Autor Thema: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?  (Gelesen 28850 mal)

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Offline D. M_Athair

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #125 am: 13.08.2017 | 10:58 »
Da wäre halt interessant zu wissen, ob Amazon in relevanter Größenordnung Leute auf das Hobby aufmerksam macht oder ob die Kunden nur aus Bequemlichkeit da bestellen und den Rollenspielkram - würde er dort nicht angeboten - wo anders erwerben würden.
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Offline Roland

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #126 am: 13.08.2017 | 11:38 »
Ich gehe nicht davon aus, dass Online-Händler allein durch ihre Präsenz irgendeinen wesentlichen Beitrag zur Neugewinnung von Rollenspielern leisten. Neue Rollenspieler werden vor allem von anderen Rollenspielern rekrutiert. Vielleicht tragen wir etwas zur Vergrößerung des Marktes bei.
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Offline Illadrion

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #127 am: 13.08.2017 | 11:41 »
Sich da auf den Standpunkt "$50=50€" zu stellen ist ein ganz schwaches Argument, weil die $50 nur eine Zeichenfolge auf dem Buchdeckel sind die mit der Marktrealität nichts, aber auch gar nichts zu tun haben.

Die Preisfindung läuft aber wohl eher so ab, dass man sich fragt, was Fans bereit zu zahlen sind. Und das ist bei D&D wahrscheinlich durchaus mehr als bei anderen unbekannteren Rollenspielen.

Regionale Preisdifferenzen gibt es eigentlich immer, siehe die Preise von Computerspielen bei Steam im Vergleich zwischen Deutschland und Brasilien oder Russland.

Offline Megavolt

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #128 am: 13.08.2017 | 12:22 »
Ums mal zu konkretisieren:

40 € für ein Rollenspielprodukt sind die Grenze, ab der ich normalerweise nix mehr kaufe. Das mag irrational sein, aber so ist es. Diese Pegasus-Angriffswelle mit den ganzen 20€ Produkten (oder Abenteuerbände für 10€) habe ich entsprechend zu unterstützen versucht und ordentlich eingekauft. Für mich sind die Rollenspielbücher Nutzbücher, und ab 40 Euro traue ich mich nicht mehr so recht, sie durch die Benutzung abzuschrackeln. Andererseits sind mir 40€, die nur im Schrank stehen, auch zu doof. Für günstigere Produkte nehme ich auch gerne qualitative Abstriche in Kauf, also zum Beispiel reine Schwarz-Weiß-Sachen oder Softcover oder so.

Die Hochpreisigkeit der Pathfinder-Produkte hat u.a. dazu geführt, dass ich das einfach nicht gekauft habe, trotz Interesse.

Habt ihr auch eine Schmerzgrenze?

40 Euro sind 80 Mark, ey!  ~;D
« Letzte Änderung: 13.08.2017 | 12:24 von Megavolt »

Offline ArneBab

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #129 am: 13.08.2017 | 12:26 »
Habt ihr auch eine Schmerzgrenze?
50€ sind schon ganz schön viel. Da denke ich dreimal drüber nach. 30€ zahle ich dagegen einfach aus Interesse. Und unter 20€ kaufe ich auch mal ein PDF, das ich lesen will. Unter 5€ kaufe ich auf drive-through-rpg einfach so, weil’s interessant klingt, selbst wenn ich es größtenteils überfliege und hoffe, dass ich vielleicht mal Inspiration drin finde.
« Letzte Änderung: 13.08.2017 | 12:28 von ArneBab »
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Arlecchino

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #130 am: 13.08.2017 | 12:44 »
40-50€ sind auch bei mir in der Regel Schmerzgrenze. Ich gebe aber auch nicht jeden Monat was fürs Hobby aus. Generell stöbere ich alle paar Monate durch Drivethru oder andere Onlinedienste und greif ab, was günstig an PDFs hergeht und halbwegs interessant klingt.

Für aktiv bespielte Systeme ist dann alle paar Monate auch ein Settingband oder Regelwerk drin. Manchmal, wenns mit mir durchgeht, gleich mehr Zeugs auf einmal. Muss ich aber schon nen guten Monat erwischen, ein Angebot muss mich locken oder der itch muss groß sein, jetzt unbedingt viel Neues zu lesen / zu spielen.

Offline Roland

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #131 am: 13.08.2017 | 13:01 »
Habt ihr auch eine Schmerzgrenze?

Nicht wirklich. Mir kommts auf das Preis-/Leistungsverhältnis an.
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Offline YY

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #132 am: 13.08.2017 | 13:17 »
50€ sind schon ganz schön viel. Da denke ich dreimal drüber nach. 30€ zahle ich dagegen einfach aus Interesse. Und unter 20€ kaufe ich auch mal ein PDF, das ich lesen will. Unter 5€ kaufe ich auf drive-through-rpg einfach so, weil’s interessant klingt, selbst wenn ich es größtenteils überfliege und hoffe, dass ich vielleicht mal Inspiration drin finde.

Bei mir ist es fast schon umgekehrt.
Ich nehme selbst geschenkt i.d.R. nichts, von dem ich nicht denke, dass ich es in irgendeiner Form brauchen kann.
Trotzdem sammelt sich irgendwie doch diverser Scheiß an, den ich alle paar Jahre recht radikal reduziere. Oder Systeme werden überflüssig/abgelöst und haben zu wenig Nostalgiefaktor, um sie zu behalten.

Wenn ich dagegen der Meinung bin, etwas sinnvoll nutzen zu können, ist mir der Preis in einem halbwegs vernünftigen Rahmen egal. Da zahle ich dann auch mal recht viel für einen alten Schinken oder lege mir auf einen Schlag ein System großteils komplett zu.
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Offline Feuersänger

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #133 am: 13.08.2017 | 14:48 »
Ich überlege mir auch nach wie vor jeden Kauf genau, egal ob er nun 5 oder 50 kosten soll. Das ist bei mir ein bißchen wie bei der Kriegsgeneration, die bis heute kein Brot wegschmeissen kann -- ich pflege in vielen Bereichen immer noch die gleiche Fiskaldisziplin wie als armer Student. Manchmal zwinge ich mich regelrecht, mit diesen Gewohnheiten zu brechen:
Mein größter überflüssiger Luxus, den ich mir je im Rolli-Bereich gegönnt habe, war das Coriolis-Bundle von Fria Ligan im Kickstarter mit allem möglichen Pipapo für ca 80€, obwohl mir da schon beim Kauf klar war, dass ich es womöglich nie, zumindest aber nicht zeitnah bespielen werde.
Gefolgt von einer HeroForge-Miniatur für unterm Strich 37€, die zwar auch Luxus, aber nicht ganz so überflüssig ist, weil die ja jede Woche zum Einsatz kommt.

Aber die 150€ für D&D nach deutscher Kalkulation die wären mir nach wie vor definitiv zu teuer für eine Grundausstattung, auch im Hinblick darauf was man dafür bekommt, im Vergleich zu beispielsweise dem PF CRB+Bestiary -- Hardcover 90€, Softcover 45€!! -- und das auch noch aus dem gleichen Hause. 
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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #134 am: 13.08.2017 | 14:52 »
Coriolis-Bundle von Fria Ligan im Kickstarter mit allem möglichen Pipapo für ca 80€, obwohl mir da schon beim Kauf klar war, dass ich es womöglich nie, zumindest aber nicht zeitnah bespielen werde.

Wenn du dafür schon nicht in den Ruhrpott ziehst, könntest du als Minimallösung ja wenigstens aufs Treffen kommen...  ;D
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Offline Feuersänger

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #135 am: 13.08.2017 | 14:55 »
Wenn du dafür schon nicht in den Ruhrpott ziehst, könntest du als Minimallösung ja wenigstens aufs Treffen kommen...  ;D

Mal sehen ^^
Gerade komm ich vom Collis Clamat, dagegen zieht das Forentreffen leider den Kürzeren. ;)
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Offline YY

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #136 am: 13.08.2017 | 14:59 »
Ja, habs gelesen...

Es gab ja dieses Mal auch schon eine Coriolis-Runde, aber die musste ich selbst auslassen - das Treffen ist einfach zu kurz  ;D



Und damit zurück zum regulären Programm  :)
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Offline mattenwilly

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #137 am: 13.08.2017 | 15:37 »
Warum ich gegen "Einheitsbrei-RPG" bin ist einfach: Weil ich sehr viele Systeme und Settings, darunter die "beiden großen in D" einfach nur Schrottig finde. Wenn das also "wegen dem Erhalt der Szene" alles währe was im "Rollenspiel-Sozialismus" existiert - würde ich über die "Mauer" machsen und "zum Kapitalistischen Klassenfein" fliegen (also meine Regelwerke als PDF aus den USA kaufen - wie heute schon) und oder als Samizdat kursieren lassen. Ehe ich DSA/Shadowrun/WoD spiele schaue ich mir nen alten Beate Uhse Porno auf VHS an. Beide male fühl ich mich nachher etwas schmierig-schuldig aber einmal wenigsten befriedigt.

Vielfalt und Konkurenz ist in den meisten Bereichen das einzige was gute Produkte und Fortschritt liefert. Klar, da gehen dann Bereiche und Unternehmen unter - siehe weite Teile der dt. Kameraindustrie die auch "Einheitsbrei wie bei Oma" kochte und von den Asiaten plattgewalzt wurde. Weil der Kunde eben so was wie Autofokus und Halbautomatiken wollte und Canon/Nikon lieferten (Es waren echt nicht die Preise die den Unterschied machten). Oder Video wo VHS sich durchsetzte weil es "die Wünsche des Verbrauchers" erfüllt hat (es war nicht das technisch beste System).

Und genau so sollte es auch im Kulturbereich (oder allen anderen nicht zum direkten Überleben notwendigen Bereichen) sein. Anbieten und den Konsumenten entscheiden lassen. JA, auch wenn das dann "PigBrother" und "Saufball" als Fernsehprogramm bedeutet, Shakespear (oder eben DSA) sind nicht lebensnotwendig dürfen also auch Untergehen wenn sie nicht genug Interesse finden. Samsung baut ja auch keine Kameras mehr.
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline ArneBab

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #138 am: 13.08.2017 | 21:33 »
Warum ich gegen "Einheitsbrei-RPG" bin…
Hier hat niemand gesagt, dass du DSA spielen musst, obwohl andere Systeme für dich viel besser sind. Bitte hör auf, wiederholt diesen Strohmann aufzumachen und geh darauf ein, was Leute wirklich sagen.

Es geht darum, ob wenn ein anderes System eben nicht viel besser ist, sondern mir nur ähnlich gut gefällt wie DSA, ich mich dann eher für DSA entscheide, weil es da viel mehr Leute gibt, mit denen ich es spielen kann, und weil ich weiß, dass das langfristig für die Rollenspiel-Szene besser ist. Wenn andere Rollenspiele mir viel mehr Spielspaß bieten als DSA, und ich da eine Runde finde und auch erwarte, mit der Entscheidung weiterhin eine Runde zu haben (egal ob mit dem System oder einem anderen), dann spiele ich logischerweise andere Rollenspiele.

Es geht hier höchstens darum, dass zu große Vielfalt eben alle Pleite gehen lassen kann, auch die besten. Weil sie in übersteigerter Konkurrenz ihre Substanz aufbrauchen (und die Kunden das nicht mitbedenken und am Ende dann blöd aus der Wäsche gucken, weil es gar keine professionell vertriebenen Rollenspiele in Deutschland mehr gibt). Das ist wie mit Friseurgeschäften, die alle nicht in der Lage sind, lebenswerte Löhne zu zahlen, weil es zu viele davon pro Straße gibt. Dadurch können auch die wirklich guten Friseure nicht langfristig von ihrer Arbeit leben.

(Samsung baut übrigens immernoch Kameras. Sie nennen sie jetzt nur Smartphones ☺)

Das Argument, das wirklich aufgemacht wird, ist: Wir brauchen kein zweites DSA. Ein neues Spiel muss wirklich Mehrwert liefern — inklusive der Überlegung, welchen Einfluss der Wechsel zu diesem Spiel auf die gesamte Rollenspiel-Szene hat. Der übrigens sehr wohl positiv sein kann: Ich bereue keine meiner Runden Mechanical Dreams, und ich habe durch sie vieles darüber gelernt, wie tief Rollenspiel wirklich gehen kann.
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Offline Bildpunkt

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #139 am: 13.08.2017 | 22:08 »
Ums mal zu konkretisieren:

40 € für ein Rollenspielprodukt sind die Grenze, ab der ich normalerweise nix mehr kaufe. Das mag irrational sein, aber so ist es. Diese Pegasus-Angriffswelle mit den ganzen 20€ Produkten (oder Abenteuerbände für 10€) habe ich entsprechend zu unterstützen versucht und ordentlich eingekauft. Für mich sind die Rollenspielbücher Nutzbücher, und ab 40 Euro traue ich mich nicht mehr so recht, sie durch die Benutzung abzuschrackeln. Andererseits sind mir 40€, die nur im Schrank stehen, auch zu doof. Für günstigere Produkte nehme ich auch gerne qualitative Abstriche in Kauf, also zum Beispiel reine Schwarz-Weiß-Sachen oder Softcover oder so.

Die Hochpreisigkeit der Pathfinder-Produkte hat u.a. dazu geführt, dass ich das einfach nicht gekauft habe, trotz Interesse.

Habt ihr auch eine Schmerzgrenze?

40 Euro sind 80 Mark, ey!  ~;D

50 Euro plus 10 Versand wenn international. Darüber muss es mir a) wie auch schon unter 50 Euro notwendig inhaltlich gefallen und b) zudem schon wirklich was her machen, ich kaufe Rollenspielbücher auch wegen der Aufmachung  den Illus und dem Layout die das Settinggefühl im besten Fall unterstützen und die eigene Phantasie beflügeln solle/n, aber so Deluxeausgaben mit Kunstledereinband sind mir zuviel des Guten.

Das Problem ist eigentlich gar nicht das Geld sondern die Zeit das ganze zu bespielen, daher kaufe ich Settingbücher (wie zb bei DSA5) zunehmend auch als eine Art Fantasy-Sachbücher zum schmöckern (auch weil es aktuell zu wenig P.Rothfusses und J.VanderMeers auf der Welt gibt) ...
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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #140 am: 13.08.2017 | 23:06 »
Wenn mich etwas an Rollenspielprodukten interessiert, dann kauf ich es. Deluxe-Versionen müssen es nicht unbedingt sein, kommt dann immer aufs Preis-Leistungs-Verhältnis an. Dann gibt es auch immer wieder Projekte, die ich interessant und unterstützenswert finde, da leg ich dann auch gern mal etwas mehr Geld in den Topf, z.B. beim Magun-Kickstarter oder bei den System Matters Vorbestellaktionen.
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Offline Kreggen

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #141 am: 13.08.2017 | 23:18 »
Aktuelle Geschichte von heute ... ich habe heute alte Freunde besucht, mit denen ich bis ca. 2002 DSA3 gespielt habe. Jedenfalls haben wir in dieser Runde dann auf AD&D gewechselt, während ich in einer zweiten Runde auf DSA4 geswitcht habe. Die Freunde, mit denen ich dann AD&D spielte, haben alle ihre DSA-Sachen verkauft: Regelbände, Abenteuer, Hintergrund. Alles. Seitdem, also 15 Jahre, wurde "was anderes" gespielt. AD&D, Star Wars, Cthulhu Now. DSA4 bzw. 4.1 fanden in dieser Runde praktisch nicht statt. Nun hat der SL DSA5 entdeckt, gekauft, gelesen, seine Runde davon überzeugt und knapp 500 EUR für DSA5 (Regelbücher, Almanache, Karten, Musik, Rüstkammern etc. pp) wieder in den Topf geworfen. War es das wert? Ist es das wert? Für ihn und seine Runde: eindeutig ja. Die haben echt Spaß mit DSA5. Für mich? Nein. Ich möchte keine DSA mehr spielen, ich habe Spaß an anderen Systemen und Settings gefunden.
Jeder zahlt das, was es ihm wert ist. Ob das teuer ist, oder günstig, liegt völlig im Auge des Betrachters.
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Offline YY

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #142 am: 13.08.2017 | 23:21 »
Das Argument, das wirklich aufgemacht wird, ist: Wir brauchen kein zweites DSA.

Die Zersplitterung betrifft aber auch nur die großen Systeme - und da laufen die Trennlinien genau so zwischen den einzelnen Editionen (da aber zumindest bei den jeweils zwei aktuellsten Editionen schwer abhängig vom Zeitpunkt im Editionszyklus) wie zwischen verschiedenen Systemen.

Man kann sich jetzt lang und breit drüber streiten, wie viele große Systeme der Markt langfristig stützen kann, aber die gehen garantiert nicht alle gleichzeitig kaputt und dann gibts auf einmal gar nichts mehr.
Es heißt Mainstream, weil man damit eine große Zielgruppe erreichen kann - das kann gar nicht unbesetzt bleiben, zumal die Einstiegshürde bei geringer Konkurrenz nicht übermäßig hoch wäre.


Und bei dem kleinen Anteil derer, die von den großen zu irgendwelchen Randerscheinungen abwandern (oder diese wenigstens nebenher spielen) ist es auch wieder egal, von welchem großen System die kommen.

Wenn mehr Leute die großen Systeme spielen, ist auch der Anteil derer größer, die irgendwann mal über den Tellerrand schauen und bei den kleineren landen.
Aber im Grunde kann diese angeblich so schlimme Zersplitterung allen Seiten schnurzegal sein.
Wer spielen will, der findet was zum Spielen und der Großteil der Gründe, warum Leute langfristig mit dem Rollenspiel aufhören, hat mit der Verteilung der Systeme vor Ort so gut wie nichts zu tun.
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Offline D. M_Athair

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #143 am: 13.08.2017 | 23:45 »
Warum ich gegen "Einheitsbrei-RPG" bin ist einfach: Weil ich sehr viele Systeme und Settings, darunter die "beiden großen in D" einfach nur Schrottig finde. Wenn das also "wegen dem Erhalt der Szene" alles währe was im "Rollenspiel-Sozialismus" existiert - [...]
Oder Video wo VHS sich durchsetzte weil es "die Wünsche des Verbrauchers" erfüllt hat (es war nicht das technisch beste System).

Fehlannahmen des Liberalismus (Willensfreiheit, mündiges Individuum) ik hör dir trapsen;
In Verbindung mit Nichtberücksichtigung von Marketing (insbesondere Promotion/Werbung);
Plus der irrigen Annahme der Freie Markt würde gegen (Quasi-)Monopole helfen.

VHS ist für den ganzen Kram ein ziemlich gutes Beispiel. Mit der bestmöglichen Bedienung des Kundennutzens hatte VHS nämlich nichts zu tun.

(Und das soll es dann auch gewesen sein mit Ausflügen in SC-Gefilde.)


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[...]
Habt ihr auch eine Schmerzgrenze?
Ja, es gibt preisliche Schmerzgrenzen. Wobei die abhängig sind vom erwarteten Nutzen bzw. von der gebotenen Leistung. Kurz: Meinen Qualitätskriterien.
Alles, was über 60 EUR hinausgeht muss schon sehr viele meiner "Sonderwünsche" (Begriff steht für Dinge, die dem Groß der Kunden nicht so wichtig zu sein scheint) bedienen. Dazu gehören: Layout, Papier- und Materialqualität, gestalterischer/künsterlischer Ausdruck und Eigen-Sinn, Bindung, Transportwege, Lohnfairness, Format, ...

Preislich gibt es bei mir aber auch "Untergrenzen". Die "Pegasus-Angriffswelle" habe ich daher Komplett und konsequent boykottiert und anderen aktiv und vielfach vom Kauf abgeraten.
Zum einen, weil ich die Sachen - mit tendenziellen Ausnahmen von Cthulhu - für inhaltlich (v.a. regelseitig) schlecht halte und eine weite Verbreitung der Spiele nicht für wünschenswert halte. Auch hier mit tendenziellen Ausnahmen bei Cthulhu.
Zum anderen finde ich die Botschaft an die Kunden, dass "gut aussehende RSP-Sachen nicht mehr als 20 EUR kosten müssen" schädlich. Da werden nicht nur Sachen unter Wert verkauft, sondern es wird auch vermittelt, die Sachen wären nicht wert.

"Qualitative Abstriche" für günstigere Preise nehme ich nicht gern in Kauf. Wobei S/W-Druck da für mich definitiv nicht drunter fällt.
Für mich sind S/W-Illus häufig wertiger als "Vollfarbe".



Aber im Grunde kann diese angeblich so schlimme Zersplitterung allen Seiten schnurzegal sein.
Außer den Verlagen, die zunehmend mit Hobby-Projekten, welche die ihre Produkte ggf. sogar "sponsorn" oder gemeinnützigen Vereinen, ... konkurrieren .
Und den Spielern, die "ihr System" unterstützt sehen wollen und nicht auf die nächste Sau umsatteln wollen, die vielleicht auch nur kurzfristig durchs Dorf getrieben wird. Die Schnellebigkeit der Produktion ist jedenfalls nichts, was ich hilfreich finde.

Oder: Ich finde die Entwicklung hin zu "Strohfeuer-Spielen" (kurzer Hype, schnelles Verblassen) durchaus ungünstig. Uhrwerk-Kram werde ich nur dann noch erwerben, wenn mir a) ggf. das GRW reicht oder b) der "Backkatalog" die Teile einer Spiellinie verfügbar hat, die ich unbedingt will. Legend of the Five Rings und 13th Age waren mir da eine Lehre.
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Offline mattenwilly

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #144 am: 13.08.2017 | 23:50 »
Hier hat niemand gesagt, dass du DSA spielen musst, obwohl andere Systeme für dich viel besser sind. Bitte hör auf, wiederholt diesen Strohmann aufzumachen und geh darauf ein, was Leute wirklich sagen.

Es geht darum, ob wenn ein anderes System eben nicht viel besser ist, sondern mir nur ähnlich gut gefällt wie DSA, ich mich dann eher für DSA entscheide, weil es da viel mehr Leute gibt, mit denen ich es spielen kann, und weil ich weiß, dass das langfristig für die Rollenspiel-Szene besser ist. Wenn andere Rollenspiele mir viel mehr Spielspaß bieten als DSA, und ich da eine Runde finde und auch erwarte, mit der Entscheidung weiterhin eine Runde zu haben (egal ob mit dem System oder einem anderen), dann spiele ich logischerweise andere Rollenspiele.


Mal abgesehen das dieses weil ich weiß, dass das langfristig für die Rollenspiel-Szene besser ist genau das Sozialistische Einheits Rollenspiel bedeutet / sehr stark nach dem Stuss aus Drübenien klingt mit dem der "Sozialismus" drüben gerechtfertig wurde. Also eben dieser "Du MUSS x machen weil DAS KOLLEKTIV braucht das":

DIE Frage kann ich dir für MICH beantworten: NEIN!

Es gibt Systeme die ich um KEINEN Preis der Welt spiele. Auch nicht wenn sie "ähnlich gut" wie meine bevorzugten sind oder ich dadurch "mehr Spieler finde". Dazu gehören DSA (Gegenpart D&D), Mongoose/13Mann Traveller (Gegenpart MegaTraveller), WoD, Fate, 7th Sea (nichts ist fast genau so schlecht wie diese). System/Setting/Auftreten der Supporter/Auftreten der Fanatics sind bei diesen Dingern so sch... das ich eher das Rollenspiel aufgebe (Und auch schon Jahre ausgesetzt habe weil die Region mit einigen dieser System durchseucht war).

Zitat

Es geht hier höchstens darum, dass zu große Vielfalt eben alle Pleite gehen lassen kann, auch die besten. Weil sie in übersteigerter Konkurrenz ihre Substanz aufbrauchen (und die Kunden das nicht mitbedenken und am Ende dann blöd aus der Wäsche gucken, weil es gar keine professionell vertriebenen Rollenspiele in Deutschland mehr gibt). Das ist wie mit Friseurgeschäften, die alle nicht in der Lage sind, lebenswerte Löhne zu zahlen, weil es zu viele davon pro Straße gibt. Dadurch können auch die wirklich guten Friseure nicht langfristig von ihrer Arbeit leben.


Dann gehen eben die meisten RPG Verlage pleite bis nur noch so viele bleiben das es sich lohnt, nennt man Marktbereinigung. Oder so viele Verlage bis ggf. nur noch die "drei Hobby-Verlage" (also SJG, das deutsche Ding, Wem immer D&D gehört) die ja eh nur "nebenbei" Rollenspiele raus geben überig sind. Zwischen GURPS, D&D und dem dt. Kram ist da genug über.  Was vergleichbares zeichnet sich inzwischen bei Friseuren ab wo die "großen Ketten" überleben (und die kleinen Spezialisten für bestimmte Interessengruppen). Oder es gibt eben "nix professionelles" mehr und wir kaufen RPGs als Kindle eBooks im Self-Publishing. Wo ist das Problem, mach ich mit Büchern auch immer öfter und mit mehr Begeisterung als vieles was "renomierte Verlage" rausbringen so das das auch nichts negatives sein muss.

Überangebot, Kollaps, Neufindung hat es in diversen Branchen schon gegeben. Tulpen kann ich immer noch kaufen. https://de.wikipedia.org/wiki/Tulpenmanie. Wenn es genug Interessenten für etwas gibt wird sich ein Anbieter finden. Ggf. keiner der heutigen mehr (Ooooooooooooooooooh schaaaaaaaaaaaade) sondern ein neuer mit neuen Strukturen. Nennt sich Weiterentwicklung. Ist was positives auch wenn es kurzfristig mal wehtut,

Zitat

(Samsung baut übrigens immernoch Kameras. Sie nennen sie jetzt nur Smartphones ☺)


Nein, sie bauen nicht mal DIE selber. Wärend sie bis vor kurzen echte Kameras (nicht dieses Knipsdingerchen) gebaut haben. Serie NX waren interessante Systemkameras.

Zitat

Das Argument, das wirklich aufgemacht wird, ist: Wir brauchen kein zweites DSA. Ein neues Spiel muss wirklich Mehrwert liefern — inklusive der Überlegung, welchen Einfluss der Wechsel zu diesem Spiel auf die gesamte Rollenspiel-Szene hat. Der übrigens sehr wohl positiv sein kann: Ich bereue keine meiner Runden Mechanical Dreams, und ich habe durch sie vieles darüber gelernt, wie tief Rollenspiel wirklich gehen kann.

Warum soll ich mir überlegen müssen was ein Wechsel für  irgend einer magisch-mystischen "Szene" (die es zum Glück NICHT gibt - einiges was Anfang der 2000er hier in der Region Rollenspiel betrieben hat ist inzwischen zum Glück hinter Gittern oder im Entzug). MEIN Geld dient MEINEM Spass. Also muss ein anderes System nur MIR Freude machen. Das ist genau so wie ich mir keine Gedanken machen muss was ein Wechsel von Canon zu Sony für "den Systemkamera-Markt" (Der sehr viel mehr existiert als "die Rollenspiel-Szene") bedeutet. Sondern nur darüber was es für MICH und MEIN BUDGET bedeutet. (Okay, mit der 80D war die Frage vom Tisch - Dynamik passt jetzt bei Canon). Der Rest ist rein Sache der Anbieter, DIE müsste MICH überzeugen zu bleiben bzw. zu ihnen zu kommen. Wenn sie das (wie DSA) NICHT schaffen/mich aktiv vertreiben (Alvadingsda Runden waren da gut geeignet) ist das nur ein Problem der Anbieter. Auf einem offenen Markt wird es am Ende immer jemand geben der MEINEN Bedarf als Konsument deckt.
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline YY

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #145 am: 14.08.2017 | 00:05 »
Außer den Verlagen, die zunehmend mit Hobby-Projekten, welche die ihre Produkte ggf. sogar "sponsorn" oder gemeinnützigen Vereinen, ... konkurrieren .

Gut, ich hatte beim Schreiben des Satzes nur die Spielerschaft im Kopf.

Aber bei den wenigen großen Verlagen sehe ich nur sehr bedingt eine echte Konkurrenzsituation zu der Mehrzahl der Hobbyprojekte.
Die leisten immer noch Dinge, die ein kleines Grüppchen neben Arbeit und sonstigem Leben schlicht nicht auf die Reihe bekommen kann und andersrum bedienen die meisten Hobbyprojekte komplett andere Nischen/Zielgruppen wie die großen.
Im Mittelfeld fließt das dann ein Stück weit ineinander.


Die Schnelllebigkeit betrifft tatsächlich Teile der Spielerschaft, aber das ist aus meiner Perspektive auch zum großen Teil selbstverschuldet. Wer jeder neuen Sau nachrennt, darf sich hinterher nicht beschweren, wenn die Füße weh tun.
Ich kaufe auch mal neuen Kram, nur weil ich ihn ansprechend finde, aber genau so stehen bei mir viele Systeme aus den 90ern und frühen 2000ern im Regal - und wenn ich eine Runde aufziehe, dann stehen die erst mal alle auf Augenhöhe und es wird das passendste benutzt, nicht das neuste. Von expliziten Ausprobierrunden natürlich abgesehen.
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Offline D. M_Athair

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #146 am: 14.08.2017 | 01:22 »
Gut, ich hatte beim Schreiben des Satzes nur die Spielerschaft im Kopf.

Aber bei den wenigen großen Verlagen sehe ich nur sehr bedingt eine echte Konkurrenzsituation zu der Mehrzahl der Hobbyprojekte.
Die leisten immer noch Dinge, die ein kleines Grüppchen neben Arbeit und sonstigem Leben schlicht nicht auf die Reihe bekommen kann und andersrum bedienen die meisten Hobbyprojekte komplett andere Nischen/Zielgruppen wie die großen.
Im Mittelfeld fließt das dann ein Stück weit ineinander.

Wobei man sich beim Thema Fate oder OSR schon Fragen stellen kann, wo die eigentlich einzusortieren sind.
Relevanz z.B. für die Ennies (denen ich ihrerseits eine gewisse Wirkung auf die Kundschaft zusprechen würde) haben sie jedenfalls.


Die Schnelllebigkeit betrifft tatsächlich Teile der Spielerschaft, aber das ist aus meiner Perspektive auch zum großen Teil selbstverschuldet. Wer jeder neuen Sau nachrennt, darf sich hinterher nicht beschweren, wenn die Füße weh tun.
Stimmt. Wobei ich mir da mehr die Frage stelle, warum die Verlage es scheinbar nötig haben ständig neue GRW zu veröffentlichen. Zum Beispiel Ulisses: DSA5 (2015), Earthdawn4 (2015), Vampire: die Maskerade - V20 (2015), Fragged Empire (2016), Kobolde Fressen Babys (2016), Das Land Og (2016), Iron Kingdoms: Entfesselt (2016).

Da liegt schon der Verdacht nahe, dass die Verlage die vielen Spiellinien brauchen. Andererseits wird die Spielerschaft, wenn sie mit immer mehr Grundregelwerken vollgepumpt wird auch irgendwann müde neuen Kram zu kaufen. Ich frag mich, wie lange das gutgehen kann. (Ist vielleicht eine Frage/Befürchtung, die dazu geführt hat, dass sich deutsche Verlage zunehmend international aufstellen.)
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Offline AngusMacLeod

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #147 am: 14.08.2017 | 07:31 »
(Ist vielleicht eine Frage/Befürchtung, die dazu geführt hat, dass sich deutsche Verlage zunehmend international aufstellen.)

Das wird auch eine Folge der Zersplitterung sein. Die Verlage publizieren immer mehr Systeme, die Zahl der Käufer und aktiven Spieler, die auch die ganzen Folgepublikationen kaufen würden, wächst aber nicht mit. Erst werden nur die GRW rausgehauen und 1-2 Zusatzbänder und wenn das dann nicht gut läuft, stampft man es wieder ein. Den kleinen Verlagen, die davon leben wollen/müssen, bleibt erst einmal gar nicht so viel anderes übrig, da man ja nicht weiß, was wie gut bei der Spielerschaft ankommt und vielleicht das nächste große Ding wird.

Die Praktik kostet aber erst mal unendlich mehr Geld, als ein GRW für ein Massen-RPG rauszuhauen, das dann in der x-ten Auflage immer noch Geld in die Kassen spült. Daher macht es im Gesamtkontext absolut Sinn, dass man sich auf die internationale Bühne begibt, denn da werfen selbst Nischenprodukte noch genug Umsatz ab, um davon leben zu können.
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Offline Maarzan

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #148 am: 14.08.2017 | 08:22 »
Wobei ich den Eindruck habe gerade bei den größeren Werken werden diese selbst wieder von so vielen Strömungen und in so vielen Interpretationen gespielt,  dass man eh noch einmal abklären muss, was denn nun wirklich gespielt würde, dass der Sprung zu einem ganz anderen System auch nicht mehr den Unterschied macht solange das Spie überhaupt irgendwo erhältlich ist. Und letzteres auch nur solange, wie andere Spieler außer dem SL dabei sind, die überhaupt so tief einsteigen wollen.

Wir spielen DSA oder meinetwegen auch DSA5 ist also noch lange nichtausreichend um eine kompatible Gruppe zu finden.

Bleiben also nur die Spieler als Verlust, welche eine bestimmte Edition eines Spiels kennen oder auch gekauft haben und da jetzt nicht mehr weg von wollen. Aber die sind auch für die nächste Edition idR mehrheitlich verloren.
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Offline ArneBab

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #149 am: 14.08.2017 | 09:15 »
Mal abgesehen das dieses weil ich weiß, dass das langfristig für die Rollenspiel-Szene besser ist genau das Sozialistische Einheits Rollenspiel bedeutet / sehr stark nach dem Stuss aus Drübenien klingt mit dem der "Sozialismus" drüben gerechtfertig wurde. Also eben dieser "Du MUSS x machen weil DAS KOLLEKTIV braucht das":
Wenn das so wäre, würde ich aktuell DSA spielen und kaufen, oder? Tue ich aber nicht. Wir haben vor ein paar Monaten eine DSA-Revival-Runde gespielt, um zu schauen, wie gut DSA5 ist (und damit alle aus unserer Runde DSA kennen — und einerseits wissen, warum wir anderes spielen, und andererseits, was es schon alles richtig macht), aber ansonsten spielen wir seit einem Jahrzehnt Rollenspiele, die besser zu uns passen.

Wenn meine Argumentation zwingend zu deinem Rollenspiel-Einheitsbrei führen müsste, dann wäre ich entweder ein Heuchler (das kannst du für dich denken, ich würde dir aber nicht zustimmen), oder deine Annahme ist schlicht falsch.

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MEIN Geld dient MEINEM Spass. Also muss ein anderes System nur MIR Freude machen
Ich war jetzt sehr versucht zu schreiben "und ich sehe nur das heute, was morgen wird ist mir egal", aber das wäre unfair gewesen, denn:
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Auf einem offenen Markt wird es am Ende immer jemand geben der MEINEN Bedarf als Konsument deckt.
Das klingt danach als würdest du eben doch wollen, dass es auch morgen noch Rollenspiele gibt, die deinen Bedarf decken, und eine Gruppe, in der du für dich spannende Spiele spielen kannst.

Du glaubst aber daran, dass der "offene Markt" das schon machen wird. Immer und ohne dein Zutun.
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