[Paraphrased: Trigger der Spieler klären, bevor ernste Themen gespielt werden.]
Diese Frage beantworte ich mit einem klaren Jein. Die Zielsetzung ist wichtig, aber ich zweifle an der Strategie.
Das Problem ist, dass vielen Leute nicht klar ist, was sie in der Spielpraxis tatsächlich bedrängen könnte. Außerdem sind sie nicht immer so mutig, es auszusprechen. Deshalb scheinen mir Vertrauen und kleine, behutsame Schritte der besser Weg. Aber natürlich gehört dazu vielleicht auch die Nachfrage.
Ich habe mir angewöhnt meine Freunden/Spieler privat zu fragen "Gibt es etwas, was bei Dir nicht geht, wo Du nicht drüber reden willst und nicht mit konfrontiert werden willst - Kannibalismus, Spinnen, Vergewaltigung, Krankheiten?"
Bisher waren alle der Meinung "Wenn es in deiner Welt ist, dann ist das in deiner Welt."
Wie dem auch sei, ich weiß, dass ein paar Menschen mit "Stell dich nicht so an, das ist Rollenspiel, das ist sowas wie Kunst, das muss emotional ergreifen"-Attitüde leben und leiten.
Das wäre etwas, wo ich nicht als Ressource genannt werden wollen würde. z.B. wenn die Gruppe mit starker Perversion konfrontiert wurde und eine Person an ein persönliches Trauma erinnert wurde und damit unerwartet arbeiten muss. Um so mehr, wenn die Gruppe dann falsch damit umgeht.
Wie gesagt, ist nun alles sehr konstruiert und nicht wirklich ernsthaft tragisch.
[Paraphrased: Beispiele, Modern oder Klassiker]
Das war tatsächlich eine bewusste Entscheidung, aus folgenden Gründen:
1) Die Klassiker sind einfach bekannter. Selbst wenn die meisten Leute sie nicht lesen, wissen sie doch in etwa, worum es geht. Es ist für uns Nerds häufig unverständlich, dass jemand unsere Lieblingsserie nicht genauso gut kennt wie wir, aber das ist oft eine Illusion. Ich hielt schon Nordcon-Vorträge, bei denen sich per Handzeichen herausstellte, dass 20 % der Zuhörer noch nie Star Wars gesehen hatten.
2) Vielleicht weil sie in der Schule behandelt werden, ist der Umgang mit ihnen oft viel analytischer. Praktisch jedem ist klar, dass Hamlet eine Tragödie ist. Aber wie vielen Star-Wars-Fans ist bewusst, dass SW ein Märchen ist? Und für einen solchen Vortrag ist reflektierter Umgang schon irgendwie wichtig.
3) Wenn man das Niveau des Rollenspiels als Kunstform heben will, schadet Hochkultur nun auch nicht gerade.
1) Bekannter in unserer Generation mit deutscher Schuldbildung und dann wahrscheinlich auch nur im Leistungskurs. Dann rotieren da meistens 2-3 Bücher. Selbst der LK hat meistens zu viele Bücher und zu wenig Zeit.
Ja, meine Serien kennen nicht viele :-P
Das mit Starwars hast Du doch erfunden, gibs zu. War in dem Raum vorher ein Bondage-Kurs, oder waren die einfach am Schlafen?
2) Akzeptiert.
3) Hochkultur und alte Klassiker... Ich glaube, wir setzen uns mal zu einem guten Glas Traubensaft zusammen und diskutieren das aus. Wenn Du willst, kannst Du deinen auch vorher schlecht werden lassen.
[Partielles Veto: Dramaregeln fördern Drama]
Hm, es geht mir ja nicht darum, man können so nicht spielen. Ich wehre mich eher gegen den logischen Fehlschluss, die Abwesenheit von Regeln fördere etwas. (Von nichts kommt nichts.)
Um mich selbst als Beispiel zu verwenden: Mein Lieblingssystem (Fate) hat Regeln für soziale Konflikte. Diese wende ich aber nicht immer an, sondern nur wenn sie der Szene tatsächlich gut tun. Wenn wir sie jedoch weglassen, dann ist dieses Weglassen höchstens ein Vermeiden des Unnötigen und nicht ein Fördern an und für sich.
Ergibt das Sinn?
Es ergibt Sinn.
Ich habe kein schönes Bild dafür... also konstruiere ich ein mangelhaftes, aber auch hier ist es eher eine philosophische Grundsatzdiskussion, denke ich.
Wenn Du eine Taube in freier Wildbahn aussetzt, mit einem einprogrammierten Weg nach Hause, dann wird Sie ankommen, wo es Ihr gut geht, doch der Adler ist freier, ohne Leitsystem.
Mit anderen Worten, wenn Regeln da sind, dann werden viele Versuchen sie immer einzusetzen. Wenn keine da sind, dann werden diese "Leitsysteme(LS)" nicht genutzt.
Wenn Du eine Taube bist, die ohne LS zu feige wärst überhaupt deine Flügel zu spreizen und dich lieber tragen lässt, so ist das gut. Wenn Du mit Adlern zu tun hast, die alleine überall hin wollen und sich überall ernähren und entfalten können, dann fuck the system - wenigstens ein bisschen.
Daher... vielleicht musst Du mir einfach mal eine Fate Runde leiten
, wie ich schon sagte ist meine Erfahrung da nur observativ und theoretisch.
(Ich finde, observativ ist ein tolles Wort, auch wenn es unterkringelt wird.)