Warum ich gegen "Einheitsbrei-RPG" bin ist einfach: Weil ich sehr viele Systeme und Settings, darunter die "beiden großen in D" einfach nur Schrottig finde. Wenn das also "wegen dem Erhalt der Szene" alles währe was im "Rollenspiel-Sozialismus" existiert - [...]
Oder Video wo VHS sich durchsetzte weil es "die Wünsche des Verbrauchers" erfüllt hat (es war nicht das technisch beste System).
Fehlannahmen des Liberalismus (Willensfreiheit, mündiges Individuum) ik hör dir trapsen;
In Verbindung mit Nichtberücksichtigung von Marketing (insbesondere Promotion/Werbung);
Plus der irrigen Annahme der Freie Markt würde gegen (Quasi-)Monopole helfen.
VHS ist für den ganzen Kram ein ziemlich gutes Beispiel. Mit der bestmöglichen Bedienung des Kundennutzens hatte VHS nämlich nichts zu tun.
(Und das soll es dann auch gewesen sein mit Ausflügen in SC-Gefilde.)
40 € für ein Rollenspielprodukt sind die Grenze, ab der ich normalerweise nix mehr kaufe. Das mag irrational sein, aber so ist es. Diese Pegasus-Angriffswelle mit den ganzen 20€ Produkten (oder Abenteuerbände für 10€) habe ich entsprechend zu unterstützen versucht und ordentlich eingekauft. Für mich sind die Rollenspielbücher Nutzbücher, und ab 40 Euro traue ich mich nicht mehr so recht, sie durch die Benutzung abzuschrackeln. Andererseits sind mir 40€, die nur im Schrank stehen, auch zu doof. Für günstigere Produkte nehme ich auch gerne qualitative Abstriche in Kauf, also zum Beispiel reine Schwarz-Weiß-Sachen oder Softcover oder so.
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Habt ihr auch eine Schmerzgrenze?
Ja, es gibt preisliche Schmerzgrenzen. Wobei die abhängig sind vom erwarteten Nutzen bzw. von der gebotenen Leistung. Kurz: Meinen Qualitätskriterien.
Alles, was über 60 EUR hinausgeht muss schon sehr viele meiner "Sonderwünsche" (Begriff steht für Dinge, die dem Groß der Kunden nicht so wichtig zu sein scheint) bedienen. Dazu gehören: Layout, Papier- und Materialqualität, gestalterischer/künsterlischer Ausdruck und Eigen-Sinn, Bindung, Transportwege, Lohnfairness, Format, ...
Preislich gibt es bei mir aber auch "Untergrenzen". Die "Pegasus-Angriffswelle" habe ich daher Komplett und konsequent boykottiert und anderen aktiv und vielfach vom Kauf abgeraten.
Zum einen, weil ich die Sachen - mit tendenziellen Ausnahmen von Cthulhu - für inhaltlich (v.a. regelseitig) schlecht halte und eine weite Verbreitung der Spiele nicht für wünschenswert halte. Auch hier mit tendenziellen Ausnahmen bei Cthulhu.
Zum anderen finde ich die Botschaft an die Kunden, dass "gut aussehende RSP-Sachen nicht mehr als 20 EUR kosten müssen" schädlich. Da werden nicht nur Sachen unter Wert verkauft, sondern es wird auch vermittelt, die Sachen wären nicht wert.
"Qualitative Abstriche" für günstigere Preise nehme ich nicht gern in Kauf. Wobei S/W-Druck da für mich definitiv nicht drunter fällt.
Für mich sind S/W-Illus häufig wertiger als "Vollfarbe".
Aber im Grunde kann diese angeblich so schlimme Zersplitterung allen Seiten schnurzegal sein.
Außer den Verlagen, die zunehmend mit Hobby-Projekten, welche die ihre Produkte ggf. sogar "sponsorn" oder gemeinnützigen Vereinen, ... konkurrieren .
Und den Spielern, die "ihr System" unterstützt sehen wollen und nicht auf die nächste Sau umsatteln wollen, die vielleicht auch nur kurzfristig durchs Dorf getrieben wird. Die Schnellebigkeit der Produktion ist jedenfalls nichts, was ich hilfreich finde.
Oder: Ich finde die Entwicklung hin zu "Strohfeuer-Spielen" (kurzer Hype, schnelles Verblassen) durchaus ungünstig. Uhrwerk-Kram werde ich nur dann noch erwerben, wenn mir a) ggf. das GRW reicht oder b) der "Backkatalog" die Teile einer Spiellinie verfügbar hat, die ich unbedingt will.
Legend of the Five Rings und
13th Age waren mir da eine Lehre.