbände von PG bewegen sich auf diesem sehr günstigen Preisniveau.
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Offline Memnoch

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #28 am: 3.08.2017 | 10:21 »
Ich habe das ganze Regal voll mit SR4-Kram. Für mich war von Anfang an klar, dass ich nicht umsteigen würde. Trotzdem war ich neugierig und habe einfach mal das GRW von SR5 gekauft, weil es so günstig war.
Dasselbe übrigens bei Symbaroum (wollte nie wieder ein Fantasy-RPG kaufen, da ich schon AC habe) oder Nova. Kostet ein GRW nur 20€, denke ich normalerweise nicht groß nach, sondern sacke es gerne mal ein

Samael

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #29 am: 3.08.2017 | 10:38 »
Aber auch die Quellen- und Abenteuerbände von PG bewegen sich auf diesem sehr günstigen Preisniveau.


Eben, wie bereits auch schon erwähnt. Es geht hier nicht um ein Anfixen, die ganze Produktreihe ist sensationell günstig.

Offline Mondsänger

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #30 am: 3.08.2017 | 10:51 »
Neben den genannten Punkten wie Querfinanzierung, Auflagenhöhe, Druckkosteneinsparung, wenig Festangestellte etc. könnte die Preispolitik auch strategische Ziele wie Marktdurchdringung, Branding und cross-marketing unterstützen. Wie auch hier schonmal gesagt. werden viele Leute bei einem niedrigen Preis eher zugreifen, als bei dem ansonsten marktüblichen 50€. Zusammen mit der soliden Präsenz im Brettspielmarkt und den starken IPs der RPGs können ggf. neue Käufer requiriert werden, so dass sich diese Politik mittelfristig auszahlen könnte. Pointiert gesagt: Wenn meine Produkte billiger sind als die der Konkurenz, etablierte und bekannte Marken haben und in jedem Brettspielladen vorrätig sind, dann baue ich meine Marktmacht auf Kosten der Konkurenz aus.

 
Hans Hermann Lohenstein
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Offline Der Nârr

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #31 am: 3.08.2017 | 10:59 »
Hat jemand mal in einem Interview o.ä. nachlesbar einfach nachgefragt, wie bzw. wieso so günstige Produkte angeboten werden?

Vielleicht hat es ja auch damit zu tun, dass man vielen der freien Mitarbeitern auch nur wenig zahlt (unter den üblichen Preisen) und man darum auch keine "Vollpreise" für die Bücher nehmen möchte. ::)

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Pyromancer

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #32 am: 3.08.2017 | 11:09 »
Fiktives Beispiel:
Fixkosten für die Erstellung des Regelwerk (Text, Illustrationen, Lektorat, Layout, etc.): 30.000 €

Druckkosten für 1.000er Auflage: 5.000 €
Verkaufspreis: 50 €. Break-even bei 700 verkauften Regelwerken. Gewinn bei Verkauf der kompletten Auflage: 15.000 €.

Druckkosten für 10.000er Auflage: 20.000 €
Verkaufspreis: 20 €. Break-even bei 2.500 verkauften Regelwerken. Gewinn bei Verkauf der kompletten Auflage: 150.000 €


Offline Darius der Duellant

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #33 am: 3.08.2017 | 11:22 »
Fragt doch einfach mal SirDoom.
Ich meine mich zu erinnern, dass er mehrmals erwähnt hat, dass sich die "Nice Price" Politik auszahlt.
Ich sehe auch nicht warum Pegasus bei Shadowrun querfinanzieren müsste.
Das GRW ist mittlerweile in der fünften Auflage im Laden; da lässt sich der Fixkostenanteil am Preis pro Buch schon deutlich weiter senken als bei Läden die die Kosten für Lizenz, Lektorat, Übersetzung und Redaktion (die unabhängig von der Menge an verkauften Werken anfallen) auf vielleicht 1000-2000 Bücher insgesamt verteilen müssen.


/edit:
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Offline Kreggen

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #34 am: 3.08.2017 | 11:54 »
Ich vergleiche gerne mal die Austellerfläche von Pegasus mit denen von Ulisses oder Uhrwerk auf der SPIEL.



Gelb = Pegasus, Blau = Ulisses, Türkis = Uhrwerk

Alleine das zeigt schon, wer das nötige Kleingeld zur Querfinanzierung hat. Bei Pegasus macht's die Masse.
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Offline Boba Fett

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #35 am: 3.08.2017 | 12:01 »
Bei Pegasus macht's die Masse.

Das erinnert mich an eine Sledge Hammer Folge...

"Ihr tauscht Geldscheine und gebt für jeden 50er einen Hunderter zurück? Das ist doch Falschgeld, das kann sich nicht rechnen!"
"Nein, Du verstehst das nicht, die Menge macht den Gewinn aus!"

(was natürlich in keinerlei Bezug zu Ulisses oder Pegasus steht...!!!)
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline KhornedBeef

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #36 am: 3.08.2017 | 12:42 »
Das erinnert mich an eine Sledge Hammer Folge...

"Ihr tauscht Geldscheine und gebt für jeden 50er einen Hunderter zurück? Das ist doch Falschgeld, das kann sich nicht rechnen!"
"Nein, Du verstehst das nicht, die Menge macht den Gewinn aus!"

(was natürlich in keinerlei Bezug zu Ulisses oder Pegasus steht...!!!)
Mich erinnert das an Joseph Hellers "Catch 22". Dieses brilliante, brilliante Buch. Einer der Charaktere macht im Grunde das gleiche...mit Gewinn
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Offline Der Nârr

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #37 am: 3.08.2017 | 13:37 »
Das war bei uns vor Jahren Running Gag im Rollenspiel... Der Händler verkauft Heiltränke zum halben Preis. Wie macht er dann noch Gewinn? Er verkauft einfach dopppelt so viel... Funktioniert natürlich nicht bei begrenzten Mengen. Wenn man eh nur 3 Heiltränke im Regal hat macht es keinen Sinn, die günstiger anzubieten.

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Offline Silent

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #38 am: 3.08.2017 | 13:41 »
Dazu kann man wohl nur folgendes zitieren:

http://www.giantitp.com/comics/oots0135.html
>Werbefläche zu vermieten<

Offline Der Nârr

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #39 am: 3.08.2017 | 13:59 »
Herrlich. Hoffen wir, dass es Pegasus so gerade *nicht* geht ;).
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Swafnir

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #40 am: 3.08.2017 | 14:25 »
SR4 > hätte ich zu einem normalen preis nicht gekauft

7te See > hätte ich zu einem normalen Preis nicht gekauft

Cthulhu > hab ich für mich gesagt: Hab genug davon. Der sensationelle Preis hat mich wieder angefixt.

Mit "normalen" Preisen wäre mein Umsatz bei Pegasus minimal. So nehm ich egentlich jeden Monat was in unserem RPG-Laden mit oder bestelle noch was von Pegasus dazu, wenn ich beim Sphaerenmeister was hole.


Offline D. M_Athair

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #41 am: 3.08.2017 | 15:33 »
Neben den genannten Punkten wie Querfinanzierung, Auflagenhöhe, Druckkosteneinsparung, wenig Festangestellte etc. könnte die Preispolitik auch strategische Ziele wie Marktdurchdringung, Branding und cross-marketing unterstützen. Wie auch hier schonmal gesagt. werden viele Leute bei einem niedrigen Preis eher zugreifen, als bei dem ansonsten marktüblichen 50€. Zusammen mit der soliden Präsenz im Brettspielmarkt und den starken IPs der RPGs können ggf. neue Käufer requiriert werden, so dass sich diese Politik mittelfristig auszahlen könnte. Pointiert gesagt: Wenn meine Produkte billiger sind als die der Konkurenz, etablierte und bekannte Marken haben und in jedem Brettspielladen vorrätig sind, dann baue ich meine Marktmacht auf Kosten der Konkurenz aus.
Schön gesagt. In die Richtung gehen meine Überlegungen auch.



Wobei ich mich selbst gegen die Pegasus-Billigware entschieden habe.

1) Shadowrun und 7te See finde ich als Spiele nicht gut. Das, was die deutsche Redaktion aus Cthulhu macht, gefällt mir auch eher nicht.
Die Spiele bedienen zudem insgesamt ne bestimmte Vorstellung von Rollenspiel, die mit Vielfalt wenig zu tun hat.

2) Ich will weder die Spiele noch die Preispolitik unterstützen. Letzteres weil es die Preiserwartung bei der potentiellen RSP-Kundschaft kaputt macht und Otto-Normalspieler gar keine Vorstellung davon hat, was faire Produktion kostet bzw. kosten würde.

3) Mein Regalplatz ist wertvoll. Ich stelle da lieber Zeug rein, der sich an Spielerinteressen und nicht Leser- oder Sammlerinteressen orientiert.

4) Auch billige Ware kostet Geld. Geld, das ich anderweitig sinnvoller ausgeben kann.

5) Kunden- und Markenbindung in Bezug auch Kram, der meine Qualitätskriterien nicht erfüllt, finde ich nicht gut. (Und auch wenn es "nur" meine Kriterien sind, so kann ich sie doch allgemeingültig und designtheoretisch begründen. Sie sind also alles andere als willkürlich oder bloßes Geschmacksempfinden.)

6) Es gibt so viele interessantere, kreativere Sachen für die ich lieber Geld ausgebe. Wenn Geld ne Rolle spielt, dann reicht mir ggf. das PDF.

7) Und: Ich finde das Geschäfts-Modell ethisch durchaus fragwürdig, auch wenn es leigitim ist.
« Letzte Änderung: 3.08.2017 | 15:35 von D. Athair »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Mondsänger

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #42 am: 3.08.2017 | 15:58 »

1) Shadowrun und 7te See finde ich als Spiele nicht gut. Das, was die deutsche Redaktion aus Cthulhu macht, gefällt mir auch eher nicht.
Die Spiele bedienen zudem insgesamt ne bestimmte Vorstellung von Rollenspiel, die mit Vielfalt wenig zu tun hat.

2) Ich will weder die Spiele noch die Preispolitik unterstützen. Letzteres weil es die Preiserwartung bei der potentiellen RSP-Kundschaft kaputt macht und Otto-Normalspieler gar keine Vorstellung davon hat, was faire Produktion kostet bzw. kosten würde.

3) Mein Regalplatz ist wertvoll. Ich stelle da lieber Zeug rein, der sich an Spielerinteressen und nicht Leser- oder Sammlerinteressen orientiert.

4) Auch billige Ware kostet Geld. Geld, das ich anderweitig sinnvoller ausgeben kann.

5) Kunden- und Markenbindung in Bezug auch Kram, der meine Qualitätskriterien nicht erfüllt, finde ich nicht gut. (Und auch wenn es "nur" meine Kriterien sind, so kann ich sie doch allgemeingültig und designtheoretisch begründen. Sie sind also alles andere als willkürlich oder bloßes Geschmacksempfinden.)

6) Es gibt so viele interessantere, kreativere Sachen für die ich lieber Geld ausgebe. Wenn Geld ne Rolle spielt, dann reicht mir ggf. das PDF.

7) Und: Ich finde das Geschäfts-Modell ethisch durchaus fragwürdig, auch wenn es leigitim ist.

Ich nehm mal kurz zu den Entgegnungen Stellung :-D

1) Ich persönlich habe kein 7te See Buch gekauft. Von SR habe ich nur das GRW 5te Edition damals für ne Runde gekauft in der ich gespielt habe. Cthulhu habe ich tatsächlich fast alles mit der Zeit gekauft. Entweder aus Sammelleidenschaft oder aus dem "Och, kost ja nix." Grund. Wahrscheinlich geht es anderen Spielern mit den anderen Marken so wie mir mit Cthulhu. Aus rein persönlichem Interesse: Was genau stört dich an der aktuellen Entwicklung der Spiele (bestimmte Vorstellung / Vielfalt)?

2) Ich unterstütze die Spiele gern, da ich einige Freunde habe die keine englischen Werke kaufen oder lesen (können/wollen), da ist mir eine thematische Breite persönlich sehr lieb, da ich nix selbst übersetzen muss. Außerem mag  ich Cthulhu und - mit Abstrichen - SR auch. Ich denke außerdem, dass dem RPG Käufer bei der Auswahl an Büchern schon auffällt, das Pegasus eine Ausnahme darstellt und die Abstriche in den Nicht-GRWs (bei Cthulhu Abenteuerbänden vor allem die Papierqualität) zeigen auch deutlich warum

3) Kann man so sehen. Absolut legitim.

4) Da "sinnvoll" immer subjektiv ist, auch hier kein Widerspruch. Für mich persönlich ist beispielsweise Material für Cthulhu sinnvoller als das x.te System das ich zwar gerne spielen würde, aber keine Zeit/Mitspieler finde.   

5) Den Punkt verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Würde mich freuen, wenn du Lust hättest das etwas detaillierter zu erklären.

6) Auch hier sehe ich den Punkt. Komt denke ich wieder darauf zurück, wofür man sein Geld gerne ausgibt. Ich kaufe neben Pegasus-Produkten auch viele andere Sachen im print oder in PDF Form, unterstütze aber gerne mein Lieblingssystem "mit den Füßen".

7) Ethisch fragwürdig in der gleichen Weise wie jede Form von Marktmacht gegen kleinere Mitbewerber fragwürdig ist?
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Offline ArneBab

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #43 am: 3.08.2017 | 17:58 »
Das mit den Aufl.zahlen kann man doch recht einfach selbst prüfen: auf irgendeine Book-on-demand-Seite gucken, Einstellungen vornehmen und schauen, was einem ein (2, 10, 100) Buch kostet. Da ist man schnell bei der Hälfte pro Buch angekommen. (Epubli: 50% Rabatt ab 1000 Stück.)
Schau mal statt auf print-on-demand auf richtigen Druck. Wer print-on-demand gewohnt ist, überschätzt völlig, wie günstig echter Druck ist. Bei einem DinA5-Softcover, Vollfarbe, liegen 1000 Bücher mit 384 Seiten bei nur 4,50€ pro Buch, und 10000 Bücher bei gerade mal 1,36€!

Beleg: Buch / Abizeitung » Buch DIN A5 hoch, 148x210 mm, Soft- / Hardcover.

(deswegen sind übrigens auch ebooks nicht billiger als gedruckte Bücher: Die Druckkosten spielen bei Auflagen über 5000 kaum mehr eine Rolle. Und ein typisches Taschenbuch muss mindestens 5000 mal gekauft werden, damit die Herstellungskosten für den Inhalt gedeckt werden können)
« Letzte Änderung: 3.08.2017 | 18:51 von ArneBab »
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
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Offline vanadium

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #44 am: 3.08.2017 | 18:27 »
Schau mal statt auf print-on-demand auf richtigen Druck.

Wieso zahlt man dann 50,- € für ein RPG Buch? (Klar, die Aufl. dürfte nicht bei 5000 liegen - aber günstiger müsste es dann doch gehen...)
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Pyromancer

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #45 am: 3.08.2017 | 18:34 »
Wieso zahlt man dann 50,- € für ein RPG Buch? (Klar, die Aufl. dürfte nicht bei 5000 liegen - aber günstiger müsste es dann doch gehen...)

Geht ja auch, Pegasus macht's für 20. Ich hab weiter oben ja mal ein fiktives Beispiel durchgerechnet:

Fiktives Beispiel:
Fixkosten für die Erstellung des Regelwerk (Text, Illustrationen, Lektorat, Layout, etc.): 30.000 €

Druckkosten für 1.000er Auflage: 5.000 €
Verkaufspreis: 50 €. Break-even bei 700 verkauften Regelwerken. Gewinn bei Verkauf der kompletten Auflage: 15.000 €.

Druckkosten für 10.000er Auflage: 20.000 €
Verkaufspreis: 20 €. Break-even bei 2.500 verkauften Regelwerken. Gewinn bei Verkauf der kompletten Auflage: 150.000 €

Offline ArneBab

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #46 am: 3.08.2017 | 18:54 »
Geht ja auch, Pegasus macht's für 20. Ich hab weiter oben ja mal ein fiktives Beispiel durchgerechnet:
Und du hast mit 30k für die Erstellung des Inhaltes verdammt günstig kalkuliert. Ich gehe da ohne völlige Selbstausbeutung eher von 100k pro Buch aus. Deswegen beuten sich ja Rollenspielautoren so heftig aus: Zu geringe Auflagen, und die Druckkosten sind billiger als die Produktionskosten des Inhaltes.

Ich halte den Aufwand für die Erstellung eines guten Grundregelwerkes für weitaus höher als den Aufwand für das Schreiben eines guten Romans, deswegen dürften es sogar noch mehr als 100k sein — aber halt bei der Qualifikation angemessenem Lohn.

Die geringen Preise haben übrigens einen großen Vorteil: Bei der Annahme, dass es nur eine begrenzte Zahl Rollenspieler gibt, reduziert das die Vielfalt auf dem Rollenspielmarkt (kleine Verlage können das nicht), so dass über Erweiterungsbände das Geld wieder reinkommen kann — oder halt, wie Leonidas schreibt, dadurch, dass statt einem Buch pro Runde jetzt 4-5 Bücher pro Runde gekauft werden. Also die Anzahl der Bücher pro Spiel-Stunde erhöht wird.

Ob größtmögliche Vielfalt für den Rollenspiel-Markt und die Rollenspiel-Gemeinschaft gut ist, kann ich selbst nicht sicher sagen. Das habe ich schon für mein eigenes freies Rollenspiel mehrfach kritisch hinterfragt: Warum noch ein Rollenspielsystem?

Daher bin ich auch nicht sicher, wie ich zu der Preispolitik stehen soll. Ein paar Standard-Rollenspiele zu haben, die alle kennen und gerne spielen, hat auch Vorteile, z.B. für die Rundensuche.
« Letzte Änderung: 3.08.2017 | 19:03 von ArneBab »
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
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Offline Koronus

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #47 am: 3.08.2017 | 19:12 »
Nun auch wenn sie so viel drucken können, muss man bei Pegasus noch ein paar Dinge beachten.
1. Die Autoren daran arbeiten für fast nix.
2. Auch wenn sie die Buchreihen in den schwarzen Zahlen haben, haben sie fast kein Geld für sonstigen Support.
3. Sie verdienen daran, dass jede Gruppe für mindestens jeden ein GRW hat, Leute da nicht groß nachdenken und man aufgrund des Preises verlockt wird so gut wie jede der  bislang 5 (!) vorhandenen Auflagen des GRW zu kaufen um immer das aktuellste Griffbereit zu haben.

Damit allerdings mehr Geld für sonstiges vorhanden ist, wollen schon einige Fans, dass Pegasus den Preis für das Minigrw von 10€ auf 20€ erhöht und die Hardcover Bücher 25€ pro Buch kosten sollen.
"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Pyromancer

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #48 am: 3.08.2017 | 19:22 »
Und du hast mit 30k für die Erstellung des Inhaltes verdammt günstig kalkuliert.
Die konkrete Zahl war ja blind geschätzt und rein fiktiv. Aber wenn man von der (realistischen) Annahme ausgeht, dass der Kerntext und die Spieltests quasi NICHTS kosten (ein paar Belegexemplare und ein Taschengeld vielleicht, wenn's hoch kommt), Lektorat nur rudimentär oder unbezahlt stattfindet, und einzig Layout und Illustrationen ECHTES Geld kosten, dann kommt das für das eine oder andere real existierende Rollenspiel-Regelwerk bestimmt schon grob hin.

Ich halte den Aufwand für die Erstellung eines guten Grundregelwerkes für weitaus höher als den Aufwand für das Schreiben eines guten Romans, deswegen dürften es sogar noch mehr als 100k sein — aber halt bei der Qualifikation angemessenem Lohn.
Zustimmung. Aber den "angemessenen" Lohn zahlt in der Realität halt (fast?) keiner.

Offline Darius der Duellant

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #49 am: 3.08.2017 | 19:22 »
Und du hast mit 30k für die Erstellung des Inhaltes verdammt günstig kalkuliert. Ich gehe da ohne völlige Selbstausbeutung eher von 100k pro Buch aus. Deswegen beuten sich ja Rollenspielautoren so heftig aus: Zu geringe Auflagen, und die Druckkosten sind billiger als die Produktionskosten des Inhaltes.

Ich halte den Aufwand für die Erstellung eines guten Grundregelwerkes für weitaus höher als den Aufwand für das Schreiben eines guten Romans, deswegen dürften es sogar noch mehr als 100k sein — aber halt bei der Qualifikation angemessenem Lohn.

?[/url]

Bei Pegasus spielt in die Preisgestaltung dann evtl. noch mit rein dass die zum Großteil "nur" Übersetzen müssen, anstatt das komplette Werk von der Pike an zu schreiben.
Wobei das auch nicht billig ist.
Was die Marktdurchdringung angeht:
Die Existenz von Big Playern hilft die Community am leben zu halten, niemand ist geholfen wenn der Markt vorrangig aus kleinstsystemen besteht für die man keine Mitspieler findet und die nach nem Jahr im Orkus verschwinden.
Ist ein bisschen wie Linux, da gibts auch deutlich mehr Distris als nötig.

Vielleicht müssen Kleinverlage auch anderweitig umstellen.
PDF-only wäre für manche eventuell die sinnvollere Lösung für den Anfang.
Bei genug Nachfrage kann man immer noch Druckwerke als Sammleroption anbieten.
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